Wolfgang Amadeus Mozart: Klarinettenkonzert A-Dur, KV 622

  • Vielen Dank, Johannes, für den Link! Die tiefen Stellen erkennt man in der Klarinettenstimme der Partitur unschwer an den Bassschlüsseln. Es sind in allen 3 Sätzen eine Reihe solcher Stellen zu finden. Leider kann ich sie nicht nachspielen, weil ich keine Bassetklarinette habe.

    Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum. (Nietzsche)

  • Auch das Quintett gibt es neuerdings in Aufnahmen mit Bassetklarinette, und zwar von Sabine Meyer und von Sharon Kam, jeweils zuasmmen mit dem Konzert. Meyer spielt auf einer Klarinette deutscher Bauart, Kam auf einem Instrument französischer Bauart, allerdings in typisch deutscher Spielart und Intonation. Hier eine Kostprobe (Video) des Quintetts mit Sharon Kam, in der sie sowohl die Bassetklarinette mit ihren Stärken (wie "ein weiser Bariton"), aber auch ihren Schwächen (ein wenig wie ein "hässliches Entlein") , als auch das Werk kommentiert:


    http://www.youtube.com/watch?v=b36RJznuwhE


    Was das "hässliche Entlein" anbetrifft, so ist die Bassetklarinette das m. E. eher für den Spieler als für den Zuhörer. Sie ist sehr schwer, weshalb Sabine Meyer sie immer mit einer um den Hals hängenden Schur (wie Saxophonisten) spielt, zudem werden die tiefen Töne ausschließlich mit dem rechten Damen gegriffen, was erst einmal eingeübt werden muss. Auch ist die Intonation der tiefen Töne, wie auch beim Bassethorn, nicht ganz astrein, was ein guter Klarinettist aber durch seine Spielkunst so ausgleichen kann, dass es der Zuhörer, wenn er nicht über ein absolutes Gehör verfügt, kaum bemerkt.

    Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum. (Nietzsche)

  • Hallo king,


    ich kann leider nicht Klarinette spielen, habe aber etwas mitbekommen, da meine Tochter Unterricht hatte.


    Soviel ich weiß, hat Mozart KV 622 bis zum C notiert; aufgrund der Weiterentwicklung der "Normal"-Klarinette waren dann später die tiefen Töne technisch nicht mehr spielbar und wurden oktaviert. Durch die von Dir genannte Bassett-Klarinette (bzw. Klarinette mit Rohrverlängerung) sind die tiefen Lagen nun wieder spielbar.



    Nebenbei: Ich habe eine CD, die ein anderes Cover hat (aber auch Label "K617"), die Werkauswahl abweicht (5 Divertimente KV 439b - kein Stadler), die Interpreten jedoch identisch sind. Hast Du die Stücke schon gehört? Die tiefen Lagen dürften nur mit einer Bassett-Klarinette erreichbar und der Klang dürfte beim Bassetthorn weicher(?) sein.


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Einige Divertimenti u.a. für Klarinette und Bassethorn habe ich schon gehört. Das Bassethorn in F ist dicker und geht eine große Terz tiefer als die Bassetklarinette in A (bis F = 87 Hertz, statt bis A = 110 Hertz) und damit tief in den Bassbereich. Die Bassklarinette in B geht nochmals eine Quint tiefer (bis B, = 58 Hertz) und die seltene Kontrabassklarinette in B eine weitere Oktav tiefer (bis B,, = 29 Hertz, tiefster Klavierton A,, = 27,5 Hertz). Ich würde sagen, das Bassethorn klingt voller als die Bassetklarintte.

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  • Da ich in letzter Zeit immer tiefer in die Musik Mozarts und Schuberts hineingezogen werde, habe ich mich wieder einmal mit dem bekannten Klarinettenkonzert beschäftigt.


    Mittlerweile liegen mir die Aufnahmen von Prinz/Böhm



    und Abbado/Meyer



    vor.


    Es klingt erwartungsgemäss recht unterschiedlich, aber beides sehr sehr gut, weshalb ich auf die Idee kam, einen breiteren Interpretationsvergleich im Netz zu versuchen.


    Die Menge der Aufnahmen ist ja groß. Dennoch habe ich versucht, in die meisten hineinzuhören und bei denen, die mir gut gefielen auch längere Files bei Youtube usw. zu finden.


    Wenn man die Sätze gut kennt, dann staunt man etwas über die faktisch vorhandenen deutlichen Unterschieden in vielerlei Hinsicht.


    Am allerbesten schnitten bei mir neben den oben genannten Aufnahmen aus dem Bestand ab:



    Sabine Meyer, die Staatskapelle Dresden, Hans Vonk


    und



    Wolfgang Meyer, Concentus musicus Wien, Nikolaus Harnoncourt


    Ebenfalls sehr gut fand ich jetzt auch:



    Pay/Hogwood, der den vielleicht berückendsten 2. Satz der hier genannten Einspielungen mit Originalklangorchester hinbekommen hat und



    Hoeprich/Brüggen


    Erst einmal zulegen werde ich die von mir insgesamt eindeutig favorisierte Meyer-Aufnahme mit Vonk, die mir insgesamt noch besser gefällt, als die wohl neuere Aufnahme Meyers mit Abbado, die jedoch auch sehr schön ist. Möglich, dass Sabine Meyer mit der neueren Aufnahme von der Klarinettenstimme her noch etwas glücklicher ist (oder warum hat sie es noch einmal aufgenommen?). Genau wie ich bei Kunstliedern ebenbürtig auf den Klavierbegleiter höre, ist mir hier auch sehr die Art und Weise des Orchesterspiels wichtig. Die etwas ruhigeren Vonkschen Tempi kommen mir da noch mehr entgegen als der vielleicht etwas italienische kontrollierte Esprit Abbados. Es gibt noch andere Gründe, die im Detail liegen. Es wäre hier etwas aufwendig, das alles zu erwähnen. Vielleicht reicht es, wenn ich sage, dass die Meyer/Vonk-Aufnahme eigentlich zu schön und zu balanciert ist, um wirklich wahr zu sein. Sie ist es aber. So ein Mozartspiel kann mich sehr überzeugen. Ich hoffe jetzt nur, dass der Amazon-Shop wieder besser funktioniert - oder liegt es wieder an meinem Internetanschluss? :cursing:


    Harnoncourts Einspielung ist vom aufgrund der deutlicher herausgearbeiteten Veränderungen der Affekte von "Teilaussagen" der Klangrede und deren ausgearbeiteter Artikulation eine Welt für sich. Wer sich ein Student der Dirigierkünste ist, kann hier nachvollziehen, wie fein und genau man Zwischentöne und Details bei Mozart herausarbeiten kann und wie elegant man Klangrede gestalten kann. Es ist eine Aufnahme, die man im Bestand haben sollte. Die Preisfrage ist bei mir momentan gerade wieder wichtig, weshalb ich diesen Kauf ggf. zurückstellen muss - leider immer noch. Mein Vorhaben, mir den LCD-X von Audeze zuzulegen sollte eigentlich verhindern, dass ich mir überhaupt irgendeine CD kaufe. Aber so ganz schaffe ich das nicht....


    Hogwood besticht durch eine nicht mehr zu übertreffende Transparenz. Sollten die Noten des Konzerts dieser Welt einmal verlorengehen, dann wäre diese Aufnahme ein überaus geeigneter Kandidat zur Transkriktion.
    Es gibt zwei mir bekannte Aufnahmen, bei denen man beim zweiten Satz das Gefühl bekommt, dass die Zeit aufgrund der immensen berückenden Schönheit für einige kostbare Momente angehalten wird. Ich spreche von Böhms und von Hogwoods Aufnahme (die ich wohl auch auf die Kaufliste setzen muss).
    Ohne den Faktor des Zauberhaften und des Unerklärlichen zerstören zu wollen, möchte ich doch anmerken, dass das natürlich an den sehr gemessenen Tempi der Herren liegt, vor allem aber auch daran, dass sie in der Lage sind, die entstandene Zeit mit Leben zu füllen.
    Es empfiehlt sich hierbei jedoch - gerade bei Böhm- in hellwachem Zustand zuzuhören - also nicht mit Kopfhörer, sehr spät abends nach einem anstrengenden Tag auf dem Bequemstuhl liegend- , sonst passiert nämlich das Unvermeidliche, was die Musik auf keinen Fall verdient hat ;-)
    Nun ja, die Jünger sind ja auch im Status der Verzückung auf dem Verklärungsberg eingeschlafen....


    Sehr schön finde ich auch, dass man durch diese CDs dann automatisch auch mit anderen Mozart-Solokonzerten bekannt wird, wie z.B. dem Flötenkonzert.


    Durch einen zufälligen Einspieler auf NRK bin ich darauf gestoßen, dass Mozart ja auch ein Fagottkonzert komponiert hat. Einige Töne reichten, um bei mir den Wunsch auszulösen, auch davon eine CD zu haben.
    Ich habe auch eine SACD gefunden, die mir mit Abstand besser gefiel, als all die anderen, die ich testweise versuchte im Netz zu hören.
    Das wäre jedoch ein anderes Thema....



    Mozarts Klarinettenkonzert ist zurecht sehr berühmt. Es gibt jedoch auch andere Konzerte, die ebenfalls bekannter sein könnten. Ihre Qualität ist jedenfalls .......einfach Mozart! Wie soll man es anders nennen?



    Gruß
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Ich kenne die Aufnahme mit Abbado nicht, lieber Glockenton, aber die Aufnahme mit Hans Vonk (in der rekonstruierten Fassung für Bassklarinette) habe ich kurz nach Erscheinen erworben und halte sie heute noch für die absolute Referenz, auch, da sie ja wohl die Originalversion von Moazrt darstellte. Weißt du, ob die neue Aufnahme unter Abbado auch für Bassklarinette ist?
    Von meinen Mahleraufnahmen mit dem Festivalorchestra Lucerne weiß ich, dass Sabine Meyer dort auch häufig die Bassklarinette spielt.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Und wieder sind wir uns einig, lieber Willi ;-)
    Schon fast gespenstisch, aber schön!


    Was die Bassklarinette angeht, liefere ich die Information nach (die CD liegt im Auto, was ich gerade an meine Frau verliehen habe....)



    LG
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Eine *Bassklarinette* (eine Oktave tiefer als normale Klarinette) hat bei dem Konzert nichts verloren. Die rekonstruierten Fassungen betreffen eine sog. "Bassettklarinette", die zwischen Klarinette und Bassetthorn (wie zB im Requiem, etwa eine Quarte tiefer als normale Klarinette) lag; es geht im Grunde nur um vier Halbtöne unterhalb des normalen tiefsten Klarinettentons und ggf. ist der Klangcharakter des Instruments ein wenig dunkler. Letzteres hängt aber auch vom konkreten Instrument und vom Spieler ab. Die historischen Instrumente klingen normalerweise eher heller als moderne (wobei mir das mehr bei den B-Instrumenten in den Weber-Konzerten aufgefallen ist), das ist ein weiterer Faktor, der zum Unterschied zwischen zB Pay und Meyers Klang beiträgt, selbst wenn Meyer inzwischen auch einen Nachbau einer Bassettklarinette gespielt hat, ist der natürlich modern, mit allen Klappen usw. moderner Instrumente.


    Es sind in dem Konzert auch nur ein paar Passagen, die geringfügig geändert wurden, weil die normale A-Klarinette die tiefsten Töne nicht hat; manchmal springt dann ein Lauf unvermittelt eine Oktave. Aber insgesamt sind das Nuancen, die kaum den Charakter der Musik verändern.


    Das Fagottkonzert gibt es jedenfalls auch mit Harnoncourt/Turkovic


    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hallo Johannes Roehl,


    Dein Beitrag zu den "Klarinetten" ist völlig richtig. :jubel:
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Das Fagottkonzert gibt es jedenfalls auch mit Harnoncourt/Turkovic


    Danke für den Hinweis! Suchte schon danach, aber konnte es irgendwie nicht finden.
    Holen will ich mir aber auf jeden Fall nach etlichen Hörproben zunächst diese SACD hier, die auch ein sehr schön gespieltes Hornkonzert beeinhaltet:



    Leider hochpreisig, obwohl die schöne Aufnahme das sicherlich wert ist!


    Gruß
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

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  • Danke für die freundliche Korrektur, lieber Johannes.


    Liebe Grüße


    Willi

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    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Ich sehe gerade, dass das alles schon ausführlich in Beiträgen ab ca. #57 angesprochen wurde. Steht auch bei wikipedia. Die Bassklarinette wurde erst Mitte des 19. Jhds. (von Sax) erfunden. Wenn ich recht erinnere, ist sie etwa bei König Markes Auftritt am Ende vom 2. Tristan-Akt relativ deutlich zu hören, aber exponierte Passagen sind eher selten. Zu Mozarts Zeiten waren Klarinetten überhaupt ja noch neu und die Bassettklarinette ist tatsächlich nur eine minimale Erweiterung der normalen (die sich dann später durchgesetzt hat).

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  • Für mich ist MOZARTs Klarinettenkonzert KV 622 eines seiner schönsten und wohl auch reifsten Instrumentalkonzerte, die er geschrieben hat. Wie er so wenige Wochen vor seinem Tod imstande war, so herrliche Musik niederzuschreiben, bleibt eines der großen Rätsel um das Genie MOZART. Beim Anhören dieses Konzertes, vor allem des himmlischen Adagios, kann man einmal für knapp eine halbe Stunde alle Nöte dieser Welt und alle negativen Schlagzeilen komplett vergessen. Auch mit welcher Brillanz er die Klarinette einsetzt und diese die größten Klangfarbengegensätze auslotet und zum Klingen bringt, vor allem in den tiefen Tönen, ist schlicht genial und war in seiner Zeit gewiß sensationell. Leider hat ihm dies damals der "windige" und berechnende Klarinettist ANTON STADLER, für den MOZART das Werk komponierte, alles andere als gedankt.


    Meine immer noch liebste und teuerste Aufnahme dieses Konzertes ist die alte mono-Einspielung durch den großartigen englischen Klarinettisten GERVASE DE PEYER, die er bei Decca mit den glänzend disponierten LONDONER SYMPHONIKERN unter ANTHONY COLLINS, der ständiger Gastdirigent des Londoner Symphonie-Orchesters war, realisierte. DE PAYER dürfte zusammen mit JACK BRYMER zu den besten Klarinettisten ihrer Zeit gehört haben. GERVASE DE PEYER läßt seine Klarinette mit stellenweise leichtem Vibrato erklingen, was seinem Spiel einen ätherischen Reiz verleiht.


    GERVASE DE PEYER war von 1955 bis 1971 der 1. Klarinettist des LONDON SYMPHONY ORCHESTRA, und er war auch Gründungsmitglied des MELOS ENSEMBLE. Ferner leitete er auch das LONDON SYMPHONY WIND ENSEMBLE. Er schlug einen Mittelweg zwischen der französischen und deutschen Klarinettenschule ein, und sein Hauptaugenmerk war auf eine optimale Phrasierung gerichtet.


    com/watch?v=FE-i3NGO5wE


    Ähnlich meisterhaft und ebenso mit leichtem Vibrato spielt JACK BRYMER dieses Konzert, und dies ebenfalls mit dem LONDON SYMPHONY ORCHESTRA, in diesem Fall unter SIR COLIN DAVIS. JACK BRYMER spielte schon unter SIR THOMAS BEECHAM, der ihn gleich bei Gründung des Orchesters zum Soloklarinettisten des ROYAL PHILHARMONIC ORCHESTRA gemacht hatte, dem er von 1947 - 1963 angehörte. Anschließend war er 1. Klarinettist des BBC SYMPHONY ORCHESTRA. Er wirkte auch als Dirigent und dirigierte die LONDON WIND SOLOISTS, mit denen er sämtliche Werke für Bläserensemble von MOZART aufnahm. Er war Gründungsmitglied des WIGMORE ENSEMBLE, des PROMETHEUS ENSEMBLE und des LONDON BAROQUE ENSEMBLE. Das Spiel BRYMERs ist technisch ähnlich perfekt und vital wie das von DE PEYERs. Auch wählt SIR COLIN DAVIS ähnliche Tempi wie ANTHONY COLLINS.


    com/watch?v=8wnW_YeKIM8


    Eine weitere herausragende Einspielung ist die mit dem amerikanischen Klarinettisten ROBERT MARCELLUS, der lange Zeit der 1. Klarinettist des CLEVELAND ORCHESTRA unter GEORGE SZELLwar. Auf dem Zenith seiner Karriere ab 1960 trat er vielfach als Solist auf, und im Sommer 1961 spielte er MOZART's Klarinettenkonzert bei dem CASALS FESTIVAL in PUERTO RICO.


    PABLO CASALS nannte ROBERT MARCELLUS "The ideal clarinetist". In seiner Einspielung des MOZART-Klarinettenkonzerts spielt er das Adagio bezaubernd getragen und voller Innigkeit. Sein Ton ist weich und einschmeichelnd. Szell läßt das Werk vor allem im 1. Satz allegro etwas langsamer musizieren als SIR COLIN DAVIS und ANTHONY COLLINS, und die Qualität des Orchesterspiels ist ohnhin über alle Zweifel erhaben.


    .com/watch?v=l3EJqvKhYzY


    Es ist sehr schwierig, sich für eine der 3 großartigen Aufnahmen zu entscheiden, aber ich würde wohl die Reihenfolge DE PAYER - MARCELLUS - BRYMER wählen.


    wok

  • Schön, dass hier Gervase de Peyers Vibrato genannt wird. Es half immer, die Londoner Symphoniker zu identifizieren.


    Benny Goodmans Spiel finde ich übrigens recht angenehm, auch wenn er der Gegenpol von Karl Leister ist.

  • Ich sitze übrigens gerade, lieber hami, in meinem Lieblingscafé und habe die Aufnahme auf dem Ohr:



    Man soll es nicht glauben, aber die Aufnahme ist (m. E.) wirklich gut.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Man soll es nicht glauben, aber die Aufnahme ist (m. E.) wirklich gut.


    Da bin ich bei Dir, lieber Willi. Durch die Aufnahme mit Goodman lernte ich das Konzert vor vielen Jahren erst kennen. Ich bekam die LP geschenkt. Es war also keine gezielte Anschaffung. Damit verbinde ich einen meiner stärksten musikalischen Eindrücke, der natürlich primär auf Mozart zurück geht. Die Musik kam wie von oben auf mich. Besonders im Adagio. So beglückend. Tagelang habe ich die LP auf dem Plattenteller gehabt. Es ist wie mit der ersten Liebe. Die bekommt man auch nicht aus dem Sinn. In dieser Art erlebe ich auch immer wieder diese Aufnahme des Klarinettenkonzerts. Daran knüpfe ich heute immer wieder die Frage, welchen Anteil ein Interpret an solchen elementaren Grunderlebnissen hat. Hätte ich den gleichen starken Eindruck gehabt, wenn das Konzert in einer weniger spektakulären Einspielung auf mich gekommen wäre oder durch Laienmusiker in einer Konzertveranstaltung. Ich weiß es nicht. ?(



    Grüße von Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Hallo!


    Das Konzert scheint sich für Jazz-(bzw. in diesem Fall Klezmer-)Klarinettisten anzubieten.


    Eine meiner Lieblingsaufnahmen:



    Gruß WoKa

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Zitat

    Rheingold1876: Da bin ich bei Dir, lieber Willi. Durch die Aufnahme mit Goodman lernte ich das Konzert vor vielen Jahren erst kennen. Ich bekam die LP geschenkt. Es war also keine gezielte Anschaffung. Damit verbinde ich einen meiner stärksten musikalischen Eindrücke, der natürlich primär auf Mozart zurück geht. Die Musik kam wie von oben auf mich. Besonders im Adagio. So beglückend. Tagelang habe ich die LP auf dem Plattenteller gehabt. Es ist wie mit der ersten Liebe. Die bekommt man auch nicht aus dem Sinn. In dieser Art erlebe ich auch immer wieder diese Aufnahme des Klarinettenkonzerts. Daran knüpfe ich heute immer wieder die Frage, welchen Anteil ein Interpret an solchen elementaren Grunderlebnissen hat. Hätte ich den gleichen starken Eindruck gehabt, wenn das Konzert in einer weniger spektakulären Einspielung auf mich gekommen wäre oder durch Laienmusiker in einer Konzertveranstaltung. Ich weiß es nicht. ?(


    Lieber Rüdiger, ich vermute, du hältst die Einspielung deshalb für spektakulär, weil Goodman das Solo spielt. Das Spektakuläre besteht m. E. darin, dass Goodman das Konzert völlig unspektakulär spielt, dass er den Ton ganz natürlich zur Entfaltung kommen lässt. Ja und dann natürlich das Adagio, eines der schönsten, das Mozart komponiert hat. Mozart war, wie nach ihm m. E. nur noch Beethoven, ein Großmeister des langsamen Satzes. Wohlgemerkt, auch Schubert zählt dazu, aber seine langsamen Sätze offenbaren oft auch die unendlich dunklen, schmerzvollen Abgründe der menschlichen Seele, ganz anders als hier.


    Und Goodman spielt das alles so ganz schlüssig, so selbstverständlich im Ablauf. Ich mag bald nicht mehr den Satz von der "klassischen Mitte" gebrauchen, weil ich ihn in meinen Beethoven-Sonatenthreads schon so oft gebraucht habe.
    Ich habe es kennengelernt, ebenfalls vor vielen Jahren mit Böhm und dem damaligen Klarinettenprimus der Wiener Philharmoniker, und dann habe ich, nicht lange danach, mir die Aufnahme mit Sabine Meyer und Hans Vonk. Die Goodman-Aufnahme habe ich noch gar nicht so lange, aber ich habe sie schon oft gehört. Da ich sie als Prime-Kunde gekauft habe, habe ich sie auch immer bei mir, wenn ich mit meinem kleinen Ultra-Book unterwegs bin, so wie jetzt.


    Als spektakulär empfand ich ein Konzert vor einigen Jahren, als Sharon Kam in Essen für Jörg Widmann einsprang und das Mozartkonzert darbot.
    Mein Gott, da ging die Post aber ab. Ein ganz anderer Interpretationsansatz- aber Beides gibt das Konzert m. E. her.
    Mir fiel gerade in diesem Zusammenhang Helmut Zacharias ein, an dessen 96. Geburtstag ich am 27. Januar 2016 erinnern möchte, ein denkwürdiges Datum, nicht nur wegen Mozarts 260. Geburtstag, sondern auch wegen der Querverbindungen, denn z. B. hat Zacharias schon 1931, mit 11 Jahren, im Rundfunk den Solopart eines Mozart-Violinkonzertes gespielt.
    Wegen der Querverbindungen fiel mir in den letzten Tagen, als ich meine Geburtstagsdateien für Januar komplettierte, auf, wie viele Musiker aller (klassischer) Couleur am 27. Januar Geburtstag oder Todestag haben. Das könnte ein neuer Rekord werden. Der bisherigen steht bei "24".


    Du kannst ja am 27. Januar mal in den Erinnerungsthread hineinschauen.


    Wolfgang Kaercher, Lieber Wolfgang, die Aufnahme von Giora Feidman kenne ich überhaupt nicht, aber ich werde mich mal drum kümmern.
    :)
    Liebe Grüße


    Willi

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    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Die Aufnahme von Christian Raichle kennt hier außer mir wohl auch niemand. Sie entstand anlässlich meines runden Geburtstags vor 2 Jahren. :jubel:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Vielleicht liegt das daran, lieber Siegfried, dass keine Aufnahme von Christian Raichle zu finden ist, weder bie Amazon noch bei JPC. Vielleicht kann ich dir aber mit einem anderen Hinweis eine Freude machen:


    am 20. Dezember erinnerte ich an den 20. Todestag von Karl-Heinz Schlüter, den Vater von Ann-Helena Schlüter:


    Erinnerungen an verstorbene und Geburtstags-Glückwünsche an lebende Musiker


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • Lieber Rüdiger, ich vermute, du hältst die Einspielung deshalb für spektakulär, weil Goodman das Solo spielt.


    Genauso ist es, lieber Willi. Ansonsten teile ich Deine Bewertung. :)


    Gruß Rüdiger

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ich weiß zwar nicht, ob ich das Mozart-Konzert je mit Goodman gehört habe, aber nahezu jeder professionelle klassische Klarinettist der letzten 50 Jahre spielt solche "klassischen" Werke besser als Goodman.
    Seine Tongebung ist außer für jazz-inspirierte Werke (wie das Ebony Concerto oder Prelude, Fugue & Riffs) für mich schwer erträglich. Viel zu hell und unfokussiert! ("historische Klarinetten" klingen allerdings manchmal ähnlich hell und quietschig... :untertauch: )

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • ich habe alle im Thread erwähnten Aufnahmen im Regal stehen. Bisher unerwähnt, noch erhältlich und auch sehr empfehlenswert:


    Auf der Bassettklarinette spielt Pierre André Taiilard das mozartsche Klarinettenkonzert KV 622.


    Es gibt noch das Konzert für Flöte & Harfe KV 299 sowie das Oboenkonzert KV 314.


    Das Concerto Köln spielt agil. Wo andere Orchester dick auftragen, wird differenziert mit der Dynamik. So muss Mozart klingen.


    Martin Sandhoff, Travers-Flöte, Saskia Kwast, Harfe, Michael Niesemann, Oboe

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Martin Fröst hat das Klarinettenkonzert KV 622 2002 mit der Amsterdam Sinfonietta, Peter Oundjian aufgenommen. Das Klarinettenquintett KV 581 mit dem Vertavo Streichquartett ist das zweite Werk auf der SACD Scheibe.



    Ein zweites Mal 2013 hat es mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen eingespielt, die er gleich selbst dirigiert. Wieder für das Label BIS. Wieder als SACD. Diesen Wunsch werden ihm die Betreiber der Firma gerne erfüllt haben. Die erste Aufnahme ist bereits der Verkaufsbestseller.


    Er hat es mit dem Kegelstatt-Trio KV 498 * + und dem Allegro B-Dur KV Anh. 91 für Klarinettenquintett + kombiniert. Antoine Tamestit, Bratsche *, Janine Jansen + und Boris Brovtsyn +, Violine, Maxim Rysanov +, Bratsche, Torleif Thedeen +, Cello und Leif Ove Andsnes * +, Piano.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Das Label BIS hat mit Michael Collins eine weitere Einspielung des mozartschen Klarinettenkonzertes KV 622 als SACD seit diesem Sommer im Katalog. Er spielt ebenfalls eine Bassettklarinette. Das Philharmonia Orchestra leitet Robin O'Neill.

    Das Klarinettenquintett KV 581 mit den Wigmore Soloists * ist auch auf der Scheibe, womit der Himmel komplett ist. Engel schweben durch den Raum. *(Alexander Sitkovetsy und Annabelle Meare, Violinen, Isabelle van Keulen, Viola, Adrian Brendel, Cello)


    Im Adagio sind es bei Martin Fröst 6 min 38 s, Michael Collins nimmt sich 7 min 37 s Zeit. Das ist mehr als eine Minute länger, was zu mehr Tiefe des Ausdrucks führt. (Übrigens auf die Sekunde gleich lang wie in der Aufnahme von Dieter Klöcker mit dem Prager Kammerorchester, siehe Beitrag 14)


    Der Solist interpretiert das ihm gewidmete Klarinettenkonzert von Richard Birchall.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Diese Aufnahme mit Karl Leister wurde im Thread lobend erwähnt und gibt's preiswert. Er spielt mit der Academy of St. Martin in the Fields. Neville Marriner ist am Dirigentenpult.


    Das Cover mit der perfekten Proportion einer Blüte passt. Vollendung in Reinkultur.


    Das Fagottkonzert KV 191 mit Klaus Thunemann und das Oboenkonzert KV 285 mit Heinz Holliger lässt auch keine Wünsche offen.


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Nahezu jeder professionelle klassische Klarinettist der letzten 50 Jahre spielt solche "klassischen" Werke besser als Goodman.

    Schön, daß auch Mozarts Klarinettenkonzert hier mal wieder ins Gespräch kommt. Das obige Zitat von Johannes Roehl stammt aus 2016, aber ich kann dem Satz nur zustimmen. Mit großen Erwartungen habe ich mir Goodmans Aufnahme mit Charles Münch und dem Boston Symphony vor vielen Jahren auf LP gekauft, war gleich tief enttäuscht. Die LP hat ein trauriges Dasein bei mir gefristet und vielleicht befindet sie sich noch unter den (aus Platzgründen) ausgelagerten. Sie auf CD zu besitzen, war nie mein Ehrgeiz.


    Da ich in den späten 1950er erstmals diesem Konzert begegnet bin, lag und liegt mein Fokus mehr auf den älteren, konventionellen Einspielungen, die in diesem Thread bisher kaum eine Rolle gespielt haben. Meine erste Aufnahme war diese:

    HEINRICH GEUSER / FRICSAY: Mozart /Weber - Klarinetten-Konzerte (DGG LPEM  19130) | eBay


    Heinrich Geuser (Klarinette) und das Radio-Symphonie-Orchester Berlin, Dirigent: Ferenc Fricsay (Aufnahme: 9/1957, Jesus-Christus-Kirche, Berlin).


    Kurz bevor die DGG mit Stereoaufnahmen begann, entstand diese inzwischen historische Aufnahme, die noch ganz der Tradition des 19. Jahrhunderts verpflichtet ist. Geuser spielt mit großem Ton, und das Orchester ist entsprechend groß besetzt. Trotzdem hat die Aufnahme ihren Wert, schon allein wegen Fricsays Dirigat, der zu seinen musikalischen Göttern neben seinen Landsleuten Bártok und Kodaly vor allem Mozart rechnete.


    Karl Leister, der langjährige erste Klarinettist der Berliner Philharmoniker, wurde schon genannt, doch außer der PHILIPS-Produktion mit Neville Marriner hat er Jahre vorher das Mozart-Konzert für die Deutsche Grammophon eingespielt:


    Mozart/Weber: Klarinettenkonzerte/Clarinet Concertos [Schallplatte]


    mit den Berliner Philharmonikern, Dirigent: Rafael Kubelik (Aufnahme: 11/1967, Jesus-Christus-Kirche, Berlin).

    Es gibt sie natürlich auch auf der CD, allerdings in dieser wenig attraktiven Aufmachung:



    Die DGG wollte mit dieser Einspielung die alte Geuser/Fricsay-Produktion ablösen, wegen der neuen Stereotechnik. Es ist mehr als ein Ersatz: Leister spielt viel schlanker, lockerer als sein Vorgänger, doch als dann später PHILIPS seine Aufnahme mit Marriner herausbrachte, hatte auch die Aufnahme mit Kubelik einen schweren Stand.


    Eine Aufnahme, die jahrelang als besonders wertvoll und fast als Geheimtip gehandelt wurde, möchte ich noch besonders hervorheben:



    Jack Brymer (Klarinette) und das Royal Philharmonic Orchestra, Dirigent: Sir Thomas Beecham (Aufnahme: 1958, London, STEREO).


    Brymer war viele Jahrzehnte Soloklarinettist diverser Londoner Orchester und wurde 1946 von Beecham zum ersten Klarinettenspieler seines neugegründeten Royal Philharmonic Orchestra berufen. In einer Plattenbesprechung beschrieb der Rezensent obige Aufnahme wie folgt: "Brymers Gestaltung des KV 622 gehört in jeder Beziehung zum Schönsten, was je auf dem Sektor Bläserkonzerte aufgenommen wurde."

    Unverzeihlich ist allerdings, daß - aus völlig unerfindlichen Gründen - der Finalsatz des Konzerts an zwei Stellen (T. 254-262 und T. 280-301) gekürzt ist. Ansonsten eine herrliche, auch für ihr Alter ausgezeichnet klingende Aufnahme.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Noch eine alte, aber keineswegs alt klingende Aufnahme des Klarinettenkonzerts:


    Mozart, Alfred Prinz ∙ Werner Tripp ∙ Hubert Jellinek, Vienna Philharmonic  Orchestra ∙ Münchinger – Clarinet Concerto ∙ Flute & Harp Concerto (1964,  Vinyl) - Discogs

    Alfred Prinz (Klarinette) und die Wiener Philharmoniker, Dirigent: Karl Münchinger (Aufnahme: Wien, Sofiensäle, 1964).


    Der Solist war viele Jahre Soloklarinettist der Wiener Philharmoniker und hat eine weitere Aufnahme mit "seinem" Orchester hinterlassen, diesmal mit Karl Böhm am Dirigentenpult (DGG, 1972). Dagegen hatte es danach die acht Jahre ältere Version schwer, obwohl diese klanglich kaum schlechter ist und die Leistung von Alfred Prinz in beiden Aufnahmen mindestens gleichwertig ist. Doch der Name Böhm hatte wohl doch gegenüber Münchinger die besseren Karten.

    Als die Prinz/Münchinger-Platte auf den Markt kam, schrieb FonoForum: " .... im wesentlichen deutsch orientiert sind die Wiener Philharmoniker, und seinen Philharmoniker-Kollegen ist deutlich anzumerken, wie sie "ihren" Mozart beherrschen. Unter Leitung von Karl Münchinger ist dies die wohl am stärksten im mozartischen Geist musizierte Aufnahme."


    Auf CD ist die Aufnahme erst spät veröffentlicht worden, in dieser 8 CD-Box, die dem Dirigenten Karl Münchinger gewidmet ist:


    Eine sehr schöne Aufnahme des Konzerts liegt mir in der Fassung für Bassett-Klarinette vor:

    Mozart: Clarinet & Oboe Concerto - ANTONY PAY, MICHEL PIGUET, HOGWOOD - L'Oiseau-Lyre

    Antony Pay (Bassett-Klarinette) und The Academy of Ancient Music, Leitung: Christopher Hogwood (Aufnahme: London, 1984).


    Für konventionelle Hörer, wie ich, eine ganz neue, aber sehr beeindruckende Hörerfahrung.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Werter Nemorino,


    die Aufnahme mit Antony Pay im historisch informierten Stil finde ich ebenfalls hervorragend.


    Es handelt sich um eine Bassettklarinette, eine frühe Form des Instruments, wie sie wohl zu Zeiten Mozarts gepflegt wurde. Frag mich aber bitte nicht nach Details oder dem genauen Unterschied zwischen Bassetthorn und Bassettklarinette. Als Experten möchte ich mich hier nicht aufspielen; da müsste ich mich auch erst informieren. :)


    Es grüßt Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Frag mich aber bitte nicht nach Details oder dem genauen Unterschied zwischen Bassetthorn und Bassettklarinette. Als Experten möchte ich mich hier nicht aufspielen; da müsste ich mich auch erst informieren.

    Lieber Wolfgang,


    auch ich bin alles andere als ein Experte, sondern einfach nur Musikliebhaber. Ich denke aber, daß "Bassettklarinette" die korrektere Bezeichnung für das Instrument ist und habe meinen Eintrag entsprechend geändert. Danke für den Hinweis!


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

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