Dvorák - Cellokonzert Nr.1 A-Dur - gänzlich unbekannt?

  • Hallo ihr lieben Taminos und Taminas!


    Heute gab es folgendes Gespräch im Forum und dann habe ich einen Gedanken, den ich schon längere Zeit habe, endlich umgesetzt!



    Das Gespräch:


    Zitat

    Original von Maik
    Noch einmal das Cellokonzert Nr.2 und die 7.Symphonie.


    Zitat

    Original von petemonova
    Hoppla, ist mir da was entgangen?




    Das war dann der entscheidene Moment...


    Alle Welt kennt Dvoraks zweites Cellokonzert...Einspielungen gibt es Unmengen...das ist ja auch toll, denn es einfach super! Aber niemand redet von seinem ersten Cellokonzert! Es wird ja teilweise nicht einmal wahr genommen...


    Ja...das Cellokonzert Nr.1 in A-Dur von Antonín Dvorák! Wie schon erwähnt, wurde es ganze 30 Jahre vor seinem zweiten komponiert, im Jahre 1865.
    Infos über die Uraufführung konnte ich auch keine finden...


    Aber mir ist heute endlich geglückt, eine Aufnahme zu finden!!! 8o :D
    Sie wird bei meinem nächsten Einkauf dabei sein!

    Die Aufnahme ist von 1976 und leider bisher auch die Einzige, die ich finden konnte...


    Kennt sie vielleicht jemand?



    Gut...Der Thread ist dann für alles, was mit dem 1.Cellokonzert von Dvorak zu tun hat, offen!
    Hoffentlich tolle Diskussionen und bitte CD-Tipps ;) :D


    Ich werde die Eindrücke von diesem Werk dann schildern, wenn ich es endlich habe :yes:


    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Tag,


    der kiloschwere Bielefelder Katalog 2005 weist zwei Einträge auf, die hier entdeckte (wie man sagen darf) und eine weitere, deren Ausführende, Label kenne ich nicht. Wie es scheint, so handelt es sich um ein Werk, dessen ursprüngliche Form erst zum Cellokonzert umgearbeitet worden war. Genannt werden zwei verschiedene Instrumentationen.


    MfG
    Albus

  • Hallo allerseits,


    am Wochenende ist Peter und mir folgendes aufgefallen:



    +Dvorak / Burghauser / Sadlo:Cellokonzert A-dur(von jpc)


    Ist es möglich, dass Burghauser und Sadlo Teile des Cellokonzertes "mitkomponiert" haben oder stark bearbeiteten?


    Oder vielleicht haben sie es erst zum CK umgearbeitet, um eine Verbindung zu Albus zu knüpfen?


    Gruß, Maik


    PS: Bis jetzt konnte ich in den Weiten des Internets nichts über Burghauser oder Sadlo finden...

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Hallo,


    naja, mit Sadlo ist ganz sicher der Cellist der Aufnahme Milos Sádlo gemeint.
    Burghauser sagt mir aber auch überhaupt nichts.



    Gruß, Peter.

  • Morgen,


    der Name Burghauser steht für einen der zwei erwähnten Bearbeiter der ursprünglichen Komposition; ursprünglich wohl für Violine und Klavier, mit Orchester. Ich schlage noch einmal nach, heute abend, auch andernorts als im Bielefelder.


    MfG
    Albus

  • Dvorak hat meines Wissens sein erstes Cellokonzert nicht selbst instrumentiert, sondern nur für Cello mit Klavier (bzw. Klavierparticell mit Instrumentationsangaben) hinterlassen. Jarmil Burghauser hat das Werk instrumentiert, Sadlo hat es für seine Einspielung (die auch einmal für Musicaphon/Bärenreiter auf LP zu haben war) weiter bearbeitet und insbesondere stark gekürzt. Es ist neben der Supraphon-Aufnahme aber kürzlich eine Neu-Einspielung erschienen. Ich forsche noch und melde mich wieder.
    Beste Grüße
    Ben Cohrs

  • Ich irrte mich nicht: Bei Supraphon erschien kürzlich die Originalfassung für Cello und Klavier (Partitur 1975 bei Edition Supraphon Prag erschienen; müßte über Bärenreiter zu bekommen sein).


    Hier das Produkt-Info:


    Dvorak, Werke für Cello und Klavier
    Jiri Barta, Violoncello
    Jan Cech, Klavier
    Supraphon 2 CD Nr. 111467-2
    (2002)


    Concerto for Violoncello and Orchestra in A major


    Polonaise in A major for Cello and Piano, sine op. (B. 94; 1879)


    Rondo in G minor for Cello and Piano, Op. 94 (B. 171; 1891)


    Silent Woods for Cello and Piano, Op. 68/5 (B. 173; 1891)


    Slavonic Dance in G minor for Cello and Piano, Op. 46/8 (B. 172; 1891)


    Slavonic Dance in A major for Cello and Piano, Op. 46/3 (B. 172; ?)


    (Leider ließ sich das Bild hier nicht einfügen).
    Besonders wichtig: Diese CD ergibt erstmals die Möglichkeit, das GANZE Werk
    zu hören; Sadlo hat für seine Einspielung 20 Minuten gestrichen; die Originalfassung dauert 55 Minuten!
    Beste Grüße
    Ben Cohrs

  • Hallo Ben!


    Danke für die Recherche!



    Das dürfte das Cover sein(von Amazon).


    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Morgen,


    dann auch noch meine bloße Kleinigkeit, aus dem Bielefelder Katalog 2005, sonst keine Einträge oder Informationen gefunden:


    Konzert für Violoncello und Orchester B 10 A-dur (für Violoncello und Klavier 1865/ orch.: Raphael 1929/ orch.: Burghauser 1976)
    James Kreger, Cello/ Djong Victorin Yu, Dirigent/ Philharmonia Orchester, London
    MW/ GMCD7235
    MW = MusikWelt Tonträger Münster
    GMC = Guild Music


    dazu: Dvoràk, Waldesruhe/ Victor Herbert, Cellokonzert Nr. 2 op. 30 e-moll.


    MfG
    Albus

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Das müßte ein Fehler im Bielefelder sein (oder ein Lese-Irrtum?):
    Laut Amazon enthält genau die CD das h-moll-Cellokonzert, Nr. 2 von Victor Herbert, Waldesruhe und Rondo. Aber der Hinweis auf eine Instrumentierung durch Günter Raphael ist sehr interessant; dem gehe ich nach. Die Burghauser-Instrumentierung ist sicher NICHT von 1976!
    Gruß Ben

  • Tag erneut,


    Lesefehler schliesse ich aus, mit Lupe und buchstabengetreu aus der Spalte des Katalogs notiert, dazu auch unter Labels nachgeschlagen. - Das Konzert Nr. 2 von Victor Herbert ist im Katalog 5x vertreten, davon zweimal mit Emanuel Feuermann, Allewetter!, einmal Ma, NYPh, Masur, ziemlich neu wohl.


    MfG
    Albus

  • Hallo allerseits,


    ich werde einmal ein paar Infos zu dem Cellokonzert nennen, die ich im Booklet meiner Neuerwerbung gelesen habe.


    Und zwar bestellte sich Ludvík Peer dieses Konzert, welcher mit Dvorák zusammen im Orchester spielte, und diesem wurde es dann auch gewidmet. Peer war ein Cellist und wollte sich mit diesem Werk solistisch "hervorheben".
    Das Konzert besteht aus drei ineinander fließende Sätze. Dvorák komponierte es für Violoncello und Klavier, wie hier schon erwähnt wurde, wollte es jedoch noch instrumentieren. Dies konnte er jedoch nicht umsätzen, da Peer mit der Handschrift des Konzertes ins Ausland verschwand.
    Als kleine Parallele: ähnliches Schicksal erlitt seine 1.Symphonie...Dadurch wurden beide Werke zu Lebzeiten Dvoráks nie aufgefürht. Die Partituren gingen verloren und wurden erst nach dem Tod von Dvorák gefunden.
    Die Partitur wurde in den 20er Jahren entdeckt.
    Jetzt kommt ein Teil, den Albus schon angeführt hat (bewusst oder unbewusst). Und zwar erklang das Werk erstmals 1929 in der Orchestrierung und Bearbeitung von Günther Raphael. Sie gilt aber eher als misslungen.
    In den 70er Jahren nahm Milos Sádlo Nachbesserungen an dem Werk vor. Jarmil Burghauser orchestrierte dann diese "Version" neu.


    Das mal zum Hintergrund, zur Entstehung, des Cellokonzertes!



    Zunächst ein kurzer Satz zu meiner Aufnahme:


    Diese Aufnahme geht vom Autographen des Komponisten aus! Alle Eingriffe wurden vernachlässigt und es ist die Weltpremiere der ursprünglichen Version mit Klavierbegleitung!!! Die Uraufführung (das kann man ja so sagen) fand 1975 in Prag statt. Also ganze 110 Jahre nach dem Kompositionsjahr!!!



    Musikalische Eindrücke brauchen noch eine Weile...
    Aber sie werden auf alle Fälle kommen!



    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Zitat

    Original von Maik
    Musikalische Eindrücke brauchen noch eine Weile...
    Aber sie werden auf alle Fälle kommen!


    Ich nehme Dich beim Wort! Und laß uns nicht so lange warten. Diese CD ist auf meiner Wunschliste der Aufsteiger der Woche.

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Hallo Reinhard,


    du darfst mich gerne beim Wort nehmen :yes:


    Und ich empfehle dir als Dvorakliebhaber diese CD wärmstens!
    Ich habe das für mich entscheidene Cellokonzert heute 3x gehört. Ein herrliches Werk...persönlich nicht nachzuvollziehen weshalb es doch so unpopulär ist. Ein TOP Klang und ein super Zusammenspiel von Cech und Barta!


    Ich weiß noch nicht, ob ich es am Wochenende schaffe, aber spätestens Anfang nächster Woche...


    Aber die erste Empfehlung hast du ja nun schon...


    Gruß, Maik


    PS: Auch die Polonaise, das Rondo, die Waldesruhe und auch die zwei Slawischen Tänze haben mich begeistert!
    Alles spielerisch auf hohem Niveau und ganz besonders auch klanglich (CD2 hab ich erst 1x gehört...dennoch ein sehr guter Eindruck).

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • So, lieber Reinhard und alle anderen Taminos und Taminas,


    ich habe gesagt, ich versuche meine musikalischen Eindrücke zu der Urfassung zu schildern und dies will ich hiermit tun.
    Vorab sei noch einmal gesagt, dass es ein sehr schönes Werk ist und von meiner Seite aus ist es nicht verständlich, weshalb es so unbekannt ist.
    Ich kann wirklich nur jedem Dvorakliebhaber empfehlen, sich dieses Stück zuzulegen! Denn es gehört zu einer Sammlung einfach dazu! Auch in jede andere Klassik-Sammlung ;)



    Beginnen tut das Cellokonzert (Ist es eigentlich noch ein Cellokonzert, denn es spielen ja nur Cello und Klavier?) mit einer Einleitung durch das Klavier, welche etwa 3,22min dauert und am Ende dieser Einleitung steigert das Klavier die Spannung. Dann setzt sehr kraftvoll und energisch das Cello ein und hat diesen Spannungsaufbau zum Höhepunkt gebracht. Es behält die Spannung aufrecht und spielt absolut im Vordergrund...es hat klar die dominante Rolle übernommen. Eine sehr schöne Umsetzung.
    Danach kommt eine ruhigere Phase als zuvor...aber als ruhig kann ich sie nicht wirklich bezeichnen. Sie hat mich daran erinnert, wenn jemand etwas erzählt...als wenn er sein Herz ausschüttet...danach kommt wieder das energische vom Beginn des Celloeinsatzes.
    Danach tritt das Cello etwas in den Hintergrund...das Klavier hat keine dominante Rolle, aber greift wieder "aktiver" ins Geschehen ein.
    Innerhalb der 8min wird das Cellospiel immer agressiver und steigert sich immer mehr und wird dann behutsam und ruhig wieder besänftigt und es kommt zu einer ruhigen Passage.
    Etwa ab der 10min wird das Speil wieder schneller und danch auch sofort inniger. Danach wirkt es auf mich, als würde das Cello wieder ruhig spielen, jedoch hält das Klavier im Hintergrund die Spannung aufrecht, welche dann auch wieder vom Cello übernommen wird.
    ...Der Satz wird nie uninteressant, aber da ich jetzt erst bei der Hälfte bin, werde ich nicht mehr so ins Detail gehen. Sondern nur noch den Schluss detaillierter beschreiben....
    Der Schluss wird dadurch geprägt, dass immer wieder die Spannung aufgebaut wird und wieder zurückgeht. Dies spielt sich etwa die letzten 3-4min ab. Dann wird es ganz ganz ruhig, still und sehr sanft (etwa Minute 24).


    Der Übergang zum 2.Satz ist fließend...die letzten 30sek des 1.Satzes, die enorme Gelassenheit...diese Sanftheit wird weitergeführt.
    Zum zweiten Satz kann man nicht wirklich viel sagen.
    Es ist eben der ruhige Satz. Jedoch auch hier nie einschläfernd ruhig. Es gibt immer wieder Phasen, die dramtischer wirken und somit immer eine Spannung erhalten.
    Zum Ende hin, bietet das Klavier fantastische Bassklänge (etwa 9,20min), die einen gigantischen und gewaltigen Hintergrund bilden, wobei sie angsteinflössend wirken und teilweise eher die dominantere Rolle übernehmen.


    Der dritte Satz beginnt hektisch. Ein sehr schöner Kontrast zum 2.Satz und auch charakterlich verschieden zum ersten. Diese Hektik wird durch das Klavier erzeugt, welches wieder (wie im 1.Satz) einen Solopart hat. Etwa ab 1,27min wird es immer ruhiger...bis das Klavier bei 1,41/42 völlig verstummt...wenn man mit der Musik mitgeht, dann ist man fast selbst weg...PLÖTZLICH ein erweckender Einsatz durch das Cello...muss man erleben!!! Man wird regelrecht wachgebrüllt! Ich habe gesagt, dass wenn man mit der Musik mitgeht (was bei mir so war/ist), dann "schläft" man auch fast...und bei diesem überraschend erschreckenden Celloeinsatz wirst du sowas von aus dieser "Trance" herausgegworfen...ein Aufschrecken ließ sich da nicht vermeiden!!! Selbst nach mehrmaligem Hören und eigentlich Kennen der Stelle...SUPER!!!
    Auch der dritte Satz lebt ganz klar von einer Spannung, die eigentlich nie verloren geht. Es ist mein persönlicher Lieblingssatz.
    Ein stetiger Wechsel wie im 1.Satz...zwar anders(teils) thematisiert, aber das kann ich nicht beschreiben und in Worte fassen. Auch dieser Satz lebt eben von der Dramatik, die teilweise erzeugt wird und den Ruhephasen(die eigentlich auch nicht so übermäßig ruhig sind).
    Die beschriebene Stelle ist schon gewaltig und ich belasse es dabei und gehe nach diesen Anmerkungen zum Verlauf des Satzes auch zum Schluss.
    Der Schluss wird durch das Cello zunächst aufgebaut und bei 21,07 ist dann diese Steigerung zum Höhepunkt gelangt und zum Ende hin übernimmt, nach einem wiederum hektischen Part des Cellos, das Klavier die alleinige Führung und führt das Werk beruhigt zum Ende.


    Ja...das waren zu ein paar Beschreibungen und Eindrücke zu diesem Cellokonzert.
    Der klare "Höhepunkt" in meinen Augen ist die wunderbare Stelle im 3.Satz...



    Ich freue mich schon, wenn du, Reinhard, aber auch alle anderen vielleicht mal eine oder auch diese (wer weiß, ob es überhaupt noch andere Aufnahmen dieser Urfassung gibt) Aufnahme hört und dann eure Eindrücke dazu schildert.
    Und ich freue mich schon auf die Aufnahme mit der Orchestrierung dieses Werkes, welche doch hoffentlich noch diese Woche kommt!!!


    Viele Grüße, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Da ich ja nun seit einiger Zeit auch die Orchestrierung des Cellokonzertes besitze, möchte ich mich auch kurz dazu äußern. Vorstellen nicht mehr...das hab ich ja schon bei der Klavier/Cello Komposition gemacht.


    Ersteinmal möchte ich euch die Zeiten vorlegen:


    Klavier/Cello 24,25min/9,44min/21,35min
    Orchester/Cello 13,23min/6,45min/13,05min


    Ist ja doch ein ziemlicher Unterschied. Jedoch geht von der Schönheit des Stückes nichts verloren!
    Die von mir so geliebte Stelle im dritten Satz der Urfassung ist zwar nicht verschwunden, wirkt jedoch nicht so gigantisch und innig wie mit Klavier und Violoncello.
    Die "Kürzungen" basieren eigentlich nur auf den Wiederholungen. Dadurch ist es nicht ganz so langatmig, wie es bei der Urfassung ist. Jetzt also nur noch etwa 33min lang von "vorher" gut 55min.


    Es ist ein sehr schöner Klang, eine sehr gelungene Aufnahme. Das Orchesterspiel gefällt mir ebenso, wie das des Cellos.
    Eine dezente Zurückhaltung, wenn das Cello im Vordergrund ist und eine wunderbare Klangfülle, wenn das Orchester die "Hauptrolle" hat.


    Auch hier kann ich die Aufnahme nur empfehlen. Es ist ein schöner Unterschied im Vergleich zur Urfassung, wobei keines der Varianten in den Schatten gestellt wird.



    Lieber Reinhard, hast du dir denn nun schon die Urfassung mit Klavier und Violoncello geholt?
    Wenn nein, dann bestell die Orchestrierung gleich mit ;) :rolleyes: :D!!!


    Gruß, Maik



    PS:

    Urfassung - Klavier/Cello



    Orchestrierung

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Ich habe heute per Zufall was raus gehört. Nämlich die Überleitung im 1.Satz zum Einsatz des Violoncellos.
    Bei der Klavierfassung wird ja darauf hingearbeitet, indem die Spannung und Intensität des Klavierspiels zunimmt.



    Ein sehr ruhiger Anfang wird nach 49sek lebhafter(also auch hier eine Steigerung).
    Bei etwa 1,32min setzt hier das Cello ein. Zuvor leiten hier die Cellos aus dem Orchester ein (hab keine Partitur, gehe nach Gehör...könnte also falsch sein :wacky: :rolleyes: ).
    Ja, das fand ich erwähnens wert.



    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Zitat

    Original von Maik
    Lieber Reinhard, hast du dir denn nun schon die Urfassung mit Klavier und Violoncello geholt?
    Wenn nein, dann bestell die Orchestrierung gleich mit


    Hallo Maik,
    es ist mir ja - als Avatar-Zwilling gewissermaßen - schon fast peinlich, auf Deine ausführliche Schilderung bislang nicht reagiert zu haben. Meinen Respekt für Deine Beschreibung, es ist ja wirklich nicht einfach die Musik als solche und dann auch noch die eigenen Eindrücke in Worte zu fassen.
    Ja, beide Einspielungen stehen auf meiner Wunschliste. Mal sehen, wann es das Budget hergibt. Kann wohl noch ein Weilchen dauern. X(


    Viele Grüße
    Reinhard

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Hallo Reinhard und natürlich alle anderen,


    da ja dein Budget auch nicht im Überfluss vorhanden ist, möchte ich dich hier und NICHT HIER auf die Dvorák CD mit Sadlo und Neumann hinweisen.


    Bei Albert kriegst du sie für 4,99€.
    Natürlich kommen da leider noch 3,90€ Versandkosten hinzu, aber wenn du noch ein paar Angebote holst, dann machst du ein schönes Schnäppchen...
    Selbst alleine sparst du noch 2,10€ :D


    Aber wenn du den Versand noch drücken kannst (sozusagen mit weiteren CDs - dann ist ja der Anteil pro CD weniger), dann machst du einen tollen Kauf - aber auch so!!!
    Ich musste 10,99€ bezahlen...



    Also, überleg es dir :yes:



    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Hallo Reinhard,


    ich bin es noch einmal.


    Schau doch mal hier und du findest sogar die Dvorák/Cech/Barta (Werke für Cello und Klavier) Aufnahme bei Albert.


    Kostet bei Albert nur 14,99€.
    Ich durfte bei Ama 19,99€ zahlen ;(


    Aber dafür hab ich sie auch schon und kann sie wann ich will genießen :yes:



    Vielleicht hab ich dich oder auch einen anderen zu einem Kauf anregen können.
    Immerhin liegen die Ersparnisse mit Versandkosten schon bei 7,10€!!! Zugreifen :stumm: :hello:


    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Hallo Maik, hallo alle,


    Den vielen schon genannten Fakten und Hintergründen gibt es kaum noch was hinzuzufügen. Lediglich auf eine bisher noch nicht erwähnte Aufnahme möchte ich hinweisen, die ich mir neulich angehört habe (Es muß die Jarmil Burghauser-Orchestrierung sein, genaueres wird aber nachgeliefert, entschuldige Maik!).


    Die Aufnahme ist mir Werner Thomas-Mifune am Cello und dem Bamberger Symphonieorchester unter Rudolf Krecmer, herausgekommen bei Koch/Schwann (1993). Die Aufnahme kann aber hierzulanden vergriffen sein.


    Es muß auch noch eine Aufnahme mit Marien van Staalen und dem Omroeporkest unter Roelof van Driesten existieren.


    Nochwas zum Eindruck dieses Werks. Ich habe nur die orchestrierte Fassung gehört. Viele melodische und nette Ideen. Allerdings ist das Werk schwer als Ganzes zu umreißen. Man merkt, wie Dvorak noch um die "Form" des Konzerts bemüht ist. Und das meine ich durchwegs positiv. Und das es eben nicht seine eigene Orchestrierung ist, ist für mich ein sehr gewichtiger Punkt, der dieses Werk als "unfertig" dastehen läßt, zwangsläufig.


    Viele Grüße,
    Daniel :hello:

  • Ich werde in den nächsten Tagen auch dieses Cellokonzert mit Barta und Cech, also in der Fassung nur für Klavier und Cello, hören. Freue mich nach den zum Teil sehr ausführlichen Beschreibungen hier schon richtig darauf.
    Ich will aber dennoch versuchen, beim ersten Hören unvoreingenommen zu sein und die Stellen heraus finden, die mich ansprechen und / oder beerühren und bewegen.

    Anna-Beate

  • Schön, ich wünsche dir dabei unglaublich viel Freude!!!
    Kannst ja dann kurz berichten.


    Lieber Daniel, den beiden CDs werde ich nachgehen. Vielen Dank für deinen Beitrag und sorry, dass ich erst jetzt antworte.
    Am Wochenende gibt es vielleicht auch endlich wieder Post für dich...


    Und lieber Reinhard, mein Avatar-Zwilling und Dvorák-Freund, wann äußerst du dich denn?
    Dass dir die Cellofassung gefallen hat weiß ich, aber wie sieht es mit der Orchestration aus? Oder hat sie dich so dermaßen abgeschreckt, dass du zu einer Beurteilung einfach nicht mehr in der Lage bist?



    Liebe Grüße, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Jetzt habe ich das Cellokonzert auch gehört, in der Originalfassung nur mit Klavier und Cello. Das Klangerlebnis als solches hat ja schon Maik beschrieben; dem ist nichts hinzu zu fügen. Bleibt nur mein persönlicher Eindruck.


    Es gefällt mir aber nicht so arg, nur in Teilen.
    Besonders viele Stellen, die mich ansprechen, gibt es im 3. Satz. Dort gibt es viele Stellen, bei denen das Cello meldiös und ruhig spielt, mit dem Klavier nur im Hintergrund. Oder auch etwas kraftvoller, aber nicht hektisch oder aufwühlend.
    Wieder deutlich gemerkt aber habe ich, dass Klaviermusik mir wenig liegt; dass ich den Klang dieses Instrumentes nicht gerne mag. So sind denn die vielen Teile in diesem Konzert, in denen das Klavier alleine oder sehr dominant spielt, kein Genuss für mich.


    Dennoch werde ich das Konzert in dieser Fassung nochmals hören. Oft ist bei einem wiederholten Hören meine Wahrnehmung anders, intensiver.
    Und danach zusehen, dass ich die Fassung mit Orchester bekomme - am liebsten nur leihweise, fürs erste - und hören, wie die mir zusagt.

    Anna-Beate

  • Hmmm.., wie fange ich am besten an?
    zunächst einmal: ich halte das A-dur Konzert für ein wunderschönes Stück Musik, an dem ich mich kaum satt hören kann. Im Moment rangiert es in meiner Gunst sogar vor op. 104. :O :stumm:
    Nun mag ja sein, daß in der Beschränkung der Meister liegt und Dvorak zum Zeitpunkt, als er sein erstes Cello-Konzert komponierte noch etwas "unökonomisch" mit seinen Einfällen umging. Ein erster Satz von 25 Minuten - da ist bei anderen das ganze Konzert vorbei. Aber mir wird es an keiner Stelle langweilig. Ich finde es zum Beispiel phantastisch, wie im Cello-Klavier-Original das Klavier gleichsam sorgfältig und bedächtig die Spannung aufbaut, bis dann nach immerhin erst dreieinhalb Minuten das Cello einsetzt - Gänsehaut. Das ist der erste Punkt für das Original gegenüber der Burghauser-Bearbeitung.
    Den zweiten Punkt bekommt das Original, weil ich grundsätzlich nachträglichen Bearbeitungen skeptisch gegenüber stehe.
    Den dritten Punkt bekommt das Original, weil es für mich in diesem Wechselspiel Cello - Klavier einfach leichter zu erfassen ist.
    Einen Punkt bekommt die Bearbeitung, weil es in ihr phantastische Stellen gibt, wenn z.B. Klarinetten das Cello gleichsam "umspielen", das könnte von Dvorak sein - nur ist es eben nicht X(


    Also 3:1? Wenn es nur so einfach wäre. :wacky:


    Trotzdem Fazit: Original mit Bárta / Cech ist mir lieber. (Mir gefällt Bártas Spiel übrigens ausgesprochen gut, was für den "meine liebsten Cellisten"-Thread, allerdings fühle ich mich nicht in der Lage, das richtig zu beurteilen, noch dazu, weil er Musik spielt, die mir so gut gefällt. Was sagen denn unsere Cellisten hier zu ihm?)


    Die Burghauser-Fassung werde ich aber bestimmt auch nicht nach hinten ins Regal räumen. :yes:

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Ach Reinhard,


    schon erstaunlich, dass es auch dir als Dvorák-Banause zu wie mir ergangen ist :D
    Das 1.Cellokonzert kann gerade in der Originalfassung absolut mit dem großen op.104 mithalten. Man muss eben nur offen dafür sein und vorurteilslos an das Werk herangehen.


    Ich weiß gar nicht mehr, ob ich es erwähnt hatte, aber bestimmt. Der Beginn der Originalfassung ist wirklich herrlich - Gänsehaut dürfte es treffen. Hast du selbiges Empfinden auch im 3.Satz, nach der etwas kürzeren Klaviereinleitung und dem 'überraschenden' Celloeinsatz?


    Lieben Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Reinhard, du kennst also auch die orchestrierte Fassung des Cellokonzerts in a-Dur.


    Ist die tatsächlich so gekürzt gegenüber dem Original und wenn, an welcher Stelle?
    Sind dabei Cello und Klavier auch als Soloinstrumente eingesetzt und damit dominant?
    Hast du die beiden mal im direkten Vergleich gehört? Wie sind so die Unterschiede beim Hören?


    Ich selbst habe mir bei Amazon jetzt die Orchesterfassung bestellt und bin sehr gespannt darauf. Es wird aber einige Tage bis zur Auslieferung dauern.

    Anna-Beate

  • Hallo Anna-Beate,
    ja ich habe beide ziemlich intensiv im Vergleich gehört. Das Resultat kannst Du ja meinem obigen Posting entnehmen.
    Da ich ja nun weiß, daß Du dominantes Klavier nicht magst, kann ich Dich beruhigen, vom Klavier ist in der orchestrierten Fassung nichts übrig geblieben, das Cello ist durchaus dominantes Soloinstrument.


    Die Striche sind erheblich, in Klammern immer die orchestrierte Fassung:
    1. Satz - 24:24 (13:23)
    2. Satz - 09:44 (06:45)
    3. Satz - 21:35 (13:05)


    Mir gefällt die oriiginale Fassung aus den oben beschriebenen Gründen besser, ich könnte mir aber durchaus vorstellen, daß Dir die Burghauser-Bearbeitung sehr gefallen wird, sie ist schon schön schwelgerisch romantisch am vielen Stellen.


    Liebe Grüße
    Reinhard

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

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