Liebe Forianer
Es ist im Augenblick ein Spagat, einerseits den Krieg Russlands gegen die Ukraine prominent im Forum vor Augen zu sehen - da sind Tatsachen - inklusiver der Bedrohung des gesamten Westens - andrerseits noch ein wenig das Thema "Klassik" zu bedienen.
Ich gehe davon aus, daß - schuldig oder nicht - in Hinkunft russische Pianiste (auf Dirigenten etc komme ich später zu sprechen) einen relativ schweren Stand in Europ haben werden.
Ich möchte das emotionslos -strategisch - aus meiner Sicht darstellen.
Generell ist es ja so, dass momentan - Covid 19 bedingt - weniger Konzerte stattfinden. Letztlich auch, weil viele der älteren Klassikhörer aus Sicherheitsgründen daheimbleiben. Vermutlich werden auch einie Pianisten Dirigenten, Orchestermitglieder, entweder krankheitbedingt - oder aber aus Angst Konzerte vermeiden
Als beim Neujahrskonzert die wiener Philharmoniker lautstark zu singen begannen, da machte ich mir so meine Gedanken. Einige Tage spätermussten sie - wegen vieler Krankheitsfälle im Orchester - einige Konzerte absagen.
Nun kommt noch dazu, daß russische Interpreten - hier befasse ich mit ausschliesslch mit Pianisten - man mag das abstreiten oder bestätigen - eher mit Skepsis oder Abneigung gesehen werden. Das wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf Plattenaufnahmen auswirken. Natürlich wird man nicht alle die Verträge aufkündigen - In der Vergangenheit war es so, daß man die Verträge mit "unliebsamen"Künstlern aufrecht erhielt - aber sie nicht aufnehmen ließ. Das ist das Schlimmste was passieren kann, denn bei Exklusivverträgen darf der Betreffende auch keine Aufnahmen mit konkurrierenden Firmen machen. Wo KEINE Exklusivverträge existieren, da hilf man sich damit, daß man firmeneigene Aufnahmen des Künstler zum Spottpreis neu auflegt. Damit erreicht man, daß der Künstler de facto entwertet wird, und daß sich Neuaufnahmen mit ihm mehr oder weniger nicht rentieren.....
Das läuft alles im Stillen ab - ohne größeres Aufsehen....
Wenn- was ich erwarte - auch diesmal in etwa so verfahren wird, dann wäre mit einen Rückgang des Angebots an russischen Pianisten zu rechnen. Das wäre ein großer Schnitt, denn derzeit ist der Anteil von russischen Pianisten überproportional groß. Um die entstehenden Lücken zu füllen müsst internationaler und nationaler Ersatz geschaffen werden. Der zeit ist es ja so, daß deutsche und österreichische Pianisten - im Gegensatz zur Vergangenheit - eher unterrepräsentiert sind. Das gilt eigentlich auch für englische und französische.
spanische und australische Pianisten, die zwar in ihren jeweiligen Ländern teilweise sehr bekannt sind - aber es oft nicht ins deutsche WIKI geschafft haben.
Zum Spiel: Jeder Mitspieler darf BELIEBIG VIELE - bekannte - oder weniger bekannte Pianisten aufzählen, die KEINE "russischen Wurzeln" haben. - ABER JEWEIlS NUR EINER PRO TAG - Ebenso soll nur EINE typische CD gezeigt werden - Denn wir planen EINZELTHREADS zu einem späteren Zeitpunkt- wo dies möglich erscheint...
Das ist IMO kein Bashing, sondern lediglich eine Bestandaufnahme - wen wir in Europ- Australien_ Amerika sonst noch haben.
Denn eines wage ich zu prognoszieren: NACH dem Ende von Covid UND dem Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine - wird die Klassikwelt - ebenso wie die "reale" eine andere sein
mfg aus Wien
Alfred
PS: Auf Grund der eher moderaten Beteiligung, die aber bislang aber für mich schon einige zu Tage gebracht hat, habe ich die momentane Anzahl möglicher Nominierungen auf vorläufig ZEHN erhöht - Die Beschränkung auf EINEN PRO TAG bleibt jedoch aufrecht.