DONIZETTI, Gaetano: IL DUCA D´ALBA

  • Gaetano DONIZETTI
    IL DUCA D´ALBA
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    Oper in drei Akten


    Libretto von Eugene Scribe und Charles Duveyrier (2.Fassung: Angelo Zanardini)


    Uraufführung im Jahre 1882 in Rom (Die Oper wurde im Jahre 1839 komponiert, eine zweite Fassung 1842 erstellt)


    Personen:
    Der Herzog von Alba, Statthalter der Niederlande-Bariton
    Sandoval, ein spanischer Hauptmann-Bariton
    Carlo, ein junger spanischer Offizier-Tenor
    Marcello, ein Flame aus Brügge-Tenor
    Amalia, Tochter des Egmont-Sopran
    Daniele, ein Bierbrauer-Bass
    Spanische Offiziere und Soldaten, Volk von Brüssel


    Ort der Handlung: Brüssel
    Zeit der Handlung: 1573


    Handlung:
    1.Akt:
    Ein Platz in Brüssel. Am Rande sieht man Danieles Bierbrauerei. Ebenso erkennt man die Kathedrale.


    Die Niederlande sind von den Spaniern befreit. Ein gewisser Egmont hat vor kurzem einen Aufstand angezettelt, der aber gescheitert ist. Doch die Spannungen und Antipathie in der Bevölkerung gegenüber den Spaniern sind geblieben. Die Niederlande sind ein Pulverfass. Und nur ein kleiner Funke kann dieses zum Explodieren bringen.


    Die Bewohner von Brüssel, damals noch zu den Niederlanden gehörend, Brüssel :-D, versammeln sich auf einem Platz, um erneut gegen die Spanier zu rebellieren. Der Grund der Rebellion ist die Festnahme des Bierbrauers Daniele. Daniele soll angeblich den Aufruhr angezettelt haben und wird von Carlos und Sandoval wegen Hochverrates abgeführt. Das Volk protestiert gegen die Spanier und bewirft sie sogar mit Gegenständen aller Art. Die Spanier, voll Hass gegen die Flamen, wollen sie demütigen und schleppen Amalia, die Tochter des Egmont (s.o.) an. Sie fordern sie auf sich vor dem in Kürze eintreffenden Statthalter zu verbeugen und um Verzeihung im Namen des Volkes zu bitten. Die schöne und stolze Amalia weigert sich natürlich.
    Doch die Spanier lassen nicht locker und zwingen sie ein Huldigungslied an die Spanier zu singen. Doch Amalia stimmt eine Hymne auf die Freiheit an und steckt das Volk mit ihrem Patriotismus an. Das Volk rebelliert, aber da taucht die Leibwache des Herzogs auf. Es gelingt den Elitesoldaten ein Blutvergiessen zu verhindern.
    Der Herzog beruhigt das Volk und hört Daniele an.
    Doch währenddessen kommt Marcello, ein junger Flame, der sich unsterblich in Amalia verliebt hat, an. Es gelingt ihm zu ihr vorzudringen und er erzählt ihr von den Unruhen, die ihre Heimatstadt Brügge erfasst haben. Dem Herzog entgeht das Gespräch Amalias mit Marcello nicht und er stellt den jungen Mann zur Rede. Er will wissen, was er ihr erzählt hat. Er verweigert die Auskunft und wird daraufhin verhaftet.


    Szenenwechsel
    In der Brauerei Danieles


    Marcello kommt herein und erzählt Maria und einigen anderen Einwohnern Brüssels, dass er wieder freigelassen wurde, da man ihn für unbescholten hält. In der Brauerei haben sich die Verschwörer gegen die Spanier versammelt und man tüftelt an einem neuen Aufstand. Auch Daniele ist dabei, auch ihn hat man wegen angeblicher Unbescholtenheit freigelassen. Doch das war eine Falle der Spanier.
    Denn die Tür der Brauerei wird aufgebrochen und Sandoval kommt mit seinen Soldaten herein und kreist die Verschwörer ein. Er durchsucht die Brauerei und findet ein gigantisches Waffenlager. Er lässt alle Anwesenden verhaften und in den Kerker werfen. Nur Marcello gelingt es sich zu verstecken. Er wird nicht entdeckt. Er schwört sich für die Freiheit der Niederlande zu kämpfen oder zu sterben.


    2.Akt
    Saal im Rathaus von Brüssel


    Der Herzog ist besorgt über die rebellischen Zustände in der ihm anvertrauten Provinz. Doch er ist entschlossen den Rebellen den Kampf anzusagen, wenn es nötig sei.
    Marcello hat um Audienz gebeten und wird eingelassen. Er bittet den Herzog um Gnade für seine Freunde. Der Herzog aber spricht von seiner Vergangenheit in Brügge und eröffnet dem jungen Mann, dass er möglicherweise sein Vater sei. Marcello, total überrascht, lehnt den Gedanken, dass der Tyrann von Alba sein Vater sein könnte. Aber ihm ist gleichzeitig klar, dass er so die Freilassung der Rebellen inklusive seiner Geliebten Maria erreichen könnte.
    Der junge Marcello erreicht durch gezielte Fragen und Argumente bei seinem angeblichen Vater tatsächlich die Freilassung der Gefangenen.
    Der Herzog lässt Sandoval rufen und befiehlt ihm die Gefangenen freizulassen. Er bittet ihn aber, Amalia zu ihm zu bringen.
    Amalia kommt herein und anstatt sich bei Marcello zu bedanken wirft sie ihm vor, ein Verräter zu sein. Er beteuert seine Unschuld und versucht ihr zu erklären, dass sie nur aufgrund der Tatsache, dass der Herzog in ihm seinen Sohn vermutet, alle freibekommen hat.
    Draussen hört man das Volk jubeln, da ihre Helden frei sind. Amalia und Marcello geraten in Streit.


    3.Akt
    Zimmer der Amalia


    Marcello versucht erneut Amalia klarzumachen, dass er sie und alle anderen nicht verraten habe. Amalia stellt ihn auf die Probe. Sie plant den Herzog von Alba zu töten und bittet ihn die Tat durchzuführen. Er lehnt ab, da auch in ihm der Gedanke, dass der Herzog sein Vater sein könnte, immer wahrscheinlicher vorkommt. Amalia ist zornig uns wirft ihn aus ihrem Zimmer.


    Szenenwechsel
    Der Hafen an der Schelde


    Der Hafen ist von Soldaten abgesichert, da der Herzog sich nach Spanien einschiffen will, um mit dem König über die weitere Vorgehensweise in Brüssel zu beraten. Diese Gelegenheit will Amalia nützen um den Herzog umzubringen. Die Musiker kündigen die Ankunft des Gouverneurs an. Amalia drängt sich durch die Menge und steht schließlich vor dem Herzog. Marcello ist nicht weit weg, da er den Anschlag auf seinen Vater vereiteln will.
    Amalia steht vor dem Herzog und bittet ihn sie anzuhören. Der Herzog gewährt ihr die Bitte. Sie übergibt ihm eine Bittschrift, worin sie die Befreiung der Niederlande fordert.
    Als der Herzog die Bitte liest, zieht sie einen Dolch und sticht zu…
    Doch der Dolch trifft den Herzog nicht, da sich Marcello dazwischen geworfen hat. Der Dolch trifft ihn und er sinkt zusammen. Tödlich getroffen bittet er seinen Vater Amalia nichts zu tun und ihr zu erklären, dass er sein Vater sei.
    Der Herzog lässt die von den Wachen in Schach gehaltene Amalia zu sich bringen und erklärt ihr, dass Marcello seinen Vater schützen wollte und dass er Amalia sehr geliebt hat. Amalia sinkt betroffen über der blutüberströmten Leiche des Marcello leblos zusammen.
    Der Herzog, sichtlich traurig über den Verlust seines Sohnes, besteigt das Schiff. Mit ihm fahren alle Soldaten, sodass nur mehr die beiden im Tode vereinten Leichen der Liebenden zurückbleiben. Daniele und das Volk trauern um die Toten, während das herzögliche Schiff in Richtung Spanien davonsegelt.


    ENDE

  • Szenenfolge


    Personen:
    Der Herzog von Alba, Statthalter der Niederlande-Bariton
    Sandoval, ein spanischer Hauptmann-Bariton
    Carlos, ein junger spanischer Offizier-Tenor
    Marcello, ein Flame aus Brügge-Tenor
    Amalia, Tochter des Egmont-Sopran
    Daniele, ein Bierbrauer-Bass
    Spanische Offiziere und Soldaten, Volk von Brüssel



    1.Akt, 1.Bild, 1.-7.Szene:
    Ein Platz in Brüssel. Am Rande sieht man Danieles Bierbrauerei. Ebenso erkennt man die Kathedrale.

    1.Szene: Carlos, Sandoval, spanische Soldaten, Volk von Brüssel
    2.Szene: Daniele, Sandoval, [Carlos, Soldaten, Volk]
    3.Szene: Sandoval, Daniele, Amalia, Carlos, Volk, [Soldaten]
    4.Szene: Leibwache, Volk, Soldaten,[Sandoval, Daniele, Amalia, Carlos]
    5.Szene: Herzog, Carlos, Daniele, Amalia, [Leibwache, Volk, Soldaten, Sandoval]
    6.Szene: Marcello, Amalia, Herzog, [Alle Anwesenden wie vorher]
    7.Szene: Herzog, Marcello, [Alle Anwesden wie vorher]


    1.Akt, 2.Bild, 1.-6.Szene
    Im Inneren der Bierbrauerei Danieles

    1.Szene: Amalia
    2.Szene: Amalia, Marcello, Daniele, [Verschwörer]
    3.Szene: Amalia, Marcello
    4.Szene: Amalia, Marcello, Daniele, Verschwörer
    5.Szene: Amalia, Marcello, Daniele, Verschwörer, Sandoval, spanische Soldaten
    6.Szene: Amalia, Marcello, Daniele, Verschwörer, Sandoval, spanische Soldaten


    2.Akt, 1.-4.Szene:
    Saal im Rathaus von Brüssel

    1.Szene: Herzog
    2.Szene: Herzog, Marcello
    3.Szene: Herzog, Marcello, Sandoval
    4.Szene: Marcello, Herzog, Amalia, Chor und Daniele (von draussen)


    3.Akt, 1.Bild:
    Amalias Zimmer

    Marcello, Amalia


    3.Akt, 2.Bild, 1.-3.Szene:
    Der Hafen an der Schelde

    1.Szene: Seeleute, Soldaten, Volk
    2.Szene: Seeleute, Soldaten, Volk, Hofkapelle des Herzogs
    3.Szene: Herzog, Amalia, Marcello, Soldaten, Daniele, Volk

  • Zitat

    Uraufführung im Jahre 1882 in Rom (Die Oper wurde im Jahre 1839 komponiert, eine zweite Fassung 1842 erstellt)

    Im Original heißt die Oper Le Duc d'Albe.

    Hierzu sei angemerkt das die sog.Erstaufführung 1882 eine Rückübersetzte aus dem franz.ist und die Musik vom Donizetti Schüler Matteo Salvi ist denn Donizetti hat die Oper nie vervollständigt, nur den 1.u.2.Akt grob geschätzt!

    Es gibt heute 4 Fassungen, Salvi, Schippers, Battistelli und das Originale Fragment Donizettis!

    Meistens wurde die Schippers Fassung in ital. gespielt als "Il Duca d'Alba".

    Wer etwas mehr z.B. auch über die div.Fassungen erfahren will kann bei WIKI schauen!

    Ansonsten bei Herbert Weinstock in seinem Donizetti Buch oder bei Robert Steiner-Isenmann in seinem Buch Gaetano Donizetti sein Leben und seine Oper.

    Salvi

    61Gx4DK-kGL._SY300_QL70_.jpgKlick Schippers

    Battistelli

    Original Donizetti Fragment

    51MfK2KjguL._SS300.jpgNur das Cover, gibt es nur noch als Download, jedoch im Netz auch noch als CD.

    Die 2 CDs von Opera Rara sind einfach überwältigend gesungen von Michael Spyres und Angela Meade, da verzichtet man gerne auf den Rest, allerdings ist die erste franz..Fassung aus Antwerpen unter Carignani nicht zu verachten!

    Zu den Aufnahmen 3+5 gibt es noch hier was interessantes zu lesen!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)