Beiträge von timmiju

    Sehr gute, aber aus der Fülle der Alternativen nicht unbedingt herausragende Einspielungen gibt es natürlich wie Sand am Meer.

    Da hast du sicher Recht. Ich liebe dieses Konzert, das ist wohl der Prüfstein für die Liga der Supervirtuosen. Rachmaninow selbst habe ich auch, mit Eugene Ormandy, aber das ist mir aufnahmetechnisch leider zu blass. Ich habe auf CD diese Einspielungen:



    Yuja Wang, hier mit Dudamel und dem Simon Bolivar Symphony Orchestra beeindruckt am meistens durch ihr reißerisches Outfit auf dem Booklet. Natürlich spielt sie das Konzert ziemlich perfekt, aber das geht trotzdem nicht unter die Haut. Ähnlich Buniatishvili, die spielerisch schon überzeugt, doch ist besonders in punkto Leidenschaft noch Luft nach oben.

    Der junge Lang Lang beweist seine ungeheure Virtuosität am Klavier, technisch makellos, aber wenig russische Seele. Am besten gefällt mir Boris Giltburg. Er ist den technischen und auch stilistischen Schwierigkeiten jederzeit gewachsen. Tastendonner und auch ruhiges Fahrwasser in schöner Zweisamkeit.

    :hello:

    Authentischer geht's nicht:

    Dmitri Schostakowitsch

    Klavierquintett g-Moll op. 57

    Dmitri Schostakowitsch, Klavier

    Beethoven-Quartett

    Das ist die Originalbesetzung der Uraufführung dieses Werkes am 23. November 1940 im Kleinen Saal des Moskauer Konservatoriums. Erstklassige Tonqualität.

    :hello:

    Geht auch ohne Dirigent:

    Ludwig van Beethoven

    Konzert für Violine, Violoncello, Klavier und Orchester C-Dur op. 56

    "Tripelkonzert"

    Antje Weithaas, Violine

    Marie-Elisabeth Hecker, Violoncello

    Martin Helmchen, Klavier

    Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

    :hello:

    Schöne Musik, Balsam für die Seele:

    Wolfgang Amadeus Mozart

    Konzert für Klavier und Orchester Nr. 21 C-Dur KV 467

    Jan Lisiecki, Klavier

    Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks

    Dirigent: Christian Zacharias

    Der junge Lisiecki spielt im ersten Satz eine eigene Kadenz.

    :hello:

    Über Sinfonieschlüsse könnte man viel schreiben. Bei Beethoven nerven vielleicht in der 5. und besonders 8. Sinfonie die vielen Akkordwiederholungen. Das ganze Gegenteil ist die 6. Sinfonie, die Pastorale. Die hat eigentlich gar keinen Schluss. Der letzte Satz ist vor allem ein Hirtengesang, der zum Ende hin sich lange im pianissimo hinzieht. Der allerletzte Takt ist dann plötzlich ein kurzes fortissimo, so ganz aus dem Nichts.

    Schostakowitschs Fünfte wurde noch nicht genannt. Der Schluss gibt den Grund für ein Missverständnis. er könnte als Parteitagsjubel missdeutet werden. Dabei ist es ein "herausgeprügelter" Jubel, man denkt die Stiefeltritte zu hören. Dafür sprechen ganz stark Pauke und Große Trommel, die das Orchester übertönen und noch ein Achtel länger als das sonstige Tutti zu hören sind. Eine sehr gute Wirkung hat die Einspielung mit Mariss Jansons.

    :hello:

    Kein Mainstream:

    Ferdinand Ries

    Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 112

    Zürcher Kammerorchester

    Dirigent: Howard Griffiths

    Die Ries-Werke erscheinen mir immer wieder als ein Konglomerat von Haydn, Mozart und Beethoven, aber gerade deshalb nicht unhörenswert. Besonders in dieser Sinfonie finde ich die Streicher teilweise als zu dünn besetzt.

    :hello:

    Ich habe Freddy Kempf zweimal in Recitals beim Berliner Klavierfestival erleben dürfen. Mir gefiel sein unaffektiertes aber souveränes Auftreten und die große Musikalität bei der Wiedergabe der Werke. Ich habe drei CDs von ihm erworben, die zum Teil nicht beim Werbepartner erhältlich sind wie die Beethoven-Sonaten op. 13, op. 27 und op 57 oder eine reine Schumannausgabe mit den Études Symphoniques op. 13. Die dritte CD, die ich mit seiner Signatur besitze, enthält u.a. die Original-Klavierfassung der Bilder einer Ausstellung von Modest Mussorgski:

    Eine sehr gute Darbietung, die ich gerne als Alternative zur bekannten Orchesterfassung von Maurice Ravel höre. Ich wäre froh, den Künstler nach jetzt schon etwas längerer Zeit wieder bei einem Konzert erleben zu dürfen.

    :hello:

    K. Breh in stereoplay 6/88: »Eine vom Orchester, der Besetzung, den Chören und nicht zuletzt vom Dirigat her ausgezeichnete Darstellung des ideologisch nicht ganz unbelasteten Werks. Klingt auch heute noch ganz ausgezeichnet und darf als Referenzaufnahme gelten.«


    Diese deutsch-deutsche Koproduktion von EMI Electrola und Eterna (VEB Deutsche Schallplatten) von Wagners "Meistersingern von Nürnberg" fand zwischen 24. November und 4. Dezember 1970 in der Dresdner Lukaskirche statt. Die Besetzung ist sehr gut bis überragend, auch wenn man dezent merkt, dass sowohl Osten wie auch Westen prominent vertreten sein wollten (Theo Adam, René Kollo, Helen Donath, Sir Geraint Evans, Peter Schreier, Ruth Hesse, Karl Ridderbusch usw.).

    Ja, Karajan macht seine Sache sehr gut in dieser Einspielung. Weshalb ich mich von ihr getrennt habe, ist die Fehlbesetzung des Beckmesser mit einem englischsprachigen Sänger. Das ist nicht zu überhören und stört, mich jedenfalls. Leider ein Manko, weshalb das keine Referenzaufnahme sein kann.

    :hello: