Sagitt meint:
Live habe ich diesen Pianisten um 1968 kennengelernt. Er spielte in Marburg das zweite Brahms-Konzert. Ich war damals sehr beeindruckt, wie zupackend er spielte, nicht sehr groß, offensichtlich gehandicapt durch eine frühe Kinderlähmung.
Seit dieser Zeit habe ich versucht, ihn nicht aus den Augen zu verlieren, was gar nicht so leicht ist . Sicher, ich kann ein Suchsystem damit füttern und bekomme mit, wo und mit welchen Stücken Gelber in Deutschland auftritt.
Gelber ist inzwischem um die 63, die Geburtsangaben schwanken zwischen 1941 und 1942. Eher inzwischen nicht mehr im allgemeinen Bewußtsein. Mir ist nicht bekannt, wie er heute spielt.
Es gibt einige Aufnahmen, denen ich nach wie vor Referenzcharakter zukommen lasse:
1. Das erste Brahms-Konzert, 1965 unter Decker eingespielt. Die Begleitung ist nicht sonderlich inspiriert, aber Gelber spielt äußerst kraftvoll, die gefürchteten Doppeltriller werden förmlich herausgeschleudert. Ds kommt diesen Konzert, das bei ersten Hören die Leipziger gehörte verschreckte,sehr zu gute. Beim d-moll Konzert ist für die Pianisten keine Zurückhaltung angesagt.
2. Als Referenzaufnahme betrachte ich ferner seine Aufnahme vo Bach-Transkriptionen. Wie er die Busoni-Bearbeitung vom BWV 1004 hoch-virtuos präsentiert, ist schon beispielhaftes Klavierspiel. Ich habe diese Aufnahme nur als Vinyl gesehen. Wenn Sie jemand als CD kennt, bin ich für eine Mitteilung dankbar.
Im übrigen hatte Gelber bei Denon einmal einen Zyklus mit Beethovensonaten angefangen. Der ist aber sicher nicht zu Ende aufgenommen worden, hat mir wegen des vielen Halls nicht so gefallen, aber seine Einzelaufnahme der Appassionata ( 1979) ist ebenfalls sehr anhörenswert.
Ich hoffe, die ein oder anderen Schätze dieses Pianisten werden ausgegraben.