Applaus während des Konzertes

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Vieles hat sich im Laufe der Zeit geändert.


    Bei geistlichen Werken ist das so eine Sache:
    in sakralen Räumen sollte man aus meiner Sicht eher auf Applaus verzichten (am besten man vermerkt einen diesbezüglichen Wunsch auf den Programmzetteln) - in Konzertsälen jedoch - wo viele das Werk als Kunstwerk- losgelöst vom religiösen Inhalt betrachten - wird sich indes solch ein Wunsch kaum realisieren lassen


    Ich vermisse ein Argument in fast alle Beiträge.


    Nicht nur die Ausführenden gebührt Respekt, nicht nur das sakrale Werk, sondern auch diejenigen, die ihre Religionsgefühle haben.


    Ich fühle mich verletzt, wenn man applaudiert nach einer Messe, einer Passion, einem Oratorium oder welchem geistlichen Werk dann auch.
    Leider wissen viele Menschen nicht, daß sie andere Persone damit kränken können.
    Wenn aber, trotz Warnungen und Bitten, applaudiert wird, ist das m.E. eine Unverschämtheit die wissentlich begangen wird. Unfug.


    LG, Paul

  • Lieber Paul, an alle anderen Lieben die hier mitlesen,
    Deinen Beitrag kann ich sehr gut verstehen, auch als Ausführender.
    Ich bin nur ein kleines Licht in zwei Chören, einem weltlichen und einem geistlichen Chor.
    In dem weltlichen Chor ist es eher seltener, dass man zur Ehre Gottes singt (ich meine das hier im übertragenen Sinne), ich sang also die meisten großen geistlichen Werke konzertant. Im Laufe meines Lebens wurde mir jedoch irgendwann klar, dass ich dies auch im wörtlichen Sinne tun wollte.
    So sehr ich auch die Menschen verstehe, die einem zugehört haben, dass sie einem mit ihrem Beifall ihren Dank und Anerkennung zollen möchten, hat mich das eigentlich eher verlegen gemacht. Ich war und bin so gesehen froh, dass ich in diesen Momenten in der Menge versteckt war und ich auch eigentlich gar nicht so persönlich gemeint war und bin.
    Leider ist es aber heute so, dass selbst dem Kirchenchor, wenn er die Messfeier gestaltet, Beifall gespendet wird. Da wäre es mir erst recht lieber, die Menschen würden nach der Messe mit Gottes Segen ohne Beifall die Kirche verlassen. Ein Wort des Dankes an den Herrn Kantor würde mir reichen und den Herrn Kantor freuts auch.


    Liebe herzliche Grüße
    und hoffentlich weiterhin gute Bessrung, lieber Paul
    hemmi (Bernd Hemmersbach)

  • Hallo,


    ich kann wiederrmal nur von Chor-Konzerten sprechen, aber da ist das Thema Applaus ja ebenfalls wichtig.


    Manchmal wird nach jedem Stück geklatscht, manchmal erst nach einigen zusammenhängenden Stücken, manchmal wirklich erst am Ende des Konzertes. Das ist stark abhängig vom Publikum, Lokalität, Anlass und Programm des Konzertes, aber auch vom Chorleiter un dem Chor. Wenn der Chor noch mehrere Sekunden nach dem Stück wirklich mit Spannung verharrt, traut sich niemand diesen Moment mit Klatschen zu zerstören. Eigentlich also gibt der Chorleiter das Zeichen für den Applaus :)


    Ich habe auch schon geistliche Konzerte erlebt, in denen erst am Ende des Konzertes applaudiert wird. Das ist sehr beeindruckend, weil sich eine große Spannung, im Publikum wie auch Chor, aufbaut, die sich eben erst am Schluss entläd.


    Übrigens hat der Applaus bei Chor-Konzerten noch insofern eine wichtige Rolle, als dass seine Menge und Qualität über eine oder 2 Zugaben entscheidet, die bei solchen Konzerten zum guten Ton gehören. Im Sinfonie-Konzert, Oper oder Chorsinfonik ist soetwas ja eher unüblich :)



    Grüße, der Thomas.

  • Möchte mich dem Chorknaben anschließen:


    Das mit der Spannung, die sich während eines (Chor-) Konzerts aufbaut, und die sich dann im Schlussapplaus entlädt, finde ich auch immer wieder sehr bewegend und beeindruckend und habe es auch regelmäßig so in unseren Konzerten beobachten können.


    Und dass sich auch niemand traut, diese ganz besondere (oft emotionsgeladene) Stimmung am Ende des Konzerts als Erster mit Applaus zu zerstören - zumindest nicht, bevor der Dirigent die Arme gesenkt und Publikum wie Musiker damit quasi "entlassen" hat - kommt in unseren Konzerten auch regelmäßig vor. Das ist auch gut so und spricht für das Kölner Publium. :hello:


    Unser Mozart-Konzert am 26.11.06 bot allerdings auch mal eine seltene Ausnahme:
    Nach dem von unserer Solo-Sopranistin Myung-Hee Hyun sehr anrührend und einfühlsam gesungenen "Laudate Dominum" aus Mozarts "Vesperae solennes de confessore" KV 339 gab es spontanen Zwischenapplaus (und das auch ganz zu recht, wie ich finde!). Danach gab es noch den abschließenden 6. Satz "Magnificat" und der finale Beifall war dann nicht minder herzlich...


    In solchen seltenen Fällen habe ich nichts gegen Applaus zwischen einzelnen Sätzen eines Werks einzuwenden - es zeugt von einer besonderen Wertschätzung, die sich spontan und unmittelbar äußert (manchmal kann man einfach nicht bis zum Ende eines Konzerts warten ;) ). Sofern sowas nicht zur Regel wird oder gar während eines Satzes passiert...

    "Es ist mit dem Witz wie mit der Musick, je mehr man hört, desto feinere Verhältnisse verlangt man."
    (Georg Christoph Lichtenberg, 1773)

  • Zitat

    M. Schlechtriem
    Allerdings sind die Aufführungen der 6.Tschaikowski, bei denen ich mitwirkte, und bei denen kein Applaus nach dem 3.Satz kam, stark in der Minderheit.
    Dieser Satz ist einfach zu mitreißend und es gibt sicherlich immer noch eine große Anzahl von Konzertbesuchern, und wird es immer geben, die diese 6. Tschaikowski nicht genau kennen und in die Applausfalle tappen.
    Ich denke, daß dies auch damals bei Toscanini der Fall war.


    Herr Muti hat wohl kuerzlich in Chicago ein aehnliches Problem gehabt:
    "http://www.chicagotribune.com/entertainment/music/chi-ovn_0921mutisep21,1,6448199,full.story?ctrack=2&cset=true"


    Gabs da nicht einmal einen Slogan: Wien darf nicht C.... ....?:stumm:
    In diesem Falle absolut!
    :hello:

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  • Hi flotan,
    wobei es in den USA durchaus die Tradition gibt, nach jedem Satz zu applaudieren.
    Mag sein, daß dies in Chicago nicht so zutreffend ist, aber man sollte in den USA trotzdem damit eher rechnen.


    Wie ist das in Houston?


    Auf alten Konzertmitschnitten von z.B. Heifetz im Korngold-Konzert wird nach jedem Satz applaudiert.
    Auf einer alten Life-Aufnahme der Bilder eines Schaustellers unter Stokowski wird auch ständig applaudiert, gelacht und aktiv mitgemacht von Seiten des Publikums.


    Zitat

    Gabs da nicht einmal einen Slogan: Wien darf nicht C.... ....?


    Ich bitte um Aufklärung: Welcher Slogan?
    Ich stehe auf dem Schlauch..... :D


    :hello:


    M.

  • Hallo,


    Am Mittwoch kam die Nordwestdeutsche Philharmonie wieder nach Paderborn und es gab unter anderem Brahms 4.
    Chefdirigent Andris Nelsons ist ein regelrechter Clown auf dem Podium und veranstaltet so einige akrobatische Kunststücke...so war es wohl auch seiner affigen Pose zu verdanken, dass einige Menschen meinten, nach dem 3.Satz sei Brahms gegessen gewesen...Donnernder Applaus von der "Beistelltribüne" (wo ich auch auch außnahmsweise mal saß) - dort treffen die Infromiertesten und die Uninformiertesten zusammen.


    Den Mündern eines hochäsigen, pseudo-interessierten Ehepaares, welches sich
    während der Pause geschmacklos über das soeben verklungene Berg-Violinenkonzert ausließ entnahm ich, dass "es sich doch nicht gehört, noch einen vierten Satz "hinterherzuschieben" - nach dem dritten muss Schluss sein"...Die werte Frau Gemahlin war es auch, die gegen Ende des dritten Satzes ihre Hände blitzartig zu frenetischem Beifall erhob...


    Bei Veranstaltungen auf Provinzbühnen bleibt doch einfach kein Auge trocken, hocht man mal ins Publikum...entweder muss man lachen oder weinen...! Jedenfalls habe ich mich selten so sehr nach innen amüsiert wie letzten Mittwoch abend - dass das blöde Geklatsche mich am Ende des 3.Satzes gestört hat, muss ich dann allerdings doch attestieren...


    LG
    Raphael


    :D :D :untertauch:

  • Ist Applaus in Wagners "Parsifal" eigtl. nur nach dem 1. Akt verpöhnt oder generell (auch am Ende)? :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von Michael Schlechtriem


    Ich bitte um Aufklärung: Welcher Slogan?
    Ich stehe auf dem Schlauch..... :D


    Lieber Michael,


    gemeint war wohl der Slogan der Wiener FPÖ: "Wien darf nicht Chicago werden" ...


    LG Peter

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  • Zitat

    Den Mündern eines hochäsigen, pseudo-interessierten Ehepaares, welches sich
    während der Pause geschmacklos über das soeben verklungene Berg-Violinenkonzert ausließ entnahm ich, dass "es sich doch nicht gehört, noch einen vierten Satz "hinterherzuschieben" - nach dem dritten muss Schluss sein"...Die werte Frau Gemahlin war es auch, die gegen Ende des dritten Satzes ihre Hände blitzartig zu frenetischem Beifall erhob...


    War schon ein Schuft, der Brahms. Hat einfach noch einen vierten Satz komponiert. Hat wohl damit gerechnet, dass das Publikum eine Zugabe verlangen würde.

  • Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei sog. "Normalen Konzerten" ohne irgendeinen "Star" als Solist erst am Ende eines Konzertes oder Synphonie geklatscht wird. Vermutlich sind die Zuschauer kundig.


    Allerdings bei einem Konzert mit Lang Lang wurde nach jedem Satz geklatscht, was ich als sehr störend empfand. Vermutlich gab es viele Zuschauer, die den Künstler z. B. von "Wetten daß?" kannten. Die also nicht unbedingt wegen der schönen Musik sondern eher wegen dem Künstler gekommen waren.


    Ulrike

  • Selten erlebt.


    Aber kürzlich , beim Eröffnungskonzert des Beethoven-Festes Bonn, leider.


    Es war ja so peinlich, ich hatte einen sehr guten Platz und saß zwischen lauter Promis, OB, Minister , Intendeanten, sah auch Manager der offiziellen Sponsoren mit den überaus beklunkerten Gattinnen, kurz People, die ansonsten wohl nicht zum normalen Publikum zu zählen sind - es war eben mal eine "Gelegenheit".
    Als Kavakos den 1. Satz des Beethoven'schen Violinkonzertes mit einer bravorösen Kadenz beendet hatte - tosender Beifall, allerdings schauten alle Künstler betroffen und irgendwie aus der Stimmung gerissen in den Saal.
    Es war auch schwierig, den herrlichen,doch sehr originellen 2. Satz an so etwas anzuschließen und spricht für die Ausführenden, weil es ihnen gelungen ist.


    Die Leute wußten einfach nicht Bescheid - ne,ne,ne.


    Daß das früher Usus war, und wenn der Beifall fehlte, zu Trübsinn führte, kann man in vielen Zeugnissen über Beethoven lesen.
    Er hat sich ja sogar einmal beschwert, als Damen über sein Spiel ins Weinen gerieten und ihm ihre Schnupftücher entgegenhielten. Da hat der kleine Rüpel sie verspottet und gemeint, ein Künstler brauche den lauten Beifall.


    Wir haben aber eben andere Sitten, und ich muß sagen, daß der Zwischenbeifall mir auch den Opernbesuch - den ich sowieso selten lustbetont mache - noch mehr erschwert. Extrem kommt es mir in der Wiener Staatsoper vor.


    Lieben Gruß aus Bonn :hello:

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

  • Hallo,


    Die Wiener Staatsoper ist ja auch eine regelrechte Touristenfalle...in den etwas älteren Inszenierungen sind doch fast 100% Touristen, darunter natürlich auf sehr viele, die sonst niemals in die Oper gehen würden...aber man war halt mal drin in DER Staatsoper...


    Im Berliner Pendant erlebt man es etwas genau so - vor allem bei den beliebten, älteren Veranstaltungen schlagen immer wieder unkundige Touris zu...


    Es gibt aber auch einfach Opern, die es regelrecht Provozieren, zu aplaudieren - wenn ich es auch Hasse... So eine flotte, hochvirtuose Belcanto-Nummernoper, ist doch auch mehr oder weniger dafür geschrieben, den damaligen Diven möglichst oft ein jeweisl reich beklatschtes Podium für ihre Künste zu bieten. Damals war es ja sogar so, dass "Zugaben" während der
    Oper verlangt, und eine Arie immer und immer wieder gegeben wurde.
    Beim durchkomponierten Musiktheater isrt es natürlich reichlich schwer seinen peinlichen Aplaus zu platzieren - außerdem hat eine Wagneroper z.B. ja meißt nicht so offenhörbar virtuos komponierte Gesangs-(show)-stücke die ein Gefühl von "Gesangs-ZIrkus" vermitteln...


    LG
    Raphael

  • Zitat

    Original von MarcCologne
    Bei "Nessun dorma" habe ich schon mal im TV eine Aufführung gesehen (mit Pavarotti aus den 80ern glaube ich), wo das Ariennachspiel die "gekürzte" Version mit Schlussakkord war - eben weil das ganze Publikum sofort lostobte, sobald "Big P" mit "vinceroooooo!" geendet hatte :D
    Nachdem dann wieder Ruhe eingekehrt war (was einige Minuten dauerte), hat der Dirigent dann das Nachspiel nochmal spielen lassen - diesmal die Version, die unmittelbar in den anschließenden Auftritt von Ping, Pang und Pong mündet und eigentlich so keinen Applaus zulässt. Komisch eigentlich, dass ein Italiener wie Puccini diese Stelle so komponiert hat, obwohl er doch seine applaudierfreudigen Landsleute kannte ?(;)


    Also an der Stelle nach dem "Vincerò!" finde ich Applaus z.B. für angebracht - es wäre m.E. eher merkwürdig, wenn da keiner kommt, würde ja wohl bedeuten, daß der Calaf kein schönes "Nessun dorma" sang.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Zitat

    Original von raphaell
    Die Wiener Staatsoper ist ja auch eine regelrechte Touristenfalle...


    Lass das bloß nicht den Theo lesen... :rolleyes:

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Hallo.


    Die Philharmonie in Berlin ist in gewisser Weise wohl auch eine Touristenfalle - mit dementspechenden Irrungen.
    Namentlich Schulklassen, welche auf den Sitzbänken hinter dem Orchester Platz finden, sind immer wieder für Überraschungen gut. Ich habe es mal bei Thielemann erlebt, als er die Berliner unter anderem mit Brahms 1. dirigierte, da waren die jungen Leute offenbar so bewegt, dass sie bei jeder sich ergebenden Pause klatschten. Der Dirigent und die Musiker blieben cool (das Publikum hingegen zischte den Applaus nach dem ersten Satz weg), und relativ schnell merkten die Schüler, dass sie wohl besser abwarten, was die anderen machen, bevor sie selbst die Hände rühren.
    Aber was machen die anderen eigentlich - was machen sie gerade zu dieser Zeit wieder? Sie husten. Nicht nur in den Pausen. Viel besser ist das letztlich auch nicht.


    :hello:


    Gruß, l.

    "Jein".

    Fettes Brot

  • Lieber Raphaell!:boese2:


    Zitat

    Die Wiener Staatsoper ist ja auch eine regelrechte Touristenfalle...in den etwas älteren Inszenierungen sind doch fast 100% Touristen, darunter natürlich auf sehr viele, die sonst niemals in die Oper gehen würden...aber man war halt mal drin in DER Staatsoper...


    Wie oft warst Du denn schon dort????
    Fast 100%?????
    Diese Erfahrung habe ich dort noch nie gemacht....

  • ...eine leichte Übertreibung um meine Position besser zu verdeutlichen...! :D


    LG
    Raphael


    PS: Wenn wir da mal z.B. nach Dortmund oder Essen in die Oper fahren, erleben wir doch erheblich ähm..."weniger" Touristen...
    Die Wiener Staatsoper ist mit sehr großer Sicherheit neben der Semperoper Dresde und vielleicht der Scala Mailand n die am meisten von "Unkundigen" Touristen besuchte Oper der Welt!

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  • Hallo Raphaell,


    Zitat

    Original von raphaell
    Hallo,


    Am Mittwoch kam die Nordwestdeutsche Philharmonie wieder nach Paderborn und es gab unter anderem Brahms 4.
    Chefdirigent Andris Nelsons ist ein regelrechter Clown auf dem Podium und veranstaltet so einige akrobatische Kunststücke...so war es wohl auch seiner affigen Pose zu verdanken, dass einige Menschen meinten, nach dem 3.Satz sei Brahms gegessen gewesen...Donnernder Applaus von der "Beistelltribüne" (wo ich auch auch außnahmsweise mal saß) - dort treffen die Infromiertesten und die Uninformiertesten zusammen.


    Ich war auch da, auch auf der "Abstelltribüne". Ich hatte aber den Eindruck, dass auch woanders begeistert geklatscht wurde. Andris Nelsons ist jedenfalls nicht ganz unschuldig, der muss doch wissen, dass er in Paderborn ist, da kann er den dritten Satz doch nicht mit so einer schwungvollen Geste beenden... :D
    Ich fand die Symphonie übrigens wirklich gut dargeboten.



    Gruß,
    Spradow.

  • Hallo,


    Was ein Zufall!
    Natürlich wurde auch anderswo geklatscht - (auf den Seitenrängen warscheinlich :D ) aber Klatschen steckt ja auch oft an..!
    Saßt du zur Bühne gesehen Links, in der Mitte oder Rechts?
    Ich fand die Leistung auch sehr beachtlich! Wenn auch den ganzen Abend irgendwie das Blech schwächelte, so hat es mir dich sehr gefallen. Ich hatte bislang ein Abo in der ersten Reihe, aber habe es nun wegen Studium abgegeben - und da habe ich mit - quasi als Abschluss eine Tribünenkarte gekauft... :D Oben ist die Akustik zwar schön gemischt, aber doch recht leise... - und kalt wars...!!! :D


    LG
    Raphael

  • komisch,dass so 'n post v. einem provinzler kommt.
    die wr. stop wird sicher von mehr "fachkundigen" leuten besucht,als in paderborn ueberhaupt reinpasst.(haben die ueberhaupt ein opernhaus?)
    allein auf,n stehplatz stehen mehr opernkundige leute als in pb leute ins theater gehen.
    mfg yago

  • Zitat

    Original von raphaell
    Natürlich wurde auch anderswo geklatscht - (auf den Seitenrängen warscheinlich :D ) aber Klatschen steckt ja auch oft an..!
    Saßt du zur Bühne gesehen Links, in der Mitte oder Rechts?
    Ich fand die Leistung auch sehr beachtlich! Wenn auch den ganzen Abend irgendwie das Blech schwächelte, so hat es mir dich sehr gefallen. Ich hatte bislang ein Abo in der ersten Reihe, aber habe es nun wegen Studium abgegeben - und da habe ich mit - quasi als Abschluss eine Tribünenkarte gekauft... :D Oben ist die Akustik zwar schön gemischt, aber doch recht leise... - und kalt wars...!!! :D


    Ich saß im linken "Block", ganz vorne. Bisher war ich immer hinten, weil mir erste Reihe außen - das ist die Alternative, wenn man kein Abo hat - auch nicht doll vorkam. Immerhin 7 Euro für Studenten, da kann man nicht meckern. Kalt fand ich es übrigens nicht wirklich. ;)
    Den Haydn fand ich übrigens weniger gelungen, auch bei den letzten Malen waren immer ein paar Schwächen drin, z.B. war der Eroica-Kopfsatz recht müde. Deswegen war ich Mittwoch umso überraschter beim Brahms.


    Zieht Dich das Studium etwa aus Paderborn fort, obwohl wir hier so eine tolle Uni haben? :D



    Gruß,
    Spradow.

  • Neee, keine Oper in PB...
    Und sicher ist der Einwand berechtigt und wahr - ich rede aber von "Foto-Touristen", das sind Gelegenheitsbesucher, die garantiert meißt keine Ahnung bzw. Klassikerfahrung haben.


    Das das Publikum hier in der Provinz zumGroßteil für die Tonne ist habe ich auch schon mehrfacht angesprochen - trotzdem kennen die Leute die hier sind (in PB sind 80-90% der Plätze aboniert) die "Rieten" des Konzerts - auch wenn sie sich nicht intensiver mit der Musik beschäftigen. Der "Gelegeneitstouri" in Wien kennt die Gebote nicht und klatscht halt wütend drauf los - genau wie in PB die "Abstelltribüne"... :D


    LG
    Raphael


    PS: Ich verbitte ich mir Aussagen wie:
    "komisch,dass so 'n post v. einem provinzler kommt."
    Es ist erstens absolut pauschal und zweitens kennen wir uns überhaupt nicht näher und
    du kannst keine fundierten Aussagen über meine "nicht-provinz-Erfahrung machen" .

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  • Zitat

    Original von Spradow


    Ich saß im linken "Block", ganz vorne. Bisher war ich immer hinten, weil mir erste Reihe außen - das ist die Alternative, wenn man kein Abo hat - auch nicht doll vorkam. Immerhin 7 Euro für Studenten, da kann man nicht meckern. Kalt fand ich es übrigens nicht wirklich. ;)
    Den Haydn fand ich übrigens weniger gelungen, auch bei den letzten Malen waren immer ein paar Schwächen drin, z.B. war der Eroica-Kopfsatz recht müde. Deswegen war ich Mittwoch umso überraschter beim Brahms.


    Zieht Dich das Studium etwa aus Paderborn fort, obwohl wir hier so eine tolle Uni haben? :D


    Ich saß auch im linken Block - mehr mitte/hinten. Ganz hinten ist es saukalt - es zieht wie Hechtsuppe...alle hockten bibbernd in ihren Jacken herum - schon ein komisches Bild. :hahahaha:
    7 Öcken iist ok, finde ich auch...ein Abo kostet bloß 35 Euro...für 7 Konzerte in der schlechtesten Kat.
    Haydn fand ich auch etwas dünn - das Cellosolo im 2.Satz war wohl leicht verbockt...
    An die Eroic erinnere ich mich nicht mehr besonders was die qualität angeht...aber z.B. Tschaikowkys 5. schlug doch ein wie ein Komet - durchaus verdient...!


    Ja, ich verschwinde aus PB - auch wegen der Paderhalle :D.
    Ich muss hier mal raus aus der Provinz und ausserdem kann ich Pharmazie eh nicht in PB studieren... Was studierst du denn? (PN wenn möglich - sonst gibts gleich Ärger mit den Mods... :D )


    LG
    Raphael

  • Einen sehr positiven Eindruck hatte ich am Freitag abend.
    Bei Dussmann war das Wochenende über das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin mit verschiedenen Veranstaltungen zu Gast und an diesem Abend spielte ein Streichtrio ein exzellentes Kammerkonzert mit Werken von Dvorák und Toch.


    Da ja Dussmann nun ein Kaufhaus ist, ist man es auch gewohnt, dass zu den Veranstaltungen eine relativ hohe Fluktuation herrscht und die Disziplin nicht ganz so hoch ist (erwartet ja auch keiner). Es kostet ja auch keinen Eintritt.


    Jedoch war bei dieser Veranstaltung spürbar Konzertatmosphäre aufgekommen. Die Zuhörer waren merklich mit dabei und sehr angetan und haben auch zwischen den Sätzen nicht geklatscht (außer einmal, aber das waren Leute, die gerade in dem Moment auf die Eventfläche runterkamen).
    Mich hat das ziemlich erstaunt, da ich das nicht erwartet hatte. Insofern war ich da positiv von der Berliner Kaufhauskundschaft überrascht worden.



    Gruß, Peter.

  • wie ist eure Meinung bzgl. Applaus zwischen
    1) den Akten einer Oper
    2) den TEILEN eines langen Werkes
    ...immer dann, wenn vom Dirigenten offensichtlich nur an ein kurzes Atemholen gedacht ist ??


    In Essen habe ich mal nach dem 1.Akt "Peter Grimes", in Bad Kissingen mal nach dem 1.Teil der "Schöpfung" fast als einziger losgeklatscht - durchaus zur leisen Verärgerung der Dirigenten (in E benutzten immerhin manche im Orchester die länger gewordenen Pause zum Nachstimmen)
    Ich finde es, ganz ehrlich gesagt, ein wenig despektierlich, wenn da manche Pause gar so kurz gerät: "Gemeineres" Konzertvolk braucht dann v i e l l e i c h t mal 2, 3 (besser 4, 5) Minuten, um grade gehörtes ein wenig zu verarbeiten !! - in diesem Sinne war mein grade erwähnter (fast Solo-)Applaus durchaus jeweis so `ne Art "Demo", die mir (Sorry 8)) bis heute nicht leid tut...



    Philhellene: "Kann man nach der Schlusszene von Poulencs `Dialogues des Carmelites`applaudieren" ?
    Das hoffe ich aber stark, dass da weiterhin geklatscht wird !!
    SORRY - aber da ist mein Fell wohl einfach nicht (mehr) dick genug: Als TV-Film etc. ertrage ich solche / ähliche Szenerien (wie überhaupt nur noch selten TV-Nachrichten seit dem 11.09.01) nicht mehr - nur noch wenn Darsteller anschliessend aus einer solchen Szenerie raustreten, um sich gemeinsam mit uns über eine hoffentlich gelungene künstlerische Leistung zu freuen.
    Mgl.erweise sollte man auch das "dicke Fell" der Darsteller (grade bei Werken, die wie die "Carmelites" wohl nirgends mehr öfter als ca. 20mal in 4, 5 Jahren gegeben werden) nicht überschätzen: Einzelne mögen wohl ganz froh sein, anschliessend wieder per Applaus in die Realität zurückgeholt zu werden... (intressanter Neben-Aspekt übrigens, der m.E. durchaus mal einer näheren Untersuchung wert wäre.......)


    LG !!
    piet

  • Zugegeben, es gibt Stücke, die animieren das Publikum geradezu, bei jeder unpassenden Gelegenheit ein Lebenszeichen in Form von Zwischenapplaus abzugeben.


    Mir persönlich ist das oft ein Graus, weil es den dramatischen Fluss des Stückes empfindlich zu stören vermag und auch die musikalische Balance beeinträchtigen kann.


    Am vergangenen Sonntag war es wieder soweit: Mozarts "Lucio Silla" in Stuttgart eignet sich hervorragend dazu, nach jeder Arie in mehr oder weniger heftigen Applaus auszubrechen, völlig egal, ob damit eine Stimmung kaputtgemacht oder ein szenischer Übergang um seine Wirkung gebracht wird. Hat die Vokalartistin soeben ein nicht hundertprozentig präzises Koloraturenfeuerwerk zum besten gegeben, hindert das das Publikum nicht daran, noch in die Schlusstakte laut "Brava" hineinzublöken und die Musik komplett mit Beifall zuzudecken.


    Auch wenn die Pause soeben erst zuende gegangen ist, man reichlich Gelegenheit zum Austausch mit anderen Besucher/innen hatte, es wird während des ersten Stückes nach der Pausel munter mit dem Sitznachbarn parliert - ist ja auch egal, ist doch nur ein Secco-Rezitativ - und zugegeben, diese sind nicht das stärkste an Mozarts früher Partitur.


    Ich bekenne also offen: Applaus zu Aktschlüssen und zur Pause: gern und reichlich, während des Stückes empfinde ich das oft als störend.

  • Lieber Albiano,


    das geht mir genau so. Auch wenn man auf der Bühne steht und der letzte Ton noch nicht ganz gesungen wird, empfinde ich den Applaus als störend. Ein Sänger muss auch abspannen und wieder in die Realität zurückkommen dürfen. Versiertes Publikum gewährt das dem Sänger für eine kurze Zeit, dann steht einem Applaus nichts mehr im Wege.


    Liebe Grüsse :hello:

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