Da niemand reagiert, hier nun auch von mir - im falschen Thread - ein link zu einer Kritik im Netz.
Diese kommt aus der - neutralen - Schweiz:
http://www.nzz.ch/aktuell/feui…ch-ohne-schwan-1.17880031
LG
Diese Kritik freut mich sehr und ich muss sagen, dass mir dieses durch die Bank gehende Gestänker über diesen Opernabend wirklich quer geht.
Was wollen wir eigentlich?
Klar, es gab Unzulänglichkeiten, klar muss man das Regietheater nicht mögen, tue ich meist auch nicht, aber warum um alles in der Welt muss man immer das Haar in der Suppe suchen, um es dann noch zu spalten?
Natürlich gab es Zeiten großartigerer Sänger, aber auch von denen hören wir auch heute nur noch die in Vinyl geritzten Sternstunden in der digital aufgearbeiteten Version. Wie viel durchschnittliche Stunden hatten diese Herrschaften?
In diese Zeiten gehören auch oft sensationell vermuffte Aufführungen mit singenden Litfaßsäulen, nicht einer emotionalen Regung fähig; habe ich im Gegenzug auch keine Lust mir anzuschauen.
Warum spricht man nicht von diesen Highlights dieses Opernabends?
Der geneigte Beobachter transalpiner Nachrichten wird wissen, dass Deutschland in den Zeiten der Krise bei den Italienern nicht sonderlich gelitten ist, jeder konnte lesen, dass es den Italienern schon quer kam, dass nicht an diesem Abend Verdi gegeben wurde und was war das Endergebnis?
15 minütiger Applaus für eine deutsche Oper dargeboten von hauptsächlich deutschen Darstellern die mit viel Empathie und Verve mitzureißen verstanden und die Hymne als Zugabe obendrein kam wunderbar an, wie da überhaupt von „Einschleimen“ gesprochen werden kann?
Nein, ich möchte mich der negativen Kritik nicht anschließen!
Ich freue mich, dass eine Riege junger deutscher Darsteller einen glänzenden Abend geboten hat, der dem kritischen Publikum gefiel; man bedenke, dass von dieser Bühne Herr Alagna schon herunter gebuht worden war, nicht auszumalen….
Ich schaue gern über die Unzulänglichkeiten der Inszenierung hinweg, ebenso wie stimmliche Aussetzer und schaue retrospektiv auf die Dinge, die mir großartig gefielen und ziehe meinen Hut, im Übrigen auch vor Anette Dasch, die spontan zusagte, anreiste und mit einem halben Tag Probe sich toll in diese schwierige Inszenierung einfand; das alles mit einem 10 Monate alten Kind! Bravo! Bravo! (In meinem Berufsalltag treffe ich täglich Menschen, die bei deutlich geringeren Belastungen burn-outen!)