Beiträge von Alfred_Schmidt

    Nachdem ich nachmittags die Folge 2 der Box gehört habe - zumindest teilweise - ich hörte dir "Salzburger Sinfonien" Nr 1 und 2 - und die "Serenata notturna" - die "kleine Nachtmusik hab ich ausgelassen...- höre ich jetzt die auf CD 3 enthaltenen Cassationen KV 63 und KV 99.

    Es ist der Muskwissenschaft bis heute nicht gelungen die genaue Herkunft und die genaue Spezifikation des Begriffs "Cassation" zu finden und sie exakt abzugrenzen, denn die Musiker waren im Umgang mit Bezeichnungen recht großzügig. Im konkteten Fall handelt es sich um 2 "Abschlußmusiken" anlässlich des Endes des Schuljahre an der Salzburger Universität. Eine Art Serenade, wo man nachts mit Fackeln und Lasternen (welch romantische Vorstellung) durch die Stadt Marschierte und zuerst dem Erzbischof und danach den Professoren der Universität ein Ständchen brachte. Laut Booklet stammen beide Werke von 1769 - Mozart kann also erst 13 Jahre alt gewesen sein, als er sie komponierte.


    Ich finde es reizvoll, wenn man fast alle orchestralen Werke Mozarts kennt , die Schätze dann doch erst zu entdecken - TERRA INCOGNITA

    mfg aus Wien

    Alfred

    Ich weiss jetzt, was mich an der Koopman Aufnahme so begeistert hat: Dagibt es Z. B. ab 3:30 einige Stellen mit Paukenwirbeln ets - die ich bislang auf keiner anderen Aufnahme gehört habe. aber auch bei 1.18 gibt es Abweichungen, diesmal durch den Kontrabass (?) Vielleicht will mal jemand reinhören und kommentieren - es lohnt sich (Beitrag 17)

    mfg aus Wien

    Alfred


    clck 5.800

    Ich werde im Grundprinzip mich weitgende an diese hier gezeigte Box mit sämtlichen Serenaden und Divertimenti halten - einfach weil ich sie habe

    Bevor ich die Ausgabe mit Lob übergieße: Es gibt da doch ein paar Flecken auf der weissen Weste: SÄMTLICHE Serenaden ? - Ein Etikettenschwindel, denn eine der Wichtigste fehlt: Die Posthornserenade. Man könnte annehmen, sie wäre infach nicht aufgenommen worden - aber das stimmt nicht: Sie wurde - in gleicher Besetzung als Einzel-CD bei Philips veröffentlicht. Auch David Hurwitz hat das bemerkt und widmet diesem Aspekt eine gewisse Aufmerksamkeit: Bei ihm wird die fehlende Posthornserenade zu bedeutendsten Serenade Mozarts hochstilisiert...

    Davon abgesehen ist auch das Booklet lesenswert. Hier wird drauf hingewiesen, daß ein knappes Drittel aller KV Werke Mozarts zur "Unterhaltungsmusik" zugezählt werden müssen, wobei man dereinst unter "Unterhaltungsmusik" etwas anderes verstand als heute. Wir erfahren, daß Mozart dieser Gattung ausgesprochen zugetan war und für vielerlei Anlässe komponierte.Wir lernen auch ander Bekannte Mozarts kennen von denen die meisten vermutlich noch nie etwas geört haben - und wenn - dann lediglich am Rande

    So hatte ich bislang von der Existenz einer Familie Robinig nie etwas gehört- es gibt aber einen Bezug eines mit Mozart befreundeten Familienmitglieds zum Diverftimento Nr 17 in D-dur KV 334

    Hier habe ich das Thema eines Threads diesbezüglich zu erweitern versucht:

    Mozarts Freunde und Feinde in Wien und in Salzburg

    Die Box, ist in dieser Form seit 2010 am Markt, als Einzelveröffentlichungen gibt es sie seit mindstens 1990, wie eine damalige Kritik von Klaus Bennert (+1999)zeigt.

    die 10 CD Box ist noch verfügbar und kostet derzeit den Spottpreis von € 24,99 !!!


    mfg aus Wien

    Alfred

    Zitat

    Mag sein, dass meiner Erinnerung mich trügt, aber....

    11. Gebot:Du sollst Dich nicht täuschen


    Im Rahmen dessen, daß ich heute mal wieder die Box mit den Serenaden und Divertimenti mit der Camerata Academica des Mozartems Salzburgs unter Sandor Vegh hervorgekramt habe - mit der festen Absicht einiges kennenzulernen und anderes wieder in Erinnerung zu rufen, habe ich mal nachsehen wollen was denn das für eine Aufnahme der "serenata notturna" mit Janigro und den Zagreber Solistenten gewesen sei, die so fest in meiner Erinnerung verankert war. ch fand sie im Internet - ABER: Es war nicht die vielgeliebte Aufnahme die in meiner Erinnerung herumgeisterte. Bei dieser Gelegenheit fiel mir ein, daß ich gar keine Aufnahme mit Janigro (mehr) besass.deit,ich meine Vinylsammlung aufgegeben habe. Die Aufnahme, die mir so gefiel war aber auf CD gewesen, dessen war ich mir ganz sicher -und sie musste in meiner Sammlung sein. Bei längerem Nachdenken firel mir ein, daß es eine jener APEX Aufnahmen gewesen sein muß- die mit den hässlichen Covern. Und siehe da- ich wurde fündig. Rasch zu Kontrolle hineinhören. Eccola - das war die Aufnahme !! Eigentlich hatte ich sie damals als "Kennenlernkauf2 und wegen ihres günstigen Preises gekauft. Die Interpreten sind das Amsterdamer Baroque Orchestra unter Ton Koopman. Man beachte die

    Eleganz - vor allem bei den Pauken !!!. Manche Aufnahme pauken da alles nieder - bei einer Nachtmusik !!! hier sind die Pauken präsent - aber nicht "dick" sondern man hört jeden Schlag fein konturiert !!

    Hier ein Clip der ERATO Originalausgabe die der Apex-CD zugrunde liegt- allerdings ist auf letzterer keine Symphonie (übrigens auch beeindruckend IMO !! -Unbedingt anhören !!) sondern die Haffner- Serenade



    mfg aus Wien

    Alfred

    Die vielgelästerten Cover fand ich eigentlich gar nicht hässlich. Es dürfte sich in der Tat um die Originalbilder der ursprünglichen Edition handeln, lediglich monochrom eingefärbt.

    Die Ähnlichkeit zur -bereits gestrichenen - Gobermann Ausgabe - ist indes frappant.

    Vermutlich (?) ist das mit der Unart verbunden - alles auszulagern. Und die Werbegrafikunternehmen scheren dan oft alles über einen Leisten. Wir kennen das doch aus anderen Bereichen der werbung: Plötzlich haben etliche Unternehmungen die selben Werbeslogans oder Ferne-Videoclips. Da wird eine Werbelinie gebastelt, und die wird dann x-Mal wiederverwertet, bzw ausgeschlachtet.

    Der Satz mit "hat ALLE 49 Haydn-Sinfonien eingespielt" ist ein Indiz dafür, wie wenig Kenntinsse , bzw Interesse man den den Produkten in Wahrheit wirklich hat.....:cursing::thumbdown:


    mfg aus Wien

    Alfred

    Lieber Christian

    Es ist sehr schön, daß Du hier über die Traditionsmarke Bechstein berichtest. Es ist IMO wichtig, daß die wenigen Qualitätsmarken der Klassikwelt erhalten bleiben und nicht alles in den Händen einer übermächtigen Weltmarke liegt -oder -als - schlechtere Alternative - von Dutzendware vom Markt verdrängt wird. Darüber vielleicht in absehbarer Zukunft ein OT Thread.


    LG aus Wien

    Alfred

    Hier nun quasi als Einschub:

    Die vorherrschende Vormachtsstellung von Steinway ist ungebrochen und unbestritten.

    Allerding ist mir im Rahmen meiner Recherche aufgefallen, daß doch einige der jüngeren Pianisten - und auch solche der mittleren Generation - wie mir scheint (?) öfter auf Alternativen hingreifen (Im wahrsten Sinne des Wortes :):baeh01: )

    Bösendorfer ist ja zumindest in meiner Heimatstadt der "Platzhirsch"- das war schon immer so, Fazioli wird (nicht nur) in Italien sehr oft eingesetzt, Auch Yamaha sieht man relativ oft- vermutlich in Japan noch häufiger. Auch Bechstein macht durch Aktionen wieder auf sich aufmerksam.

    Viele "Aktionen" halte ich indes für "rausgeschmissenes Geld" - Wenn man Beispielsweise junge Künstler mit Preisen zu ködern versucht und dann im Gegenzug ein schriftliches Fanschreiben erhält (Das hat schon im 19 Jahrhundert nicht funktioniert) Fast jeder renommierte Klavierbauer der Vergangenheit kann auf ein Archiv von Dankschreiben und Lobhudeleien verweisen - alle von immer wieder denselben Pianisten.

    Im Prinzip sind das auch keine Lügen,denn all dieser Fabrikate sind erstklassig.

    Aus meiner Sicht könnte es entscheidend sein, mit welchen Flügeln Aufnahmen gemacht werden. Das prägt sich dann auch beim Hörer ein. Schlechte Tontechnik oder Akustik, ein schlecht gewartetes Instrument können in einem solchen Fall aber kontraproduktiv sein.

    Auch hier zeichnet sich in letzter Zeit - wenn auch nur zögerlich - ein gewisses "Markenbewusstsein" ab - wogegen in den vergangenen Jahrzehnten ein lakonisches "Felix Mustermann, Piano" gang und gäbe war....


    mfg aus Wien

    Alfred

    Allen theoretischen Betrachtungen überlegen sind HÖRBEISPIELE - von denen ich 2 hier einstelle, darunter HOB 107 "Sinfonie A" die trotz ihres Hohen HOb. Verzeichnis Nummer ein früheres Werk Haydns ist (ca 1760) Auf Grund ihrer späten Entdeckung bekam sie keine Nummern bezeichnung, sondern sie wurde als Sinfonie A bezeichnet.



    Hier nun Sinfonie 58



    und Sinfonie Nr 51



    Ich versteh nicht, was an dieser Serie "sensationell" odr vielleicht "verstörend" oder "revolutionär" sein soll


    Sie klingt schlank und stellenweise betörend schön - ohne all die hässliche Agressivität, die man bei "HIP" Aufnahmen so lobte.

    Es gibt aber auch kein "großorchestrales aufgeblähtes Klangbild"

    Alles in allem: Schlank, durchhörbar (aber nicht spitz), stellenweise lieblich und betörend - aber nicht süsslich - nicht verhetzt oder zerdehnt - geradezu ideal . ohne "revolutionären" Interpretationsansatz

    Dürfte also auch den konservativeren Musikliebhaber zufriedenstellen.

    Mir stellen sich angesichts all dieser - durchaus anerkannten Eigenschaften - zwei Fragen:

    a) Warum wurde die Serie abgebrochen ?

    b) Wieso gibt es bei Wikipedia keinen Eintrag zu desem Dirigenten ?


    mfg aus Wien

    Alfred

    und statt der ‚Habanera‘ erklingt Bizets ursprünglich vorgesehene Arie.

    Man kann es naürlich auch übertreiben. Diese "ursprünglich vorgesehene Arie" wurde seinerzeit von der Protagonistin der Uraufführung abgelehnt - sie war ihr nicht spanisch genug. Die vom Komponisten Sebastián de Yradier (1809-1865)komponierte Melodie war einer der beiden "Reisser" dieser Oper. Und den will man weglassen ?

    De Yradier hat die Melodie mit einem Text veröffentlicht, der angeblich in dieser Form von den eingeborenen Kubas verwendet worden sei. IMO deutet das dann DOCH auf ein "Volkslied" hin, das seinerzeit Yradier verwendet habe. (?). Es handelt sich übrigens um ein GLÜHENDES, FORDERNDES Liebeslied - an ein Mädchen. Insofern ist die Interpretatione durch eine Frau eignetlich unpassend - aber - wie das Tonbeispiel beweist - oft seh beeindrucken

    Persönlich finde ich die Originalfassung für gelungener als die - an sich gute - Bearbeitung Bizets.

    Der Clip wurde in diesem Thread bereit im Jahre 2016 eingestellt. Ich wiederhole ihn gerne, damit er ins Gedächtnis gerufen wird.(IMO die beste verfügbare Version)

    Zur Oper an sich: In einem meiner Operführer (Leo Melitz Führer durch die Opern - Auflage von ca 1912/14) findet man Aussagen wie "Schwüles Werk" oder aber Anmerkungen, daß "das Ganze lediglich durch sein hervorragendes musikalisches Lokalkolorit" zusammengehalten wird.

    mfg aus Wien

    Alfred

    Dimitri KABALEWSKY: Klavierkonzert Nr 4 op 99 in C-dur


    Wie ich schon weiter oben bemerkte: Kabalewskis Klavierkonzerte werden von Folge zu Folge kürzer. Die Nr 4 bringt es auf eine Spielzeit unter 13 Minuten.

    Es ist zudem formal gesehen das einfachste der vier. Es entstand 1977/78 aus einem gegebenem Anlass: "10. Wettbewerb für junge Pianisten" (Kuybyshew. 1979): Die Themen für dieses Konzert waren ihm während eines Aufenthalts in Prag eingefallen, weshalb das Konzert gelegentlich auch als "Prager Konzert" bezeichnet wird.

    Eine Gelegenheitsarbeit für schulische Zwecke also - und meiner Meinug nach nicht besonders ergiebig - insbesondere, wenn man die andere seiner Konzerte als Maßstab setzt...

    Die Sätze_

    1) Allegro e energico

    2) Molto sustenuto e improvisato

    3) Vivo


    mfg aus Wien

    Alfred


    PS Auf der gezeigten Doppel CD sind zwei weitere Werke für Klavier und Orchester enthalten. Mag sein, daß ich denn in späterer Zeit ein paar Zeilen widme...

    Auch wenn ich es war, der dereinst diesen 'Thread gestartet hat, nämlich im August 2004 - um das noch ganz junge Forum in Schuss zu bringen, so finde ich für mich persönlich HEUTE, daß es im Lauf der Schallplattengeschichte - bis in die nahe Gegenwart, doch Pianisten gibt, die mich mehr interessieren.

    In China sieht man das wahrscheinlich anders. Und bei der DGG auch.

    Aber man soll nicht undankbar und ungerecht sein. Dieser thread bestätigt zumindest MEINE "redaktionellen" Fähigkeiten und daß Lang Lang zumindest eine "schillernde" Person ist. Siehe die ersten 50 (vielleicht auch mehr) Beiträge in diesem Thread - wie unterschiedlich er doch von dem Tamino-Mitgliedern der ersten Generation damals doch beurteilt wurde. Und dass sein Name heute noch bekannt ist und seine CDs noch vekauft werden, stellt der PR Abteilung der Deutschen Gramopon ein glänzendes Zeugnis in Sachen Weitsicht und Durchsetzungskraft aus.

    Jedenfalls ist er immer noch im Geschäft, wogegen die meisten (eigentlich fast alle) Mitglieder der damaligen Zeit "verblasst" sind.

    Interessant auch die Seitenhiebe auf andere Pianisten.....

    "Der beste Pianist der Gegenwart" - na ja. Klappern gehört zum Handwerk.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Dimitri KABALEWSKY: Klavierkonzert Nr 3 op 50 in D-dur


    Das dritte Klavierkonzert von Kabalewski ist etwas einfacher gestrickt, aber dennoch erste Sahne. Es ist in erster Linie ein Lehrstück für die "sowietische" Jugend. Allerdings steckt System dahinter: Obwolhl Kabalewsk in Zeiten der ideellen Säuberun um 1948 scheinbar unangreifbar war, seint er sich dessen nicht ganz sicher gewesen zu sein und vermied Kompositionen, mit denen er ins Kreuzfeuer russischer Ideologen (Er war selber einer) geraten könnte, Das Stück wurde 1951 - also nicht in der Ära Stalin uraufgeführt. Es ist durchwegs freundlich und eingängig.Kabalewski verwendet stellenweise Themen aus russischen Vollsliedern, davon eines aus der Ukraine (!!!) . Die Ersteinspielung auf Schallpatte entstand mit Emil Gilels, was den (damals) jungen Vladimir Ashkenazy ärgerte, der diese Aufnahme gerne selber gemacht hätte.

    Von Konzert zu Konzert scheinen sie kürzer zu werden. Diese Aufnahme dauer 17:40 Minuten

    Die Sätze:


    1) Allegro molto

    2) Andante con moto

    3)Presto




    Ich möchte an dieser Stelle - einmal mehr - darauf hinweisen, daß bei der Codierung auf youtube dynamische Spitzenwerte verloren gehen, die CD hat hier mehr Biss.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Na ja - die vielen abgebrochenen Projekte von Haydn Sinfonien geben ja eine ziemlichen Hinweis darauf, daß sie - abgesehen von den Lononern und vereinzelten anderen - nicht gut verkäuflich waren. Für die Londomer wurde Jochum erwählt, der übrigens 4 davon bereits ein anderes Mal eingespielt hat (93-94-95-98), und zwar mit der Staatskapelle Dresden für ETERNA (später scheinbar als Lizenzausgabe bei Philips)

    Es hielt sich immer wieder das Gerücht, sie seien besser als die Londoner Aufnahmen für DGG (die ich übrigens auch für vorzüglich halte)

    Hier gibt es Clips bei youtube:





    mfg aus Wien

    Alfred

    In Bezug auf Karajans Mozart und Haydn (Bei Mozart sind die Opern ausgenommen - wahrscheinlich, weil ja hier in erster Linie die Sänger dominieren) wurde schon während meiner Lehrzeit bei Donauland, gesagt, das wäre nicht sein Stärke - man warf ihm einen gewisse "Kühle" und Distanz vor. Was durch die späten Digitalaufnahmen auf beste betätigt wurde. Karl Böhm wurde bei diesen Komponoisen stets der Vorzug gegen, was Karajan auch neidlos anerkannte. Denn - entgegen seinem allgemeinen Ruf - konnte Karajan stets mit Einschätzungen seiner eigenen Person leben - so sie gerecht waren...


    mfg aus Wien

    Alfred

    Dimitri KABALEWSKY: Klavierkonzert Nr 2 op 23 in g-moll


    Auf der gezeigten cpo Doppel-CD sind ja alle 4 Klavierkonzerte Kabalewskys enthalten. Also begeben wir uns nun zu Nr 2. welches am letzen Tag des Jahres 1935 fertiggestellt wurde. Im Booklet wird vom Autor die Vermutung geäussert, es könne sich hier um Kabalewskis erfolgreichstes Werk überhaupt handeln. Der Klavierpart ist besonders schwierig, das Konzert ist einem der berühmtesten russischen Pianisten dieser Zeit, Grigori Ginsburg (1904-1961 gewidmet. Auch der Orchesterpart ist komplexer und anspruchsvoller. Auch wenn das Konzert vom Komponisten 1973 einer Revision unerzogen wurde - auf der hier vorliegenden Aufnahme ist die Originalfassung zu hören.Sie ist in jeder Hinsicht ein Reisser - ich werde sie mir morgen erneut (diesmal via Lautsprecher anhören, dezeit höre ich mit KH)

    Dieser Mix aus harmolos beschaulich - volkstümlich - marschartig - und Extrempassagen ist wunderbar. !!!

    Es ist schon bemerkenswert, welchen Einfluß dieser Mann damals hatte: Er verstieß in einer Zeit, die bereits die Vorboten des Kommenden ahnen liessen gegen alle der neu aufzustellenden Regeln - uns wurde dennoch nicht gemaßregelt.

    Zwar schien er auf dem Entwurf einer Liste der involvierten Komponisten auf - war aber dann auf wundersame Weise gelöscht.


    Wie immer man zu Kabalewski stehen mag - er war ein begnadeter Komponist

    Die Sätze:


    1) Allegro moderato

    2) Andantino semplice - Andantino con moto - Meno mosso - Tempi 1

    3) Allegro Molto


    Das Konzert ist mit einer Spieldauer von etwa 24 Minuten erheblich kürzer als sein Vorgänger. Ich war sehr traurig als es zu Ende war....


    clck 4.000


    mfg aus Wien

    Alfred

    Julius RÖNTGEN : Streichtrio Nr 10

    Das Streichtrio Nr. 10 stammt - ebenso wie die Nr 9 - aus dem Jahre 1923.

    Es ist dreisätzig und in f-moll


    1) Allegro molto

    2) Andante

    3)Allegro Affetuoso


    Interessant der Beginn des ersten Satzes mit seinen stoßweisen Impulsen. Röntgens Musik changiert immer zwischen sanglich und eigenwillig. eigentlich ist sie unverwechselbar.

    Obwohl, sehr abwechsungsreich, gibt es dennoch eine eigenes Strickmuster. Das macht sie allerdings schwer individuell zu beschreiben und ist vielleicht einer der Gründe, warum sie kaum in der Musikliteratur aufscheint.Gelegentlich ist sie unruhig - aber nie überdramatisch, dann wieder zurückhaltend einschmeichelnd und ein Tupfer Melancholie schwingt mit. KammermusikFreunde sollten sich einige der insgesamt 18 Streichtrios nicht entgehen lassen....


    mfg aus Wien

    Alfred

    Momentan höre ich das über alle Maßen klangschöne Violinkonzert von Heinrich von Herzogenberg. Einen Beitrag zu diesem Konzert habe ich vor etwa einem Jahr verfasst:
    Heinrich von Herzogenberg: Violinkonzert in A-dur WoO 4
    Eine heisse Empfehlung an Liebhaber von romantischen Violinkonzerte von mir. Die CD ist noch im Programm und kostet derzeit 7.99 Euro

    Auch die frühe Sinfonie "Odysseus" ist hörenswert und befindet sich auf der gleichen CD

    Von Herzogenberg – Des Eisernen Johannes Eiserner Heinrich?

    Mfg aus Wien

    Alfred

    Soeben gehört: Klaviersonate Nr 2 von Szymanowski. Szymanowskis 3 Klaviersonaten sind ein Spiegel der Zeit. besonders beliebt sind sie nicht - obwohl Szymanowski als einer der bedeutendsten Komponisten Polens gilt. Sie entstanden zwischen 1903 und 1913.

    Eigentlich sollte es einen Thread über Symanowskis Klaviermusik geben, aber ich möchte es einem Berufeneren überlassen den zu eröffnen. Dort könnte mann dan auch die Werke für Klavier und Violine "parken"


    mfg aus Wien

    Alfred

    Am 12.4.2024 erscheint die Sechste Folge von "20.th Century Foxtrotts". Diesmal ist Südeuropa dran. Die hier beteiligten Komponisten werden IMO den meisten unbekannt sein - umso interessanter ist das Kennenlernen ihrer Werke.


    Noch bietet youtube keinen Sampleclip an - Er wird nachgetragen sobald er verfügbar ist


    mfg aus Wien

    Alfred

    Ich habe mir - aus gegebenem Anlass - die selbe Aufnahme wie nemorino angehört, nämlich die IMO maßstabsetzende mit den Berliner Philharmonikern unter Karl Böhm. Es gibt natürlich auch etliche andere gute Aufnahmen, aber kaum jemand vermag den wienerischen Schubertton so zu treffen wie er - selbst mit den Berliner Philharmonikern.

    Ich besitze die Aufnahme mit dem links oben abgebildeten Cover - sie ist längst gestrichen. Interessant ist, daß man via Japan-Import (1-2- Wochen Wartezeit)die CD noch bekommen kann. Was das "Reissue" in diesem Zusammenhang bedeutet, ob hier ein Remastering angedeutet ist, das weiß ich nicht.

    Ich pflichte nemorino in Sachen Interpretation voll bei, hätte aber in Sachen Tonqualität einige Einwände. Sie klingt gut - aber IMO nicht wirklich hervorragend. ich empfand sie im ersten Satz bei den Fortissimostellen leicht übersteuert. 'Mag aber sein, daß daß die Röhren ein wenig übertreiben (?)
    Dennoch: ein absolutes Muß. Sogar im Harenberg Konzertführer wird sie erwähnt


    Die Frage ob "tragisch" oder "pathetisch" stellt sich mir nicht wirklich: Schubert hat sie so getauft wie sie nun heisst. Schumann war als Kritiker IMO eine Laus und unangenehm - vor allem in jenen Tagen, als er selbst noch nicht erfolgreich war.....

    Wenn Dvorak sie als "pathetisch bezeichnet, dann würde ich sagen daß tragisch und pathetisch einander nicht ausschliessen. Schubert war schließlich ein junger Komponist und kein alter Germanologe.


    Hier auf Youtube, wobei zu bemerken ist, daß yotube die Aufnahmen wegen der Datenreduzierung etwas (eine Nuance) weicher wiedergibt als auf CD


    mfg aus Wien

    Alfred

    Inzwischen ist dies einst angekündigte CD mit drei Klavierkonzerten Kreneks längst erschienen.

    Die Nr 1 und Nr 2 sind eine Ersteinspielung. Obwohl - nach Meinung der Musikwissenschaft - Ernst Kreneks Werke auf Augenhöhe mit Bela Bartok, Sergej Prokofjew, Arnold Schönberg und Dmitrij Schostakowitsch stehen, hat man sie stiefmütterlich behandelt. In einer, der mir zur Verfügung stehenden Abhandlungen wird die Vermutung geäussert, das keines dieser Werke sich als "Hauptwerk" etablieren konnte, weil Krenek zeitlebens seinen Stil exzessiv änderte. Das erste Konzert entstand 1923 in Berlin, kurz nach der Komposition seiner ersten 3 Sinfonien (1922) Krenek begann sich vom Einfluß seines Lehrers Franz Schreker zu lösen und verkehrte im Kreis Ferruccio Busoni, Hermann Scherchen und Eduard Erdmann verkehrte.Das erste Klavierkonzert ist im tonalen Stil geschrieben und hat 4 Sätze. Ich würde die Musik nicht als "schön", sondern eher als "interessant" bezeichen - interessant für mich vielleicht, weil sie die Stimmung der frühen 20er des 20. Jahrhunderts atmet. Die zuerst vermisste "Schönheit" stellt sich allerdings nach längerem Hören allmählich ein.

    Es ist bekannt, daß Krenek vorzugsweise als Opernkomponist gesehen wird. Aber er war auch sonst rech produktiv. Die Klavierkonzerte dürften aber in der Hierarchei einen relativ geringen Stellenwert einnehmen (was nichts besagen will), weil zwei davon bislang überhaupt nicht eingespielt wurden, und das Genre Konzert in den diversen Konzertführern weitgehend negiert wird, insbesondere die Klavierkonzerte.

    Das englische Label "TOCCATA CLASSICS" leistet hier Pionierarbeit


    mfg aus Wien

    Alfred

    Dimitri KABALEWSKY: Klavierkonzert Nr 1 op 9 in a-moll


    Ich bleibe bei Kabalewsky. Mich hat übrigens interessiert, wie die Bewertung dieses Komponisten im Propyläen Musiklexikon (1989) ausfällt: Dort stand, daß ungeachtet der formalen Einschränkungen durch das Regime (mit dem er sich arrangiert hatte) seine Kompositionen als künstlerisch hochwertig einzustufen seien.

    Im Gegensatz zum angeblichen und vermutlich tatsächlichen Desinteresse des westlichen Publikums ist das Angebot an guten Aufnahmen seiner Werke recht passabel bis sehr gut.

    Heute habe ich das Klavierkonzert Nr 1 in a-moll gehört. Im Gegensatz zu "teleton"in Beitrag 3 vom Mai 2016 war ich begeistert. Die 32 Minuten Spieldauer vergingen wie im Flug - und ich hörte es ein 2. Mal. Das 3 sätzige Konzert wurde 1929 komponiert und 1931 im Moskauer Bolschoi Theater mit dem Komponisten am Flügel uraufgeführt. Es steht in der Tradition der Russischen Schule und wurde hörbar durch Prokoffieff beeinflusst, hat aber dennoch seine eigene Tonsprache. Besonders beeindruckend fand ich- wie schon bei den Sinfonien, die drastischen Unterschiede zwischen lyrischen Stellen und Orchesterattacken.

    Immer wieder findet man Texte, wo der baldige Durchbruch dieses Werks - und des Gesamtwerks überhaupt - zu erwarten wäre.

    Das scheitert aber vermutlich an der Zögerlichkeit der Konzertveranstalter , die ihr indolentes Publikum kennen und kein Geld verlieren möchten.....:hahahaha:


    mfg aus Wien

    Alfred

    Dimitri KABALEWSKY: Sinfonie Nr 4 op 54 in C-dur


    Nach einem langen Zeitraum von über 22 Jahren komponierte Kabalewsky seine 4. Sinfonie, die der Bookletautor der hier gezeigten CD, Christop Schlüren als Höhepunkt in Kabalewskys symphonischen Schaffen bezeichnet. n der Tat ist sie äussert eindrucksvoll, nicht zuletzt ihrer wirkungsvollen, brillianten Orchestrierung wegen.

    Etliche Themen wurden vom Komponisten aus dessen Oper "Semja Tarassa" (die Familie des Taras)von 1947 verwendet, die ihrerseits auf der Erzählung "Die Unbeugsamen" von Boris Gorbatov basiert.


    Die Sinfonie ist 4 sätzig und hat ein Spieldauer von etwa 41 Minuten. Bemerkenswert die verschiedenen Tempi in den einzelnen Sätzen. Die Uraufführung fand in Moskau durch die Leningrader Philharmoniker am 17. Oktober 1956 mit dem Komponisten am Pult statt.


    Die von mir gehörte Aufnahme ist links oben im Bild zu sehen. Daneben rechts seine Einspielung mit dem Komponisten als Dirigent ist inzwischen gestrichen.Letztere Aufnahme ist zwar sehr eindringlich aber von - auch für das Entstehungsdatum !! - schlechter Tonqualität

    Die Einspielung der cpo - Einspielung ist indes ausgezeichnet...


    mfg aus Wien

    Alfred


    clck 3.700

    Der Text beginnt "Seit Jahrhunderten wird in der Augustinerkirche an Sonn- und Feiertagen musiziert.....


    https://hochamt.augustiner.at/hochaemter/aktuelles-programm/



    Ich bin auf die Idee gekommen, zu recherchieren, weil MusicFan9976 geschrieben hat: ".. aber da war in den 90er Jahren....."

    Da ich solche Messen schon in den 70er Jahren gehört habe, dacht ich mir, es könn sich um ein längeres Projekt handeln: Eccola..:)


    LG aus Wien

    Alfred

    Ich höre heute Cartellieri: Ich kam dazu die die Jungfrau zum Kind. Ich fand die CD völlig verstaubt und wollte sie in die vermeintlich leere Juwel-Box geben, die sich ordnungsgemäß in der Sammlung befand. zu meiner Überraschung befans sich schon eine CD in der Box- Leider von Kabalewski. Ich werdfe der Sache nachgehen. Die Cartellierei CD wurde von mir gereinigt und anschliessen wollre ich hören ob sie die Staubattacke schadlos überstanden hat. Allenfalls wäre - im konkreten Fall wäre das noch möglich - eine Neuanschaffung angezeigt. Aber die CD wurde fehlerfrei abgespielt. Sie hat mir schon seinerzeit sehr gut gefallen wie man im Cartellierei Thread nachlesen kann - aber diesmal hat sie mich NOCH MEHR begeistert !!


    Antonio Casimir Cartellieri (1772 - 1807)


    mfg aus wien

    Alfred

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    Ich habe mir heute CD Nr 1 dieser Serie angehört. Die enthält neben dem Klavierkonzert Nr 24 auch die heute nicht mehr gespielte Nr 3 weil es kein "echtes" MozartKlavierkonzert ist. Es enthält Musik von 3 anderen Komponisten, die Mozart als Kind verarbeitet hat. Es ist in der Tat etwas einfacher gestrickt - IMO aber dennoch hörenswert. Immerhin hat manan die 200 Jahre nicht bemerkt, daß es nicht zu 100% von Mozart ist - damals wurde es (Gott sei Dank)noch aufgenommen.

    Die CD enthält als drittes Konzert die Nr 13. Ich bin froh, daß es mir - wider Erwarten - gelungen ist die Gesamtbox aufzutreiben.

    Die Tontechnik ist gut aber unauffällig, der Gesamteindruck sehr musikalisch unangestrengt.


    mfg aus Wien

    Alfred

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    Ich habe nun 2 der drei CDs dieser Box gehört. Musikalisch gibt es eigentlich nicht viel auszusetzen.

    Allerdings empfinde ich die Aufnahmen as wesentlich weichgespielter, als jene der italienischen Ensembelsmit Originalinstrumenten

    Zudem orte ich einen "deutschen" Unterton - es fehlt das Spritige, da man heut so gern mit Vivaldi in Verbindung bringt- ohne daß dieser Anspruch irgendwo Ermunterung fände - es ist halt die Lesart unserer Tage. Die war - als diese Aufnahmen gemacht wurden - noch nicht in Mode. Sie klingt daher ein wenig "brav" - und ein wenig Bach der 80iger Jahre klingt auch mit.

    Wenn man das Veröffentlichungsjahr 1988 einbezieht, dann ist es eine hochkarätige Aufnahme

    Es gab zwar damals schon "moderneres"Interpretationen von Vivaldis Konzerte ("The English Concert" unter Pinnock) - aber das waren damals sozusagen Pioniere oder Aussenseiter....


    mfg aus Wien

    Alfred


    mfg aus Wien

    Alfred

    Ich habe heute wieder die in Beitrag Nr 2 erstmals gezeigte CD mit 3 Werken aus op 5 gehört, wobei der Unterschied zu den kurz zuvor gehörten Streichquartetten Sperger eklatant war. Sperger ist wesentlich "lieblicher" im Gesamteindruch. Nun möchte ich Schusters Quartette nicht als eigentlich "sperrig" oder "spröde" bezeichnen - sie haben durchaus ihre eingängigen Stellen, ber - ich habe lange nach dem passenden Wort gesucht - als "herb" würde ich sie - alles in allem gesehen - doch bezeichnen. Schon Charles Burney hielt in seinen Aufzeichnungen die zwiespältigen Eindrücke - bei aller Wertschätzung Schusters - fest.Ich fand das Streichquartet Nr 3 als das interessanteste, originellste.

    Leider hat Schuster ja insgesamt nur 6 Streichquartette geschrieben, und zwar1757. Erst 1772 kamen sie dann erneut mit der Opuszahl 5 heraus,wobei eines der Quartette durch ein anderes ersetzt worden war. Ich weiß weder, welches Quartett das war, noch ob das "verworfene" noch in irgendeiner Abschrift erhalten ist.

    mfg aus Wien

    Alfred