Renata Tebaldi - Voce d´Angelo (1922-2004)

  • Liebe Opernfreunde,


    Einst wurde sie als einzige ernstzunehmende Konkurrentin der Callas bezeichnet, heute ist sie fast vergessen. Auch ich habe erste heute erfahren, daß sie am 19. Dezember 2004 fast 83jährig verstorben ist.



    Geboren wurde sie am 1. Februar 1922 in Pesaro. Eigentlich strebte sie eine Laufbahn als Pianistin an, wurde aber bei einem Vorsingen "entdeckt" und bekam ein Gesangsstipendium
    Sie debütierte 1941 in der Rolle der Elena (Boito Mefistofele)
    Seit 1946 auf Einladung Toscaninies (er bezeichnete sie als Engelsstimme) an der Mailländer Scala.
    Besonderen Erfolg hatte sie an der Metropolitan Opera in New York, wo ab 1955 sang, sie avancierte dort zum Publikumsliebling.
    Ihr Fach waren vor allem die lyrischen Sopranrollen in Opern von Verdi und Puccini. Ihre Stimme war ungleich schöner als jene der Calleas, die ihrerseits die wirkungsvollere Bühnenfigur und bessere Gestalterin war.
    Renata Tebaldi wirkte in über 20 Opern Gesamtaufnahmen mit.
    Vielleicht kommt ein oder die andere Empfehlung von Euch



    Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Sagitt meint:


    Wer wollte Toscanini widersprechen ? Ich,leider. Natuerlich hat sie nicht die spezielle Dramatik der Callas-Interpretationen, aber eine wirklich lyrische Stimme ? Ich hatte kuerzlich den Vergleich der verschiedenen Aufnahmen der Traviata gemacht und auch die Tebaldi gehoert. Da gab es aber viele Stimmen, die ueberzeugender waren: Los Angeles,Caballe und die von mir so geschaetzte Vendana.


    Tebaldi war so beruehmt,dass sie,speziell In Italien DIE Konkurrentin der Callas war, aber ich kann an dieser Stimme keinen besonderen Gefallen finden.


    Bin zugleich gespannt,ob sich im Forum noch Anregungen ergeben....

  • Es ist vielleicht die Definitionsfrage. Ist Tebaldi ein lyrisches Soprano? Ich habe sie immer als dramatisches empfunden. R.Scotto wäre als lyrisches Soprano im Vergleich dazu zu nehmen, um die Sache zu klären. (Genauso interessant wäre Sutherland und Caballe zu vergleichen - bei Rossini.)


    Die Stärke der Tebaldi liegt aus meiner Sicht in der enormen Ausstrahlungskraft, in der unikalen Ausgeglichenheit der Stimme, in der leidenschaftlichen Wärme, die nie aus den Fugen gerät.


    Als ein gutes Beispiel bringe ich immer im Vergleich Leonoras Aria "Pace" aus "La forza del destino" mit Callas und Tebaldi. Die Intensität hat hier verschiedene Dimensionen und Ausrichtung. Es ist eine seltene Möglichkeit direkt zu beweisen, das Tebaldi "besser" als Callas solche gerade ausdrücklich dramatische Szene bewältigte. Tebaldi besaß keine Universalität der Callas, und das war vernünftig und stimmgerecht, daß sie dabei geblieben ist. Ihre Dramatik lag somit in der Stimme, bühnenmäßig war sie eher statuarisch, was mit der Tradition des bel canto vollkommen konform geht.


    Gruß

  • Hi!
    glaube dass die forza eben der Tebaldi mehr lag als der Callas.
    bei der Traviata ist es gerade umgekehrt.
    Berührend die Desdemona der Tebaldi mit del Monaco, für mich immer noch die beste Studio Aufnahme.
    Wunderschön die Andrea Chenier Studioaufnahme, wenn da der Scala Mitschnitt mit der Callas nicht wäre.
    vergleicht man die beiden als Aida im Studio( Tucker, bzw. del Monaco, Bergonzi) ...hier Attacke ..da perfektes Legato.... ist doch alles Geschmacksache. Jedenfalls haben beide bis zum Schluß zumindest ihrer Amerika Auftritte( Tosca Met, bzw. Gioconda Philadelphia übrigens beide mit Corelli) orkanartigen Auftrittsapplaus bekommen.
    Mir gefallen beide ..aber nicht in jeder Rolle.
    manrico

  • Meine favorisierte Aufnahme mit Tebaldi:


    Tosca aus der Scala mit di Stefano und Gobbi unter Gavazzeni von 1959.


    Gruss Heldenbariton

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

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  • Liebe Taminoianer ,
    Ich darf Tebaldis aussergewöhnliche Leistung in "Madame Butterfly" erwähnen .
    Ihr lyrische Seite kommt in sehr vielen Rollen sehr plastisch zum Ausdruck . Ihre Desdemona bleibt bis heute unerreicht .
    Tebaldi war nie verheiratet ; es gab keinen einzigen Skandal in einer langen Karriere und einem langen Leben . Ihre Stimme ist vielleicht nicht so eindringend wie die der Callas . Aber sie interpretierte alle ihre Rollen mit einer ausssrgewöhnlichen Grösse .
    Ich "sehe" heute keine Konkurrenz für Signora Tebaldi !
    Grüsse


    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Zitat

    Original von Frank Georg Bechyna
    Ihre Desdemona bleibt bis heute unerreicht .


    Jedem seine Meinung, aber damit tust Du Renata Scotto und ibs. Leonie Rysanek schon ein wenig Unrecht...

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Lieber Norbert ,
    ich kenne auch die anderen Aufnahmen - hervorragend . Und Frau Rysanek hat sich bekanntlich über die sehr positive Kritik zu ihrer Desdemona sehr gefreut . Wir können sagen : es hat ihr im Innersten gut getan .
    Ich kenne leider auch die ganz wenig guten Interpretinnen wie - leider - vor allem Katia Ricciarelli .
    Kennst Du ihre Aufnahme und teilst Du meine meinung .
    Viele Grüsse
    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Nein, Frank, Katia Ricciarelli kenne ich (leider, Gott sei Dank?) nicht als Desdemona, weiß aber, daß sie bisweilen nicht der Versuchung widerstehen konnte, Rollen zu singen, die ihren lyrischen Sopran überforderten (z.B. Tosca).

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Lieber Norbert ,
    Katia Ricciarelli singt mit Domingo unter der Leitung von Levine . Und sie ist völlig überfordert . Ich habe sie in Macht des Schicksals und La Wally gehört . Wer am lautesten zu schreien versucht , der wird keiner Rolle gerecht . Und ich mochte K.R. so gerne in i h r e m Fach !
    Grüsse nach Hamburg
    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

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  • Zitat

    Original von Frank Georg Bechyna
    ,
    Ich darf Tebaldis aussergewöhnliche Leistung in "Madame Butterfly" erwähnen .


    Liebe Forianer,


    Gerade in dieser Oper singt die Tebaldi 1951 unter Alberto Erede (Accademia di Santa Cecilia) wirklich wie ein Engel. Ich ziehe sonst in dieser Rolle Renata Scotto vor, weil die zerbrechlicher und dramatischer wirkt, aber wenn es um absoluten makellosen Wohllaut geht, um Belcanto schlechthin, dann ist die Tebaldi unschlagbar, und ich kann eigentlich nicht umhin, zuzugestehen, daß das eben auch eine Interpretationsmöglichkeit darstellt. Da gibt es keinen schrillen Laut, auch der Ausdruck kommt eigentlich erst in zweiter Linie (und er ist ja vorhanden), aber bei dieser Gesangskultur verstummt die Kritik.
    Die übrige Besetzung ist, nebenbei gesagt, auch nicht von schlechten Eltern: Giuseppe Campora, Fernando Corena... Da ist die gute, alte Zeit plötzlich wieder Gegenwart!


    LG


    Waldi

  • Hallo Waldi,


    es gibt mit der Tebaldi doch noch eine bessere Aufnahme der "Butterfly" von 1958 (Decca) und so gar in Stereo:
    mit Tebaldi, Bergonzi, Cossotto unter Tullio Serafin...




    Herzliche Grüße
    von LT :hello:

  • Hallo Forum,


    ich muß zugeben, daß ich bislang von Tebaldi-Aufnahmen relativ enttäuscht bin. Nicht vieles gelingt so, daß es ihre Sonderstellung rechtfertigte. Auch die voce d'angelo würde ich eher anderen zuschreiben als ihr (gerade in ihren Rollen Kiri Te Kanawa oder Margaret Price, obwohl ich die auch nicht häufig überwältigend finde). Besonders schal ist mir der Eindruck ihrer Elisabetta in Soltis Don Carlos-Produktion, die sonst (bis auf Fischer-D.) sehr gelungen ist.


    Ich muß mich mal wieder ins Archiv begeben und nachhören.


    Gruß,


    Christian

  • Soweit mir erinnerlich, ist das mit Toscaninis "Urteil" ja nur eine Anekdote, die darauf zurückgeht, dass Toscanini die Tebaldi in irgendeine Scala-Loge schickte, damit die Stimme - wie die eines Engels eben - aus der Höhe kommen sollte. Daraus wurde dann per Stille Post, der Meister habe der Stimme seraphische Qualitäten zugesprochen - falls ich das jetzt recht erinnere. :angel:


    Die stimmlichen Qualitäten möchte ich Ihr allerdings auch nicht absprechen. Selbst, wer das Timbre nicht mag, wird zugeben müssen, dass es sich um eine außerordentlich, zumal in der Höhe, klangreiche Stimme handelt, die auch gerade im Piano wunderbar gestützt werden konnte.
    Eines Ihrer besten Dokumente dürfte der fabelhafte "Forza"-Mitschnitt unter Mitropoulos 1953 aus Florenz sein.



    Das "Pace, Pace" von Tebaldi gehört definitiv zu den Momenten, die man mal gehört haben sollte. Man spürt buchstäblich, wie die ganze Oper den Atem anhält, wenn sie da einen fil di voce produziert, wie man Ihn abseits nachbearbeiteter Liveaufnahmen nur sehr selten so perfekt zu hören bekommt, und der abschließende endlose Spitzenton der Arie drückt einen in den Sessel - vielleicht auch gerade, weil er zwischendurch gefährlich ausdünnt und am Ende eher zerfasert, als korrekt beendet wird. Aber man spürt, dass da buchstäblich bis an die Grenzen gesungen wird. Darüber hinaus erfüllt die Tebaldi entgegen aller Vorurteile diese Szene durchaus mit einer großen Dramatik.


    Ihr zur Seite stehend ist in erster Linie Cesare Siepi zu nennen, der wundervolle voluminöse Töne produziert, die schon für sich genommen ein musikalisches Ereignis sind. Protti und Monaco überzeugen eher die Liebhaber vokaler Macho-Attitüde als den filigranophilen Gesangsfetischisten - aber im Bunde mit dem feurigen Dirigat von Mitropoulos ist diese Aufführung schon ein Ereignis, denn es passt einfach alles zusammen. Zumal eines in sehr passabler Klangqualität, wenn man mal vom recht oft auf der Szene erscheinenden Souffleur absieht.


    :hello:
    Sascha

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Ihre Stimme war ungleich schöner als jene der Calleas, die ihrerseits die wirkungsvollere Bühnenfigur und bessere Gestalterin war.


    Ich kann mich noch erinnern, daß Callas ebenso äh "voluminös" war. Und daß sie, gerade um sich von Tebaldi zu unterscheiden, drastisch abmagerte. Damals wurde von "Kenner" behauptet, seitdem war das Timbre von Callas Stimme geändert, denn schrill geworden.


    LG, Paul

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  • Lieber Sascha,


    die Qualität will ich ihr auch nicht absprechen. Die Forza unter Mitropoulos ist ein Zeugnis ihres Könnens, ebenso wie etwa die Bohême mit Björling. Ich wollte nur gegen die landläufige Vorstellung anschreiben, Tebaldi sei die Inkarnation einer schönen, edlen Stimme - das ist sie eben nicht stetig. Gerade wenn sie sich entäußert, wird sie stärker, auch wenn ihr ein balsamisches Timbre durchaus eigen sein konnte.


    LG,


    Christian

  • Renata Tebaldi hat in Wien des öfteren an der WSTO gesungen (Tosca, Andrea Chenier, Aida, Leonora in der "Macht" und Amelia im "Maskenball"...) und sie hat, wie es in einer Kritik hieß: "Die Fackel des Belcanto ins Publikum geschmissen", besonders bei Andrea Chenier mit dem ebenso unvergesslichen Franco Corelli, mit dem sie herrlich harmonierte.


    Ich war von ihr immer begeistert und das auch meine Stehplatz-Kollegen. Man vergaß bei ihr, dass hier eine "Konkurrentin" von der Callas sang.


    Ich liebe auch die Stimmen der Callas und von Leonie Rysanek und habe auch die Callas in ihrer "Lucia" mit Herbert v. Karajan 1956 in der WSTO gesehen und gehört, nur hatte die Callas überhöhte Gagenforderungen, deshalb engagierte sie Herbert v. Karajan nicht mehr, doch die Tebaldi kam immer wieder.


    Ich würde jedem raten, sich die "Macht" aus Neapel in SW mit Franco Corelli zu besorgen und nicht wegen der Qualität des Bildes ihr zu entsagen.


    Nur beim "Pace mio Dio", da kann man keinen Vergleich ziehen, es singen sowohl die Callas als auch die Tebaldi oder Milanov so gut, dass man hier nicht den Maßstab ansetzen kann.
    Auch Leonie Rysanek war hier herrlich, selbst unsere Gerda Scheyrer, die nach dem Abgang von Karajan die Leonora sang, war blendend - und vorher im Theater an der Wien Carla Martinis.


    Liebe Grüße Peter aus Wien. :hello:

  • Wenn man sich einen Überblick verschaffen möchte über die sängerische Karriere von Renata Tebaldi, dann sollt man sich diese Doppel-CD anhören, die seinerzeit (2002) zum 80. Geburtstag der Diva herausgekommen ist.



    Titelliste:


    Disk: 1
    1. O mio babbino caro (italienisch)
    2. Vissi d'arte
    3. Ebben? - Ne andrò lontana
    4. Prendi, fanciula, e serbala!
    5. Suicidio! In questi fieri momenti
    6. I fiori offerti in un'ora d'oblio
    7. Ecco l'altare
    8. L'altra notte in fondo al mare
    9. Senza mamma, o bimbo, tu sei morto (Suor Angelica )
    10. O Michele? Michele? (italienisch)
    11. Una partita a poker!
    12. Signore, ascolta!
    13. Tu che di gel sei cinta
    14. Sì, mi chiamano Mimì

    Disk: 2
    1. Ritorna vincitor!
    2. Tacea la notte placida
    3. Signora - Che t'accadde? - Parigi, o cara, noi lasceremo
    4. Me pellegrina ed orfana
    5. Pace, pace mio Dio!
    6. Già nella notte densa
    7. Giustizia!
    8. Morrò, ma prima in grazia
    9. Sola, perduta, abbandonata
    10. Con onor muore
    11. Anzoleta avanti la regata
    12. Anzoleta co passa la regata
    13. Anzoleta dopo la regata
    14. Vilja-Lied


    Kaufempfehlung!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    Original von oper337


    Sehr zu empfehlen, Weihnachten ist früher als man denkt.


    Wenn darauf u.a. die Weihnachtslieder stehen, die ich habe, kann ich diese CD/LP absolut nicht empfehlen.


    Die Aufnahmen wurden gemacht, als die Schönheit ihrer Stimme schon am Verwelken war. Es gab ein sehr störendes Vibrato. Und die Aufnahme war einfach schlecht.
    Schade um diese wunderbare Sopranistin.


    LG, Paul

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  • Lieber Paul!


    Ich habe noch die alte LP und da war sie noch sehr gut.


    Da singts sie wohl das Adeste fideles und Stille Nacht, aber sonst ein gänzlich anderes Programm , habe es beim Staubabwischen jetzt heraussen gehabt.


    Dachte es wäre dieselbe Meilodienfolge, als CD habe ich die noch nie gehört.


    aber das Bild, von Renata Tebaldi, ist schön!


    Liebe Grüße Peter aus Wien. :hello:


  • Lieber Alfred!


    Über die Gesangskünste einer Callas wird eigentlich [ schon wieder ] Renata Tebaldi ganz vergessen!


    Auch ihe große Leistungen an der Wiener Staatsoper und den "Streit" zwischen Callas- und Tebaldi - Anhängern in den 1960er Jahren und ihre Präsenz in vielen Opern, die auch im Repertoire der Callas standen, taten das ihre.


    Dabei hat man denn, erst relativ spät, erkannt, dass es sich hier um zwei grundsätzlich verschiedene, großartige, Sopranistinnen handelte.


    Die schauspielerischen Leistungen von "der Tebaldi" hast Du, lieber Alfred, ja schon herausgestrichen,


    die lagen weit hinter der, der Callas, aber jedoch war ihre Bühnenpräsenz in der "Tosca", wie im Bild, und auch als Madelleine in "Andrea Chénier"


    - 1960


    waren epochal. Dazu noch in der Besetzung mit Corelli!


    Dass ihr die Violetta nicht so lag, zumindest aussehensmäßig, kann ja stimmen, aber gesanglich nahm sie die Kolortauren im 1. Akt, mit einer Leichtigkeit, und


    ihre Butterfly, ihre Leonora in der "Forza" und im "Trovatore" waren Sternstunden.


    Also es gilt für mich nicht, die Callas, gegen die Tebaldi, sondern jede einzeln herauszustreichen.


    Hätten wir heute Sängerinnen, wie die Beiden, dann wäre es eigentlich schöner, denn da ga es höchsten "Streit" zwischenden Fans.



    Liebe morgendliche Grüße aus Wien, sendet Peter. :hello: :hello:

  • Naja Peter,


    das mit der "epochalen Bühnenpräsenz" als Tosca... ich weiß nicht. Ich habe zwei Videos mit der Tebaldi als Tosca. Einmal aus Tokyo und einmal aus Stuttgart. Sie steht im zweiten Akt eigentlich nur in der Gegend herum und rührt die Hände. OK, es geht nicht um ihr Spiel, aber viel Präsenz verstrahlt sie dabei, jedenfalls für mein Empfinden, auch nicht. Gut, daß sie auf den Videos Giangiacomo Guelfi bzw. George London als Scarpia dabei hatte, da kam ein bißchen Bewegung in die Sache.
    Aber die Tebaldi war eben gut anzuhören. Als Tosca gefällt sie mir besser als Maria Callas. Und als Maddalena auch - da klingt mir Maria Callas viel zu unadelig und hart. Ich liebe Tebaldi in der Rolle der Cecilia von Refice. Eine Rolle, die ihr auf den Leib geschrieben war. Als Mimì war die Tebaldi in jungen Jahren (Mitschnitt aus Neapel, 1951) grandios.
    Was ich an Renata Tebaldi nicht mag, ist ihr gelegentliches Zu-tief-Singen, was besonders nach 1960 öfters vorkam. Was ich an Renata Tebaldi besonders in der Tosca immer wieder bewundere, ist dieses fette, bombige und schöne hohe C im dritten Akt: "io quella lama". Wahnsinn. Das hat sie, glaube ich, in den aller meisten Aufführungen sehr gut hinbekommen - im Gegensatz zur armen Maria.


    :hello:
    M.

  • Lieber Mengelberg!


    In Tokyo das war nicht mehr die Renata Tebaldi, die ich noch aus Wien kannte, da sang sie schon eher Mezzo,


    habe da eine Aufnahme von ihr als Amneris,



    ja eine begnadete Schauspielerin war sie wirklich nicht, aber ihre Stimme, die war himmlisch schön!


    Aber ansonsten in der Tosca, mir gefiel sie, in der umstrittenen Wallberg Inszenierung, wenn sie die Kerzen anzündete,


    das war so ein Moment, da wurde aus ihr eine Schauspielerin, mir wurde immer kalt bei der Szene, wo sie die Leuchter, rechts und links, von Scarpia, hinstellte.


    Ja dieses "fette" [derAusdruck gefällt mir] schöne hohe C, das war doch so herrlich.


    Liebe Grüße sendet Dir Peter aus Wien. :hello: :hello:

  • Für Sammler gibt es bei Membran zum Schnäppchenpreis jetzt eine 10-Cd-Box mit allem, was man so von der - frühen - Renata Tebaldi braucht:



    Renata Tebaldi - La Voce D'Un Angelo
    10 CDs
    Arien & Lieder von Verdi, Mozart, Händel, Scarlatti, Sarti,
    Bellini, Rossini, Tosti, Davico, Giordano, Mascagni,
    Puccini, Catalani, Gounod, Boito


    Renata Tebaldi, Aldo Protti, Tito Gobbi, Leonard Warren, Richard Tucker, Hilde Güden, Mario Del Monaco, Giorgio Giorgetti, Ettore Bastianini, Jussi Björling,
    Orchestre de la Suisse Romande, Santa Cecilia Orchestra, Metropolitan Opera Orchestra, RSO Turin,
    Tullio Serafin, Nino Sanzogno, Alberto Erede, Antonino Votto, Dimitri Mitropoulos, Franco Capuana, Francesco Molinari-Pradelli, Arturo Basile u. a.
    Label: Doc , ADD/m, 1949-1958


    Die komplette Titelliste für alle 10 CDs findet ihr hier.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Zitat

    Original von heldenbariton
    Meine favorisierte Aufnahme mit Tebaldi:


    Tosca aus der Scala mit di Stefano und Gobbi unter Gavazzeni von 1959.


    Gruss Heldenbariton


    Meine Lieblings Tebaldi-Tosca ist von der Met 1956 glaube ich:
    Tucker, Warren; Mitroupoulos


    Da wächst sie über sich hinaus. Was für ein Feuer! Tucker großartig, Warren vielleicht ein wenig zahm... ;) aber gesanglich top.

  • Heute wäre sie 90 geworden:



    Renata Ersilia Clotilde Tebaldi (* 1. Februar 1922 in Pesaro; † 19. Dezember 2004 in San Marino),
    bekannt als die „Engelsstimme“,
    italienische Sopranistin.
    „Die Tebaldi“ machte sich vor allem als Interpretin in Opern von Giuseppe Verdi und Giacomo Puccini einen Namen.
    Im Jahr 1973 zog sich Renata Tebaldi vom Vortrag von Opernpartien und später aus dem öffentlichen Leben zurück. Ihr letzter Auftritt mit einem Lied war 1976 in der Mailänder Scala. Sie starb nach längerer Krankheit am 19. Dezember 2004 in ihrem Haus in San Marino.


    :jubel::jubel::jubel:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Die große Renata Tebaldi, der Alfred vor fast 10 Jahren einen eigenen Thread gewidmet hat, und die für mich, anders als ihre Kollegin Maria Callas, nie die große Rolle in den Gazetten spielte, und die am ersten Februar 1922 in Pesaro geboren wurde, starb am 19. Dezember 2004 in San Marino.


    Heute ist ihr 10. Todestag.


    Aus diesem Grunde möchte ich an eine Aufnahme erinnern, die mir seit vielen Jahren Referenz ist, und nicht nur wegen ihrer bewegenden Darstellung der Elisabetta die Valois, sondern auch wegen des großartigen Carlo Bergonzi als Don Carlo, des grandiosen Nicolai Ghiaurov als Filippo II, des ebenso großartigen Dietrich Fischer-Dieskau als Marquis di Posa, der glutvollen Grace Bumbry als Eboli und des markerschütternden Martti Talvela als Grande Inquisitore. Das alles fand statt unter dem Dirigat eines der großen Verdi-Dirigenten, Sir Georg Solti. Zu allem Überfluss konnte ich lange, bevor ich diese Box erstehen konnte, die Aufführung am Fernsehen erleben:



    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Vielen Dank, lieber Willi, dass Du mit diesem Beitrag an Renata Tebaldi erinnert hast - gleichzeitig meinen eigenen schon vorbereiteten Post damit hinfällig hast werden lassen. Ich habe mir die einzelnen Postings in diesem Thread durchgelesen und kann am Ende für mich sagen, dass ich die Tebaldi immer lieber gehört habe, als die Callas. Ich bin allerdings kein Stimmenkenner und -analyst - mir gefällt halt die Stimme der Tebaldi besser. Aber wie so oft lässt sich auch hier schreiben:
    Schön, dass wir beide, Callas und Tebaldi (und die vielen anderen hier genannten Stimmen) hatten und noch heute, Dank der Konserven, hören können.


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Zitat

    William B.A.: Aus diesem Grunde möchte ich an eine Aufnahme erinnern, die mir seit vielen Jahren Referenz ist, und nicht nur wegen ihrer bewegenden Darstellung der Elisabetta die Valois, sondern auch wegen des großartigen Carlo Bergonzi als Don Carlo, des grandiosen Nicolai Ghiaurov als Filippo II, des ebenso großartigen Dietrich Fischer-Dieskau als Marquis di Posa, der glutvollen Grace Bumbry als Eboli und des markerschütternden Martti Talvela als Grande Inquisitore. Das alles fand statt unter dem Dirigat eines der großen Verdi-Dirigenten, Sir Georg Solti. Zu allem Überfluss konnte ich lange, bevor ich diese Box erstehen konnte, die Aufführung am Fernsehen erleben:


    Lieber Willi!


    Vielen Dank auch von mir für die Erinnerung an diese große Sängerin. Wie es der Zufall will, befindet sich diese Aufnahme seit gestern Abend bei mir auf dem Plattenteller. Eine Stimme wie die der Tebaldi kann man garnicht vergessen.




    Gruß Wolfgang

    W.S.

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