Wilhelm Backhaus- diesen Namen verbindet man üblicherweise mit Beethoven. Durch die Interpretation von Beethovens 32 Sonaten machte der Pianist nach 1945 eine "zweite Kariere". Bis weit in das hohe Alter konzertierte Backhaus unermüdlich. Die Schilderung seines letzten Auftritts in Ossiach durch Joachim Kaiser in "Große Pianisten" hat mich unwahrscheinlich fasziniert.
Aber Backhaus ist weitaus mehr als der große Beethoven Pianist wie seine Einspielung der Chopin - Etüden aus den zwanziger Jahren zeigt. Backhaus Interpretation steht den Aufnahmen eines Maurizio Pollini oder Claudio Arrau in keinster Weise nach.
Wilhelm Backhaus wurde 1884 in Leipzig geboren und besuchte das dortige Konservatorium, 1905 gewann den Anton-Rubinstein-Wettbewerb in Paris- vor Bela Bartok übrigens. Mit diesem Erfolg begann Backhaus´ Karriere. Interessanter Weise erfreute sich Backhaus im Ausland - insbesondere in England- erheblich größerer Beliebtheit als bei den deutschen Kritikern. Sie beurteilten seinen Stil als zu "kühl", bei aller technischen Brillianz. Das Backhaus´ Technik über jeden Zweifel war bestritten aber auch seine Kritiker nicht.
In seinen späten Jahren lebte Wilhelm Backhaus in Österreich, wo er 1969 in Villach starb. Was Backhaus´Beethoven Spiel auszeichnet ist seine Ernsthaftigkeit, seine eherne Monumentalität. Was für ein Erlebnis die Auftritte von Wilhelm Backhaus waren dokumentieren weniger seine Studio-Aufnahmen als die Mitschnitte von den Salzburger Festspielen, die deutlich zeigen zu was für einer geistigen wie physischen Präsenz dieser außergewöhnliche Künstler auch noch im hohen Alter in der Lage war.
Welche Aufnahmen von Wilhelm Backhaus kennt Ihr oder schätzt Ihr besonders?
Zwei meiner Favoriten:
Herzliche Grüße,
Christian