Samuel Ramey, der Rossinibass

  • Mir fiel auf, dass es noch keinen eigenständigen Thread zu Samuel Ramey gibt. Da er auf sehr zahlreichen Aufnahmen vertreten ist, denke ich, dass es an der Zeit ist, ihm einen eigenen Thread zu widmen.


    Geboren wurde Samuel Ramey 1942 ( oder 1940? ) in Colby in Kansas, USA. Seine internationale Karriere begann 1980 nach seinem Auftritt beim Festival Aix-en-Provence, wo er mit Marylin Horne und Montserrat Caballe als Partnerinnen den Assur in Rossinis Semiramide mit triumphalem Erfolg gesungen hatte.
    Bald darauf folgten alle großen Opernhäuser.
    Ein Satz über ihn ist mir in Erinnerung geblieben: "Als Rossinibass setzte er Maßstäbe für das 20. Jahrhundert".
    Besonders lagen ihm die Bösewichter, z.B. der Mefistofele von Boito oder der Mephistopheles von Gounod.
    Wenn ich meine Opernsammlung durchschaue, ist er doch vielfach vertreten.
    Ich schätze ihn sehr und habe ihn leider nur einmal live in der Oper L´amore dei tre Re von Montemezzi erlebt.


    Jolanthe

  • Liebe Jolanthe,


    vielen Dank für die Eröffnung dieses Threads! Wieder ein Bass mehr in der Reihe der hier vorgestellten großen Sänger!
    Auch für mich war Samuel Ramey lange die Verkörperung des "Rossini"-Sängers, allerdings ist sein Repertoire längst nicht nur auf italienisches Belcanto beschränkt.


    Hier eine seiner Recital-Platten:



    Samuel Ramey - Opera Arias von Händel, Mozart, Rossini, Bellini, Verdi, Boito, Montemezzi


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ich habe Herrn Ramey erst Anfang dieses Jahres als Scarpia an der Wiener Staatsoper gesehen. Stimmlich ist er altersbedingt natürlich nicht mehr auf der Höhe, aber phasenweise immer noch beeindruckend. Außerdem besitzt er eine starke Bühnenpräsenz.


    Vor einigen Jahren sah ich seinen interessanten Don Giovanni aus Salzburg unter Karajan. In meiner Erinnerung fand ich ihn hier sehr gut, müßte mir das allerdings nocheinmal ansehen, da ich inzwischen Baritone in der Rolle des Giovanni lieber mag als Bässe und in der Regel auch überzeugender finde.


    Daß man ihn als Rossini-Bass bezeichnet, wußte ich gar nicht. Aber reduziert man ihn da nicht zu sehr auf ein Repertoire? Schließlich sang er doch mit Erfolg auch Mozart, Verdi oder Puccini.


    Gregor

  • Ramey ist einer meiner liebsten lebenden Bässe.
    Daß er als "Rossini-Baß" bezeichnet wird, wußte auch ich nicht.
    Ihn bringe ich viel eher mit Mozart und Puccini in Verbindung.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von Joseph II.
    Ramey ist einer meiner liebsten lebenden Bässe.
    Daß er als "Rossini-Baß" bezeichnet wird, wußte auch ich nicht.
    Ihn bringe ich viel eher mit Mozart und Puccini in Verbindung.


    Das mit dem "Rossini"-Sänger war am Beginn seiner Karriere in Europa. Ich bringe ihn zuerst auch mit Rollen in Rossini-Opern in Verbindung, z. B. Moises oder Maometto II, und seine erste Soloplatte waren ausschließlich Rossini-Arien:



    Alles andere - Mozart, Verdi, Puccini bis hin zum Musical kam erst später.....


    LG


    :hello:


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    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Hallo miteinander,


    Samuel Ramey habe ich zuerst mit Musicals kennengelernt, so wie dieses sehr gelungene hier:



    Ein paar Jahre später in den 90ern war er mal in München zu einem Konzert mit lauter "Teufels-Rollen", war ein Erlebnis.


    Songs amerikanischer Komponisten wie Cole Porter sang er auch ganz toll.


    Liebe Grüße aus München


    Kristin

  • Das Konzert kenne ich auch:



    Samuel Ramey - A Date with the Devil

    Arien von Berlioz, Meyerbeer, Boito,
    Offenbach, Gounod, Strawinksy, Liszt
    Samuel Ramey,
    RO München,
    Dir.: Julius Rudel



    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Samuel Ramey singt auf über 25 Aufnahmen in meinem Besitz, und gut 2/3 davon sind Rossini- oder Verdi-Opern (Rossini allen mehr als die Hälfte). Da kann man schon von einer gewissen Spezialisierung sprechen, obwohl ich ihn auch noch in Boitos MEFISTOFELE (:jubel: :jubel: ) und Massenets MANON (:stumm: ) im Ohr habe. Er war fraglos einer der großen Bässe unserer Tage, tut sich aber wohl keinen Gefallen, wenn er die Erinnerung weiter so beschädigt, wie seine Stimme es schon ist.


    Ich nutze aber gerne die Gelegenheit um an zwei Favoriten mit ihm zu erinnern, auf die man nicht so schnell kommt, obwohl der da Großartiges leistet:



    und



    Gerade jemanden wie ihn sollte man aber auch sehen und nicht "nur" hören. Dafür empfehle ich neben den offensichtlichen "Hits" MEPHISTOPHELE und ATTILA besonders dieser Mitschnitt:



    :hello: Jacques Rideamus

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  • Wer die schweren, seriösen, schwarzen Bässe liebt erlebt hier eine ganz andere Spezies von Bass. Beweglich, leicht, stimmschön, virtuos. Ideal verkörpert in Samuel Ramey,
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Ich bin eine Bewunderin von Ramey.
    Habe eine hervorragende DVD ,wo er im Nabucco den Zaccaria blendend singt.
    Auf der Bühne habe ich ihn in in Die Reise nach Reims gehört.


    Rita

  • Zitat

    Original von rita
    Ich bin eine Bewunderin von Ramey.
    Habe eine hervorragende DVD ,wo er im Nabucco den Zaccaria blendend singt.
    Auf der Bühne habe ich ihn in in Die Reise nach Reims gehört.


    Rita


    Liebe Rita!


    Diese Aufnahme habe ich ja auch, finde es ist die beste "Nabucco" DVD die es gibt.


    Samuel Ramey ist so überzeugend, noch dazu das ganze Ensemble dazu.


    Übrigens auch in "Il Vaggio" da sind aber alle großartig.


    Liebe Grüße sendet Dir Peter aus dem verregneten Wien. :hello: :hello:

  • Nachdem wir jetzt soviele Opern mit Samuel Ramey vorgestellt haben, nun ein Blick auf den Musical-Sänger.
    Wer schmilzt nicht dahin, wenn Samuel mit samtweichen Bass "Some enchanted evening" als "South Pacific von Richard Rodgers singt - oder auch "Oh! what a beautiful morning" aus "Oklahoma" vom gleichen Komponisten - bis hin zu "Ol`man river"....


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    Ein Fest für die Ohren!


    LG


    :hello:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald,


    Du sprichst mir aus dem Herzen. Meine allererste Aufnahme mit Samuel Ramey war das Musical "Carousel" (leider kein Cover übertragbar), wo er den Billy Bigelow sang. Dabei habe ich zum allerersten Mal die wunderbare kanadische Altistin Maureen Forrester gehört.


    Bis heute einer meiner Lieblings-CD's mit Sam Ramey.


    Wenn ich "You'll never walk alone" von ihm höre, ist es um mich geschehen.


    LG


    Kristin

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  • Bayern Klassik sendet Ausschnitte aus Opern in der Sendung Cantabile am 28.3. von 14.05 - 15.00 Uhr anlässlich des 70. Geburtstags von Samuel Ramey.
    :hello:
    Jolanthe

  • Zu Samuel Rameys heutigem Geburtstag habe ich die Aufnahme mitgebracht, die vor vielen Jahren in meine Sammlung kam und mit der ich ihn kennengelernt habe:


    Samuel Ramey feiert heute seinen 73. Geburtstag.


    Herzlichen Glückwunsch!


    Willi :jubel::jubel::jubel::jubel::jubel:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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