Kürzlich wurde irgendwo hier im Forum bedauert, dass es über den Bassisten Peter Roth-Ehrang so wenig Informationen im Netz gäbe. Da ich sowieso schon lange vorhatte, den Sänger hier vorzustellen, ist dies für mich willkommener Anlaß, diesem Mangel abzuhelfen:
Roth-Ehrang, Peter, Baß, * 8. Juni 1920 Ehrang (bei Trier), † 28. Dezember 1966 in Hamburg.
Ursprünglich erlernte Peter Roth aus Ehrang den Beruf des Vermessungstechnikers. Seine Stimm-Begabung fiel dem Leiter des Männerchores auf, bei dem er in der Freizeit mitsang. Daruf wurde er an der Berliner Musikhochschule Schüler von Paul Lohmann und Kurt Prasse.
Erstmals sang er öffentlich 1950 am Stadttheater von Trier den Eremit im »Freischütz«. 1952-55 wirkte er an den Opernhäusern von Leipzig und Dessau. Zusammen mit Ernst Kozub wirkte er an der Uraufführung der Oper »Wat Tyler« von Alan Bush mit. Wie fast alle Erfolg versprechenden Stimmen der damaligen DDR wurde er nach (Ost)Berlin berufen, wo er 1955-61 große Erfolge, zumal im Wagner-Repertoire, hatte.
1960-64 sang er bei den Bayreuther Festspielen den Fafner im Ring-Zyklus. Seit 1961 war er Mitglied der Staatsoper Hamburg. Gastspiele an der Wiener Staatsoper, an der Grand Opéra Paris (1963), an der Oper von Lyon und in England. In Hamburg sang er u.a. 1963 in der Uraufführung der Oper »Figaro läßt sich scheiden« von Giselher Klebe.
Neben seinem Wirken auf der Opernbühne hatte er eine ebenso erfolgreiche Karriere im Konzertsaal.
Mit dem ebenfalls jung verstorbenen Tenor Fritz Wunderlich machte er in der Frühzeit der Langspielplatte viele Aufnahmen, vorwiegend für das Label „Opera“ der Eur. Buchgemeinschaft.
Kurz vor seinem frühen Tod mit 46 Jahren wirkte er im Fernsehstudiuo Hamburg noch bei einer Verfilmung der Oper „Ein Maskenball“ mit Sandor Konya, Roberta Peters und Martha Mödl mit.
LG