Alan Hovhaness (* 8. März 1911 in Somerville, Massachusetts; † 21. Juni 2000 in Seattle) war ein US-amerikanischer Komponist armenisch-schottischer Abstammung.
Hovhaness zeigte früh musikalisches Interesse und begann bereits als Siebenjähriger zu komponieren. Zu Beginn der 1930er-Jahre studierte er am New England Conservatory of Music bei Heinrich Gebhard (Klavier) und Frederick Converse (Komposition). 1934 besuchte er den von ihm bewunderten Jean Sibelius in Finnland, der wenig später Taufpate seiner Tochter werden sollte.
Ab 1948 lehrte Hovhaness für drei Jahre am Boston Conservatory. Ab 1951 widmete er sich nahezu völlig der Komposition.
Ein erster grosser Erfolg war 1955 die Uraufführung seiner 2. Sinfonie Mysterious Mountain durch Leopold Stokowski und die Houston Symphony. Im gleichen Jahr veröffentlichte MGM Records Aufnahmen mehrerer seiner Werke. 1956 bis 1958 unterrichtete Hovhaness Komposition an der Eastman School of Music.
1959 bis 1963 unternahm Hovhaness eine Reihe von Forschungsreisen nach Indien, Hawaii, Japan und Südkorea, um die Musiktraditionen dieser Länder kennenzulernen. Anfang der 1970er-Jahre übersiedelte er endgültig nach Seattle, nachdem er 1966/67 bereits Composer-in-Residence der Seattle Symphony gewesen war. Der Ausbruch des Mount St. Helens inspirierte ihn zu einer gleichnamigen Sinfonie (die Nr. 50, zu seinen bekannteren Werken zählend). (In Auszügen aus wikipedia)
Die Musik von Alan Hovhaness ist umstritten. Das liegt zum einen an der Masse der vorliegenden Kompositionen, alleine 67 Symphonien hat er komponiert, soviel wie kein anderer Komponist seit der Klassik außer Leif Segerstam (200+, von denen viele aber kurze stream-of-conciousness Arbeiten sind, also keine ausgearbeiteten Werke). Zum anderen liegt es an dem Festhalten an der Tonalität wenn auch unter Einbezug fernöstlicher Einflüsse. Dazu wird kritisiert, dass die Kompositionen alle ähnlich klängen, was in gewissem Sinne stimmt, aber natürlich auch auf die Symphonien von Haydn oder die Kantaten von Bach zutrifft.
Letztendlich muß jeder selbst entscheiden, ob er diese Musik mag oder nicht. Ich höre sie gelegentlich und finde sie oft recht ansprechend. Inzwischen sind sicher die Hälfte der Symphonien eingespielt. In den ersten Jahren geschah dies vor allem durch den Komponisten/Dirigenten selbst und die Platten erschienen auf obskuren Labeln. Die sind inzwischen gesuchte Sammlerstücke. Das meiste dieser frühen Aufnahmen hat Albany Records in sein Programm übernommen. In den 1990er Jahren haben dann Gerard Schwartz und das Seattle SO einiges eingespielt und diese Serie wird mit verschiedenen Orchestern jetzt von Naxos weitergeführt.
Aktuell ist gerade diese CD erschienen, die ich aber noch nicht kenne. Ich werde hier gelegentlich CDs mit seiner Musik vorstellen und lade andere "Kenner" ein, das gleiche zu tun. Es gibt eine sehr ausführliche Website über diesen Komponisten.
Das vermutlich bekannteste Stück von Hovhaness ist das kurze "Prayer to Sr. Gregory", das einen guten Eindruck vom Stil des Komponisten vermittelt.