Streichquartette auf historischen Instrumenten

  • Moin,


    angeregt durch Ullis "Kraus"-Thread und Pius "Streichquintett" -Thread, habe ich mir als grosser Streichquartett-Fan die Frage gestellt, wer kennt Streichquartette, die auf alten Instrumenten spielen? Immerhin sollten doch wenigstens bis Mozart und Haydn die Streichquartette auch auf original Instrumenten eingespielt worden sein.


    Da ich seit ca. 20 Jahren dem Alban-Berg-Quartett hörig bin und nur in Ausnahmefällen auf Amadeus, Melos oder Emerson ausweiche, sind die alten Instrumente ganz an mir vorbeigegangen. Obwohl ich sonst die historische Aufführungspraxis für alles andere liebe.


    Mit ist bis jetzt nur das Schuppanzigh-Quartett mit Kraus und Beethoven bekannt. Sicherlich spielt auch das Joseph-Martin-Kraus-Q auf alten Instrumenten, da es aus Mitgliedern des Concerto Köln besteht.


    Wen gibt es noch???

    Grüsse aus Rhosgobel


    Radagast

  • Yes, I kenn:


    QUATUOR FESTETICS


    István Kertész, Violine [école milanaise, 18. JH]
    Erika Petöfi, Violine [Matthias Thier, Vienne 1770]
    Péter Ligeti, Viola [Matthias Albanus, Bolzano 1651]
    Reszö Pertorini, Violoncello [anonyme francaise, 17. JH]



    Bei ARCANA [Charlotte & Michel Bernstein, Nantes] ist eine collection complette des Quatuors de Sir Joseph Haydn und teilweise Quartette von Wolfgang Amadeus Mozart erschienen [zumindest die Preußischen sowie die Klavierquartette mit Badura-Skoda als Sahnehäubchen], Schubert - und das ganze sur instruments d'époque.


    Ich liebe diese Aufnahmen sehr, der Klang ist beeindruckend, das Spiel allemal.


    Folgende Ausgaben habe ich bereits/erst:




    [konnte kein grösseres Bild finden...]


    Erste Sahne!


    :jubel:


    Liebe Grüße
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Guten Abend
    bestürzt ob dieses neuen Threads hab' ich meine Streichquartettsammlung unter die Lupe genommen und auch nix gefunden.
    Aber es gibt einiges vom Quatuor Mosaiques

    lg
    d.

    Es gibt kaum etwas Schöneres, als dem Schweigen eines Dummkopfes zuzuhören

  • Die Mosaiques sind wohl das bekannteste HIP-Quartett (übrigens mehr oder weniger die ersten Pulte von Harnonourts Concentus Musicus Wien), ich habe noch keine CDs von denen. Ulli nannte das ungarische Festetics-Q., von dem ich auch zwei Haydn-Opera besitze.
    Sehr gut (man muß allerdings flotte Tempi und eine gewisse Rauhheit vertragen können) ist auch das wohl aber schon nicht mehr existierende Apponyi-Quartett(mehr oder minder die ersten Pulte des Freiburger Barockorchesters):



    Dann kenne ich noch Beethovens op. 18 mit dem Quatuor Turner (mehr oder minder die ersten Pulte von Herreweghes Barockorchester), gefällt mir auch sehr gut. Die abgebildete CD kenne ich dagegen nicht Die haben inzwischen auch noch weitere CDs eingespielt. Es gibt auch noch ein "Eroica-Quartett", mir jedoch nur dem Namen nach bekannt. (es gibt jedenfalls auch schon einige Schubert- und Mendelssohn-Quartette auf historisch)
    Beide sets kann ich wirklich wärmstens empfehlen. Allerdings finde ich es insgesamt nicht wirklich notwendig, bei Quartetten alte Instrumente etc. zu verwenden bzw. ich finde die tatsächlichen Klangunterschiede relativ unwichtig. Gute moderne Quartette setzen vibrato u.ä. ebenfalls gezielt ein, das Hagen-Quartett z.B. scheint mir ein eher noch breiters Klangspektrum zu besitzen als ein HIP-Quartett


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Original von Johannes
    ...und eine gewisse Rauhheit vertragen können...


    ganz und gar nicht. Liebliche süße Zartheit, dort wo es angebracht ist.


    Die tatsächlichen Unterschiede zwischen "herkömmlicvhen" und "historischen" Instrumenten sind in meinen Ohren größer, wie sie nicht sein können. Es ist ein ganz neuer Klang, zumindest was Quatuor festetics betrifft.


    Die Mozartquartette brachte mir meine Frau eines Tages vor Schamesröte im Boden versinkend mit den besten Empfehlungen "unseres" Musikhauses mit. Ich war erst ungehalten "Was brauchen wir noch mehr Aufnahmen von Mozarts Quartetten...?" - Dann legte ich sie ein, und habe sogleich alle anderen ersteinmal aussortiert. ICh bin wirklich beinahe gestorben und will eigentlich nichts anderes mehr hören. Dies auch noch nach knapp über einem Jahr...


    Beste Grüße
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

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  • Zitat

    Original von Ulli


    ganz und gar nicht. Liebliche süße Zartheit, dort wo es angebracht ist.


    Das war vielleicht mißverständlich; die "Rauhheit bezog sich einzig auf das op.33 mit dem "Apponyi"-Quartet, nicht prinzipiell auf die Instrumtente. Das Quatuor Festetics klingt in der Tat eher "wärmer" oder weicher als ein traditionelles Quartett.


    Zitat


    Die tatsächlichen Unterschiede zwischen "herkömmlichen" und "historischen" Instrumenten sind in meinen Ohren größer, wie sie nicht sein können. Es ist ein ganz neuer Klang, zumindest was Quatuor festetics betrifft.


    Ich sollte vielleicht nochmal in eine Haydn-Q. mit denen hineinhören. natürlich höre ich die Unterschiede, aber ich finde sie insgesamt für mich nicht sehr wichtig. Bei Bläsern oder gemischten Besetzungen oder natürlich Hammerklavier kann ich viel eher verstehen, dass man historische bei weitem bevorzugt oder auch völlig ablehnt.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
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    (Bob Dylan)

  • Hallo,


    ich muss gestehen, dass ich nicht recht weiss, worauf dieser Thread eigenlich zielt. Ob ein Streichquartett alte Instrumente verwendet, hat maeiner Ansicht nach nichts mit HIP sondern mit der jeweiligen Finanzkraft der Künstler oder ihrer Gönner zu tun.
    Ich würde einmal ganz locker das Lemma formulieren, dass alle Spitzenquartette auf alten Instrumenten spielen. Ich habe mich darüber nie extra informiert, weiß aber z.B. dass das Aeolian-Quartet (1. Haydn-Gesamteinspielung) mit zwei Guarneris und zwei Amatis spielt. Rainer Küchl spielt eine Stradivari, Heinrich Schiff auch usw. (ich weiß, dass Schiff nur bei Quintetten vorkommt ;) ).

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Original von Theophilus
    ich muss gestehen, dass ich nicht recht weiss, worauf dieser Thread eigenlich zielt. Ob ein Streichquartett alte Instrumente verwendet, hat maeiner Ansicht nach nichts mit HIP sondern mit der jeweiligen Finanzkraft der Künstler oder ihrer Gönner zu tun.
    Ich würde einmal ganz locker das Lemma formulieren, dass alle Spitzenquartette auf alten Instrumenten spielen. Ich habe mich darüber nie extra informiert, weiß aber z.B. dass das Aeolian-Quartet (1. Haydn-Gesamteinspielung) mit zwei Guarneris und zwei Amatis spielt. Rainer Küchl spielt eine Stradivari, Heinrich Schiff auch usw. (ich weiß, dass Schiff nur bei Quintetten vorkommt ;) ).


    Das sind allerdings alles umgebaute, verstärkte, mit modernen Stahl oder Kunsstoffsaiten bespannte Instrumente, also moderne.
    Alte Streichinstrumente sind die kratzigen quietschigen Dinger wie sie Herr Goebel, Signore Carmignola oder Frau Harnoncourt tractiren
    BTW Gibt es das Küchl/Musikverein-Quartett eigentlich noch (bzw. war das dasselbe Ensemble?)?


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
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    (Bob Dylan)

  • Lieber Theo,


    was Du sagst, ist interessant 8o


    Dennoch bin ich nicht überzeugt, dass es sich hierbei um einen Werbegag der jeweiligen Ensembles handelt, wenn sie auch explizit damit "werben". Denn der Klang, gerade bei den festetics ist in meinem Ohren wirklich ein absolut anderer. Vielleicht liegt es in der Tat daran, dass die benutzten Instrumente nicht "getuned" wurden, vielleicht ist es doch auch in gewissem Umfang die historische Aufführungs- bzw. Ausführungspraxis. Alle Instrumente sind original, also keine Nachbauten und auch teilweise keine "Besonderheiten" in dem Sinne, sondern offenbar sehr gute Instrumente unbekannter Meister [mailänder Schule 18 JH., Französisch 17. Jahrhundert].


    Ich erkenne bei diesen Einspielungen den gleichen Unterschied zu "normalen Einspielungen", als wenn ich beispielsweise die Wiener oder Berliner mit Concerto Köln vergleiche... Auch bei den großen Orchestern werden teils "alte Instrumente" verwendet, wenn sie gut sind.


    Liebe Grüße
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Hallo JR


    Zitat

    BTW Gibt es das Küchl/Musikverein-Quartett eigentlich noch (bzw. war das dasselbe Ensemble?)?


    Meines Wissens ja (und das Wiener Musikverein Quartett ist Küchls Ensemble). Aber Genaueres dürften da die Wiener Experten beizusteuern haben.



    Zitat

    Alte Streichinstrumente sind die kratzigen quietschigen Dinger wie sie Herr Goebel, Signore Carmignola oder Frau Harnoncourt tractiren


    OK, dann sollte man eher von Originalklanginstrumenten oder ähnlichem schreiben, damit die Bedeutungen besser abgegrenzt sind.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • Zitat

    Original von Theophilus



    OK, dann sollte man eher von Originalklanginstrumenten oder ähnlichem schreiben, damit die Bedeutungen besser abgegrenzt sind.


    Bizarrerweise ist es bei den meisten Blas- und Tasteninstrumenten genau umgekehrt: das sind inzwischen fast immer Nachbauten alter Instrumente, keine Originale. Es gibt vermutlich kein kompaktes gebräuchliches Wort, den Sachverhalt korrekt auszudrücken, höchstens "authentisch" (aber auch darüber könnte man trefflich streiten).
    Ich halte es in der Praxis dennoch für unproblematisch, weil selbstverständlich die allermeisten international konzertierenden Steicher Meisterinstrumente aus dem 17.-18. spielen (wer nicht wäre mal interessant?) und man trotzdem versteht, dass mit "historischen Instrumenten" was anderes gemeint ist.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)


  • Salut,


    die festetics nennen das offenbar deswegen "sur instruments d'époque", wodurch eindeutig gesagt wird, dass es sich im weitesten Sinne um Instrumente aus der Entstehungszeit der eingespielten Werke handelt.


    LG
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    [Ich sollte vielleicht nochmal in eine Haydn-Q. mit denen hineinhören. natürlich höre ich die Unterschiede, aber ich finde sie insgesamt für mich nicht sehr wichtig. JR


    ja, gib dir die späten haydn mit dem quatuor mosaiques.
    du könntest ähnliches erleben wie le monsieur d'alsace es so herrlich bei seinen festis beschreibt...



    ich hab jetzt beim regenwaldfluss nur noch die gefunden:



    und mit entsetzen festgestellt, dass es nr. 81, 82 und 83 (op 77) nicht mehr gibt. die würde ich besonders empfehlen.


    :hello:
    :beatnik:

  • Salut,


    ich kann das, was obsi sagt bestätigen: Ich hatte bei meinem Vienna-Besuch Gelegenheit, bei ihm in Haydn's Quintenquartett op. 76 II [d-moll?] hineinzuhören und hätte die Aufnahme fast mit den festetics verwechselt. :O


    Die Mosaiques kamen mir im Vergleich etwas klarer vor... aber es war nur ein sehr kurzer Höreindruck...


    Jetzt hat Radagast erstmal was zu tun...


    :D


    Wir erwarten Deine Berichte...


    Beste Grüße
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)


  • ...noch immer...


    :hello:


    Ulli

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    (Vincenzo Geilomato Hundini)

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  • Lieber Ulli,


    ganz zufällig habe ich gerade ein Streichquartett-Rätsel am Laufen, und ganz zufällig habe ich 6 Wochen lang fast nur Werke aus diesem Genre gehört und neu gekauft. Dabei habe ich mich natürlich auch mit den Interpretationen auseinandergesetzt.


    Schwacher Versuch !!! :D :D


    Ich gebe keine Tips. :baeh01: :baeh01:

    Grüsse aus Rhosgobel


    Radagast

  • Tststs,


    Du hältst mich also für einen Hinterheimtückischen?


    Mir ging es doch wirklich nur um Dein Interesse an der Verwendung historischer Instrumente bei Streichquartetten...


    Ob ich Dir das jemals verzeihen kann?


    :rolleyes:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Original von Ulli
    Tststs,


    Du hältst mich also für einen Hinterheimtückischen?


    Aber Ulli das würde ich nie von Dir denken. 8) 8)


    Zitat


    Mir ging es doch wirklich nur um Dein Interesse an der Verwendung historischer Instrumente bei Streichquartetten...


    Informationen gibt es leider erst nach dem Rätsel !


    Zitat


    Ob ich Dir das jemals verzeihen kann?


    :rolleyes:


    Ulli


    Aber natürlich, spätestens heute. :angel:

    Grüsse aus Rhosgobel


    Radagast

  • Salut!


    auch hier




    werden historische Instrumente bespielt:


    Erich Hörbarth entlockt die Töne einer J. Guarnerius filius adreae, Cremona 1683, Andrea Bischof spielt auf einem französischen Instrument des ausgehenden 18. Jahrhunderts, die Viola stammt von Carolus le Plot, Lille 1725 und wird von Anita Mitterer gehalten. Das Cello von Alessandro Gagliano aus 1705 spielt Christoph Coin.


    Ich habe vorerst nur die mittlere dieser Edition mit op. 18 nos 2 und 3... aber nicht mehr lange...


    :D


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Original von Ulli
    Ich habe vorerst nur die mittlere dieser Edition mit op. 18 nos 2 und 3... aber nicht mehr lange...


    willst du sie loswerden?? Dann immer her damit! =)


    Ein Ensemble wurde noch nicht genannt: Kuijken Quartet
    = Sigiswald K., Francois Fernandez, Marleen Thiers, Wieland K.


    Es gibt ein paar Mozart Quartette (nicht zu empfehlen), dann sehr gute Haydn-Quartette: 7 Worte und op. 76
    Darüber hinaus zum Quintett erweitert sämtliche Mozart Quintette: erste Sahne.


    Dies alles bei Denon erschienen, daher schwer zu bekommen, aber nicht unmöglich. Eventuell gibt es noch neuere Aufnahmen die ich nicht kenne.


    Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich von Q. Festetics immer noch nichts gehört habe ((@ Ulli, darum!). Kuijken Q. und Q. Mosaiques gefallen mir gleich gut.


    Gruß, Khampan

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  • Zitat

    Original von Khampan
    Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich von Q. Festetics immer noch nichts gehört habe ((@ Ulli, darum!).


    Warum?


    Erklärung nutzen Dir eh nix: Du wirst ausgepeitscht! 8)


    Für die ganz interessierten sollte dann hier auch allmählich mal das genannt werden:



    Ludwig van Beethoven
    Streichquartett c-moll op. 18 Nr. 4
    Streichquartett C-Dur op. 59 Nr. 3


    Anton Steck, Violine
    Christoph Mayers, Violine
    Jane Oldham, Viola
    Antje Geusen, Violoncello


    Das Zwanzig-Schuppen-Quartett spielt auf Originalinstrumenten Ludwig van Beethovens, jedenfalls soweit nachweisbar.


    Es klingt einfach nur traumhaft schön... wie hier behauptet wird.


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Original von Ulli
    Warum?


    sorry, hatte doch glatt festetics mit mosaiques verwechselt.
    Ich meinte nur, immer her damit!



    Zitat

    Erklärung nutzen Dir eh nix: Du wirst ausgepeitscht! 8)


    da bleibt mir nur, um die Gnade zu bitten, daß das wenigstens standesgemäß geschieht. Vielleicht mit ausrangierten Darmsaiten oder so...



    Die Schuppenzieher-CD gibt es übrigens bei Amazon


    kannst du mir nicht dein Exemplar so lange leihen, bis ich mal wieder zu Kräften komme?


    Gruß, Khampan

  • Zitat

    Original von Khampan
    Die Schuppenzieher-CD gibt es übrigens bei Amazon


    Ja,


    da hast Du ganz Recht! Die Ausgabe der preußischen Dingsbumsda basiert natürlich auch auf dieser Ausgabe, was zu diesem Fehler führte. Allerdings ist die CD beim Museums-Verein etwas günstiger zu haben, soweit ich mich erinnere.


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Ich habe die Haydn Quartette erstmalig in Aufnahmen des Aeolian String Quartet kennengelernt, damals noch als Vinyl-Boxen und es sind mustergültige Aufnahmen. Später habe ich sie auch von einigen anderen Quartetten gehört, bis ich auf das Quatuor Mosaique gestoßen bin - und fast vom Stuhl gefallen wäre.



    Die Sonnenquartette sind für mich unter allen von Mosaique eingespielten Haydn-Quartetten die besten.( Ich habe sie alle nach und nach gekauft, so besessen war ich davon) Nr.2, 3 und 4 wurden 1990 aufgenommen, die Nr.1,5 und 6 erst im März 1992


    Das affettuoso e sostenuto (3.Satz des ersten Quartetts) ist ganz unvergleichlich, voller nostalgischer Zwischentöne und Klangschattierungen. Ein absoluter Gipfel an Klangkultur - nicht minder das op.20/2, das einen um Worte verlegen macht. "Hautgout" ist ein Begriff, der mir in etwa das bezeichnet, was diese Musik so einzigartig macht. Ich weiss nicht, ob Haydn es so gemeint hat, vielleicht ist diese liebevolle Klangmalerei auch ein Abweg - dann stünden ja immer noch Aufnahmen auf modernen Präzisionsinstrumenten zur Verfügung um uns wieder zur Ordnung zu rufen.


    Ein weiteres Quartett mit Aufnahmen auf historischen Instrumenten
    ist "The Revolutionary Drawing Room" mit sehr ansprechenden Einspielungen von Donizettis Streichquartetten, die bis heute im Schatten seiner Opern recht unbekannt geblieben sind




    Ich kann sie bestens empfehlen, wenn man an frühromantischer Kammermusik interessiert ist - vieles an Donizettis Quartettstil erinnert an Schuberts Quartette, zumindest die aus der Zeit vor dem Rosamunden-Quartett.

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt.


    Arnold Schönberg

  • Noch empfehlenswerter vom Quartett "The Revolutionary Drawing Room" sind die von Boccherini (cpo)!


    Auf alten Instrumenten spielen auch die Musikerinnen und Musiker um Anner Bylsma (Sony), zumeist unter dem Namen L'Archibudelli oder Smithsonian Chamber Players.


    Bei Hungaroton gibts auch schöne Neuantdeckungen des Repertoirs der Klassik. Etwa mit dem Authentic Quartet oder dem QUARTETTO LUIGI TOMASINI

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

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  • Aufgrund von Uli`s Empfehlung habe ich mir die 3 CD´s vom Quatuor Mosaiques bestellt.
    Bisher kam die Platte mit 18/5 und 6.
    Ein sehr schöner Klang!


    Besonders gefällt mir, daß die Primgeige nicht so dominiert. Dadurch kann man Beethovens Versuche, ein Quartett zu einem gleichberechtigten Zusammenspiel zu bringen, viel besser hören, besonders beim 1.Satz von 18/6.


    Der Unterschied zu den Quartetten von Haydn Op.76 wird da sehr deutlich. Das ist kein Übernehmen des vorhandenen Stils, das ist schon etwas Neues. Und dann kann man schon gut verstehen, daß Haydn, mit der Kenntnis dieser Erstlingwerke seines von ihm so genannten "Schülers", keine weiteren Quartette mehr schreiben wollte - oder konnte.


    Ich habe dann noch einmal quergehört - Emerson, Gewandhaus, ABQ - das klingt wirklich anders.


    Das würde ich gerne vom Experten hören:


    Die alten Instrumente - und da gibt es ja jede Menge davon, die auch alle gespielt werden, an Künstler von einer Stiftung ausgeliehen werden - sind das nun im damaligen Verständnis Soloinstrumente oder "Dienstinstrumente" für ein Orchester?
    Immerhin schaffen ja solche Geigen einen Klang, der unsere monumentalen Orchester "schafft" und sind gar nicht leise. Von den in Beethovens Zeit gebrauchten "Sologeigen" steht geschrieben, sie seien für den kammermusikalischen Bereich gebaut und dünner und feiner im Klang als die robusteren Dienstinstrumente.


    Diese Frage stellt sich angesichts einer Aufnahme, wie die oben genannte.


    Mit lieben Gruß aus Bonn :hello:

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

  • Hallo Stabia


    Zitat

    Immerhin schaffen ja solche Geigen einen Klang, der unsere monumentalen Orchester "schafft" und sind gar nicht leise.


    Nein, das stimmt nicht. Das Quatuor mosaiques ist in natura merklich leiser als ein Quartett mit modernen Instrumenten. Besonders die dynamische Spannweite scheint z.B. bei Beethoven vom Cello eingeschränkt zu sein. Deshalb spielen sie nach Möglichkeit in nicht zu großen Sälen, wo die klanglichen Qualitäten ohne Abstriche zur Geltung kommen.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Original von Stabia
    Der Unterschied zu den Quartetten von Haydn Op.76 wird da sehr deutlich. Das ist kein Übernehmen des vorhandenen Stils, das ist schon etwas Neues. Und dann kann man schon gut verstehen, daß Haydn, mit der Kenntnis dieser Erstlingwerke seines von ihm so genannten "Schülers", keine weiteren Quartette mehr schreiben wollte - oder konnte.


    Aha! Dann siehst Du dies also auch so...


    Ich gehe schon davon aus, dass die Musiker zum Quartettieren ihre Soloinstrumente verwendet haben. Aber: nicht alle Orchestrmusiker der damalgien Zeit werden über solche verfügt haben, weil auch die Qualifikation der Musiker - und damit deren Entlohnung - sicherlich eine Rolle spielte.


    Mozart quartettierte übrigens regelmässig mit Dittersdorf, Haydn und Vanhal... alle waren aber keine Tuttischw.... äh... Orchestermusiker.


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Original von Johannes Roehl
    Ich halte es in der Praxis dennoch für unproblematisch, weil selbstverständlich die allermeisten international konzertierenden Steicher Meisterinstrumente aus dem 17.-18. spielen (wer nicht wäre mal interessant?) und man trotzdem versteht, dass mit "historischen Instrumenten" was anderes gemeint ist.


    viele Grüße


    JR


    Nur kurz hierzu, ich hab mal gehört das das ABQ neben ihren Guaerneris und Amatis einen Satz Bulfaris besitzen und diese sogar ihre meistgespielten Instrumente waren.


    LG

  • Moin,


    ich möchte auf zwei mir in letzter Zeit aufgefallene neue Streichquartettensembles hinweisen.


    Rincontro


    sind wohl nicht eine klassische Quartettformation. Ich glaube, es spielen die Stimmführer von Cafe Zimmermann. Auf jedenfall gibt es bereits diese beiden ganz hervorragenden neuen Aufnahmen:





    Quatuor Ad Fontes



    Diese CD wurde schon von Ulli und Pius sehr gelobt.



    Habe ich gerade frisch bestellt. :D


    Abschliessend möchte ich nochmal auf die schon oben genannten "Schuppis" hinweisen, die mit ihren letzten beiden Ries-CDs endgültig in der Topliga spielen. Ausser der Beethoven CD gibt es noch:


    Schuppanzigh-Quartett



    Grüsse aus Rhosgobel


    Radagast

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