Beiträge von Arietis

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    Original von Sven Godenrath
    Vor knapp zwei Jahren wurde im Deutschlandfunk ein Wagnerabend übertragen und ich dachte schön, das könnte interessant werden.
    Die Freude war von extrem kurzer Dauer, 90 Sekunden Parsifal und ich war eindeutig bedient.
    Wollte der Mann ins Guinessbuch der Recorde als schnellster Wagner-dirigent oder hatte er etwa gedacht....


    Wagner war flotter drauf, als wir heute meinen. Er schrieb ja selbst in seinem Buch 'Über das Dirigieren', dass er für die Auffühung des Meistersingerpreludes knapp 8 Minuten brauchte. Die meisten CD-Aufnahmen krebsen zwischen 9.30 und 10.30 rum.



    Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Der EMI Star Roger Norrington wird von seinem Label aus mir nicht näher bekannten Gründen fallen gelassen. Entweder haben sich seine Aufnahmen nicht ausreichend verkauft, oder er hat unerfüllbare Forderungen gehabt- das müssen nicht unbedingt solch finanzieller Natur sein - oder es gab Probleme mit "seinem" Orchester.


    Ich war ganz überrascht, dass Norrington nach längerer Krankheit wieder in Stuttgart auftauchte.



    Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    CD um CD wird aufgenommen


    Sein Vertrag als Chefdirigent beim Radio-Sinfonieorchester Stuttgart endet 2011. Ab der Spielzeit 2011/12 wird er Chefdirigent des Zürcher Kammerorchesters.


    Gruß
    Arietis


    Eigentlich hat Telemann nichts schlechtes komponiert - nur leider wird er oft langweilig interpretiert - ähnlich wie bei Haydn.


    Grüße
    Jörg

    Gielen drückt auf die Tube - nur 72 Minuten:



    Live-Aufnahme der Wiedereröffnung der Alten Oper Frankfurt/Main, 1981.
    Die englische Aussprache einzelner Sänger ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Die schnellen Tempi gefallen aber.



    Zitat

    Original von rolo betman
    bei mir jetzt auch Mahler :



    Die oben abgebildete Aufnahme hat mir recht gut gefallen; sie ist zwar bestimmt nicht meine Lieblings-Symphonie, aber wenn ich sie mit meinen anderen Aufnahmen vergleiche (die fast alle über 2 Scheiben verteilt sind), dann fällt mir die flotte Gangart Gergievs auf, die dem Werk sicher nicht schadet. Ich mag ja nicht nur getragene Tempi .. :rolleyes::D



    Wie schnell hetzt denn Gergiev durch die Partitur?


    Gruß
    Jörg

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    Original von Maexl
    Zeitgeschichte?


    Was sich hier wie ein von Rosamunde Pilcher zusammengeschriebener Schmachtfetzen anhört ist zum großen Teil belegt:


    * Fakt ist, dass Jefferson sich in Paris in Maria Cosway verliebte, ohne dass es zu einem Verhältnis kam. Jefferson und Cosway untehielten bis zu seinem Tod eine Brieffreundschaft.


    * Man spricht von 6 Kindern, die der über 40jährige Jefferson mit seiner sechzehnjährigen Leibeigenen Sally gezeugt haben soll . Zeitzeugen berichten, dass sie alle (einer sogar zum Verwechseln) ihm ähnlich sahen. Die Spur dieser Nachkommen verliert sich nach ihrem 21. Lebensjahr, da sie wahrscheinlich von Jefferson alle freigelassen wurden und deswegen DNA-Tests noch zu keinem eindeutigen Ergebnis kamen. Allerdings wird in Amerika um diese heikle Geschichte immer noch ein großer Bogen gemacht, aber vielleicht ändert sich das ja - bei einem Präsidenten mit nicht rein schwarzen Wurzeln.


    * Die Sklavin Sally Hemings war übrigens mit großer Wahrscheinlichkeit die Halbschwester von Jeffersons Frau Frau Martha Wayles.


    * Jefferson setzte sich für die Menschenrechte ein und unterstützte (zumindestens beratend) die Revolution in Frankreich. Der Film bleuchtet auch die Scheinheiligkeit der Amerikaner. Einerseits wird Gleichheit und Brüderlichkeit unterstützt, andererseits will man auch nicht von der Sklaverei lassen.


    Insofern wird doch eine Menge Zeitgeschichte verarbeitet.


    Gruß


    Jörg


    Jefferson in Paris


    Nick Nolte, Greta Scacchi, Jean-Pierre Aumont, Simon Callow, Seth Gilliam, James Earl Jones, Michael Lonsdale, Nancy Marchand. Thandie Newton, Gwyneth Paltrow, Charlotte de Turckheim, Lambert Wilson
    Regie: James Ivory


    134 Minuten
    Bild 16:9
    Ton: Deutsch (5.1), Englisch + Französisch (2.0)
    Produktion: Merchant Ivory, 2004




    Ort und Zeit: Paris, 1785 - 1789


    Thomas Jefferson (dritter Präsident der USA, 1800 - 1809 ) war von 1785 bis 1789 Diplomat in Paris. Inmitten der Wirren der Vorrevolution verliebt er sich in die verheiratete Engländerin Maria Cosway - aber da gibt es auch noch das Verhältnis zu seiner schwarzen Sklavin ...


    Was zuerst auffällt ist die, wie für übrigens fast alle Marchant & Ivory – Produktionen, verschwenderische Ausstattungsorgie. Selbst wenn Jefferson über das Zeitgeschehen aus dem Off berichtet, scheute man kein Kosten und Mühen und lässt alles mit einer Vielzahl üppiger Einstellungen unterlegen. Auch der für die Zeit typische Wortwitz der Aristokratie bleibt nicht aus - sehr authentisch ist, dass die Franzosen französisch und die Amerikaner englisch (in der Synchronisation natürlich deutsch) reden. Für die musikalische Untermalung konnten die Produzenten wohl William Christie und sein Ensemble gewinnen. Ob die Stücke nun aus genau jener Periode stammen (manches kam mir doch zu barock vor), mag ich nicht beurteilen, doch gefällt das in einem 'Period Drama' allemal besser, als alles mit irgendeinem neumodisch historisierenden Gedudel zu unterlegen . Es gibt in dem Film auch eine Szene in der Oper, die wahrhaft detailreich inszeniert wurde: Das Publikum schwatzt, intrigiert, gafft, trinkt und findet doch noch so nebenbei die Zeit der Musik zu lauschen und auch die Sänger je nachdem auszupfeifen oder hochleben zu lassen.


    Alles in allem ein Film, der durch die fotografische Opulenz besticht, aber auch sozialkritische Momente nicht ausspart.


    *****

    Hallo,


    finde, dass 'aggressiv' für Beethoven ein starkes Wort ist - beim Hören fällt mir eher die mildere Bezeichnung 'aufbrausend' ein. Gibt es denn Zeugnisse aus der damaligen Zeit, die Beethovens Musik als aggressiv bezeichnen? Wenn das noch im Rokoko verhaftete Publikum vorwiegend so empfunden hätte, müsste es doch darüber Aufzeichnungen geben. Wie empfand man denn damals Beethovens Musik?


    Gruß


    Jörg


    Ja, ein wirklich wunderbarer Film, der einem wieder vergegenwärtigt, wie außergewöhnlich doch diese Musik in den Ohren der Zeitgenossen klang. Sowas bringt das Deutsche Fernsehen mal wieder nicht zustande. Aber die BBC hat jede Menge Erfahrung mit 'Period Drama' - Beethoven und die Eorica sind daher dort in guten Händen. Ian Hart bietet eine sehr glaubwürdige Verkörperung Beethovens.


    (Englisch, deutsche Untertitel einblendbar)


    Zitat


    Eigentlich sollten die Konzerte in historisiernden Filmen stets in Realzeit gebracht werden.


    Eigentlich wäre mal ne Barockoper in Realzeit - mit aller Opulenz und allem Drumherum - als Film sehr schön.


    Gruß
    Jörg


    Ridicule - Von der Lächerlichkeit des Scheins


    Marquis de Grégoire Ponceludon Malavoy : Charles Berling
    Marquis de Bellegarde : Jean Rochefort
    Madame de Blayac : Fanny Ardant
    Mathilde de Bellegarde : Judith Godrèche
    Abbée de Vilecourt : Bernard Giraudeau
    Monsieur de Montalieri : Bernard Dhéran
    Chevalier de Milletail : Carlo Brandt
    Abbé de l'Epée : Jacques Mathou
    Louis XVI : Urbain Cancelier


    Patrice Leconte - Regie
    Frankreich 1996
    100 Minuten
    1:2.40 - Widescreen 16:9
    Dolby Digital 5.1 (Deutsch), 2.0 (Französisch)



    Ein Bonmot - und du bist gerettet!


    Ort und Zeit: Versailles ca. 1780


    Intrigen und Dekadenz beherrschen den Hof von Versailles am Vorabend der Revolution. Wer weiterkommen will oder ein Anliegen hat, muss durch Esprit auffallen, um beim König Gehör zu finden.


    Die Dialoge sind wahrhaft ein Genuß. Schlag auf Schlag Bonmots, Spitzfindikgeiten und Anzüglichkeiten. Die Ausstattung ist phänomenal. Die Akteure agieren mit großer Spielfreude. Bis ins kleinste Detail wird die Zeit nachgezeichnet. Und wieder ein Mosaikstein, um zu verstehen, warum die Revolution kommen mußte.


    Bravo! Ein wahrhaft geistreicher Film.


    ******`+


    "...mir hat die vergiftete Atmosphäre von Versailles gefehlt!"


    Eine der verdienstvollsten Ausgrabungen der letzten Jahre geht auf das Konto von Haenssler - zumindest als Herausgeber einiger Orchesterwerke auf CD:




    Charles Koechlin



    .


    [



    SWR Vokalensemble, RSO Stuttgart, Heinz Holliger





    Die letzte Aufnahme von sinfonischer Musik ist auch schon ein paar Jahre her. Eine Fortsetzung wäre wünschenswert - da gibt es noch einiges zu entdecken. Neueren Datums sind Einspielungen mit Kammermusik.



    .


    [

    Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Lieber Peter,
    als Brahms 1893 kühn die Funktionsharmonik ein wenig hintanstellte, hätte Monsieur Claude Debussy bereits gefragt: "Funktions'armonique? - Qu'est-ce que c'est, Funktions'armonique?"
    Reger ist eine (geniale) Sackgasse, die französische Orgelmusik baut auf ihrer eigenen Tradition plus Wagner auf, nicht auf dem in Frankreich sehr skeptisch beäugten Brahms.
    :hello:


    Eigentlich schade, dass die meisten Komponisten durch Wagners Opium so berauscht wurden, dass es keine innovative Weiterführung der Linie Brahms gab.


    Man könnte aber auch sagen: Berauscht durch das Heroin der Pop-Musik interessiert sich heute kaum noch jemand für die sogenannte 'Ernste Musik' - und sie stirbt bald aus - das ist dann wohl auch Evolution.


    :hello:

    Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Na ja, der Gielen wird auch schon alt und milde...
    :hello:


    Selbst kein Freund von Karajan, muss allerdings zugestehen, dass er Charisma hatte und durch dieses die Musiker schon durch seine Präsenz in seinem Sinne beeinflussen konnte; ob zum Besten der Musik sei mal dahingestellt - das hat schon was magisches.


    :hello:

    Olivier Messiaen
    Complete Edition der DG


    Die Messiaen-Jubiläumsausgaben nehmen kein Ende: Die Deutsche Grammophon veröffentlicht am 04.Nov.2008 (in Frankreich schon am 13.0kt.) eine Edition mit dem Großteil der Werken des französischen Komponisten auf 32 CDs.


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    Der Preis ist in jedem Fall interessant. Amazon Deutschland listet mit 81,00 €, bzw Amazon France mit 75,00 €. Ein echtes Schnäppchen, handelt es sich doch hierbei um äußerst achtbare bis hervorragende Einspielungen aus dem Archiv der DG.




    Éclairs sur l'au-Delà
    Wien PO, Ingo Metzmacher



    Die neue Live-Einspielung der Éclairs sur l'Au-Delà ist wirklich hervorragend und intensiv. Sie könnte meine persönliche Referenz unter den sechs erhältlichen Einspielungen sein, wären die Nebengeräusche doch nicht so arg. Gerade in den kontemplativen Stücken des Werkes stören die Hustenanfälle und Knarzgeräusche doch sehr und lenken auch sonst erheblich von der Musik ab, die vom Zuhörer ein höchstes Maß an Konzentration und Hingabe erfordert. Nichtsdestotrotz gewöhnt man sich an alles - diese Interpreation hat es in jedem Fall verdient -


    Gruß
    Jörg

    Olivier Messiaen
    Complete Edition der DG


    Die Messiaen-Jubiläumsausgaben nehmen kein Ende: Die Deutsche Grammophon veröffentlicht am 04.Nov.2008 (in Frankreich schon am 13.0kt.) eine Edition mit dem Großteil der Werken des französischen Komponisten auf 32 CDs.



    Der Preis ist in jedem Fall interessant. Amazon Deutschland listet mit 81,00 €, bzw Amazon France mit 75,00 €. Ein echtes Schnäppchen, handelt es sich doch hierbei um äußerst achtbare bis hervorragende Einspielungen.


    Gruß
    Jörg


    Die skandalösen Abenteuer der Moll Flanders
    (The Fortunes and Misfortunes of the Famous Moll Flanders)
    nach dem gleichnamigen Roman von Daniel Defoe



    Alex Kingston, Daniel Craig, Lucy Evans, Colin Buchanan, Trevyn McDowell, u.a.
    David Attwood - Regie
    Großbrittannien 1996
    Studio: Granada
    190 Minuten


    Bild: 16:9
    Ton: Deutsch/Englisch - Dolby Digital 2.0
    Untertitel: Deutsch bei englischem Ton nicht ausblendbar


    Zeit: Barock um 1700


    Daniel Defoe, eher bekannt durch Robinson Cruso, verfasste 1722 den Roman. Der Lebenslauf von Moll ist turbolent. Als Kind einer zum Tode verurteilten Diebin wird sehr sozalkritisch das wechselvolle Leben der Moll vom Waisenkind zur reichen Frau und ihr Abstieg geschildert. Der Lebenslauf nur kurz angeschnitten: Straßenkind, 5 Hochzeiten, Hochstaplerin, Inzest, Hure, Diebin, zum Tode verurteilt - gibt es ein Happy End?


    Der Stoff wurde mehrfach verfilmt unter anderem 1965 mit Kim Novak als Moll und 1995 (ziemlich frei nach dem Roman) mit Morgan Freeman. Allerdings ist dies hier die beste Adaption. Detailgetreue Sets und Kostüme, eine flotte, spannungsvolle, aber auch humorvolle Handlung und nicht zuletzt hervorragende Schauspieler machen den Film zu einem Genuß.


    ***** von 6

    Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Hallo Arietis,
    wahrscheinlich in Österreich auch. Ich bekam wohl ein berufsbedingtes Vorab-Exemplar....
    :hello:


    Hallo Edwin Baumgartner,


    Danke für den Hinweis. Die Einspielung mit Metzmacher wäre mir wirklich entgangen. Ich wundere mich nur über die Anzahl der inzwischen erhältlichen Einspielungen. Das wäre nach meiner Kenntnis die 6. Aufnahme dieses grandiosen Werkes. Neben der Turangalila entwickeln sich die Éclairs ja zu einem wahren Klassiker. Ich finde zurecht.


    Gruß


    Jörg

    Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    ...Mit einer einzigen Ausnahme, für die KAIROS gesorgt hat: Was Metzmacher mit den "Eclairs" treibt, ist so unfaßbar, daß die Worte fehlen. Liegt aber auch am Orchester, nämlich den Wiener Philharmonikern, die offenbar aufgewacht sind, einen zwar immer noch typischen Klang abliefern, aber auch mit einer Präzision und Scharfzeichnung agieren, die man bei diesem Orchester allzu oft vermißt.
    :hello:


    Hallo,


    nanu, in Deutschland erscheinen Metzmachers Éclairs erst am 19.09.08. Bin aber gespannt.


    Gruß
    Jörg

    Durchgehend benutzt Roy Goodman in den Einspielungen mit der Hannover Band herausgegeben vom Label Hyperion ein Tasteninstrument als Continuo.


    Kleine Ausschnitte sind auf der Internetpräsenz der englischen Firma zu hören:


    hyperion-records.co.uk/tw.asp?w=W924&t=GBAJY9152109&al=CDH55125


    Auch Sigiswald Kuijken mit dem Orchestra of the Age of Enlightement benutzt ein Cembalo in seinen Einspielungen.


    Gruß
    Jörg

    Ich weiß nicht - In dem Märchen Turandot wimmelt es doch nur so von Liebe in allen Arten und auch negativen Auswüchsen. Als Untertitel könnte die Oper auch 'Erlösung durch Liebe' heißen.


    Die selbstlose und aufopfernde Liebe der Liu, die nicht weiterleben kann, ohne dass Kalaf glücklich wird.


    Die blinde Liebe Kalafs, der geblendet durch Schönheit nicht mehr anders kann als zu begehren.


    Die Lieblosigkeit von Turandot (versteinerte Liebe). Das Opfer der Liu erweckt in ihr Mitleid (Nächstenliebe) und ihr kaltes Herz weicht auf und erkennt die Liebe.


    Die burleske Szene der 3 Hofschranzen ist mit der Welt- oder Eigenliebe zu vergleich - also alles nur ein Gleichnis - ein Märchen halt.

    Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Angeblich soll die Brilliant-Edition wirklich den kompletten Messiaen enthalten - was ich Brilliant durchaus zutrauen würde.
    :hello:


    Die machen ja bei Brilliant wirklich ernst. Die erste Box mit 17 CDs (Orgelwerke, Klavierwerke und Lieder) ist ja bereits erschienen.


    91Gq1NuKGTL._AC_UL300_.jpg


    Hoffentlich kommt dabei auch eine neu Aufnahme vom St. Francois raus (bitte nicht die Uraufführung mit Ozawa - in der Aufnahme hört man die Souffleuse vorsagen :boese2: - zum Glück nicht vorsingen).


    Sofia Gubaidulina (geb. 1931)
    The Canticle of the Sun by St. Francis of Assisi
    (für Cello, Kammerchor & Percussion,
    Mstislav Rostropovich gewidmet)


    Mehr Information:
    Das Textheft kann man sich direkt bei Chandos und kostenfrei laden.
    theclassicalshop.net/pdf/CHAN%2010106.pdf


    Es gibt auch eine Aufnahme mit dem Widmungsträger:


    Gruß
    Jörg


    Giulio Cesare - Sarah Connolly
    Curio - Alexander Ashworth
    Cornelia - Patricia Bardon
    Sesto - Angelika Kirchschlager
    Cleopatra - Danielle de Niese
    Nireno - Rachid Ben Abdeslam
    Tolomeo - Christophe Dumaux
    Achilla - Christopher Maltman


    Orchestra of the Age of Entlightement
    William Christie



    4 Stunden Barockoper und keine Minute Langeweile!


    - nicht nur die unglaublich gut aufgelegten Sänger/inen und das hervorragende Orchester unter dem Dirigat von William Christie machen dieses beeindruckende Opus Händels so kurzweilig - nein, auch die elegante Inzenierung von David McVicar lassen die Stunden wie im Flug vergehen.


    Entertainment ist lt. McVicar das Schlüsselwort seiner Inzenierung. Und gut unterhalten wird man bei diesem sehr professionell aufgenommenen Live-Mitschnitt vom Glyndebourne-Festival 2005: Dezente Spaßeinlagen, die das Puplikum mehr als einmal zum Auflachen brachte, die Choreographie der immer in Bewegung bleibenden Sänger aus Bollywood abgeguckt, hervorragende schauspielerische Leistungen der Akteuere und die nötige Dramatik in den ernsten Passagen lassen diesen Giulio zu einer Referenzaufnahme werden.


    Am liebsten sind mir ja Barockopern in der Ausstattung ihrer Zeit, allerdings ist hier die Handlung des Giulio so unaufdringlich und charmant in die britische Kolonialzeit verlegt, dass alle Bedenken schon nach wenigen Minuten zerstreut wurden.


    Das Orchestra Of The Age Of Enlightement mit ihrem Dirgenten William Christie spielen äußerst delikat - eine einzige "Ohrenweide". Wie René Jacobs in seiner hochgerühmten CD-Einspielung läßt Christie Cesare und den Sesto von Frauen singen. Besonders beindruckend ist die männliche Darstellung von Sarah Connolly in der Rolle des Guilio, aber auch die Kirchschlager weiß in den Rachearien ihrer Rolle voll zu überzeugen. Danielle De Niese ist sowohl schauspielerisch wie sängerisch eine Idealbesetzung als Cleopatra. Insgesamt sieht man dem gesamten Ensemble an, dass es auch ihnen Spaß gemacht hat - und dem Puplikum hört man es am frenetischen Jubel - nicht nur am Ende - an.

    Zitat

    Original von WolfgangZ


    ... und dann habe ich mich im Schumann-Sinfonien-Thread bestätigen lassen! Eine glänzende Einspielung!


    Anmerkung: Es werden sogar fünf statt der vorgeschriebenen vier Hörner verwendet. Ist das übertrieben oder liege ich richtig in der Annahme, dass dadurch der spezifische Tonfall noch verstärkt wird? Und ist es nicht trotzdem eine kleine Manipulation aus der Sicht der HIP-Ideologie?


    Gardiner manipuliert immer irgendwo ein wenig ( - man denke nur an den 4. Satz der 9. Symphonie, Janitscharenmarsch - Beethovens Neffe ein wenig blöde!? - Händels Solomon - Schlußabteilung weggelassen wegen 'Anitklimax'? usw.), jedoch verkauft er diese Eigenmächtigkeiten immer sehr schlüssig und das Ergebnis spricht oft positiv für sich - ein Karajan der HIP-Bewegung?. Übrigens, die Hornisten bei Schumann spielen wunderbar - Referenz!.


    Hallo allerseits,


    hat denn schon jemand die Box, und vor allem: Wie gefällt sie ?


    Gruß
    Jörg