Paul BADURA-SKODA - Hommage an einen großen Pianisten

  • Liebe Forianer,


    als heute im Forum behauptet wurde, Alfred Brendel sei in Sachen "Wiener Klassik" nicht das Maß aller Dinge, begann ich mich mit dem Thema auseinanderzusetzen.


    Ich fand zunächst kaum Pianisten, die Brendel erreichen konnten, schließlich verblieben dann doch einige.


    Allerdings fragt man sich ob man Pianisten nennen sollte, die sicherlich ganz hervorragende Interpretationen der Wiener Klassiker abgeliefert haben - aber leider nur wenige (2-4 CDS)


    Also habe ich Künstler gesucht, die mit Mozart, Beethoven oder Schubert automatisch in Verbindung gebracht werden, wenn man Ihen Namen nennt (Haydns Klavierverk liegt ungerechterweise ein wenig im Schatten der anderen.)


    Dabei stieß ich immer Wieder auf einen Namen:


    PAUL BADURA-SKODA




    Geboren am 6.10.1927 in Wien studierte er daselbst am Konservatorium und startet seine Konzerttätigkeit um etwa 1948.
    Dabei studierte er weiter bei Edwin Fischer. In dieser Zeit gewann er auch diverse Klavierpreise in Wien, Paris und Budapest.
    In Wien geniesst er einen geradezu legendären Ruf als Mozart und Beethovenspezialist - nicht nur als Interpret sondern auch als Wissenschafter und Herausgeber von kritischen Editionen einiger Mozart- Klavierkonzerte. (mit seiner Frau, einer Musikologin)
    Badura Skoda ist sowohl auf dem modernen als auf dem historischen Hammerflügel "zuhause", wobei gesagt werden muß, daß er als einer der Pioniere der Wiedereinführung dieses historischen Instruments gesehen werden muß. Dein Duoportner ist Jörg Demus.


    Wo vile Licht ist ist auch viel Schatten. Man sollte meinen die Majors hätten sich um solch einen Mann geradezu gerissen. Dies war leider jedoch nicht der Fall. Aufbnahmen gibt es zumeist auf kleuinerern französichen Labeln, oft mit Jugenbildnissen des Künstlers versehen, was
    den Eindruck von "historischem Klang" erweckt.


    Vielleicht kann hier der eine oder andre Forianer Empfehlungen geben.


    Ich jedenfalls habe vor etwa einem Jahr eine wunderbare Aufnahme entdeckt die ich (so erhältlich) wärmstens empfehlen möchte:


    Franz Schubert: Klaviersonate in B-dur D 960
    Paul Badura-Skoda
    HARMONIC RECORDS (France)
    (leider kein Cover im Web)


    In die nun abgebildete CD habe ich im Rahmen meiner Recherche hineinegehört. Flugs landete sie auch meinem Wunschzettel.




    Ich erinnerte mich aus gleich wieder, was das Besondere an Paul Badura-Skoda s Spiel ist: Man hatt imm der Eindruck: SOO und nicht anders muß es klingen, die gibt es nichts "aufgesetztes", nichts "hineingedeuteltes" lediglich Musik pur (obwohl der Künstler dem intellektuellen Lager zuzurechnen ist)
    Das hat scheinbar auch dazu geführt, daß man den Künstler überall kennt und schätzt (er ist auch ein beachteter Klavierpädagoge), aber daß er nie im Mittelpunkt stand - MedienRummel ist ihm scheinbar fremd.
    Wenn er irgendwo spielte, war das nie ein Event - dafür aber ein Ereignis :D


    Ich bin auf Stellungnahmen gespannt.



    Freundliche Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo,


    nur eine Ergänzung: Zu seinen bekanntesten Aufnahmen gehören Mozart-Sonaten mit David Oistrach. Er (Badura-Skoda) hat behauptet, Oistrach hätte sein Mozart-Spiel auf Grund dieser Zusammenarbeit "entschlackt", also auf einen fetten-russischen Ton (das war mal ein Klischée über Oistrach) verzichtet. Lässt sich heute natürlich schwer überprüfen, ob und wie Badura-Skoda ihn im Probendialog beeinflusst hat. Mich hat beim Lesen seiner Behauptung nur ein etwas sehr selbstbewusster Beiklang irritiert.


    Freundliche Grüße


    Heinz Gelking


    PS: Ingrid Haebler hattest Du nicht auf deiner Liste? Hier ein paar Infos: http://www.koelnklavier.de/texte/interpreten/haebler.html
    Gut, überwiegend ist sie als Mozart-Interpretin bekannt geworden, aber sie hat auch Schubert aufgenommen (von Beethoven weiß ich nichts).

  • Tag,


    Paul Badura-Skoda, ja, ja, soll heißen, er hatte etwas Eigensinniges. Etwas Ländliches hatte er.


    Sämtliche Beethoven-Klaviersonaten spielte er zuerst bei Radio Bremen, mit seinem Künstlerfreund Jörg Demus. Für das Dritte Fernsehprogramm machten die zwei die 32 Sonaten, normaler Flügel. Die Produktion wurde mehrfach gesendet. Davon gab es keine Platten. Aha! Er, Badura-Skoda spielte früh die Klaviersonaten von Joseph Haydn, schon zur Mono-Zeit (eine Platte habe ich daher). Den Haydn-Sonaten widmete er sich Zeit seines Lebens, zuletzt für das französische Label Astrée, mehrere LP-Kassetten (ich habe zwei davon). Auch Brahms, die Klavierkonzerte spielte er genauestens, sagte er: "In den Noten steht ein ..., Ich glaube, nur ich spiele diese Note. Meine Kollegen ignorieren diesen Eintrag in der Originalpartitur."


    MfG
    Albus

  • für mich ist er ein ganz (ge)wichtiger schubert-interpret.
    ich habe vor kurzem im d840 thread etwas gepostet und möchte mich nicht zu sehr wiederholen. [URL=http://www.tamino-klassikforum.at/thread.php?threadid=1607&hilight=d+840+reliquie]
    neben seiner musikwissenschaftlichen tätigkeit (u.a. "rekonstruierte" er die schubert-sonaten nr 2 d279/346, nr 6 d566/506, nr 8 d571/604/570, nr 10 d613/612, nr 11 d625/505 und eben nr 14 d840) scheint er eine umfangreiche sammlung von alten klavieren zu besitzen. 5 davon, baujahr zw. ca. 1810 und 1846, finden verwendung auf seiner schon mehrfach erwähnten gesamteinspielung aller 20 (seine zählung) schubert-sonaten:



    alle 3 volumes kosten zusammen ca. 110 €, nicht wenig, aber sie sind ihr geld wert!


    noch eine anmerkung zu seiner disziplin: vor einigen jahren war ein soloabend mit d960 im großen konzerthaussaal auf dem programm. 2 tage vorher (glaubich) war in den zeitungen vom tod seines sohnes zu lesen. ich war mir der absage sicher. das konzert fand ohne merkbare irritation statt!


    seine website setzt sich aus seinem familiennamen und com zusammen (ich hoffe, so zu alfreds zufriedenheit zu handeln, den ich übrigens um seine bösendorfer-d960 beneide :( )


    :hello:

  • hallo,


    ich schätze paul badura-skoda ebenfalls sehr hoch ein ! ich habe die komplette einspielung der mozartschen klaviersonaten (eurodisc, stereo) und die einspielung des 4. klavierkonzertes und des tripelkonzertes von beethoven mit ihm. beim mozart benutzt er einen modernen steinway-flügel, bei den beethovenschen werken ein pianoforte, wobei auch das ensemble und die partner im tripelkonzert historische instrumente benutzen. sehr dynamische und virtuose einspielungen. insbesondere beim klavierkonzert wünsche ich mir doch, er hätte auf einem modernen instrument gespielt !


    beim mozart gefällt mir, dass er einen härteren anschlag wählt und sein augenmerk auf die kantilene wirft.


    gruß, siamak

    Siamak

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  • Alfred_Schmidt
    Administrator


    Dabei seit: 09.08.2004
    Beiträge: 2.196
    Herkunft: Wien




    --------------------------------------------------------------------------------
    @ helmutandres



    Paul Badura Skoda ist auch kein Aussenseiter , gell ??


    Gruß aus Wien


    Alfred

    15.02.2005 20:28




    helmutandres
    Ist öfter hier


    Dabei seit: 08.01.2005
    Beiträge: 65
    Herkunft: Bonn/Rhl.



    Badura-Skoda


    --------------------------------------------------------------------------------
    (mit oder ohne Bindestrich?)


    ist natürlich nicht Außenseiter. Er ist sogar Spezialist


    Aber im "Betrieb" der Musikindustrie - Gott sei Dank - ist er es doch. Will sagen: er ist nicht vermarktet.


    Grüße aus Bonn

  • Stets findet Überraschung statt - wo man sie nicht erwartet hat.
    Mozart - Klavierkonzerte mit Paul Badura Skode
    Eine erfreuliche Sache in vielerlei Hinsicht:


    . . . . . .


    Die erste Überraschuing war, daß ich eine CD von einem mir unbekannten Label (TRANSART) mit Klavierkonzerten Mozarts (Nr 24 und Nr 26)
    in Händen hilet, wo mir Paul Badura-Skoda entgegenlächelte...


    An sich sehr ehrfreulich - aber - Von wann sind die Aufnahmen ??
    Che Surprise - sie entstanden Nach 2000 !!!
    Die zweite Überraschung war- daß es nicht die eintzige CD war- es gab noch eine zweite, die ihrerseit die Klavierkonzert Nr 17 und 19 enthielt.


    Badura-Skoda spielt den Solopart und dirigiert von Flügel aus.
    A propos Flügel: Gespielt wird auf Bösendorfer
    Die Kadenzen sind vom Pianisten selbst - und der sehr persönliche Booklettext auch. Für mich war das ein Gruind zuzugreifen.


    Es ist schwer das Ergebnis zu beschreiben ,das man zu hören bekommt: In der Tat sind einige Akzente anders gesetzt als gewohnt - aber grade das macht ja den Reiz (zumindest für mich) aus.
    Badurs Skoda spielt "seinen Mozart" (er ist auch Musikwissenschafter - Mozart ist eines seiner Fachgebiete) locker luiftig, dabei frisch - immer natürlich ohne aufgesetzte Effekte , unspektakulär aber IMO unvergleichlich schön. Sehr "wienerisch"


    LG


    aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Paui Badura Skoda ist immer für eine Überraschung gut:


    Er hat noch 2005 neue Aufnahmen - diesmal für Arcana - auf dem Nachbau eines historischen Flügels gemacht - Produzent: Paul Badura Skoda!!




    Ich würde Badura Skoda als "stillen Giganten" umschreiben.


    Er hat kaum je Aufnahmen für die "Majors" gemacht - zumindest sind mir keine bekannt. Dennoch war er lange Zeit der Pianist der "Wiener Klassik", welcher die meist Schallplatten/Tonträger - Aufnahmen gemacht hat... angeblich weit mehr als 200 !!!!


    Ich hoffe da kommt noch was dazu....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Pristine Audio hat eine der allerersten Aufnahmen von Badura Skoda, nämlich das Skrjabin -und das Rimski-Korssakow- Klavierkonzert, wieder zugänglich gemacht.


    Diese Aufnahmen habe ich Ende der 70er Jahre mehrfach im Rundfunk gehört und war damals sehr überwälltigt von der pianistischen Seite.
    Bei Pristine kann man sich Ausschnitte anhören und ich muß sagen, daß mich meine Erinnerung nicht im Stich gelassen hat.


    Vielleicht handelt es sich um die pianistisch überzeugendste Aufnahme des Skrjabin-Konzertes.


    http://www.pristineclassical.c…ks/Orchestral/PASC031.php


    Gruß,
    Michael

  • Hallo!


    Wer kann mir näheres zur Qualität der Beethoven-Sonaten-Aufnahmen Badura-Skodas verraten?
    Historischer Flügel? Welche CDs bzw. welche Sonaten sind besonders gut / interessant interpretiert? Gibt es mehrere Aufnahmen zu einzelnen Sonaten?
    (ich hab da nämlich grad einen Deal am Wickel...)


    Danke im Voraus!
    Pius.

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  • Pius


    Wenn Du DIESE Aufnahmen meinst:



    Nein, es handelt sich nicht um einen historischen Flügel, vermutlich ist es ein Bösendorfer. Soweit mir bekannt handelt es sich um Mitschnitte von verschiedenen Konzertabenden..
    Die Bänder galten lange Zeit als verschollen. Erst vor einigen Jahren sind sie wieder aufgetaucht. Ich besitze diese Aufnahme (noch?) nicht.
    Zum einen weil ich Gesamteinspielungen eher nicht mag, zum andern habe ich dereinst eine EINZEL-CD aus dieser Serie erworben - und die war fehlerhaft. Ich weiß bis dato nicht , ob es sich hier um ein Einzelexemplar oder einen Serienfehler gehandelt hat....


    Gegenüber vor einigen Monaten besteht jetzt bei jpc die Möglichkeit kurz hineinzuhören. Nur aufs Cover, oben im Beitrag, klicken


    mfg
    aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !




  • Ja, vor allem Qualität wäre nicht schlecht. Ich habe mir diese CD vor ein oder zwei Jahren in Wien mitgenommen:


    KV 271: Wo stehen in Takt 270ff. des Finales punktierte Halbe???? Ich habe extra nachgeschaut, weil ich Badura-Skoda als Koryphäe glaubte und mir mißtraute: Nirgends! Außerdem, wenn schon p und f als Unterschied von T. 270 zu 271 notiert ist, sollte man es auch spielen... aber das sind nur Kleinigkeiten bei dieser Einspielung, die mir vom Orchester her übrigens sehr gut gefällt. Aber, was den Klavierpart betrifft, so bringt mich Badura-Skoda ziemlich auf die Palme...


    Er spielt angebundene 16tel gleich zu Beginn des Konzertes, wo doch die Lesart als Vorschläge das Werk in ganz anderes Licht rücken würde [an anderen Stellen wiederum spielt er dann bei gleicher Notationsweise sinnwidriger Weise Vorschläge]. Konsequenter Weise müßte er die Vorschläge im Hauptthema bei KV 414 auch anbinden: Fehlanzeige!


    Mozarts Klavierkonzerte Röchelverzeichnis 271 und 414 - die kleine Namensänderung des Werkzeichnisses ist hier zutreffend: Badura-Skoda rotzt hier andauernd ins Geschehen und spielt auch ziemlich holprig [was u. U. auch auf den Zustand des Instrumentes zurückzuführen ist - ebenso könnte auch am Alter des (zu) hoch geschätzten Pianisten liegen...] sind eine herbe Enttäuschung!


    X(


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Es liegt SICHER NICHT am Alter des Interpreten.


    Denn er hat in letzter Zeit (zu meiner Verwunderung) zahlreiche Neuaufnahmen gemacht - und allesamt überzeugt mich das musikalische Gesamtergebnis.


    Man mag Erbsen zählen - zu Recht oder zu Unrecht - mir persönlich gibt Badura Skoda weit mehr als viele andere namhaften Pianisten.


    Aber irgendwie gab es - wenn ich mich richtig erinnere diesen Konflikt schon immer.
    Vor ungefähr 30 Jahren hatte ich mal einen spanischen Musikfreund zu Gast. Ich spielte ihm verschiedene Aufnahmen von berühmten Mozart-Pianisten dieser Zeit vor.
    "Hast Du keine Aufnahmen vom besten Mozart-Interpreten überhaupt? wurde ich gefragt.
    Auf die Gegenfrage, wer das denn seiner Meinung nach sei, bekam ich als Antwort: "Natürlich Paul Badura Sloda"


    Damals erschien mir Skoda zu unspektakulär - aber desto älter ich werde, desto besser verstehe ich, was das Besondere an diesem großartigen Pianisten ist. Und glücklicherweise stehe ich mit dieser Meinung nicht allein da


    Punktierte halbe hin oder her....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Naja,


    bei Norman Shettler [Wien, Schubertkirche, 2007, D960] war's auch nicht anders... für das Alter sicher eine bewundernswerte Leistung, keine Frage. Mir ist das alles zu holprig - andere Pianisten an den selben oder an gleichwertigen Instrumenten klingen da sehr viel flüssiger. Aber vielleicht höre ich das mit 70 auch anders... wer weiß?


    ;)


    Es mag ja sein, daß ältere Badura-Skoda-Einspielungen, die ich nicht kenne, bedeutend besser sind. Die gezeigte CD jedenfalls - wie auch die Mozartschen Klavierquartette KV 478 und 493 [ebenfalls Label arcana / damals Katalog-CD für 8 €] ist unwesentlich "besser"...


    Aber Gottseidank gibt es ja Alternativen: Brautigam, Immerseel, Schoonderwoerd, gelegentlich Bilson, Sémerjian...


    Zitat


    Punktierte halbe hin oder her....


    Für einen Spezialisten sollte dies eine bedeutende Frage sein! Was nutzt es einem Spezialisten, wenn er sich theoretisch - also in seinen wunderbaren Schriften - auskennt, es aber nicht [mehr] umsetzen kann? Bei Brendel, wie mir jüngst zugetragen wurde, soll es ganz gleich unerträglich gewesen sein... Zudem sind die Zeiten von unzureichend edierten Notentexten, auf welche z.B. auch Clara Haskil zurückgreifen mußte, m. W. vorbei...


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    ...
    Nein, es handelt sich nicht um einen historischen Flügel, vermutlich ist es ein Bösendorfer. Soweit mir bekannt handelt es sich um Mitschnitte von verschiedenen Konzertabenden..
    ...


    Es handelt sich um einen Bösendorfer Imperial Grand und es sind Studio-Aufnahmen.


    Die Schachtel ist übrigens nur eine Hülle für die Einzel-CD-Boxen.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • Unermüdlich - und wie ich betonen möchte - musikalisch erstklassig - veröffentlicht derzeit Badura-Skoda immer wieder Neuaufnahmen.





    Die vorliegende, sie enthält die beiden Klaviersonaten D 784 und D 959, ist erst 2008 im Wiener Tonstudio Zuckerkandl eingespielt worden, und ich muß sagen, selten konnte man einen Bösendorfer Imperial, so naturnah auf CD bewundern bewundern. Über Badura-Skodas Interpretation Lobeshymnen zu schreiben, das hieße Eulen nach Athen tragen....


    Meine Begeisterung teile ich zumindest mit dem Kritiker des Fono forum - aber ich glaube nicht nur mit dem.....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Alfred!


    Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Pius


    Wenn Du DIESE Aufnahmen meinst:




    Nein, ich meinte die Aufnahmen bei Astree. Inzwischen habe ich eine solche CD erworben (mit den Sonaten opp. 49,54,57). PBS spielt auf einem Broadwood von 1815. Gefällt mir gut.


    Viele Grüße,
    Pius.


  • Lieber Alfred, meine Lieben,


    die mit CDs gut bestückte Uni-Bibliothek in meiner Stadt beglückt mich immer wieder mit lohnenswerten Ausleihen: In diesem Fall mit oben angepriesener Scheibe.


    Ich höre unprätentiöses und wirklich sehr schönes, ausgesprochen klares Klavierspiel ohne jegliche Manierismen und Mätzchen, eine edle Qualität, mit welcher Badura-Skoda seit Jahrztehnten seine Einspielungen versieht. Er ist ein ganz Grosser in der Kunst des Klavierspiels!


    Bestens in Erinnerung ist mir seine fulminante Exegese des 2. Klavierkonzertes von Frank Martin vor ein paar Jahren in Zürich. Dieses expressive Konzert ist ihm persönlich gewidmet, und er hatte lange Zeit quasi ein Aufführungsmonopol darauf! (Wird es deshalb so selten gespielt?)
    Das technisch und musikalisch sauschwere Stück, eine wirklich herausragende Musik, hat der „Wiener Klassiker“ perfekt gemeistert: es ereignete sich ein nobler (aber durchaus nicht un- knackiger) typischer Frank Martin und nicht irgendein krachend-verpedalisierter „Genfersee-Prokofiew“, wie man dieses Konzert auch karikieren kann.


    Doch nun zu Schubert:
    Ich gestehe, dass ich persönlich mit dieser Aufnahme nicht so glücklich werde:


    Das liegt für mein Empfinden zum einen am Klavier:
    Der Bösendorfer klingt in meinen Ohren recht eigenartig: Ich liebe diesen Klang einfach nicht. Man mag mich kloppen: aber ich bevorzuge grundsätzlich die Klarheit des imperialen „Steinway“, und der hier gespielte bösendörfliche „Imperial“ spricht mich nicht an – aber das ist nur mein individuelles Geschmacksurteil.


    Immerhin möchte ich anmerken, dass die Aufnahmetechnik den Klang sehr natürlich und ehrlich, ohne viel Hall und Manipulation konserviert.


    Zum anderen wünschte ich mir persönlich etwas mehr Emphase bei der Ausführung der Partituren, etwas mehr Empfindung und Gefühl, vielleicht auch etwas mutigere Phrasierungen, mehr Fluss, mehr Zug, vielleicht sogar etwas mehr rechtes Pedal: „Mehr Romantik!“, fleht der Romantiker (auch bei Schubert :stumm:), der halt bei seinem Liebling, dem unvergleichlichen Grigory Sokolov (im Konzert) voll auf seine Kosten kommt: Sokolov realisiert etwa den skurrilen Wahnsinn im Andantino aus D 959 mit unvergleichlich mehr Pathos und Kraft und reitet den Flügel (Steinway) an seine Grenzen, was mir halt gefällt :D.


    Zudem irritieren mich bei Badura-Skoda einige m.E. unorganische Temposchwankungen im Mikrobereich (etwa im Schlussatz von D 959). Das Gleiche gilt auch für das Allegro vivace von D 784, wo ich eine gewisse Holprigkeit in den Triolen empfinde, ein Eindruck, der wohl auch durch das eher gemächliche, etwas wenig allegrovivacige (und gerade deshalb schwierig zu haltende) Tempo hervorgerufen wird. (Obwohl ich gestehe, dass mir das Gehetze in vielen anderen Aufnahmen dieses Satzes auch nicht behagt.)
    Diese Anmerkungen sind aber Peanuts angesichts einer kristallinen, ehrlichen Exegese, auch wenn mir halt die "fetzige Dimension" etwas fehlt.


    Wunderbar ist der langsame Satz von D 784, sehr karg und demütig zelebriert, für mich das Highlight der Produktion... wenn nur dieser ungewöhnliche Klavierklang nicht wäre..., aber andere werden es anders hören und gerade diesen schätzen, wie auch die sympathische Nüchternheit der Interpretation!


    Mag sein, dass diese Exegesen sehr authentisch sind und Zeugnis ablegen vom historisch informierten Respekt für den Lebenshintergrund des Komponisten, aber sie treffen nicht meinen persönlichen Geschmack, und ich werde die Scheibe ohne Trauer wieder in die Bibliothek zurückbringen.


    Aber natürlich ist es eigentlich fast eine Anmassung, den altmeisterlichen Paul Badura-Skoda zu beurteilen, und ich bin nur voller Hochachtung für diesen grossartigen, ehrlichen Klavierspieler: Einer der "Grossen"! Es ist ein Segen, dass er sein umfassendes Wissen immer noch in Aufnahmen einfliessen lässt. Alles in Allem hört man in der Neu-Aufnahme grosse Klavierkunst, auch wenn sie mich persönlich nicht so packt, wie dies vor Jahren beim Konzert von Frank Martin geschah (ein Ereignis, welches mir überhaupt erst den Zugang zu diesem Meister gewährt hat, der für mich seither zu den bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts zählt).


    (Täusche ich mich, oder gibt es tatsächlich noch keinen expliziten Frank Martin - Thread?!?)


    Mit Grüssen aus Bern,


    Walter

  • Geradezu als Antipode von Alfred Brendel erweist sich Badura-Skoda.
    Während ersterer nach Jahren übergroßer Medienpräsenz sich aus dem Konzert- und Studioleben zurückzog, scheint Badura Skoda geradezu aufzublühen, er nimmt eine CD nach der anderen auf- und da mit einer Leichtigkeit die (mich) Staunen macht.
    Sieht man das Cover eine Badura-Skoda CD beschleicht einen gelegentlich der Verdacht, eine Aufnahme aus der Steinzeit der Tonaufzeichnung sei hier wiederveröffentlicht worden.
    Jedoch der Schien trügt: Die unten abgebildete Veröffentlichung von 3 Klavierkonzerten Haydns stammt aus dem Jahre 2009 - aufgenommen im Wiener Konzerthaus im Oktober 2008. Es kam ein Steinway D zum Einsatz . Die Tontechnik ist exzellent.



    Badura Soda spielt - wie von ihm gewohn die Konzerte mit viel Delikatesse und dabei unspektakulär. Ein Vergnügen.


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo,
    die Klavierkonzerte mit PBS unter dem Dirigat von Hermann Scherchen sollen wieder aufgelegt worden sein.
    Gibt es dazu schon Meinungen?
    Scherchens Aufnahmen der Beethoven Sinfonien sind ja was ganz Besonderes, wenn auch 40 Jahre zu früh :D. Insofern.....


    Gruß S.

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  • Zitat von S.Bummer

    Hallo,
    die Klavierkonzerte mit PBS unter dem Dirigat von Hermann Scherchen sollen wieder aufgelegt worden sein.


    Ja sie erschienen 2007


    Meinungen gibts dazu noch nicht, aber einen Link zum Hineinehören.
    Nur aufs Cover klicken ud dann den Track wählen....
    Leider ist bei vielen Tracks lediglich das Orchester zu hören, da das Klavier zu spät einsetzt - der Sampletrack ist dann schon zu Ende...



    Dennoch ein kurzes Resumeé:
    Obwohl mono und live von beachtlicher Tonqualität - bezogen aufs Aufnahmejahr ( alles zwischen 1951 und 1958 ) sehr kernig und auftrumpfend interpretiert.
    Die Aufnahem klingt leicht eingedunkelt aber sonst relativ tonfarbentreu, sie ist nicht flach sondern in die Tiefe "räumlich"



    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Mit erheblicher Verzögerung widme ich mich hier an dieser Stelle der unten abgebildeten Box aller 32 Beethoven Klaviersonaten mit Paul Badura-Skoda auf 9 CDs
    Ich besitze sie nun seit einiger Zeit, konnte mich aber nicht entschliessen sie zu empfehlen, weil mein pingeliger CD-Player NAD CD 540 immer wieder Probleme mit einer der CDs hatte. Der Fehler lag jedoch am Player - nicht an der CD - mein neuer NAD CD 565 BEE nimmt alles problemlos.....



    Somit möchte ich diesen Zyklus der Beethoven-Klaviersonaten mit Paul-Badura Skoda allen ans Herz legen, die eine "wienerische" Beethoven Interpretation haben möchten - was immer man auch darunter versteht. Dreissig Jahre waren die Bänder dieser Livaufnahmen aus dem Wiener Konzerthaus (1969/70) verschollen. Es handelt sich daher - trotz Veröffentlichungsdatum 2002 um Analogaufnahmen. Ich möchte diese Kassette ohne wenn und Aber mit jener von Brendel oder Gulda auf eine Stufe stellen. Unter Badura-Skodas Fingern beginn der Bösendorfer zu "singen" , zu säuseln und zu schmeicheln, aber bei Bedarf auch zu "grollen" oder zu "attackieren". Er ist der einzige mir bekannte Pianist, wo auch über Tonträger die Vorzüge eines Bösendorfer Imperial Konzertflügels erkennbar sind.


    Der unmittelbare Anlass für diesen Threads ist, daß ich mich derzeit etwas intensiver mit Beethovens Klaviersonaten befasse - auch wegen zukünftig geplanter Themen. So hörte ich gestern einige der Badura-Skoda Aufnahmen in konzentrierter Stimmung - und war begeistert......


    Für Beethoven Enthusiasten und Klavierfreaks ein Muss - und natürlich für Badura-Skoda Fans - aber die haben den Zyklus ja sowieso schon im Regal......


    mit freundlichen Grüßen
    aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Eine Eigenschaft von Paul Badura Skoda ist mir besonders aufgefallen. Er vermag es, auf einem Bösendorfer so zu spielen, daß dessen Vorzüge auch via Tonaufzeichnung hörbar sind. Ich bin ja von jeher ein "Bösendorfer-Fan" - wahrscheinlich weil in den großen Wiener Konzertsälen vozugsweise Bösendorfer zum Einsatz kommt. (Zumindest in meiner Jugend war das so)
    Leider gibt es ja -gemessen an Steinway - nicht allzuviele Aufnahmen, die mit Bösendorfer gemacht wurden. Und diese sind aber leider oft nicht in der Lage, die Vorzüge eines Bösendorfer ins heimische Wohnzimmer hinüberzuretten. Paul Badura Skoda indes, gelingt das so gut wie immer. Dafür wurde er auch anlässlich des 150jährigen Jubiläums von Bösendorfer 1978 mit dem Bösendorfer Ring ausgezeichet, den vorher bis zu seinem Tode Wilhelm Backhaus trug.
    Im von der Firma Bösendorfer hochgeladenen Youtube-Video spricht Prof. Badura-Skoda über die Klangeigenschaften und Vorzüge des Bösendorfer Konzertflügels und bringt einige Klangbeispiele.....



    Viel Vergnügen
    wünscht Alfred Schmidt

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich freue mich sehr, dass Gramola, Genuin, Transart, Music & Arts und sicher auch andere Paul Badura-Skoda in der zurückliegenden Zeit immer wieder mit Veröffentlichungen bedenken. Es ist mir ein Anliegen, beispielhaft auf vier jüngere Veröffentlichungen hinzuweisen, eine davon eine Neuaufnahme, drei weitere Wieder- oder Erstveröffentlichungen älterer Aufnahmen. Da ich bei Badura-Skoda keine Objektivität finde, belasse ich es bei den nachfolgenden Hinweisen, ohne dass ich die Aufnahmen bespreche. Vielleicht fühlt sich ja der eine oder andere Badura-Skoda-Fan oder solche, die offen sind, einen wunderbaren Wiener Musiker und großen Lyriker für sich neu zu entdecken, veranlasst, sich diesen Aufnahmen zuzuwenden.



    Zunächst die Neuaufnahme: PBS (Jahrgang 1927) hat sich im Januar 2010 mit seinem Weggefährten aus frühen Tagen, Jörg Demus (Jahrgang 1928 ), im Saal der Irnberger Foundation GmbH in Salzburg zusammengefunden und Mozart eingespielt - zu zweit oder allein auf restaurierten Hammerflügeln von Anton Walter. PBS spielt mit Demus die Sonate D-Dur für zwei Klaviere KV 448, Demus mir PBS das Andante con variazioni G-Dur für Klavier zu vier Händen KV 501 und Larghetto und Allegro Es-Dur für zwei Klaviere KV deest (vervollst. PBS), Demus spielt die Fantasien c-moll KV 396 und d-moll KV 397, PBS die Fantasie c-moll KV 475. Die erfreulich werkorientierten Booklettexte stammen von Demus (KV 448 ) und PBS. Das Herz geht mir auf, wenn ich so viel überschäumende Spielfreude bei beiden Musikern hören darf und eine Feinheit und Abgestimmtheit des kammermusikalischen Zusammenspiels, die keinen Vergleich zu scheuen hat.


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    Im Juni 1978 spielte PBS im Goldenen Saal der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien mit den Wiener Philharmonikern unter Horst Stein Mozarts Klavierkonzert Nr. 25 in C-Dur KV 503, im Dezember 1959 spielte er in Amsterdam mit dem Concertgebouw Orkest unter George Szell Mozarts Klavierkonzert Nr. 22 in Es-Dur KV 482. Beide Mitschnitte stehen sich gegenseitig in nichts nach, das Mozart-Spiel Badura-Skodas bei beiden 19 Jahre auseinander liegenden Gelegenheiten ist voller Silber, perlend, voller Lyrik, in KV 482 auch Dramatik. Szells Zugriff ist seinem persönlichen Zugang gemäß herber als der Horst Steins. Die Aufnahmequalität ist in beiden Fällen zeitangemessen, bei der Wiener Aufnahme handelt es sich um einen ORF-Mitschnitt. Gelegentlich des Wiener Konzerts am 15. Juni 1978 wurde PBS der Bösendorfer-Ring überreicht, als auf Lebenszeit verliehene Auszeichnung für die Verkörperung des Winer Musikprinzips "Musik, die zum Herzen spricht".



    Das kammermusikalische Schaffen BPSs würdigt Genuin mit einer 4CD-Box. Mit David Oistrakh spielte er im Juni 1972 in Paris Mozarts D-Dur Sonate KV 306 - ein Mitschnitt, der zur Veröffentlichung whl nicht vorgesehen war, die Instrumente sehr ungleichgewichtig eingefangen, Oistrakh findet offenbar erst im zweiten Satz in die Musik. Aber dann: Jean Fournier, Antonio Janigro und PBS, das Westminster-Klaviertrio, nahmen 1955 für Westminster im Wiener Mozart-Saal Schuberts 2. Trio Es-Dur op. 100 D929 auf, und das ist vom Feinsten. Für das, was die drei aus dem zweiten Satz Andante con moto an Lyrik, Gesang und Kammermusik herausholen, lohnt sich bereits allein die Anschaffung der ganzen Box :thumbsup: - das habe ich so noch nicht gehört. Das ganze Trio auf sehr hohem Niveau! Es ist wunderbar, wieder einmal Antonio Janigro am Cello zu hören, viel zu früh ist er zum Dirigieren abgewandert. Ebenso erfreulich ist es, zwei weitere der raren Aufnahmen mit Boris Pergamenschikow vorzufinden, der mit Wolfgang Schneiderhan und PBS dessen zweites Klaviertrio bildete und hier Brahms' B-Dur Trio op. 8 in der späten Fassung und Dvoraks Dumky-Trio e-moll op. 90 spielt, Aufnahmen von 1981 - das ist Kammermusik vom Feinsten, ausgehört in allen Details und in wunderbarem Zusammenspiel. Mit dem Küchl-Streichquartett spielte PBS 1980 in Saint-Quentin (Aisne) Brahms' Klavierquintett f-moll op.34 und von Johann Strauß/Arnold Schönberg Rosen aus dem Süden op. 388. Nicht nachvollziehbar, warum das Küchl-Quartett nicht weitere Bekanntheit erlangt hat - beide Werke sind kongenial im Geist und makellos in der Technik interpretiert. Die vierte CD enthält eine Lehrstunde über und an Dvoraks Dumky Trio, mit dem sich der Wiener Professor Otto Schulhof, Badura-Skodas Lehrer, musikalisch erörternd und vorspielend auseinandersetzt. Vier CDs, aus denen ich allergrößten Gewinn ziehe.



    "Mit einem Repertoire ..., das man kaum von (ihm) erwartet", möchte sich PBS in der vierten CD vorstellen, mit Alban Bergs Sonate op. 1 (Prag 1983), von Ravel Jeux d'eau, Gaspard de la nuit und Toccata (Le Tombeau de Couperin) (Philadelphia PA 1974) sowie Sonatine (Madison WI 1970), von Chopin Nocturne op. posth. 72 Nr. 1 e-moll, Etudes op. 10 Nrn. 1, 2 und 10 (Philadelphia PA 1974), Etudes op. 10 Nrn. 11 und 12, Serzo Nr. 3 op. 39 cis-moll (Madison WI 1965), und diese Vorstellung gelingt ihm außerordentlich und unerwartet (nicht erwartungswidrig!) gut. Dass zur Wiener Klassik auch die Zweite Wiener Schule gehört, beweist auch PBS wieder wie schon andere Wiener Klassik-Spezialisten. Das ist eine von lyrischem Ansatz bestimmte Berg-Sonate, exzellent. Der Zugang zu Gaspard de la nuit kommt bei mir eher nach Art von Pogorelich oder Francois, aber PBS bietet mir da eine sehr hörenswerte Alternative. Jeux d'eau tupft farbige Wasserspiele und -läufe auf die Leinwand, das ist vom Allerfeinsten. Die Art, wie PBS Chopin präsentiert, liegt mir derart, dass ich schon gespannt bin auf die weitere Veröffentlichung seines Chopins, die ich mir demnächst holen werde.



    Die Texte in den Booklets der zweiten bis vierten Veröffentlichung stammen überwiegend von PBS, das Booklet zu den Mozartkonzerten wird ergänzt durch eine kurze englische musikhistorische Darstellung von Richard Freed.


    Schönen Dank, lieber Alfred, für den Link; auf diese Ausführungen bin ich schon gespannt. Von den amerikanischen Aufnahmen ist nur Ravels Sonatine auf Bösendorfer Imperial gespielt. In der 4CD-Box sind dies die Klaviertrios von Schubert, Brahms und Dvorak und auch die Klavierquintette von Brahms und Joh. Strauß/Schönberg.

  • Anmerkung: Die ursprünglich bei a.... gesetzte Box, wurde durch die aktuelle, identische beim Werbepartner ersetzt.


    Die im Beitrag Nr.4 erwähnten Schubert-Sonaten gibt es seit 2013 in einer 9-CD-Komplettbox.
    Die Gesamtaufnahme ist (neu) für ca. 25 Euro bei a.....-marketplace erhältlich,Hammerklavieraufnahmen zum Hammerpreis :) .Da habe ich natürlich zugegriffen.


    Zitat Produktinfo:
    Für seine zwischen 1991 und 1996 entstandene Einspielung der Klaviersonaten bei ARCANA verwendete Paul Badura-Skoda fünf verschiedene Wiener Instrumente aus seiner Privatsammlung natürlich nur von Klavierbauern, die Schubert bekannt waren und deren Instrumente er selbst spielte. Neben der Wahl der Hammerklaviere überzeugt hier auch das subtile Schubert-Spiel des bedeutenden Wiener Pianisten.

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    Eine weitere Schubert-Aufnahme kam 2013 auf den Markt.
    Zitat Produktinfo:
    Seine neue Schubert- CD bei GENUIN lässt die wunderbare B-Dur-Klaviersonate D960 nacheinander auf drei Instrumenten, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, erklingen: Einem Graf-Fortepiano von 1826 aus der Entstehungszeit der Sonate, einem Bösendorfer von 1923 und einem Steinway von 2004.





    mfG
    Michael

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  • Er ist unermüdlich: Schon wieder hat Paul Badura Skoda eine Aufnahme gemacht. Sie entstand im Frühjahr 2013 im "Mozart-Haus Vienna" früher unter den Namen "Figaro-Haus" oder "Camesina-Haus" bekannt. Badura Skoda spielt Mozarts Klaviersonaten KV 330 331 und 345 auf einem originalem Flügel von Walter (Wien 1790). Erschienen ist die Aufnahme bei Gramola.
    Ich habe sie gestern dort in Wien am Graben gekauft. bei unserem Vertragspartner jpc ist sie als ab 4. November lieferbar angeführt...


    Als Kuriosum möchte ich noch die Zugabe erwähnen, die ebenfalls auf der CD veröffentlicht wurde. Usprünglich Mozart zugeschrieben (was sich als nicht haltbar erwiesen hat) Es handelt sich um ein einminütiges Klavierstück KV Anh C27.09 - "Das Butterbrot" - in C-dur.
    Es wird behauptet das Stück stelle mittels Streichen über die Klaviertastatur akustisch das Streichen eines Butterbrotes dar. Ich gestehe, daß ich dies Assoziation nicht herstellen konnte. Vermutlich unterscheidet sich meine Butterbrotstreichtechnik von der des 18. Jahrhunderts- zudem habe ich auch kein "Originalinstrument" zur Verfügung. Moderen Brotmesser haben vermutlich einen anderen Klang..... :hahahaha:


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Das Jahr 2013 war ja beinahe ein "Badura-Skoda Jahr" :jubel:
    Auf den französischen Label TRANSART erschienen 2 weitere Mozart Klavierkonzerte mit Badura Skoda als Pianist und Dirigent in Personalunion. Wie schon in der Vergangenheit ist das Prager Chamber-Orchestra ein kongenialer Partner. Diese Serie war vermutlich nie als solche gedacht - sie hat sich allmählich entwickelt, was wohl auch das Geheimnis ihrer Güte ist. Eine Gesamtaufnahme wird wohl nie draus - war sicher auch nicht angestrebt.
    Dennoch habe ich mich über das eigentlich unerwartete Erscheinen der abgebildeten CD sehr gefreut. Wenngleich keine Gesamtaufnahme, so sind es doch einge bedeutende Klavierkonzerte die in deser Serie allmählich erschienen.
    Insgesamt gibt es bis jetzt 6 CDs , die oben abgebildete und weitere 5, die erste wurde scheinbar 2005 aufgenommen, aber erst 2010 veröffentlicht.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo,


    für das kommende FonoForum (Ausgabe März, ab 12.2.2014) ist ein Interview mit Paul Badura-Skoda angekündigt.
    Es wird in dieser Vorankündigung darauf hingewiesen, daß Paul Badura-Skoda zu den letzten lebenden Solisten gehört, die noch mit Wilhelm Furtwängler aufgetreten sind!


    Viele Grüße


    J.Schneider

    "Die Musik steht hinter den Noten" (Gustav Mahler)

  • Wie bereit an anderer Stelle erwähnt , möchte ich hier eine neue Gramola-CD von Paul Badura Skoda mit Werken von Franz Schubert vorstellen. Eigentlich ist nur die "Wanderer Fantasie" D 760 eine Neuaufnahme. Sie entstand zwischen 9. und 11. Juni 2009 im Studio des Pianisten. Badura-Skoda verwendet hier einen Steinway.


    Die Aufnahme der Sonate Nr 14 "Reliquie" D840 ist älteren Datums. Sie entstand zwischen 15. und 17 Juni 1968 im Mozartsaal der Wiener Konzerthauses, Badura Skoda spielt hier einen Bösendorfer. Die unvollendete Sonate wurde vom Pianisten, der ja auch Musikwissenschafter ist, selbst vollendet. Ebenso aus seiner Hand stammen die ausführlichen Booklettexte.


    Badura Skoda hat noch eine weitere Box (mit 2 CDs) veröffentlicht, das werde ich aber in einem der nächsten Beiträge hier näher beschreiben - und vielleicht auch etwas über geplante zukünftige Projekte (?)


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Schon seit geraumer Zeit weiß ich, daß Paul Badura Skoda zwei weitere Klavierkonzonzert von Mozert erneut eingespielt hat, diesmal in Cannes. Es wird interessant sein diese Neuaufnahme für Gramola mit der 2007 mit dem Prager Kammerorchester, welche 2010 auf Transart veröffentlicht wurde zu vergleichen. Wie immer dieser Vergleich ausgehen mag: Ein echter Paul Badura Skoda Fan - wie ich einer bin - muß natürlich beide besitzen (von den "historischen" ganz zu schweigen) Somit verabschiede ich mich von meinem guten Vorsatz ab Juni 2015 keine "Interpretenkäufe" mehr zu tätigen.......

    mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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