Überzahlte Sammlerstücke im Klassikbereich - Liebhaberei oder Spinnerei?

  • In einem anderen Threasd wurde über "Vinylsammler" die überzahlte Preise für Einzelstücke hinlegen, gelächelt oder gelästert, wobei dann drauf hingewiesen wurde, daß die kein spezifisches Problem der Sammler von Schallplatten mit klassischem Program sei - sondern eine allgemeine Erscheinung sei - also könne man dies Sammler nicht als "Spinner" bezeichnen.
    Persönlich meine ich, man kann schon, denn wer beispielsweise Schmuckstücke oder Diamanten sammelt, der bekommt dafür einen REALEN Gegenwert, wenn er Geld ausgibt, wobei ich das bei einer 20 Jahre alten CD (in der originalen Jewelbox der "Erstauflage" - wow !!) nicht so sehe.


    Ein typischer Sommerthread
    Viel Spaß wünscht Euch Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Persönlich meine ich, man kann schon, denn wer beispielsweise Schmuckstücke oder Diamanten sammelt, der bekommt dafür einen REALEN Gegenwert, wenn er Geld ausgibt, wobei ich das bei einer 20 Jahre alten CD (in der originalen Jewelbox der "Erstauflage" - wow !!) nicht so sehe.


    Es kommt nicht darauf an, wie du es siehst. Du bist kein Sammler. Wie schaut denn der REALE Gegenwert bei einem Fuzel Papier in Form einer blauen Mauritius aus? Solltest du einmal eine aus deinem Schreibtisch hervorkramen, würdest du bei einem Verkauf wenigstens einen sechsstelligen Eurobetrag erzielen. Könnte das deine Einstellung zu REALEN Sammlerwerten beeinflussen? Eine zwanzig Jahre alte CD kann einen recht guten Preis erzielen, aber wirklich viel kaum. Aber eine sechzig Jahre alte gut erhaltene und seltene Vinylplatte ist etwas ganz anderes. Da gibt es mehr Interessenten als Exemplare.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Für Sammler und Sammlungen jedweder Art habe ich immer Respekt. Würde es sie nicht geben, gegeben haben, hätten wir heute kleine Museen, keine Bibliotheken. Und das ist nicht vorstellbar. Es fing immer damit an, dass etwas zusammengetragen und aufgehoben wurde. Ich bin in gewissem Sinne auch ein Sammler, mehr ein Sammlerchen, ein Schatten von einem Sammler, pflege aber immer einen streng inhaltlichen Bezug. Es gibt einige Sänger, von denen habe ich gern alles, was verfügbar ist. Das höre ich dann natürlich auch rauf und runter. Es ist für mich völlig uninteressant, ob ich diese Aufnahmen als LP-Erstausgabe habe, als CD oder auf einer Festplatte. Vielleicht bin ich dadurch gar kein richtiger Sammler. Würde aber plötzlich ein Dokument auftauchen, vom dem ich nicht einmal eine Ahnung hatte, das mir aber inhaltlich sehr nah ist, dann würde ich auch so viel wie mir möglich dafür bezahlen. Manchmal ist es auch schön, ein informatives Begleitheft zu haben. Es gibt in meinem Haushalt noch einige wenige Platten, an denen ich hänge, weil sie eine ganz persönliche Geschichte haben oder eine Widmung. Sie bewahre ich aus Anhänglichkeit und Treue. Mein Ideal wäre, zu jeder Stunde des Tages und an jedem Ort dieser Welt via Internet immer die Musik und den Film abrufen zu können, wonach mir gerade der Sinn steht. So eine Art virtuelle Sammlung, die jedem, der es wünscht zur Verfügung steht, sie wäre für mich die Steigerung von sammeln überhaupt. In schlichten Ansätzen gibt es das ja schon. Aber es ist Mainstream - und Mainstream ist das Gegenteil von sammeln. Aber es ist Seit wir aber wissen, dass die NSA über jeden Bürger dieser Welt am ein lückenloses Dossier - auch mit seinen ganz privaten Gepflogenheiten - anzulegen in der Lage ist, ist mir dieser Traum verhagelt. Feind hört mit! Das wäre dann ja sehr wörtlich zu verstehen. Mit besten Grüßen in die Runde und an die Kollegen von der NSA.


    Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Zitat Theophilus:

    Zitat

    Aber eine sechzig Jahre alte gut erhaltene und seltene Vinylplatte ist etwas ganz anderes. Da gibt es mehr Interessenten als Exemplare.

    Da gebe ich dir (ausnahmsweise) mal Recht! :jubel:

    W.S.

  • Feind hört mit! Das wäre dann ja sehr wörtlich zu verstehen. Mit besten Grüßen in die Runde und an die Kollegen von der NSA.

    Na ja, wenn der Feind Deine Opernarien mithört, wäre das ja vielleicht sogar ein Gewinn für die Welt. Vielleicht käme er dann auf die Idee, dass es auf der Welt noch schönere Dinge gibt als das was er gerade tut. :thumbsup:

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  • Das Beispiel mit der Briefmarke ist ein Treffendes. Ich bin mir nicht sicher, daß eine seltene Briefmarke heute überhaupt noch verkäuflich ist. (??) - Die Zeiten und ihre Werte haben sich geändert.


    ZU "raren"Schallplatten. Die Schallplatte war zu allen Zeiten ein Massenprodukt - ZUMINDEST - nach 1900.
    Bei Edison Wachszylindern sah das schon etwas anders aus. Sie konnte stets nur in beschränkter Stückzahl hergestellt werden
    Vielleicht sehe ich das falsch, aber es ging ja hier in erster Linie darum, eine Tonaufnahme in akzeptabler Qualität hören zu können.
    Bei Schellackplatten ist daher in gewisser Weise die "Jagd nach einem Original" noch nachvollziehbar, da ja leider bei den Überspielungen gefiltert wird - wobei auch "sanfte" Filterungen den Originalklang verfälschen.


    Bei CDs indes halte ich es für Bauernfängerei "Sammlerstücke" anzubieten - denn sie können mühelos akustisch verlustfrei beliebig oft vervielfältigt werden. Brilliant-Classics -und Wiederauflagen von "Kult"- CDs müssen daher den Anbietern von "CD-Sammlerstücken" geradezu ein Schreckgespenst sein....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Die Zeiten haben sich nicht geändert. Man kann nach wie vor die absurdesten und wertlosesten Sachen (Ü-Ei-Figuren, Schlümpfe etc.) sammeln und der Wert wird steigen, sofern sie selten sind/werden und es mehr als einen dezidierten Sammler gibt. Durchs Internet ist es auch leichter geworden, sich mit anderen Sammlern auszutauschen. Es werden mehr Schnäppchen möglich, aber die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass man selbst sie macht, weil sie in der ganzen Welt gesehen werden können.


    Mein vermutlich bestes Ebay-Schnäppchen habe ich vielleicht u.a. gelandet, weil der Anbieter "Friscay" geschrieben hatte. Allerdings war das auch noch in einer Zeit, als sich dort vermutlich noch nicht so viele Klassikinteressenten tummelten. Jedenfalls habe ich diese 11-CD "Dokumente"-Box meiner Erinnerung nach für 20-25 EUR oder weniger geschnappt. Jahre später sah ich sie mal für $250...
    Heute sind die Sachen immerhin als Downloads erhältlich, auf CD gab es etliches nur in dieser Ausgabe (zwar auch einzeln, aber die waren seit Ende der 90er vergriffen).


    Die flapsige Bemerkung in dem anderen Thread bezog sich hauptsächlich darauf, dass für Sammelobjekte eigene Gesetze gelten. Der Preis korreliert nur mit der Seltenheit und der Verrücktheit der Sammler. Wenn es um die Musik ginge, könnten die ebensogut eine spätere Auflage der LP (wobei die bei Martzy wohl auch noch selten und teuer sind) oder eine CD kaufen.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Seit wir aber wissen, dass die NSA über jeden Bürger dieser Welt ein lückenloses Dossier - auch mit seinen ganz privaten Gepflogenheiten - anzulegen in der Lage ist, ist mir dieser Traum verhagelt. Feind hört mit! Das wäre dann ja sehr wörtlich zu verstehen. Mit besten Grüßen in die Runde und an die Kollegen von der NSA.

    :D:baeh01::jubel:


    Es ist OT, aber ich stelle soeben fest, dass Rheingold und ich sozusagen Brüder im Geiste sind. Ich nenne sie nur nicht "Kollegen", die Schnüffler! Neuerdings sage ich bei jedem Telefonat den Zusatzspruch "An die Mithörer ebenfalls einen guten Tag"! :D

    .


    MUSIKWANDERER

  • Und wieder zurück zum Ernst des Themas
    Natürlich gibt es auch kostbare unersetzliche Einzelstücke. Der hier im Video gezeigte Edison-Wachszylinder - vermutlich ein Prototyp- ist einzigartig in der Welt - es gibt keinen zweiten. Die Schallaufzeichnung auf diesem Exemplar ist wesentlich naturgetreuer und genauer, als man es von anderen - serienmäßig existierenden - Expemplaren gewohnt ist.
    Daher wird dieses einzigartige Wuderwerk der Technik auch vor der Kamera im Fernsehen demonstriert - und wir alle sind - dank youtube - mit dabei.......
    Ich bitte nun um äusserste Aufmerksamkeit und Konzentration dieses wertvollen Sammlerstücks....
    Es lohnt sich ......



    Interessant wäre - den Sammlerwert des Exponats VOR und NACH der Demonstration zu wissen....
    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred


    clck 204

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Das Beispiel mit der Briefmarke ist ein Treffendes. Ich bin mir nicht sicher, daß eine seltene Briefmarke heute überhaupt noch verkäuflich ist. (??) - Die Zeiten und ihre Werte haben sich geändert.

    Natürlich kann man. Du solltest dich vom Vorurteil befreien, dass Dinge, die du dir nicht vorstellen kannst, gefälligst nicht zu existieren haben.



    Vielleicht sehe ich das falsch, aber es ging ja hier in erster Linie darum, eine Tonaufnahme in akzeptabler Qualität hören zu können.

    Das siehst du eben völlig falsch. Beim Sammlerstück ist seine Existenz an sich von Wert, dass es auch noch Töne von sich geben kann, ist ein nettes Beiwerk.



    Bei CDs indes halte ich es für Bauernfängerei "Sammlerstücke" anzubieten - denn sie können mühelos akustisch verlustfrei beliebig oft vervielfältigt werden.

    Du willst es einfach nicht verstehen. Wenn jemand z.B. eine benannte Serie eines Labels vollständig sammeln will, dann ist es ihm vollkommen egal, ob Brilliant das zu einem Bruchteil des Preises anbietet. Der Sammler nimmt die Brilliant-Ausgabe nicht einmal wahr (es sei denn natürlich er sammelt Brilliant!).



    Man kann nach wie vor die absurdesten und wertlosesten Sachen (Ü-Ei-Figuren, Schlümpfe etc.) sammeln und der Wert wird steigen, sofern sie selten sind/werden und es mehr als einen dezidierten Sammler gibt.

    Die Überraschungseier-Inhalte sind ein gutes Beispiel: für ausgewählte Exemplare aus den 70ern bekommt man heute bis zum 200-fachen des ursprünglichen Kaufpreises. Das geht natürlich völlig über Alfreds Vorstellungsvermögen. ;)



    Der Preis korreliert nur mit der Seltenheit und der Verrücktheit der Sammler.

    Mich stört ein wenig die pauschale Verurteilung der Sammler als "Verrückte". Für etwas seltenes relativ viel Geld auszugeben ist meines Erachtens nicht schlimmer als der "zufällige" Ehrgeiz, so gut wie alle Gesamtaufnahmen von Beethoven-Sonaten zu besitzen. Da macht eben die Menge den Preis, teuer ist das eine wie das andere...


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • Die Überraschungseier-Inhalte sind ein gutes Beispiel: für ausgewählte Exemplare aus den 70ern bekommt man heute bis zum 200-fachen des ursprünglichen Kaufpreises. Das geht natürlich völlig über Alfreds Vorstellungsvermögen. ;)

    Wobei, was vermutlich aber nur bedingt mit dem heutigen Preis zusammenhängt, es damals hübsche Metallfiguren (Mein Bruder müsste noch zwei oder drei Ritterfiguren haben, nach kurzer Recherche aber wohl maximal 3-10 EUR wert,) und auch später noch teils handbemalte Plastikfigürchen gab, also irgendwie schon Kunsthandwerk.



    Zitat

    Mich stört ein wenig die pauschale Verurteilung der Sammler als "Verrückte". Für etwas seltenes relativ viel Geld auszugeben ist meines Erachtens nicht schlimmer als der "zufällige" Ehrgeiz, so gut wie alle Gesamtaufnahmen von Beethoven-Sonaten zu besitzen. Da macht eben die Menge den Preis, teuer ist das eine wie das andere...

    Ich finde beides ziemlich verrückt! Nicht einmal in erster Linie des Geldes wegen (da für "normale" Konsumenten, die im Jahr 10 CDs kaufen, auch meine Aufwendungen für CDs unproportional erscheinen dürften), sondern wegen der weitgehenden Abkopplung von der Musik.
    Bei der Jagd nach der LP-Erstauflage ist das offensichtlich. Bei hundert Aufnahmen eines Stücks kann man gewiss streiten. Gewiss muss man hier erst einmal ein ungewöhnliches Interesse an besagtem Stück vorausetzen. Aber die wenigsten Hörer/Sammler werden die Muße haben, all diese Aufnahmen wirklich anhören zu können.
    Ich finde deshalb auch keineswegs alle Sammler per se "verrückt". Nur kommen mir manche Exzesse eben besonders bizarr vor. Ich finde es extremer, EUR 500 für eine einzige Platte auszugeben als 10000 CDs zu besitzen, obwohl man dafür natürlich viel mehr Geld ausgegeben hat. 100 Aufnahmen der Eroica liegt irgendwo dazwischen.
    Mich stört das alles nicht weiter, solange nicht, was bei solchen Extremen immer nahe liegt, daraus auf eine besondere Musikbegeisterung oder gar -verständnis geschlossen wird (dito im Falle von Audiophilie). Das ist alles eher unabhängig von Sammler-Exzessen (was wiederum freilich nicht ausschließt, dass sie auch gemeinsam auftreten können).

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  • Zitat

    Die Überraschungseier-Inhalte sind ein gutes Beispiel: für ausgewählte Exemplare aus den 70ern bekommt man heute bis zum 200-fachen des ursprünglichen Kaufpreises. Das geht natürlich völlig über Alfreds Vorstellungsvermögen

    Eine meiner Schwächen ist, daß ich mich nur schwer bis gar nicht in veritable Dummköpfe hineinversetzen kann. Ich bin an sich ein "Verschwender", bin durchaus bereit - aus optischen Gründen - für eine CD, wo mir eine einzelne aus einer einheitlich aufgemachten Serie herausfehlt. Ich bin auch gerne bereit CDs zu sammeln, von denen nicht sicher ist, daß ich sie je hören will. Aber sie enthalten Kulturgut - und vielleicht ärgere ich mich in 5 oder 10 Jahren, wenn ich etwas haben will und es das nicht mehr gibt. Ich verstehe auch, daß jemand alte Flügel sammelt, wie Paul Badura Skoda und sie aufwändig restaurieren lässt. Ich verstehe es auch bei alten Geigen, antiken Uhren die Meisterwerke ihrer Zeit waren. Briefmarken - aus welchem Grund auch immer - haben auch eine gewisse Tradition - dennoch glaube ich (einst selbst Sammler), daß diese Zeit weitgehend vorbei ist.
    ABER in der Tat: Das Sammeln von "Erstausgaben" von Sigurdheften, Jörn Farrow und Rolf Torring auf billigstem Papier, welche man höchstens als Makulatur bezeichnen kann, das Sammeln von Überraschungseiern und Wegwerf-Plastikuhren - das entzieht sich zwar nicht meinem Vorstellungsvermögen liegt aber nicht innerhalb der Werteskala die mein Leben prägt - vornehm zurückhaltend ausgedrückt. :stumm:


    mir freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Eine meiner Schwächen ist, daß ich mich nur schwer bis gar nicht in veritable Dummköpfe hineinversetzen kann.


    Nein, die Schwäche besteht darin, dass Du alles für dumm hältst, was Du nicht nachvollziehen kannst. ;) Das zeigt sich nicht nur bei einem solchen Nebenthema wie irrationalem Sammeln, sondern auch in Deiner Haltung zu Musik, Inszenierungen, Kunst, die Dir nicht gefällt.
    Das ist vermutlich eine verbreitete Schwäche, aber es hilft schon viel, wenn man sich ihrer bewusst ist.

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    (Bob Dylan)

  • Wenn jemand z.B. eine benannte Serie eines Labels vollständig sammeln will, dann ist es ihm vollkommen egal, ob Brilliant das zu einem Bruchteil des Preises anbietet.


    So ist es. Ich habe es am eigenen Leibe erfahren. Als ich mir in den Kopf gesetzt hatte, die "East German Revolution" von Pilz komplett haben zu wollen, war es mir völlig schnuppe, daß ein Großteil in Deutschland verramscht wird bzw. völlig unverkäuflich ist. Ich habe halt das Fehlende in USA und Kanada gekauft, (fast) ohne auf den Preis zu gucken. Es war ein befriedigendes Gefühl, als ich alles beieinander hatte. Und das ist doch ein Sinn des Sammelns, oder?


    Ich würde also, um die Frage im Thread-Titel zu beantworten, sagen: Die meisten Sammler frönen ihrem Hobby aus Liebhaberei, der Anteil der Spinner ist vernachlässigbar.

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • So ist es. Ich habe es am eigenen Leibe erfahren. Als ich mir in den Kopf gesetzt hatte, die "East German Revolution" von Pilz komplett haben zu wollen, war es mir völlig schnuppe, daß ein Großteil in Deutschland verramscht wird bzw. völlig unverkäuflich ist. Ich habe halt das Fehlende in USA und Kanada gekauft, (fast) ohne auf den Preis zu gucken. Es war ein befriedigendes Gefühl, als ich alles beieinander hatte. Und das ist doch ein Sinn des Sammelns, oder?

    Vollständigkeit mag der Sinn des Sammelns, wenn man es um des Sammelns willen betreibt, sein (sofern das Gebiet Vollständigkeit ermöglicht). Aber nicht, wenn man es betreibt, um sich an schönen Dingen zu erfreuen.


    Du hattest doch mal einen thread zu der "East German Revolution". Wenn es nicht zu viel Arbeit ist, kannst Du ja mal eine Liste der Reihe dort einstellen.



    Zitat

    Ich würde also, um die Frage im Thread-Titel zu beantworten, sagen: Die meisten Sammler frönen ihrem Hobby aus Liebhaberei, der Anteil der Spinner ist vernachlässigbar.

    Natürlich kann das jeder halten wie er will. Für mich kippt es irgendwann (und diesen Punkt verortet wohl auch jeder woanders) von Musikliebhaberei zu einer Art Fetischismus, eben Sammeln um seiner selbst oder der Vollständigkeit willen. Da ist es egal, ob es Platten, CDs, Bierdeckel oder Briefmarken sind. Ein Sammler in diesem engeren Sinn bin ich wohl nie gewesen, obwohl ich manchmal auch schon bewusst zu einer Originalausgabe gegriffen habe. Jedoch weniger des "Originals" wegen als weil ich mir ein besseres Begleitheft oder schöneres Cover erwartet habe (oder weil sie im Ausverkauf schlicht billiger gewesen ist.)

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  • Vollständigkeit mag der Sinn des Sammelns, wenn man es um des Sammelns willen betreibt, sein (sofern das Gebiet Vollständigkeit ermöglicht). Aber nicht, wenn man es betreibt, um sich an schönen Dingen zu erfreuen.


    Da hast Du natürlich uneingeschränkt recht. Drum hatte ich auch geschrieben, Vollständigkeit sei ein Sinn des Sammelns und nicht der Sinn...
    Die Freude an schönen Dingen, an unerwarteten Entdeckungen und was einem sonst noch beim Sammeln passieren kann ist sicher viel tiefer. Ich würde mich auch nie als Sammler im Sinne des "Besitzenwollens" sehen, sondern die Tonträger die ich erwerbe, sollen schon ihren Zweck erfüllen, nämlich gehört werden.
    So stand auch bei der "East German Revolution" die Tatsache im Vordergrund, daß es sich auschließlich um zuvor unveröffentliche Aufnahmen des Rundfunks der DDR handelte.


    Den Wunsch, die CD-Informationen im entsprechenden Thread einzustellen, werde ich Dir in den nächsten Tagen erfüllen, sollte nicht allzuviel Aufwand sein....




    :hello:
    Reinhard

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • So stand auch bei der "East German Revolution" die Tatsache im Vordergrund, daß es sich auschließlich um zuvor unveröffentliche Aufnahmen des Rundfunks der DDR handelte.


    Lieber Reinhard, gibt es diesen Thread eigentlich noch? Ich finde ihn nämlich nicht. Wenn ja, könntest Du ihn bitte beleben? Das wäre wunderbar, und ich danke Dir sehr im Voraus.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Reinhard, gibt es diesen Thread eigentlich noch? Ich finde ihn nämlich nicht. Wenn ja, könntest Du ihn bitte beleben? Das wäre wunderbar, und ich danke Dir sehr im Voraus.


    Lieber Rüdiger,
    diesen Thread findest Du - gut getarnt - hier:


    Reinhards kleine Pilzkunde – oder: Ein deutsch-deutscher Wirtschaftskrimi mit klassischen Nebenwirkungen


    LG


    Ich frage mich wirklich, wie man diesen Thread nicht finden kann. "East German Revolution" auf der Hauptseite als Suchtext eingeben und das Auffinden des Threads lässt sich eigentlich gar nicht vermeiden...

    Theo

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald, ich danke Dir sehr für Deine Hilfe.


    LG Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent