Es war einmal eine Maus, die ist aus lauter Fressgier und Unvorsichtigkeit in einen Glastopf mit Rahm gefallen. So sehr die Maus sich auch anstrengte, sie konnte am glatten Glas nicht hochklettern. Auch alle Sprünge in die Höhe brachten nichts. Also strampelte und paddelte sie weiter in dem süßen See der Versuchung. Aber alles half nichts, sie war im Rahm gefangen. Schließlich wurde sie matt und müde, verlor alle Hoffnung, gab schließlich auf und ertrank im Rahm. Welch süßer Tod.
Mäuse scheinen sehr ähnliche Verhaltensmuster zu haben. Denn eine andere Maus fiel ebenfalls in einen Glastopf mit Rahm. Duplizität der Ereignisse. Auch sie versuchte hochzuklettern, zu springen und, und, und. Sie strampelte und schwamm. Auch sie wurde matt und müde. Aber sie dachte strategisch. Immer wenn sie zu müde wurde, nur noch ruhig entspannt paddeln, einen kleinen Schluck Rahm zur Stärkung nehmen und weiter -immer weiter, weiter. Sie dachte an den schönen Mäuserich, ein unbändiger Lebenswille überfiel unsere Strampelmaus. Sie entwickelte ungeahnte Kräfte und das Wunder geschah. Der Rahm veränderte sich, nahm eine andere Konsistenz an, wurde dicker und dicker und schließlich zu Butter. Auf diesem Butterberg ruhte sich unsere Maus aus, bis sie wieder ganz bei Kräften war. Dann erklomm sie die Spitze des Butterbergs und konnte relativ leicht aus dem Glastopf springen. Allerdings nicht ohne vorher noch genüßlich von ihrer Butter zu speisen, denn unsere Maus war nicht nur unendlich zäh, sondern auch sehr schlau. Hoch lebe unsere Buttermaus!
Die Moral von der Geschichte: "Wer aufgibt hat schon verloren" und "Der Glaube versetzt Berge".
Und nun die Parallele: Ich war im Forum in ähnlicher Situation. Im Umgang mit der neuen Software versuchte ich alles. Wieder, wieder und immer wieder und kam nicht weiter. Auch ich wollte schon aufgeben, resignieren und aus Altersgründen aus dem so lieb gewordenen Tamino-Klassik-Forum ausscheiden. Meine Begründung für's Ausscheiden wäre also leicht und bequem gewesen. Aber da fiel mir zur Motivation zwar keine süße Maus ein, aber alles, das was mir das Tamino-Klassik-Forum schon gegeben hat und immer noch und immer wieder gibt: Meine vielen Freunde im Forum, die Bereicherungen im Wissen, die Anregungen und Tipps, die Adrenalinstöße, die ich allein durch unsere Regietheater-Diskussionen ständig bekomme, das Vergnügen wenn ich das Lexikon wälze, um philosophische Ergüsse zu verstehen und das höchste Lusterlebnis wenn ich versuche, Meister Alfreds Beiträge zu entschlüsseln und seine Beweggründe zu ergründen.
Also mache auch ich weiter, auch wenn der Rahm erst langsam zu Butter wird. Aber im Gegensatz zu unseren Mäusen in der Geschichte habe ich Helfer an meiner Seite, die mich liebevoll unterstützen. Wiederholung ist die Mutter des Wissens und irgendwann wird auch der Begriffstutzigste es geschnallt haben und so viel können, dass er wieder halbwegs mitmachen kann. Liebe Freunde es ist Euch gelungen, den alten Operus aus seiner Resignation herauszuholen, ihn zum Weitermachen zu motivieren und im Forum zu konservieren. Vielen Dank. Es hat mich wirklich sehr gefreut, wie Ihr Euch um mich bemüht und gekümmert habt. Zur Strafe müsst Ihr mich und den unvermeidlichen Holzwurm wahrscheinlich noch einige Zeit ertragen. Und ab heute für uns alle: "Geht nicht - Gibt's nicht".
Herzlichst
Euer
Operus