Kirill Petrenko - Chefdirigent der Berliner Philharmoniker

  • Hans Guido Freiherr von Bülow; * 8. Januar 1830 in Dresden


    Den kannste ruhig auch rot machen, denn Sachsen war 1830 zwar Bestandteil des Deutschen Bundes, aber das war ein loser Bund unabhängiger Staaten, in jedem Fall gehörte das Königreich Sachsen nicht zum von Berlin aus regierten Preußen. :D


    Und wenn Hans Pfitzner Chefdirigent der Berliner Philharmoniker geworden wäre, so wäre mit dem gebürtigen Moskauer noch ein "Ausländer" mehr darunter... :hahahaha:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Im übrigen machen Internationalisierung und Globalisierung selbst vor Wien nicht halt. :D Wenn wir uns einmal die Liste der Chefdirigenten der Wiener Symphoniker anschauen, ein ja auch von Alfred durchaus geschätztes Orchester, dann ist die letzte Bestellung eines Österreichers in dieses Amt auch schon ein paar Jahre her:


    Ferdinand Löwe (1900–25)
    Wilhelm Furtwängler (1927–30, Direktor der Gesellschaft der Musikfreunde)
    Oswald Kabasta (1934–38)
    Hans Weisbach (1939–44)
    Hans Swarowsky (1945–47)
    Herbert von Karajan (1948–64, Konzertdirektor der Gesellschaft der Musikfreunde)
    Wolfgang Sawallisch (1960–70, seit 1982 Ehrenmitglied und Ehrendirigent[5])
    Josef Krips (1970–73, Künstlerischer Konsulent)
    Carlo Maria Giulini (1973–76)
    Gennadi Roschdestwenski (1980–82)
    Georges Prêtre (1986–91, „Erster Gastdirigent“)
    Rafael Frühbeck de Burgos (1991–96)
    Wladimir Fedossejew (1997–2004)
    Fabio Luisi (2005–2013)
    Philippe Jordan (ab 2014)


    (Quelle: Wikipedia)

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Gestern dirigierte Kirill Petrenko mit dem Bayerischen Staatsorchester die 5. Symphonie von Sibelius im Nationaltheater München. Daneben gab es zuerst Elgars Violinkonzert mit Julia Fischer. Vielleicht endlich ein Werk, das halbwegs als Vergleichsbasis dienen kann. Bisher gibt es von Petrenko ja sehr wenig Fassbares aus der Symphonik.


    Hat es jemand im Rundfunk mitverfolgt oder war sogar dort?


    Die Süddeutsche Zeitung hat das Konzert jedenfalls ziemlich hochgejubelt. Dort ist die Rede vom "Zauberstab-Effekt" und davon, dass Petrenko "das halbstündige Werk weit jenseits von Sonnenaufgangs- und Blutstrom-Assoziationen wie neu erstehen [ließ]". Der Dirigent "schärfte seine Widersprüche, brachte seine Schroffheiten zum Funkeln und stellte zwischen den rondoartig wiederkehrenden, kristallklar konturierten Themen eine elektrisch aufgeladene Spannung her".

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Danke an Josef für die Info und Mschenk für den Link.


    Bisher haben wir wenig Material von Kyrill Petrenko im sinfonischen Bereich. Um sich zu informieren, wie Kyrill Petrenko sich auch bei Sinfonischer Musik gibt, kann man sein erstes Akademiekonzert des Bayerischen Staatsorchesters als Generalmusikdirektor vom 6.Oktober verfolgen.


    Laut Ansage am Ende nur eine Woche anhörbar !


    Das Programm
    Elgar: Violinkonzert mit Julia Fischer
    Sibelius: Sinfonie Nr.5


    Der Konzertmitschnitt ist in zweifacher Hinsicht interessant:
    1. Um Petrenkos sinfonische Arbeit weiter beurteilen zu können.
    2. Für Elgar Freunde ist nach dem Elgar-VC in der Pause ein Interview mitgeschnitten, in dem Julia Fischer über Elgars Werk und die Zusammenarbeit mit Kyrill Petrenko befragt wird.



    Ich habe mir heute zuerst die Sibelius 5 angehört:
    :thumbup: Was Petrenko mit dem Bayerischen Staatsorchester abliefert halte ich schon für interpretatorische Spitzenklasse. Detailreich ausgeleuchtet und spannend interpretiert er die Sätze 1 und 2. Der 3.Satz lässt auch die Paukenauftakt zu Beginn sehr deutlich klingen, doch fehlt es mir dann etwas an Spannung beim sogenannten "Schwanenthema" und dem weiteren Verlauf. Alles kommt bei ihm sehr gefühlvoll, aber ohne Nachdruck. Bei Karajan /PhilhO, Ashkenazy, Berglund und ganz mit ganz anderen Emotionen natürlich Bernstein (um nur diese zu nennen), gefällt mir das Finale dann doch besser. Es fehlt mir der "Gänsehautfaktor"; Petrenko ist mir einfach zu brav im Finale !
    Trotzdem natürlich langer und stürmischer Applaus ...

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Ich denke, Wolfgang hat das exzellent zusammengefasst.


    Fazit: Petrenko ist zwar zweifellos ein sehr guter Dirigent, aber der Versuch, ihn zum "Überdirigenten" zu machen, der alles Dagewesene vergessen macht, ist Übertreibung.


    Vor zwei Jahren hat hat etwa auch Paavo Järvi mit den Berliner Philharmonikern eine mindestens genauso interessante Interpretation zustande gebracht:


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich denke, das liegt u. a. auch daran, weil es nach wie vor so wenig Fassbares auf Tonkonserve gibt, worüber man beim Dirigenten Kirill Petrenko konkret diskutieren könnte. Keine einzige mir bekannte Aufnahme einer Symphonie von Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Schumann, Mendelssohn, Brahms oder Bruckner. Das wenige, was es von ihm auf CD gibt (hauptsächlich Suk), interessiert mich, ehrlich gesagt, nicht. Und die Berliner Digital Concert Hall leiste ich mir bestimmt auch nicht wegen des einen 3. Klavierkonzerts von Beethoven, das jetzt bereits zur Jahrhundertinterpretation hochstilisiert wird. Hauptsächlich gibt es eben nur Mitschnitte aus dem Rundfunk. Den "Ring" aus Bayreuth, Schostakowitschs "Leningrader" und seit kurzem dieses zwar gut, aber auch nicht umwerfende Konzert aus München mit Elgar und Sibelius.


    K. Petrenko ist fast ein Mysterium. Von dem Mann gibt es so wenig auf CD, dass man meinen könnte, er wolle ein neuer Celibidache werden. Am richtigen Ort säße er dazu ja noch. :hahahaha:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Berliner Morgenpost
    Die Philharmoniker hätten wissen müssen, worauf sie sich einlassen.


    So ist es. Mittlerweile bin ich der Auffassung, dass sie besser Christian Thielemann gewählt hätten.


    Je länger ich die Berufung Petrenkos auf mich wirken lasse, umso mehr verwundert sie mich. Wieso wählt sich ein Orchester, das Oper eigentlich nur nebenbei macht, einen Dirigenten, der fast ausschließlich als Operndirigent in Erscheinung getreten ist?

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

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    – Luís de Camões

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Erstaunlich, wie wenig der konkrete Ablauf des Wechsels von Petrenko aus München nach Berlin hier offenbar noch interessiert, nachdem es im Frühjahr und Frühsommer DAS Thema war...


    Ich kann die kritische Tendenz dieses Artikels gut nachvollziehen:


    http://www.morgenpost.de/kultu…erwartet-nach-Berlin.html

    Ich kann diese kritische Tendenz nicht nachvollziehen. Dass es einen gleitenden Übergang geben wird, war von Anfang an klar. Und dass Petrenko in München nicht alles stehen und liegen lässt, wenn der Ruf nach Berlin kommt, spricht eher für als gegen ihn. Die Berliner werden ein Jahr ohne Chefdirigenten gut überleben, hier wurde ja sogar mehrfach in Frage gestellt, ob sie überhaupt einen solchen brauchen. Und warum sollte Petrenko nicht zwei Jahre parallel in München und Berlin arbeiten können, wenn andere Dirigenten sogar für eine längere Zeit parallel zwei Chefdirigentenposten bekleiden, zum Beispiel in Leipzig und Boston?



    Je länger ich die Berufung Petrenkos auf mich wirken lasse, umso mehr verwundert sie mich. Wieso wählt sich ein Orchester, das Oper eigentlich nur nebenbei macht, einen Dirigenten, der fast ausschließlich als Operndirigent in Erscheinung getreten ist?

    Diese Frage ist berechtigt, aber sie stellt sich ja nicht erst jetzt und hat nichts mit den Modalitäten des Wechsels von München nach Berlin zu tun. Aber zweierlei scheint mir klar zu sein: Ersten will Petrenko den Schritt an die Spitze eines Symphonieorchesters gehen, denn nach seinen Erfolgen in München hätte er auch nach Ende der Ära Bachler sicherlich keine Probleme, dort zu bleiben oder ein Engagement an einem anderen bedeutenden Opernhaus zu bekommen. Und zweitens hat er offenbar die Mehrheit der Berliner Philharmoniker durch die bisher nur kurze Arbeit mit ihnen von seinen Qualitäten überzeugt. Und ich traue den Musikern durchaus eine Kompetenz in dieser Frage zu - im Zweifelsfalle eine höhere als die von uns :hello:.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Ich kann diese kritische Tendenz nicht nachvollziehen.

    Wenn man eine Sache als unsauber wahrnimmt und sie kritisch sieht, freut man sich natürlich, wenn andere das ganz ähnlich sehen. "Nachvollziehen" kann ich allerdings auch Wahrnehmungen und Meinungen, die ich nicht teile. Ich finde also, man kann die Sichtweise des Kommentators sehr wohl nachvollziehen, auch wenn man sie nicht teilen muss.



    Dass es einen gleitenden Übergang geben wird, war von Anfang an klar.

    Warum? Petrenko hatte in München einen unterschriebenen Vertrag bis 2018, ebenso wie Rattle in Berlin. Ein sauberer Übergang wäre also durchaus möglich gewesen. Und gerade weil viele namhafte Dirigenten mehrere Chefpositionen gleichzeitig verkörpern, zeigt das ja sehr deutlich, dass es für ihn auch möglich gewesen wäre, ab 2018 in voller Abendzahl in Berlin anzutreten und dennoch daneben in München weiterzudirigeren.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Wenn man eine Sache als unsauber wahrnimmt und sie kritisch sieht, freut man sich natürlich, wenn andere das ganz ähnlich sehen. "Nachvollziehen" kann ich allerdings auch Wahrnehmungen und Meinungen, die ich nicht teile. Ich finde also, man kann die Sichtweise des Kommentators sehr wohl nachvollziehen, auch wenn man sie nicht teilen muss.

    Warum? Petrenko hatte in München einen unterschriebenen Vertrag bis 2018, ebenso wie Rattle in Berlin. Ein sauberer Übergang wäre also durchaus möglich gewesen. Und gerade weil viele namhafte Dirigenten mehrere Chefpositionen gleichzeitig verkörpern, zeigt das ja sehr deutlich, dass es für ihn auch möglich gewesen wäre, ab 2018 in voller Abendzahl in Berlin anzutreten und dennoch daneben in München weiterzudirigeren.


    Ich darf mal aus einem Beitrag von Caruso von Anfang Juli zitieren:



    Genauso ist es gekommen, daher bleibe ich dabei, dass ich die sich überrascht gebende Kritik der Morgenpost zum jetzigen Zeitpunkt nicht nachvollziehen kann. Petrenko dürfte bei seiner Zusage klar gemacht haben, dass er länger als 2018 in München zu bleiben gedenkt. Wenn er von Anfang an mit offenen Karten gespielt hat, kann ich daran nichts Unsauberes erkennen.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Und ich habe schon damals gesagt, dass diese Meldung nach meinem Kenntnisstand eine Lüge ist, dass es am 11. Mai nämlich darum ging, ob die vorhandene Mehrheit für Thielemann ausreichend groß oder tragfähig ist oder ob die Widerstände gegen ihn von einigen als zu groß und gravierend angesehen werden. Seine Kritiker im Orchester (ca. 40 %) sollten überzeugt werden und wurden aber nicht überzeugt.
    Zwar war Petrenko damals der einzige Alternativkandidat zu Thielemann, der an diesem Tag bereits ernsthaft diskutiert wurde, aber dass es schon damals eine breite Mehrheit für Petrenko gegeben habe, ist ein nachträglich erfundenens Märchen, da bin ich mir ziemlich sicher, weil ich meinen Quellen weit mehr vertraue als einer österreichischen Boulevardzeitung namens "Kurier".

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Und ich habe schon damals gesagt, dass diese Meldung nach meinem Kenntnisstand eine Lüge ist, dass es am 11. Mai nämlich darum ging, ob die vorhandene Mehrheit für Thielemann ausreichend groß oder tragfähig ist oder ob die Widerstände gegen ihn von einigen als zu groß und gravierend angesehen werden. Seine Kritiker im Orchester (ca. 40 %) sollten überzeugt werden und wurden aber nicht überzeugt.
    Zwar war Petrenko damals der einzige Alternativkandidat zu Thielemann, der an diesem Tag bereits ernsthaft diskutiert wurde, aber dass es schon damals eine breite Mehrheit für Petrenko gegeben habe, ist ein nachträglich erfundenens Märchen, da bin ich mir ziemlich sicher, weil ich meinen Quellen weit mehr vertraue als einer österreichischen Boulevardzeitung namens "Kurier".


    Tatsache ist, dass der Wechsel Petrenkos sich nun genauso gestaltet, wie die "österreichische Boulevardzeitung" damals prognostiziert hat. Daher spricht einiges dafür, dass dieser Punkt damals bereits genau so unter den Beteiligten besprochen wurde und Petrenko nicht erst jetzt den Berlinern seinen Verbleib in München über 2018 hinaus mitgeteilt hat und diese nun zähneknirschend ja dazu sagen müssen. Man kann ja diese Modalitäten kritisieren, aber ich wehre mich gegen den Gebrauch des Begriffs "unsauber" in diesem Zusammenhang.

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  • Ich kann die kritische Tendenz dieses Artikels gut nachvollziehen:


    http://www.morgenpost.de/kultur/berlin-k…ach-Berlin.html


    Ich nicht wirklich und bin dabei ausnahmsweise einmal einer Meinung mit (dem weiterhin "unvermeidlichen" ;) ) Herrn Brug: Kirill Petrenko übernimmt ab 2019 die Berliner Philharmoniker. So what?

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • aber ich wehre mich gegen den Gebrauch des Begriffs "unsauber" in diesem Zusammenhang.


    Du kannst dich ja gerne dagegen wehren, auch wenn mir deine Motivation dafür nicht ganz klar ist, aber ich habe nunmal diese Meinung, weil ich die Art und Weise des Wechsels, wie er jetzt bekannt gegeben wurde, als unsauber empfinde - und andere scheinen diese Meinung zu teilen.


    Das sich das, was damals (wann war damals: Anfang Juli, also nach erfolgter Wahl, der Journalist musste wohl einen längeren Artikel zu Bayreuth vollbekommen und griff dafür nach allen möglichen "Zutaten", meiner bereits dazu in Beitrag 73 dieser Rubrik geäußerten Meinung dazu habe ich nichts hinzuzufügen) das angekündigt wurde, nun so zu erfüllen scheint, heißt noch lange nicht, dass das das Problem des 1. Wahlgangs war. Wäre das vor dem 2. Wahlgang geschrieben worden, hätte das mehr Gewicht für mich, so sieht es für mich eher nach einer nachträglichen Zurechtbiegung anhand der späteren Fakten aus. Meine Informationen über den ersten Wahlgang hatte ich noch vor dem 2. und seinem bekannten Ausgang bekommen. Also: Ja, es gab diese Probleme mit Petrenkos Vertragsbeginn, die jetzt so "gelöst" wurden, wie sie gelöst wurden, aber wenn man das angeblich alles schon zwischen 1. und 2. Wahlgang besprochen und gelöst hätte, hätte man weiß Gott nicht bis Oktober brauchen müssen, um das bekannt zu geben. Aber diese Probleme entstanden erst durch Petrenkos Wahl - im 2. Wahlgang!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Du kannst dich ja gerne dagegen wehren, auch wenn mir deine Motivation dafür nicht ganz klar ist, aber ich habe nunmal diese Meinung, weil ich die Art und Weise des Wechsels, wie er jetzt bekannt gegeben wurde, als unsauber empfinde - und andere scheinen diese Meinung zu teilen.

    Deine Meinung will ich Dir gar nicht streitig machen, ich habe nur gesagt, dass ich sie anhand der Fakten, so wie sich mir diese darstellen, nicht nachvollziehen kann. :hello:


    Meine Motivation ist meine Einschätzung von Herrn Petrenko, den ich für hinreichend integer halte, nicht mit verdeckten Karten zu spielen.



    Ich nicht wirklich und bin dabei ausnahmsweise einmal einer Meinung mit (dem weiterhin "unvermeidlichen" ;) ) Herrn Brug: Kirill Petrenko übernimmt ab 2019 die Berliner Philharmoniker. So what?

    Herrn Brug stimme ich aus vollem Herzen zu! :jubel:

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  • Was ich in Brugs Artikel nicht ganz verstehe, ist, wieso fünf Jahre keine Ära sein sollen (d'accord), acht aber dann bereits schon (bezogen auf Petrenkos Zeit in München seit 2013).

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    – Luís de Camões

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  • K. Petrenko ist fast ein Mysterium. Von dem Mann gibt es so wenig auf CD, dass man meinen könnte, er wolle ein neuer Celibidache werden. Am richtigen Ort säße er dazu ja noch.


    Ob es in Zukunft mehr CDs von K.Petrenko mit den Berliner Philharmonikern geben wird, kann ich mir kaum vorstellen. Die Vermarktung von CDs auf dem Eigenlabel der Berliner Philharmoniker hält sich in engen Grenzen und wenn mal was erscheint, dann nur in teuren Editionen, noch dazu in einem Format, was nicht in mein CD-Regal passt.
    Meine künftigen CD-Käufe aus Berlin werden sich daher eher an Robin Ticciati mit dem Deutschen Sinfonie-Orchester orientieren. Ich bin schon gespannt darauf, welches CD-Label dafür in Frage kommt.
    Wenn ich die Wahl hätte, in Berlin ein Live-Konzert zu besuchen, würde ich mich für Ticciati entscheiden.

    mfG
    Michael

  • Ich bin schon gespannt darauf, welches CD-Label dafür in Frage kommt.


    Er hat einiges bei LINN Records gemacht und das bedeutet, dass diese Sachen sowohl auf CD als auch zum Download erhältlich sind (letzteres in CD-Qualität für deutlich weniger Geld, und für kaum mehr Geld als die CD sogar in noch besserer Studio-Qualität). Es wäre schön, wenn sich das fortsetzen könnte.

  • Meine künftigen CD-Käufe aus Berlin werden sich daher eher an Robin Ticciati mit dem Deutschen Sinfonie-Orchester orientieren. Ich bin schon gespannt darauf, welches CD-Label dafür in Frage kommt.
    Wenn ich die Wahl hätte, in Berlin ein Live-Konzert zu besuchen, würde ich mich für Ticciati entscheiden.


    Kann ich Dir nur beipflichten. Für mich ist Ticciati auch generell der interessantere Dirigent, bereits jetzt ein richtiger Allrounder, wo alles auf hohem Niveau dargeboten wird. Insofern eine Art Sir Simon 2.0.

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    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ein Unbekannter war Kirill Petrenko zwar auch vor seiner Wahl zum designierten Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker nicht, doch wurde er wohl selbst von seinem Namensvetter Vasily Petrenko auf die Ränge verwiesen. Die Zeiten dürften nun vorbei sein, aber der "Output" Kirill Petrenkos an Tonaufnahmen ist nach wie vor mit "bescheiden" noch euphemistisch umschrieben.


    Das Wiener Publikum wird im September 2016 nun die Gelegenheit erhalten, das "Phantom Petrenko" mit einem interessanten Programm mit einigen "Gassenhauern" im Musikverein live erleben und danach wohl auch besser beurteilen zu können. Ob ich mir das besagte Konzert selbst antun werde, steht noch in den Sternen.



    Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
    Großer Musikvereinssaal
    Sonntag, 18. September 2016, 19.30 Uhr


    Bayerisches Staatsorchester
    Kirill Petrenko, Dirigent
    Diana Damrau, Sopran


    Richard Wagner: Ouvertüre (sic) zu "Die Meistersinger von Nürnberg"
    Richard Strauss: Vier letzte Lieder, AV 150
    -------- Pause --------
    Peter Iljitsch Tschaikowskij: Symphonie Nr. 5 e-Moll, op. 64


    Link zur Webpräsenz des Musikvereins: https://www.musikverein.at/kon…rtprogramm.php?idx=174441

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • ...........aber der "Output" Kirill Petrenkos an Tonaufnahmen ist nach wie vor mit "bescheiden" noch euphemistisch umschrieben.

    Das Wiener Publikum wird im September 2016 nun die Gelegenheit erhalten, das "Phantom Petrenko" mit einem interessanten Programm mit einigen "Gassenhauern" im Musikverein live erleben und danach wohl auch besser beurteilen zu können. Ob ich mir das besagte Konzert selbst antun werde, steht noch in den Sternen.


    Leben Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster Kaiser Joseph II denn wirklich nur von Konserven?


    Merkwürdig! Sehr Merkwürdig!


    Allerunterthänigster gehorsamst




    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • aber der "Output" Kirill Petrenkos an Tonaufnahmen


    Ich habe so viele Aufnahmen von Petrenko: "Jenufa" auf DVD, "Figaro" auf DVD, "Onegin" auf DVD, "Entführung" auf DVD - da ist es auch besser, man lässt nur den Ton laufen :D


    Und den Bayreuther "Ring" natürlich!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Na ja, lieber Caruso,


    ich selbst mit ja nun wirklich auch kein Verächter von Rundfunkaufnahmen, anders als so mancher anderer in diesem Forum, der Dirigenten nur über offiziell auf irgendeinem Label erschienene Einspielungen wahrnimmt. Ich weiß nicht, ob Petrenko schon öfter in Wien gastierte, vermutlich ja, aber selten. Mir ist es nun nicht eben möglich, mal schnell nach München zu fliegen, um ihn dort live zu hören.


    Und Stimmenliebhaber hat ja auch recht, wenn er auf diverse DVDs verweist. Ich meinte vorhin CD-Aufnahmen. Und da sieht es ja, wie ihr beide zugeben werdet, vergleichsweise mickrig aus. Ich denke aber, dass sich die Situation bald verbessern wird. ;)

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Und Stimmenliebhaber hat ja auch recht, wenn er auf diverse DVDs verweist. Ich meinte vorhin CD-Aufnahmen. Und da sieht es ja, wie ihr beide zugeben werdet, vergleichsweise mickrig aus. Ich denke aber, dass sich die Situation bald verbessern wird.


    Lieber Joseph II!
    Ich habe zumindest folgende Opern-Mitschnitte von Petrenko (Alle selbst auf CD gebrannt!):


    Don Giovanni - Paris 2001
    Mazeppa - Lyon 2006
    Katja Kabanova - Wien 2008
    Jenufa - München 2009
    Fidelio - London 2011
    Chowantschina - New York 2012
    Frau ohne Schatten - München 2013
    Ariadne auf Naxos - New York 2010
    Die Soldaten - München 2014
    und natürlich:
    Ring des Nibelungen - Bayreuth 2013
    Ring des Nibelungen - Bayreuth 2014
    Ring des Nibelungen - Bayreuth 2015



    Ausserdem Konzert-Mitschnitte aus Hamburg, London und Amsterdam, Köln und Cleveland.
    Vielleicht noch mehr, aber meine Registrierung der Aufnahmen ist nicht auf dem neuesten Stand.


    Also ganz so mau sieht es gar nicht aus!


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Na ja, lieber Caruso,


    ich selbst mit ja nun wirklich auch kein Verächter von Rundfunkaufnahmen, anders als so mancher anderer in diesem Forum, der Dirigenten nur über offiziell auf irgendeinem Label erschienene Einspielungen wahrnimmt. Ich weiß nicht, ob Petrenko schon öfter in Wien gastierte, vermutlich ja, aber selten. Mir ist es nun nicht eben möglich, mal schnell nach München zu fliegen, um ihn dort live zu hören.


    Und Stimmenliebhaber hat ja auch recht, wenn er auf diverse DVDs verweist. Ich meinte vorhin CD-Aufnahmen. Und da sieht es ja, wie ihr beide zugeben werdet, vergleichsweise mickrig aus. Ich denke aber, dass sich die Situation bald verbessern wird. ;)


    Petrenko hat vor ein paar Wochen mit großem Erfolg sein erstes Konzert mit den Wiener Philharmonikern dirigiert. Für mich war es eine große Freude auf Ö1 dieses Konzert zu hören. Man hat die 3. Symphonie von Mendelsohn und Das Lied von der Erde von Mahler gespielt. Die Solisten waren Elisabeth Kulman und Robert Dean Smith (für Johan Botha eingesprungen).


    Ich werde mir das Konzert vom Bayerischen Staatsorchester unter Kirill Petrenko in Berlin anhören. Dort stehen Ligeti, Bartok und Strauss auf dem Programm.


    Ansonsten bin ich schon sehr gespannt, was er in mit den Spielzeit mit den Berliner Philharmonikern musizieren wird. Das Programm wird am 24. April vorgestellt. In Baden Baden wird er mit ihnen Mozart und Tschaikowsky musizieren.


    Ich weiß nicht, ob man das Können und die Bedeutung eines Dirigenten immer an den offiziellen CD-Aufnahmen messen sollte. Für mich ist das leider eine zu einseitige Herangehensweise. Ich denke schon, dass er später mit den Berliner Philharmonikern CDs veröffentlichen wird. Aber auch hier wird er sicherlich vorsichtig sein. Und genau das, finde ich, zeichnet ihn aus.

  • Petrenko dirigierte ja kürzlich "Die Meistersinger" an der Bayerischen Staatsoper in München. Die Presse war voll des Lobes. Leider war die Tonqualität der Rundfunkübetragung recht mäßig. Das Vorspiel bereits nahm der Dirigent irrwitzig schnell. Das Bayerische Staatsorchester hatte an diesem Tag auch nicht ganz das Niveau anderer Opernorchester. Philippe Jordan dirigierte kurz davor, im März, an der Opéra National de Paris eine für mich überzeugendere Interpretation. Mit Gerald Finley hatte Jordan auch den beeindruckenderen Sachs, der bei der Rollenauslegung mehr Nuancen hörbar machte. Kurzum: Kirill Petrenko ist sicherlich ein guter Dirigent, aber diese behauptete Sonderstellung kann ich anhand der vorliegenden Tondokumente nicht recht nachvollziehen. Nur weil einer eine Wagner-Oper grundsolide über die Bühne bringt, ist er noch lange kein herausragender Wagner-Dirigent.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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