Guten Tag
Johan Schenck wurde im Frühjahr 1660 in Amsterdam als Sohn von aus Deutschland stammenden Eltern geboren
und am 03. Juni 1660 in der Kirche „Mozes en Aaron“ getauft.
Über seine Jugend und seine Ausbildung ist nichts überliefert.
Als Gambenspieler könnte er von Philipp oder Carel Hacquart ausgebildet geworden sein,
beide Musiker waren in dieser Zeit in Amsterdam tätig.
In seiner Heiratsurkunde bezeichnete er sich 1680 als „Musicant“.
Als Gambist mit einer an englischen Vorbildern geschulten Technik fand er bei den Amsterdamer Honoratioren früh Gehör,
er lebte von den musikalischen Aufträgen der wohlhabenden Bürgerschaft und musikliebenden Kaufleute.
Die aus dieser Zeit erhaltenen Musikstücke sind allerdings schwierig zu spielen
und weniger als Auftragskompositionen bürgerlicher Hausmusik anzusehen.
Seine Werke wurden alle in Amsterdam, meist bei Estienne Roger, gedruckt. Als virtuoser Gambenspieler war weit bekannt,
ein Zeitgenosse schrieb über ihn: „Keiner bespielt dieses Instrument mit mehr Verfeinerung als er !“
Sein Ruhm als Gambenspieler führte ihn 1696 nach Düsseldorf an den Hof des Kurfürsten Johann Wilhelm II. von der Pfalz,
der ebenfalls ein großer Musikliebhaber und Gambenspieler war.
Am kurfürstlichen Hof war Schenck nicht nur als Musiker sondern auch als Hofbeamter tätig,
1710 wurde er zum „Hofkammerat“ ernannt.
Er begleitete seinen Herrn zur Kaiserkrönung Karls VI. 1711 nach Frankfurt
und blieb war bis zu seinem Tode 1716 im Dienst des Kurfürsten in Düsseldorf als „Musicant“ und „Hofkammerrat“ tätig.
In seinem Oeuvre nemmen Solo- und Ensemblemusik hauptsächlich für Gambe einen breiten Raum ein,
zwei Bücher sind aber auch der Violine gewidmet.
Veröffentlicht hat J. Schenck:
op. 1 Weltliche und kirchliche Vokalmusik
op. 2 „Tyd en Konst-Oeffeningen“ (Amsterdam, 1688 )
op. 3 12 Triosonaten „Il Giardino Armonico“ (Amsterdam, 1691 )
op. 6 Scherzi musicali (Amsterdam, 1701)
op. 7 Suonate a violino e violone o cimbalo (Amsterdam, 1699 )
op. 8 Le Nymphe di Rheno (Amsterdam, 1704 )
op. 9 Werke für Viola da Gamba (Amsterdam, 1704 )
Erstmals lernte ich Musik von J. Schenck -eine Ciaconna in G- auf einer LP von 1971
mit dem Alarius-Ensemble kennen.
Eine weitere hörenwerte Aufnahmen seiner virtuosen Gambenkunst ist diese CD
"Les Fantaisies bisarres de la Goutte"
mit dem famosen Gambenduo L. Duftschmidt u. S. Watillon.
Seine Triosonaten op. 3 Nr. 1-12 "Il Giardino Armonico"
hat das Ensemble La Suave Melodia auf dieser CD
eingespielt.
Hier hätte ich mir etwas mehr "Feuer" gewünscht,
die Musiker agieren hier etwas verhalten.
Welche nennenswerte Einspielungen dieses interessanten Komponisten gibt es noch ?
Gruß
aus der Kurpfalz
Bernhard