Nach Anfängen in Prag bereiste der unstete Johann Zach (auch Jan Zach) Deutschland, Italien, Österreich. Er war, Aussagen von Zeitgenossen zufolge eine eigenwillige verschrobene Persönlichkeit, und ich finde das schlug sich in positiver Weise auch ein wenig in seinen Kompositionen nieder.Indes galt er als "schwierig" und es gab immer wieder Konflikte um ihn, sodass er ab 1756 keine fix aNstellung mehr hatte.
Es fehlt seinen Konzertern die Haydnsche "Spritzigkeit (die übrigens erst in den letzten 3 Jahrzehnte entdeckt wurde - niemand hätte vo 50 Jahren Haydn als "spritzig" bezeichnet, schon eher als gediegen, oder- bösartigerweise - sogar als "hausbacken" ), dafür ist ein gewisser Liebreiz nicht zu überhören und auch ein Hang zu höfischer Erhabenheit - alle wohldosiert, wohlgemerkt. Nich vergessen zu erwähnen, daß einige Sätze der Konzerte einen ausgeprägten Wiedererkennungswer haben
Ich bin von diesem Komponisten sehr angetan (vielleicht folgen bei Gelegenheit Beschreibungen einzelner Konzerte) und glücklicherweise hielt er sich über einen längeren Zeitraum in Stams im Kloster auf und hinterleis dort eine relativ große Sammung
Die oben gezeigte Aufnahme enthält 7 Konzerte (von angeblich 14 überlieferten) mit unterschiedlicher Besetzung, dargeboten von den 2010 gegründeten "Barocksokisten München" einem Ensemble welches sich aus Solisten zusammensetzt, die mit Originalinstrumenten und deren Nachbauten spielen. Eine geglückte Demonstration, daß auch solche Aufnahmen gefällig und einschmeichelnd klingen können, fernab von allem Spröden und schrillen, das das Ohr beleidigt.
mfg aus Wien
Alfred