Als Gegenpol zu Bartoks BLAUBART hier mal eine Oper vom anderen Ende der Zeitschiene, bei der die Mannschaftsstärke keine Probleme aufwirft, dafür aber die Fassung.
Ich fange mal mit meiner Lieblingsaufnahme aus dem (beinahe noch) Prä-HIP-Zeitalter an, bitte aber, jedesmal die verwendete Fassung (italienische Wiener oder französische Pariser) mit anzugeben, damit der Thread im Bedarfsfall leicht geteilt werden kann. Bei den vielen Mischfassungen bitte für eine entscheiden, die dominiert.
Christoph Willibald Gluck: Orfeo ed Euridice
cd Decca 1991 (Wiener Fassung)
Georg Solti; Orchester des Royal Opera House Covent Garden - 4 (siehe Kommentar)
Orfeo - Marilyn Horne - 5 (extraterrestrisch virtuos, und trotzdem gut gestaltet)
Euridice - Pilar Lorengar - 4,5 (eigentlich nichts gegen zu sagen außer: Horne)
Amor - Helen Donath - 4,5 (da stoße ich ins gleiche Horne)
Wertung: 18/4 = 4,5
Kommentar: Total unhistorische, große Oper, aber was für eine! Solti soll das absichtlich so gemacht haben um die Oper nach jahrzehntelangem Schindluder auf den Opernbühnen für das Repertoire zu retten (sie ist ja relativ billig aufzuführen). Das haben die HIPster dann viel besser und effektiver getan, und deswegen musste ich sein eigentlich vorzügliches Dirigat abwerten, aber als Abgesang auf eine große Tradition ist die Aufnahme das non plus ultra.
Jacques Rideamus
Links:
Opernführer: GLUCK Christoph Willibald: ORFEO ED EURIDICE
Allgemein: Christoph Willibald Gluck: Orfeo ed Euridice