Ein Opernbesuch der anderen Art, und wie es gar nicht dazu kam

  • Eigentlich wollte ich an dieser Stelle und erst gegen 23.00 Uhr von einem Besuch der Oper "Hänsel und Gretel" in der Rheinoper Düsseldorf berichten. Es war dies mein dritter Anlauf, nachdem ich zweimal aus Krankheitsgründen den Besuch in den vergangenen Jahren abschreiben musste.

    Doch auch heute kam es nicht dazu. was war geschehen?

    Um 15.35 Uhr fuhr ich frohgemut mit dem Zug von meinem Ausgangsbahnhof Dülmen/Westf. los. Beginn der Vorstellung war 18.00 Uhr und um 16.53 sollte ich in Düsseldorf sein, dann noch drei Stationen mit der U-Bahn. Doch ich kam nur bis Mülheim/Ruhr. Dort erfuhren meine Mitreisenden und ich, dass sich die Weiterfahrt wegen einer Störung auf der weiteren Zugstrecke um wenige Minuten verzögern würde.

    Nacvh 15 Minuten kam die Durchsage, dass wegen eines Poilizeieinsatzes auf dem Duisburger Hauptbahnhof sich die Weiterfahrt weiter verzögern würde. Wie lange, sei unbekannt.

    Nach einer knappen Stunde kam die Durchsage, dass es auf dem Duisburger Hauptbahnhof eine Messerattacke gegeben hätte und dass dabei jemand zu Tode gekommen sei. Der ganze Bereich des Hauptbahnhofs sei abgesperrt, und dies werde noch sehr lange dauern. Zu dem Zeitpunkt wäre die Vorstellung auch mit einem Taxi nicht mehr püunktlich zu erreichen gewesen.

    So folgte ich, wie mehrere Hundert Mitreisende auch, dem Rat, von einem anderen Bahnsteig aus mit einer S-Bahn zurück zum Essener Hauptbahnhof zu fahren. Auf dem Bahnof standen schon Hunderte gestrandete Zugreisende. Als die S-Bahn kam, gut gefüllt, versteht sich, drängten wir zu Hunderten noch in die Bahn hinein und standen dann, unerschütterlich fest in der Bahn und fuhren zurück nach Essen.

    Lobend zu erwähnen ist die Disziplin aller Reisenden während der relativ kurzen Zugfahrt und auch auf dem Ausstiegsbahnhof in Essen, wo bereits gut 1000 weitere Reisende warteten, nach Hause zu kommen. Auch hier ging alles gesiittet zu.

    Da laut weiterer Durchsage ein derzeitiger weiterer Zugverkehr nicht möglich sei, setzte ich mich erst mal in meinen Crobag und orderte etliche helle Cookies und einen großen Kaffee und warf dann auf meinem Smartphone das Internet an. Dort fand ich dann des Pudels Kern, sprich die Ursache das Polizeieinsatzes:

    Schon vor Anpfiff des Fußballspiels der dritten Bundesliga zuwischen Hansa Rostock und KFC Uerdingen, das wegen Arbeiten am Uerdinger Stadion in Duisburg stattfand, bekamen sich zwischen 100 und 200 sogannte "Fans" des Gastes aus Rostock und der Heimmannschaft aus Uerdingen in die Haare, weil der Fahrer eines Rostocker Busses falsch abgebogen war und im Bereich der Heimmannschaft gehalten hatte. Und wie das bei solchen "Fans" wohl üblich sts, gingen sie sofort aufeinander los.

    Die Polizei unterband dann mit massivem Einsatz von Bundespolizisten und einer weiteren Hundertschaft Dusiburger Polizei die Auseinandersetzungen und nahm gleich die ganze Busladung von "Fans" mit zur Feststellung der Personalien. Und irgendwie muss dann im weiteren Verlauf die Auseinandersetzung auf dem Duisburger Hauptbahnhof wohl weiter eskaliert sein. Ob dabei wirklich jemand zu Tode gekommen war, konnte im Internet nicht bestätigt werden, wohl war von einem Schwerverletzten die Rede.

    Jedenfalls fuhr ich mit dem nächsten erreichbaren Zug nach Hause und sitze jetzt am Rechner und schreibe diesen Bericht, denn irgendetwas muss ich ja schreiben. Jedenfalls will ich gar nicht daran denken, dass schon wieder im Zusammenhang mit einem Opernbesuch meinerseits nach den schlimmen Ereignissen in Würzburg, München und Berlin auch hier etwas Schimmes passiert ist.


    Ich bin nur mal gespannt, wann ich endlich mal eine Vorstellung von "Hänsel und Gretel" sehen kann.


    Vielleicht hat diese ja Rodolfo gesehen und kann davon berichten.


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Lieber Willi, das tut mir Leid für dich und ist wirklich schade, denn es handelt sich bei "Hänsel und Gretel" an der Rheinoper um eine schön anzusehende alte Inszenierung aus den 1960er Jahren, die in der Personenregie vielleicht doch ein bissl antiquiert wirkt, einem die Freude am Stück, an der Musik und an der Weihnachtszeit aber keinesfalls nimmt. Ich habe die Produktion vor ein paar Jahren (Dezember 2013?) in Duisburg erlebt, mit Sarah Ferede als Hänsel, dem wenig später tragisch verunglückten Oleg Bryjak als Vater Peter und Kammersänger Wolfgang Schmidt als Knusperhexe, die anderen Solisten weiß ich leider nicht mehr, Frau Morloc war wohl die Mutter, aber an die Sängerin der Gretel kann ich mich beim besten Willen nicht mehr namentlich erinnern.


    Unvergessen wird mir die Werkeinführung vor der Aufführung bleiben, wo erklärt wurde, dass der Schlussreim "Wenn die Not auf's Höchste steigt, Gott, der Herr, die Hand uns reicht" eben doch nicht so schlecht gereimt ist, wie man beim Lesen denkt, denn die Humperdincks hätten im Sieg-Kreis natürlich das "steigt" als "schteicht" ausgesprochen! ;)


    Ich wünsche dir, dass du die Produktion bald sehen kannst, spätestens in einem Jahr!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Lieber Willi,

    mit tut es auch leid, das du Hänsel und Gretel nicht sehen konntest. Die Oper hab Ich diese Spielzeit zwar nicht gesehen, aber dafür vorher einige Male u. a. mit den Sängern die Stimmenliebhaber genannt hat. Ein Highlight ist natürlich immer die wunderschöne Inszenierung. Bestimmt kannst du die Karte noch umtauschen. Der MSV hat heute ja leider auch wieder mal hoch verloren.

  • Zitat

    Stimmenliebhaber:

    Lieber Willi, das tut mir Leid für dich und ist wirklich schade, denn es handelt sich bei "Hänsel und Gretel" an der Rheinoper um eine schön anzusehende alte Inszenierung aus den 1960er Jahren, die in der Personenregie vielleicht doch ein bissl antiquiert wirkt, einem die Freude am Stück, an der Musik und an der Weihnachtszeit aber keinesfalls nimmt. Ich habe die Produktion vor ein paar Jahren (Dezember 2013?) in Duisburg erlebt,...


    Lieber Stimmenliebhaber,


    du hast mich damals auf die Idee gebracht, mir in Duisburg oder Düsseldorf Hänsel und Gretel anzusehen und mir die Idee schmackhaft gemacht, einen Sänger als Knusperhexe anzusehen (und -hören).

    Und als ich das erste Mal Hänsel und Gretel verpasst hatte, bin ich dann auf den Fliegenden Holländer ausgewichen und habe ihn seitdem noch dreimal erlebt, davon einmal in Düsseldorf, noch einmal in Duisburg und einmal in München.

    Aber Hänsel und Gretel werde ich auch noch einmal erleben.

    Erstmal werde ich ab morgen prüfen, ob jemand für den mir entstandenen wirtschaftlichen Schaden zuständig ist. Immerhin aht die Karten 81 Euro gekostet.


    Lieber Rodolfo,


    schade, dass du nicht für mich einspringen konntest.


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Immerhin aht die Karten 81 Euro gekostet.

    Oh, das ist ein stolzer Preis bzw. ein sehr guter Platz. So viel habe ich damals nicht annähernd bezahlen müssen.

    du hast mich damals auf die Idee gebracht, mir in Duisburg oder Düsseldorf Hänsel und Gretel anzusehen und mir die Idee schmackhaft gemacht, einen Sänger als Knusperhexe anzusehen (und -hören).

    Wobei ich nicht weiß, ob die Knusperhexe inzwischen immer noch von einem Tenor oder doch von einer Fra gesungen wird. Wolfgang Schmidt singt diese Partie inzwischen aber definitiv nicht mehr, das war schon vor 5 Jahren grenzwertig.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Zitat von Stimmenliebhaber
    Wobei ich nicht weiß, ob die Knusperhexe inzwischen immer noch von einem Tenor oder doch von einer Fra gesungen wird.

    Lieber Stimmenlibhaber;


    heute Abend hat sie entweder Johannes Preißiger, Morenike Fadayomi oder Cornel Frey gesungen. Aber das konnte ich ja leider nicht feststellen.


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Johannes Preißiger, Morenike Fadayomi

    Ist irgendeine andere Partie denkbar, in der diese beiden alternieren könnten? Mir fällt spontan keine andere ein. ^^


    Frau Fadayomi habe ich noch vor wenigen Jahren in Düsseldorf als Norma erlebt - das schrie förmlich nach Knusperhexe! :D

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ich habe Morenike Fadayomi im Juni in Düsseldorf als Senta erlebt. Da hat sie mir, vor allem in der Ballade, sehr gefallen.


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Alfred_Schmidt

    Hat den Titel des Themas von „Ein Oprnbesuch der anderen Art, und wie es gar nicht dazu kam“ zu „Ein Opernbesuch der anderen Art, und wie es gar nicht dazu kam“ geändert.
  • Die Knusperhexe hat gestern Frau Fadayomi gesungen. Leider ist sie schon am Ende ihrer Karriere angelangt, was man vor allem stimmlich hört. Deshalb hab ich mir diese Spielzeit auch die Tosca erspart. Ruf einfach morgen mal im Opernshop an, die sind dort sehr kulant und im Dezember gibt es in Düsseldorf und Duisbuig noch ein paar Termine.

  • Morenike Fadayomi war früher in Düsseldorf meine Lieblingssopranistin im dramatischen Fach. Außer den Janacek-Opern habe ich "Salomé" am häufigsten gesehen und gehört. Besser als Morenike Fadayomi war keine.

    Schönheit du kannst zwar wol binden...

    Schönheit machet viel zu blinden...

    Schönheit alle Freyer grüssen...

    Schönheit reitzet an zum küssen...

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

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