DONIZETTI, Gaetano
POLIUTO
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Oper in drei Akten
Libretto von Salvatore Cammarano
Uraufführung: Neapel 1848
Ort der Handlung: Das römische Armenien zur Zeit des Kaisers Decius (249-251)
Die Personen der Handlung:
Severo, römischer Prokonsul – Bariton
Felice, Gouverneur von Mitiline – Bass
Paolina, seine Tochter – Sopran
Poliuto, ihr Gatte – Tenor
Callistene, Oberpriester Jupiters – Bass
Nearco, Führer der armenischen Christen – Bass
Ein Christ – Tenor
Christen, Beamte, Priester, Soldaten und Volk
Vorgeschichte:
Paolina und Severo, ein römischer General, haben sich geliebt. Dann geht das Gerücht um, er sei in einer Schlacht gefallen. Paolinas Vater, Felice, bittet seine Tochter, den armenischen Edelmann Poliuto zu heiraten. Paolina, die ihren Geliebten für tot hält, willigt ein. Sie liebt Poliuto zwar nicht so wie Severo, ist ihm aber nicht abgeneigt. Eines Nachts spricht sie im Schlaf, woraufhin Poliuto an die Untreue seiner Gemahlin glaubt. Callistene, ein Hohepriester Jupiters, streut noch kräftig Salz in die Wunden, da er Paolina hasst, weil sie ihn einmal verschmäht hat.
1. Akt:
Poliuto trifft sich mit Nearco, dem Führer der Christen, und spricht mit ihm über seine Zweifel an Paolina. Poliuto ist fest entschlossen, sich als Christ taufen zu lassen, obwohl die Christen verfolgt und verbannt werden. Poalina spürt Poliutos Idee für den neuen Glauben, und folgt ihm heimlich zum geheimen Treffpunkt der Christen. Dort trifft sie auf Nearco, der ihr berichtet, dass die Christen seit neuestem nicht mehr verbannt werden, sondern mit dem Tode bestraft werden.
Paolina bleibt alleine zurück, und wird Zeuge der Taufe ihres Mannes. Sie ist tief beeindruckt von der Religiösität des neuen Glaubens. Poliuto erklärt ihr, warum er sich dem neuen Glauben angeschlossen hat. Naerco tritt wieder zu den Beiden und erklärt, dass Severo, der die Schlacht überlebt hat, jetzt verstärkt Jagd auf die Christen macht. Zum einen ist Paolina glücklich, dass Severo noch unter den Lebenden weil, zum anderen weiß sie, dass er für immer für sie verloren ist.
Eine große Menschenmenge begrüßt Severo auf dem großen Platz von Mitilene. Servero ist glücklich, als man ihm berichtet, dass Paolina auf ihn warte. Als er jedoch erfährt, dass sie geheiratet hat, wird er wütend, und fühlt sich betrogen.
2. Akt:
Callistene deutet Severo im Hause Felices die Möglichkeit an, dass Paolina zu der Hochzeit gezwungen wurde. Nichtsdestotrotz wirft Severo Paolina Untreue vor. Paolina offenbart ihre widerstrebenden Gefühle, traut sich aber nicht zu sagen, dass sie Severo immer noch liebt. Sie bittet ihn zu gehen. Callistene berichtet unterdes Poliuto vom Treffen zwischen Paolina und Servero. Obwohl Poliuto nichts von der früheren Liebschaft nichts weiß, ist er wegens Paolinas Untreue wütend.
Er drückt, allein gelassen, seine Wut und Eifersucht aus. Plötzlich kommt ein anderer Christ, und berichtet ihm, dass Nearco in Ketten von den Römern abgeführt wurde. Da sind alle Rachegedanken verflogen, und er eilt zum geheimen Treffpunkt der Christen.
Im Tempel Jupiters verehren die Römer ihre Götter. Naerco soll die Namen der Konvertiten preisgeben, woran dieser aber nicht im Traum dran denkt. Man droht ihm die Todesstrafe an, aber er schweigt weiter beharrlich. Da bekennt sich Poliuto zu seinem neuen Glauben und wird prompt zum Tode verurteilt. Paolina ist entsetzt. Sie bittet ihren Vater, Poliuto zu begnadigen. Als dieser nicht zustimmt, wirft sie sich Severo flehend vor die Füße.
Diese Geste versetzt Poliuto derart in Zorn, dass er sich losreisst, den Altar umschmeisst und seine Frau verflucht. Daraufhin werden Naerco und Poliuto von den Wachen fortgeschleppt.
3. Akt
Callistene stachelt in einem Heiligtum der Heiden die Priester an, weiter gegen das Christentum zu arbeiten.
Poliuto ist alleine im Kerker. Er träumt, seine Frau ist ihm wirklich treu. Er vergibt ihr, als sie ihn besucht. Poalina versucht zum letzten Mal, dass Poliuto von seinem Glauben abschwenken soll. Doch dieser lehnt ab, weil er glaubt, im Himmel ein besseres Leben führen zu können. Paolina ist dermassen beindruckt von der Festigkeit seines Glaubens, dass sie auch konvertieren will. Poliuto ist zunächst nicht begeistert, doch dann stimmt er zu. Sie beschließen, gemeinsam zu sterben.
Als Paolina Servero ihren Entschluss mitteilt, ist er vollkommen erschrocken, und fleht sie an, dies nicht zu machen. Doch sie bleibt standfest. Da schickt Servero Poliuto, Paolina und die anderen Christen in die Löwengrube in den sicheren Tod.
©Uwe Mosmüller für Tamino-Klassik.at