Beiträge von Rienzi

    Lohengrin – Jess Thomas 5
    Elsa – Claire Watson 4
    Ortrud - Christa Ludwig 5+++
    Telramund – Walter Berry 5++
    König Heinrich – Martti Talvela 4,5
    Heerrufer – Eberhard Wächter 5
    Dirigent – Karl Böhm/Wiener Philharmoniker 4,5


    Live-Aufnahme vom 16.5.1965
    Label: Golden Melodram


    Durchschnitt: 33/7 = 4,71
    Tonqualität: 3


    Wie schon Sven schrieb, das große Ereignis heißt Christa Ludwig, gefolgt von Walter Berry und Jess Thomas (einen störenden Akzent konnte ich nicht feststellen).

    Lieber Wolfram,


    Dem Harnoncourt-Anbetungs-Jubel-verein möchte ich nicht beitreten. Der ist schon überfüllt. Es ist leider bezeichnend für seine Jünger, sich unkritisch mit ihm auseinanderzusetzen. Das hat er sich nicht verdient. Etwas fühle mich bei Lektüre der Harnoncourt-Jubel-Postings an längst vergangene Zeiten oder an die Fans der Westkurve erinnert ("Hier regiert der SC...).
    Dass jemand auf Grund von Partituren in diesem Forum beweisen will, dass Harnoncourt's Interpretationen die einzig wahren sind, halte ich schlicht und ergreifend für überheblich (Begriffe aus der Medizin vermeide ich).

    Zur Forumshygiene
    Wer wird denn so zimperlich sein? Es muss in diesem Forum wohl erlaubt sein, dass die Fan-Kurve Harnoncourt und die Nicht-Anbeter sich matchen. Wie es der Moderator im Toni-Sailer-Look praktiziert, nämlich der Fangemeinde alle Kompetenz dieser Welt zugestehen, den anderen alle Inkompetenz, kann es wohl auch nicht gehen. Aus welchem Musikantenhimmel beziehen Niki und seine Anbeter die Weisheit, dass nur sooo interpretiert werden kann (Stichwort Notenflüsterer, ein himmlisches Bonmot)?
    Zimperlich war und ist Harnoncourt selbst nicht. Siehe z.B. sein Jahre später dementiertes Interview, dass die Stärke Karajans eher beim Fliegen als in der Musik läge. Seine Interviews über seine Höllenqualen als Cellist bei diversen Dirigenten sind ja auch nicht die feine englische Art. Berg konnte Böhm wirklich interpretieren, etc.
    Deshalb sollten wir Harnoncourts Beispiel folgen und auch nicht sooo zimperlich sein. Auch die Ruhe eines Kirchhofes kann ein Forum lähmen.


    Nikolaus Harnoncourt
    Seine Sicht war die perfekte Antithese zu den bis dato gespielten Interpretationen. Man kann auch der Meinung sein, dass er geschickt ein neues Marktsegment erschloss. Sollte er Mozart wie Böhm oder Karajan interpretieren? Die Antithese untermauerte er mit vielen Erkenntnissen, die für seine Bewunderer nachvollziehbar sind, sich anderen wiederum nicht erschließen. Zum Schmunzeln fand ich seine Äußerungen, warum eine Mozart-Symphonie so schroff und nicht anderes interpretiert werden könne – „Zwei Damen fielen beim Dirigat Mozarts in Ohnmacht“ hat er gelesen (lesen kann er halt auch).
    Das Neuentdeckungsargument für die Wiener Klassik holte er sich aus seinen bemerkenswerten und anerkannten Neuinterpretationen Bach, Entdeckung von Monteverdi, etc.


    Dass halt in seinem Alter und durch perfekte Vermarktungsstrategie die Kritiken immer euphorischer werden, ist nichts Neues (je älter, desto besser – siehe Backhaus, Böhm etc.) . Dass dem nicht immer so war, erinnert mich eine Kritik in einer renommierten Wiener Zeitung über „seine“ Cosi an der Wiener Staatsoper, die da lautete „Ein Schmarrn mit Harnoncourt und Herrmann (Regisseur)“. Seine angeordneten Berg- und Talfahrten des Orchestergrabens mit den Philharmonikern bei „seiner“ Zauberflöte sorgten nicht nur für Heiterkeit. Harnoncourt tritt nicht mehr an der Wiener Staatsoper auf. Trotzdem überlebt es die Staatsoper Wien sehr gut, auf seine Mitwirkung zu verzichten.
    Sollte es interessieren:
    Als in Wien gewohnt Habender war ich jahrelang Besucher seiner Konzerte, „seine“ Opern im Theater an der Wien haben wir selbstverständlich besucht und werden uns nächstes Jahr „seinen“ Bruckner8 geben. Meine CD-Sammlung NH ist relativ umfangreich.
    Was mich einzig allein an ihm und seinen Jüngern stört:


    1. Der Messianismus. Ich glaube aber, dass NH das alles ernstmeint und sich dabei ernstnimmt. So erlebte ich ihn bei einem Konzert, bei dem er einen engagierten Vortrag über eine Bach-Kantate „Herz und Mund…“ hielt und zur Zivilcourage aufrief. Trotzdem geht mir dies auf den Wecker.
    2. Sein marketinggerechtes Originalitätsgetue wie die Originalinterpretation des Radetzky-Marsches von J. Strauß-Vater. Die Medien waren voll der Überraschung, dass es einen unbeklatschten Radetzky-Marsch gäbe und das absatzfördernde Gerede war im Gange. Ich glaube, NH hat sich dabei köstlich amüsiert.


    3. NHs Interpretationen in letzter Zeit sind halt wieder zur einst bekämpftenThese geworden. Nach Meinung einiger Forumsteilnehmer sind diese (noch) schlechter als die einstmals bekämpften Interpretationen (Beispiel Figaro Salzburg – für mich ein rezeptfreies Schlafmittel, jedoch in der Anschaffung teurer).
    4. Dazu kommen Ausgrabungen von Werken mit Harnoncourt-Effekt (Wie Ioan Holender - Staatsoperndirektor Wien - anmerkte, entzieht er sich dadurch Vergleichen mit anderen und ist im Nischenprogramm unantastbar). Irgendeinen Schumann wird’s schon noch geben, den keiner kennt.

    Christian Thielemann, Orchester der Bayreuther Festspiele: 5+++
    Allein die Vorspiele zu den Akten sind die Anschaffung wert!
    Siegfried: Stephen Gould: 5 (herrliche, jugendliche Stimme, da kommt keine Nostalgie auf)
    Mime: Gerhard Siegel: 5
    Wanderer: Albert Dohmen: 5
    Alberich: Andrew Shore: 3,5 (Seine große Ausdrucksfähigkeit ist leider mit seinen stimmlichen Mitteln nicht kongruent )
    Fafner: Hans-Peter König: 5 (ich freue mich schon auf „seinen“ Hagen)
    Brünnhilde: Linda Watson: 4,5 (könnte auch 5 sein)
    Erda: Christa Mayer: 4,5


    Gesamtwertung: 37,5 / 8 = 4,69


    Tonqualität: hervorragend


    Label: Opus Arte
    Aufnahmedatum: 2008

    Zitat

    Original von Ulli
    Ich bewerb mich dort mal als Inszenör, denn meinen Büropapierkorb schnell vor der Vorstellung auf die Bühne kippen kann ich auch.
    :hello:


    War das ein Regie-Einfall?
    Kennst Du HIP-Fidelios?

    Attila


    Giuseppe Sinopoli/Wr. Philharmoniker


    Attila: Nicolai Ghiaurov
    Odabella: Mara Zampieri
    Foresto: Piero Visconti
    Ezio: Piero Cappuccilli :jubel: :jubel:


    Aufnahmedatum: 21.12.1980


    Wenn Bariton Cappuccilli die Stretta "Tutto Italia piangera" mit dem hohen c (glaube ich) beendet, die Stretta wiederholt und auch den Ton...

    Zitat

    Original von Gustav
    Ich wiederhole mich:
    :jubel: :hahahaha: :jubel: :hahahaha: :jubel: :hahahaha:
    :hello: Gustav


    Bitte verdoppeln, ein Meisterwerk, lieber Ulli!
    Bitte um Fortsetzung!!!!!!!!!!!!!!!!!


    Dass Pbringtnix irgendwo rausgeworfen wurde, verwundert mich nicht. So geht leider hierzulande mit verkannten Musikwissenschaftlern um. Aaber: Im Hyde-Park gäbe es für ihn so manches lauschige Plätzchen.

    Zitat

    Original von Joseph II.
    Oha, hat es den jemals offiziell auf CD gegeben?
    :hello:


    Den Parsifal habe ich damals vom Radio auf Tonband aufgenommen, dann auf CD überspielt. Die Studio-Aufnahme habe ich nicht.
    Unterschied in der Besetzung dürfte sein:
    Klingsor "Live": Gottfried Hornik
    Klingsor "Studio": Siegmund Nimsgern

    Christian Thielemann, Orchester der Bayreuther Festspiele: 5+++


    Siegmund: Endrik Vottrich: 3 (leider nicht den anderen Sängern entsprechend, aber vielleicht habe ich zuviel King und Thomas im Ohr)
    Sieglinde: Eva-Maria Westbroeck: 5+ (eine Entdeckung!!!!)
    Hunding: Kwangchul Youn: 4,5
    Brünnhilde: Linda Watson: 4,5
    Wotan: Albert Dohmen: 4,5
    Fricka: Michelle Breedt: 5


    Wertung: 31,5 / 7 = 4,5
    Tonqualität: Superplus


    Label: Opus Arte

    Mit Holger weitgehend einig.
    Zitat Holger im Thread „Was hört ihr gerade“:
    "Sängerisch muss man sicherlich zu den Aufnahmen der 50er - 70er Abstriche machen" trifft den Nagel auf den Kopf.
    Christian Thielemann, Orchester der Bayreuther Festspiele ( 5,0+++) :jubel:
    Wotan - Albert Dohmen - 4
    Alberich - Andrew Shore - 4
    Mime - Gerhard Siegel - 4
    Loge - Gerhard Siegel - 4
    Fricka - Michelle Breedt - 4
    Fasolt: Kwangchul Youn, 4,5
    Fafner: Hans Peter König – 4,5


    Gesamtwertung: 34,0 / 8 = 4,34


    Aufnahmequalität : Hervorragend