Tristan und Isolde - Gibt es eine Idealaufnahme ?

  • Oha,


    ich als eher Wagner "Unfreund" musste daraufhin diese Aufnahme bestellen. Bisher ist mir Wagner immer fremd geblieben, aber wer weiß....

  • Mein absoluter Favorit unter den Aufnahmen ....


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    Mödl & Vinay das Traumpaar :!:

    Es gibt hier keine Partie nicht adäquat besetzt ist!


    ....dann kommt lange nicht, danach ........



    lohnt sich fast nur wegen Waltraud Meier, Jerusalem gefällt mir nur in den lyrischen Stellen!

    Allerdings könnte man noch wohlwollend Falk Struckmann als Kurwenal erwähnen!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Birgit Nilsson schrieb in ihrer Autobiographie „La Nilsson – Ein Leben für die Oper“ zu der „Tristan“-Aufführung in Osaka 1967 (Beitrag Nr. 179) folgendes:


    „Im Frühjahr 1967 gab Bayreuth ein Gastspiel in Osaka mit Wielands Inszenierungen der Walküre“ und des “Tristan“. Pierre Boulez hatte einen beachteten „Parsifal“ in Bayreuth dirigiert, und Wieland hatte ihn noch vor seinem Tode als Dirigenten für den „Tristan“ in Osaka gewünscht. Boulez kam leider anscheinend unvorbereitet nach Osaka. Vielleicht war es Wielands Tod, der es ihm schwergemacht hatte, sich mit der Oper zu beschäftigen, ich weiß es nicht. Boulez ist ja hauptsächlich als Dirigent und Komponist moderner Musik bekannt, und der Schritt von dort zur Inkarnation der romantischen Oper ist ohne Frage recht weit. Bedenkt man aber, dass Wagner den „Tristan“ um 1857 komponierte, dann ist diese Musik dennoch weitsichtig und modern. Wir hatten eine Klavierprobe mit Boulez, und es war ein Glück, dass Windgassen und ich dabei waren, um ihm mit Tempi, Übergängen und ähnlichem zu helfen. Es wirkte fast so, als hätte der französische Dirigent nie zuvor die Partitur aufgeschlagen. Da er zudem ein japanisches Orchester zu dirigieren hatte, das den „Tristan“ zum ersten Mal spielte, wagte man kaum auf ein Wunder zu hoffen. Es blieb dann auch tatsächlich aus. Den ersten Akt, der normalerweise 78 bis 79 Minuten dauert, peitschte er in 67 Minuten durch. Der zweite Akt verlief noch schneller, denn dort ist die Musik romantischer, und Romantik ist nun einmal für moderne Musiker und Dirigenten ziemlich unerträglich. Es war das einzige Mal, dass ich froh war, dass Wieland nicht anwesend war.“


    Frau Nilssons Erinnerung mag trügen, aber dies ist der ungekürzte „Tristan“ mit der kürzesten Dauer: lt. den auf ‚Youtube‘ eingestellten Videos dauert der gesamte Boulez-„Tristan“ 198,17 Minuten (1. Akt: 71,54 / 2. Akt: 59,44 / 3. Akt: 67,19).


    Carlo

  • Ich befinde mich derzeit auf der Suche nach meinem (höchstpersönlichen) "Tristan". Worauf ich mich einließ, realisiere ich so langsam.


    Für mich war der "Tristan" immer die Oper schlechthin (s. Tristan #173). Interessanterweise hat mich dazu aber nie dazu gebracht, mir einen wirklichen Überblick über die bestehenden Aufnahmen verschaffen zu wollen. Zur Not hatte ich immer "meinen" Kleiber, den ich sehr schätzte. Vor allem wegen des Orchesters. Kollo - und damit den eher lyrischen, weniger heldischen Tenor - mag ich grundsätzlich, deshalb machte ich in dieser Aufnahme meinen Frieden mit ihm. Vielleicht sprach mich auch das Nicht-Perfekte bei Kollo an. Bis zur Selbstentäußerung zu leiden - und dann perfekt alle Töne zu treffen, erschien mir als Widerspruch. Ob Margaret Price die "Isolde" live singen konnte oder nicht, war mir egal, das Ergebnis auf dem Album überzeugte mich. Richtig bitter fand ich stets Fischer-Dieskaus Kurwenal; zumal, wenn man dies mit der Furtwängler-Aufnahme von 1952 vergleicht. Aber das Orchester. Ja, teilweise vielleicht gehetzt - aber zur Ekstase in der Lage.


    Und nun höre ich mich ganz, ganz langsam durch verschiedene Alben durch. Vergleiche Stimmen. Höre bewusst Melchior, Lorenz, Suthaus, Flagstad, Nilsson. So merke ich, dass ich irgendwie doch am Anfang stehe, und mir noch viel mehr Zeit geben muss auf dieser Entdeckungsreise. Was ist mir wichtig? Wann schlägt Perfektion in etwas Unbeseeltes um? Wie viel Mono und Geknister kann ich ertragen?


    Derzeit würde ich Furtwängler (1952, mit Flagstad und Suthaus) vor Böhm und Kleiber ansiedeln. Böhm erscheint mir (!) teilweise schon fast zu perfekt und damit irgendwie auch unbeteiligt, weniger glühend als Furtwängler jedenfalls. Bei Kleiber stören mich Kollo und Fischer-Dieskau denn doch in größerem Maße als früher. Eine perfekte Aufnahme werde auch ich am Ende wohl nicht gefunden habe, aber hoffentlich doch die eine, die mir am besten gefällt. Ich bin gespannt.

    "Jein".

    Fettes Brot

  • Mir geht es genauso mit den " neueren " Steroaufnahmen. Welches ist die Beste ?

    Vielleicht Karajan mit Vickers ? Karajan mit Vinay ? Oder wegen Siukola die relativ unbekannte Aufnahme unter Eve Queler aus New York, aber da sind anderen Partien nicht so toll, aber Siukola der Hammer!

    Tolles Orchester unter Kleiber, aber Kollo ? , nicht mein Ding.

    Pappano, toller Orchesterklang, super Isolde, aber Domingo? Nicht als Tristan!

    usw.

    Auch ich suche noch nach "der " neueren Einspielung.

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  • Zitat von Suelzenfuss

    Auch ich suche noch nach "der " neueren Einspielung

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    Stuart Skelton (Tristan), Gun-Brit Barkmin (Isolde), Ekaterina Gubanova (Brangäne), Boaz Daniel (Kurwenal), Ain Anger (King Marke), Angus Wood (Melot), Paul O’Neill (Young Sailor / Shepherd), Andrew Foote (Steersman)

    West Australian Symphony Orchestra, Asher Fisch

    2019


    Zitat von Classical Music

    Endlich ist Stuart Skeltons Tristan auf CD. Und zum Glück das Publikum, das im August 2018 in der Perth Concert Hall in Westaustralien saß und stand – und jubelte. Skelton lieferte ihnen eine Darbietung, die das gesamte Spektrum dieser unglaublich anspruchsvollen Rolle abdeckte: kalt entfremdet im ersten Akt, als Isolde es von ihm verlangte besuche sie; sanft romantisch im ausgedehnten Liebesduett im zweiten Akt und gequält, als der sterbende Held im letzten Akt seine Geschichte enträtselt. Skelton vereint Kraft und Lyrik mit einer bemerkenswerten Ausdauer. Und seine Liebe zum Detail ist unübertroffen.

    Aber Tristan und Isolde braucht mehr als einen Tristan. Während einige vielleicht Zweifel an Gun-Brit Barkmins Isolde haben und sich einen volleren, runden Ton wünschen, besteht kein Zweifel an der dramatischen Kraft ihrer Stimme. In ihrer Erzählung im ersten Akt hängen Sie ihr jedes Wort an; Und wenn sie das Wort „Vasallen“ ausspuckt und damit beschreibt, was sie als Trophäenbraut geworden ist, ist das Gift spürbar. Ekaterina Gubanova ist eine reiche und reife Bragäne und Boaz Daniel ein zutiefst befriedigender Kurwenal; Und dann ist da noch Mark von Ain Anger, kein altbewährter Bass, aber irgendwie jünger, was sein Unverständnis im Monolog im zweiten Akt umso ergreifender macht.

    Alle Ehre gilt auch Asher Fisch und dem West Australian Symphony Orchestra, die klingen, als wären sie mit Wagner-Silberlöffeln im Mund geboren! Fisch versteht es, mit seinen Sängern zusammenzuarbeiten, vergisst aber nie, dass sich das psychologische Drama dieses außergewöhnlichen Werks ebenso im Graben wie auf der Bühne stattfindet.


    Habe mir das heute 3X quer gehört und bin erstaunt, denn ich hatte es so toll nicht in Erinnerung gehabt!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Das hätte ich nicht gedacht......


    ich habe jetzt die Böhm Aufnahme komplett gehört, Solti läuft gerade. Und - da sind schon wunderbare Duette zu hören. Auch die orchestralen Teile gefallen mir doch überwiegend. Beide hatte ich gebraucht gekauft - die Preise sind ja fast unverschämt niedrig. Die Solti Ausgabe bei hat noch Teile der Walküre dabei.


  • Hat hier eigentlich jemand den neuen Bayreuther Tristan gesehen? Ich war eigentlich gewarnt worden, aber meine Neugier überwog, und so wollte ich gestern wenigstens den ersten Akt sehen. Nach einer dreiviertel Stunde langweiligsten Rumsteh-Theaters war meine Geduld allerdings am Ende. Wer masochistisch veranlagt ist, kann es hier ansehen. Immerhin hat das Team um Regisseur Thorleifur Örn Arnarsson einen hübschen Ersatz für die in Bayreuth ja bekanntlich fehlenden Übertitel gefunden, indem sie Wagners Libretto (in seiner eigenen Handschrift) auf das überdimensionale Kleid von Camilla Nylund gedruckt haben. So stand es jedenfalls in einer Rezension; meine Augen sind zu schlecht, um das zu entziffern :)


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    Helmut Mauró schrieb in der Süddeutschen zu recht, dass hier eine Art Theater beschworen wird, von der schon Wagner nichts mehr wissen wollte.

  • Ich bin beeindruckt! Geschlagene 45 Minuten! Ich bewundere Deine Hartnäckigkeit und Leidensfähigkeit. Ich habe nicht mal die Hälfte durchgehalten. Wobei ich das Herumstehen nicht so schlimm fand. Das ist ja normal. Wie es ja auch normal ist (nicht nur in der Oper, aber da allenthalben), dass zwei Personen, die einen gemeinsamen Dialog haben, nicht nur weit entfernt voneinander stehen, liegen, sitzen, rumlümmeln, sondern sich auch so gut wie nie anschauen und auch sonst keinen Kontakt miteinander haben. (Selbstverständlich können die beiden Protagonisten nicht den ganzen Akt hindurch aneinander kleben, aber es gehört zu den grundlegenden Komponenten des Handwerk, die man eigentlich im ersten Praktikum lernt, wie man den Kontakt über die nötige Distanz so halten kann, dass gar nicht auffällt, dass sie so weit entfernt sind. – In dieselbe Kategorie elementaren Handwerks gehört auch, was man dann machen will, wenn man wirklich zeigen will, dass sie eine große Distanz halten. Aber solche handwerkliche Unkenntnis ist in der Branche leider normal.)


    Schlimmer fand ich aber, was an gedanklicher Arbeit (oder besser: Arbeitsverweigerung) zu sehen war. Offenbar hatte der Regisseur keinen Schimmer von dem, worum es in diesem Stück geht, weshalb er jeden Bezug dazu einfach weggelassen und stattdessen irgendwelche selten erklärbaren, nie klärenden Aktionen erfunden hat, damit das Rumstehen nicht gar so sehr auffällt.


    Aber Hand auf’s Herz: Wer hat in den letzten, sagen wir mal zwei Jahrzehnten eine intelligentere oder theatralisch interessantere Inszenierung dieses Stücks gesehen? Ich gehöre nicht zu diesen Glücklichen. Allerdings habe ich so einige theatralisch ebenso ungeschickte, gesanklich aber noch erheblich dümmere gesehen. Seltsamerweise kapitulieren eigentlich alle vor dem Anspruch des Stücks (wie auch beim »Parsifal«), obwohl des doch das strukturell einfachste und in seiner Gedankenführung klarste und präziseste unter Wagners Werken ist. Ich habe mich wieder sehr gewundert, wie viele Stellen in 20 Minuten sichtbar sind, bei denen offensichtlich nicht einmal bemerkt wurde, dass da etwas zu verstehen ist, ganz zu schweigen davon, dass etwas verstanden worden wäre.

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  • Wer hat in den letzten, sagen wir mal zwei Jahrzehnten eine intelligentere oder theatralisch interessantere Inszenierung dieses Stücks gesehen?


    Ich fand den Bayreuther "Tristan" von Katharina Wagner eigentlich recht solide, wenn auch an einigen Stellen etwas bieder und mitunter arg gewollt symbolbeladen (no pun intended!) im ersten Aufzug (mit dieser labyrinthartigen Bühnenkonstruktion, über die die Protagonisten nicht zueinander fanden). Auf jeden Fall war die Inszenierung deutlich besser als die Vorgänger-Produktion von Marthaler am gleichen Ort.


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Aber Hand auf’s Herz: Wer hat in den letzten, sagen wir mal zwei Jahrzehnten eine intelligentere oder theatralisch interessantere Inszenierung dieses Stücks gesehen? Ich gehöre nicht zu diesen Glücklichen.

    Dessau (Michael Schachermaier), Deutsche Oper Berlin (Graham Vick), Berliner Staatsoper (Dmitri Tscherniakow).

    In den Berliner Inszenierungen war ich vielfach und habe von allen genannten hier im Tamino-Forum auch berichtet.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Offenbar hatte der Regisseur keinen Schimmer von dem, worum es in diesem Stück geht, weshalb er jeden Bezug dazu einfach weggelassen und stattdessen irgendwelche selten erklärbaren, nie klärenden Aktionen erfunden hat, damit das Rumstehen nicht gar so sehr auffällt.

    Darüber sollte gesprochen werden.


    Was vermisst Du konkret?

  • Das würde sehr lang werden. In erster Linie ein vernünftiges und aussagekräftiges Zusammenspiel der Darsteller. Das fehlt in der Regel vollkommen. Dazu gehört natürlich auch, dass sie zeigen, dass die Figur, die sie spielen, das, was sie singt auch meint. Und nicht irgendetwas unzugehöriges. Das sind die wichtigsten Punkte. Über alles andere lässt sich reden, da ist viel möglich. (Ich habe schon theatralisch ganz wunderbare, hinreißend schöne Auführugen gesehen, die mit den Gedankengänge des Stücks geradezu barbarisch umgingen. Das ist nicht ideal, aber immerhin besser als das Gegenteil.)


    Und im übrigen habe ich es gern, wenn sich die Inszenierung gedanklich auf der Höhe des Stücks bewegt. Ich muss dem Missverständnis, dass ich damit irgendetwas wie Werktreue meine, wohl nicht vorbeugen. Es ist egal, ob die Inszenierung genau dem Gedankengang des Stücks (ich schreibe durchaus absichtlich nicht »des Autors«) folgt, oder ob sie diese Gedanke kritisiert ode durch bessere ersetzt (letzteres ist in diesem Falle ganz besonders schwer), wichtig ist, dass es auf Augenhöhe geschieht. Und zwar nicht so, dass der Text zum eigenen Verständnis herabgeholt wird, sondern dass man sich mühsam zu ihm hocharbeitet, um dann, wissend, womit man es zu tun hat, sich von ihm abzuwenden, an ihm vorbeizugehen, über ihn hunauszusteigen und was der Möglichkeiten mehr ist.


    Was beim »Tristan« in aller Regel passiert, ist, dass dieses ungeheuerlich subversive Stück, dass die Möglichkeit der Befreiugn aus den Zwängen der Gesellschaft ekstatisch feiert und vorführt, wie alle Grenzen erfolgreich niedergerissen werden können, in die engen Grenzen unseres kleinlichen Alltagslebens zurückgepresst wird. Und zwar eben nicht im Bewusstsein, was da getan wird, sondern weil man sich nicht auf die Zumutung einlässt, die dieses Stück darstellt, nämlich die Forderung, wenigstens gedanklich alles hinter sich zu lassen und sich auf Gedanken einzulassen, von denen man es nie für möglich gehalten hätte, dass man sie denken kann. Es ist ein etwa wie das Bild, das ein Zenmeister für das gegeben hat, was er seinen Schülern abverlangte: Auf der Spitze einer Stange stehen und vorwärtsgehen. Das ist sehr riskant, und das Stück ist es eben auch. Davon sehe ich nie irgendetwas. (Übrigens ist das kein Wunder, denn in einer mittelmäßigen Inszenieurng kann das nicht sichtbar werden. (Aus eben diesem Grunde hat Wagner vermutlich gesagt, nut mittelmäßige Aufführungen könnten das Stück vor dem Verbot retten. Das war ein Witz, aber einer, der sehr geschickt auf den entscheidenden Punkt hindeutet.

  • Und im übrigen habe ich es gern, wenn sich die Inszenierung gedanklich auf der Höhe des Stücks bewegt.

    Zentraler Satz. Diese Forderung zu erfüllen, macht sehr viel Mühe und Arbeit.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

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  • Das würde sehr lang werden. In erster Linie ein vernünftiges und aussagekräftiges Zusammenspiel der Darsteller. Das fehlt in der Regel vollkommen.



    Das hat mMn viel damit zu tun, ob man als Festspielbesucher oder als Fernsehzuschauer dabei ist.


    Sitzt man in Bayreuth ganz vorne, gehen Spiel und Gesang noch einigermaßen Hand in Hand.


    Spätestens ab der mittleren Reihe wird das visuelle Geschehen der Akteure immer schwächer, die gesangliche Leistung und die textliche Akzentuierung sind für das Bühnengeschehen ausschlaggebend.


    Krass ausgedrückt: einen eingefleischten Wagnerianer würde es kaum stören, wenn ein Stromausfall zur kompletten Dunkelheit führen würde, Hauptsache Orchester und Gesang würden unbeeindruckt weitermachen.


    Anders ist es bei den Fernsehübertragungen, hier kommt es zu einer deutlichen Veränderung der maßgeblichen Qualitätsfaktoren.


    Da passt es dann so gar nicht zusammen, wenn das Objekt der Begierde heiß entbrannt besungen/angesungen wird und der Akteur dabei in eine ganz andere Richtung schaut oder komplett in sich gekehrt wirkt.

  • Hallo zusammen,

    jetzt mal ganz abgesehen von der visualen Umsetzung (der Stream hatte Untertitel, und das war für mich wichtiger als das auf der Bühne viel Action abgeht, aber ich habe auch nur einen Teil angeguggt) ...


    ... wie fandet ihr Musik und Gesang ?


    Die Musik fand ich sehr stark. Ich mag die Instrumentalen Teile bei Wagners Opern sehr gerne. Da gefällt mir fast alles.

    Gesang, na ja, ich bin nun mal kein allzu großer Opernfreund und hatte auch diesmal wieder Schwierigkeiten mit den weiblichen Stimmen. Habe kaum was verstanden und war über die Untertitel zu Mitlesen heilfroh.

    Die männlichen Parts haben mir gut gefallen

    Insgesamt fand ich den Gesang in der Soundmischung ein bissel leise. Von daher war es etwas schwer zu verstehen (auch die Männer)

    War das nur mein Eindruck, oder wie fandet ihr das ??

  • Krass ausgedrückt: einen eingefleischten Wagnerianer würde es kaum stören, wenn ein Stromausfall zur kompletten Dunkelheit führen würde, Hauptsache Orchester und Gesang würden unbeeindruckt weitermachen.


    "So isset" (wie der Rheinländer sagt). ;)

    Kommenden Samstag werde ich die 2. Aufführung des Tristan besuchen und mir mein eigenes Bild von allem machen.


    Das Musikerleben live im Festspielhaus kann keine noch so exzellente Aufnahmetechnik (Ton wie Bild) wiedergeben.


    Zurückkommend auf die Eingangsfrage "Gibt es eine Idealaufnahme"?


    Meine Antwort nach 55 Jahren "Wagnererfahrung": "Nein, die gibt es nicht und wird es auch nie geben. Aber es gibt eine Reihe großartiger Aufnahmen".


    Eine meiner liebsten Aufnahme ist der (schon mehrfach genannt) Bayreuther Tristan aus dem Jahre 1966 mit Nilsson, Windgassen, Ludwig, Wächter, Talvela unter der Ltg. von Böhm.


    Aber grundsätzlich ist mir die Aufnahme am liebsten, die ich gerade höre :)

    Ob ich nicht höre? ob ich die Musik nicht höre? Sie kommt doch aus mir. (aus "Elektra")

  • Das Musikerleben live im Festspielhaus kann keine noch so exzellente Aufnahmetechnik (Ton wie Bild) wiedergeben.

    Definitiv, das ist so.


    Speziell bei Bayreuth sollte man hinzufügen: Der Regisseur, der nach einer Premiere nicht ausgebuht wird, hat irgendwas falsch gemacht. Selbst Wieland Wagner bekam für seine Inszenierungen Morddrohungen.


    Aber es gibt eine Reihe großartiger Aufnahmen".

    Mein Liebling ist leider mono: Furtwängler mit Flagstadt und Windgassen. Die Aufnahme mit Karl Böhm steht allerdings bei mir auch hoch im Kurs.


    Live ist für mich die Inszenierung von John Dew im Dortmunder Opernhaus nicht übertroffen worden. Mit Sonja Borowski-Tudor als Traum-Brangäne, damals Ensemble-Mitglied der Dortmunder Oper, wie auch Kurwenal und König Marke (Karl-Heinz Lehner). John Pierce gab über alle Aufführung hinweg einen kraftvollen Tristan, der auch im Schlussaufzug noch Kraftereserven hatte, Jayne Casselmann sang die Isolde, Michael Hofstetter spielte die Oper nahezu kammermusikalisch. Damals bin ich für die Aufführungen, die ich gesehen habe, immer von Köln nach Dortmund gefahren. Unvergesslich.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

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  • Speziell bei Bayreuth sollte man hinzufügen: Der Regisseur, der nach einer Premiere nicht ausgebuht wird, hat irgendwas falsch gemacht. Selbst Wieland Wagner bekam für seine Inszenierungen Morddrohungen.


    Nun, das gilt wohl nicht nur für Bayreuth, aber dort ist es natürlich ganz speziell. :)

    Mein Liebling ist leider mono: Furtwängler mit Flagstadt und Windgassen. Die Aufnahme mit Karl Böhm steht allerdings bei mir auch hoch im Kurs.


    Live ist für mich die Inszenierung von John Dew im Dortmunder Opernhaus nicht übertroffen worden. Mit Sonja Borowski-Tudor als Traum-Brangäne, damals Ensemble-Mitglied der Dortmunder Oper, wie auch Kurwenal und König Marke (Karl-Heinz Lehner). John Pierce gab über alle Aufführung hinweg einen kraftvollen Tristan, der auch im Schlussaufzug noch Kraftereserven hatte, Jayne Casselmann sang die Isolde, Michael Hofstetter spielte die Oper nahezu kammermusikalisch. Damals bin ich für die Aufführungen, die ich gesehen habe, immer von Köln nach Dortmund gefahren. Unvergesslich.

    Von meinem "Lieblingstristan",einer Aufführung im November 1975 an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf, existiert wohl nur (oder Gott sei Dank) ein (privater??) Mitschnitt bei Youtube. Berit Lindholm und Gerd Brenneis in den Titelpartien, Karl Ridderbusch als König Marke, Katherine Pring als Brangäne, Leif Roar als Kurwenal, Heribert Steinbach als Melot, E. Lee Davis (Steuermann) und Heinz Leyer als Hirte. Am Pult stand Günther Wich und, da bin ich mir aber nicht mehr ganz sicher, Grisha Barfuß führte Regie. Dieses Musikerlebnis ist für mich auch unvergesslich.


    John Dew und seine Art zu inszenieren habe ich 1980 (als Chorsängerin) an den Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld/Mönchengladbach kennengelernt. Er inszenierte dort "Die Meistersinger" und in den Folgejahren den "Ring". Seine Arbeiten waren damals schon vielbeachtet und vielbesprochen. Von daher verwundert es mich nicht, dass Ihnen seine Tristan-Inszenierung so zusagt. :)

    Ob ich nicht höre? ob ich die Musik nicht höre? Sie kommt doch aus mir. (aus "Elektra")

  • ... "Lieblingstristan" ...

    Am Pult stand Günther Wich und, da bin ich mir aber nicht mehr ganz sicher, Grisha Barfuß führte Regie.

    Wenn es dieser Tristan war, dann war der Regisseur Georg Reinhardt.

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    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Wenn es dieser Tristan war, dann war der Regisseur Georg Reinhardt.

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    Hallo Orfeo,


    danke Dir. Ja, es war diese Inszenierung und es war Georg Reinhardt. Das Bühnenbild war von Heinrich Wendel.


    Ich habe mittlerweile soviele "Tristane" gesehen und gehört, da fällt der Groschen dann schon einmal etwas später ....... oder ich muss nachschauen. :) Irgendwo habe ich auch noch das Programmheft der Premiere, die, das möchte ich nicht unerwähnt lassen, mein erster "Live-Tristan" war.

    Für dieses Werk hatte ich mir sehr viel Zeit gelassen und ich habe mir dies in kleinen Häppchen über Jahre "erarbeitet" und mir vertraut gemacht. Desto größer war natürlich dann mein "Tristanerlebnis". Verständlich, dass diese Aufführung mein "Lieblingstristan" ist und bleibt.

    Ach, das waren noch Zeiten, als man am 1.Tag des Kartenvorverkaufs morgens um 6 Uhr, mit Thermoskanne und Klappstühlchen ausgerüstet, vor dem Eingang der Oper darauf wartete, dass die Türe zum Kassenraum geöffnet wurde. Heute genügen ein paar Klicks am PC oder Smartphone.


    Es grüßt herzlich

    Wogtraute

    Ob ich nicht höre? ob ich die Musik nicht höre? Sie kommt doch aus mir. (aus "Elektra")

  • Idealaufnahme? - Gibt es nicht und wird es auch nicht geben, weil immer ein Erdenrest bleibt. Doch es gibt eine Aufnahme, die zumindest dem Ideal ziemlich nahe kommt:


    Tristan und Isolde / 1 C 147-00899/903

    aus dem Jahr 1952. Sie wurde auch hier bereits mehrfach erwähnt und gepriesen.


    Dieser TRISTAN hat bis heute einen Sonderstatus. Einmal des Dirigenten wegen, zum anderen wegen der herausragenden Besetzung der Hauptrollen, und nicht zuletzt wegen des brillanten Orchesterspiels, mit dem uns das damals noch junge Londoner Philharmonia Orchestra erfreut.

    Furtwängler versteht es, die Mitwirkenden zu Höchstleistungen zu animieren, an der Spitze Kirsten Flagstad, die, noch im Vollbesitz all ihrer überragenden Stimmittel, auch die schwierigsten Passagen mühelos meistert (ob das Gerücht stimmt, daß ihre Kollegin Elisabeth Schwarzkopf sie an besonders exponierten Stellen unauffällig unterstützt hat, ist bis heute nicht restlos geklärt, spielt für den Hörer aber auch keine entscheidende Rolle). Unzweifelhaft war die Norwegerin die größte Isolde ihrer Zeit. Zu rühmen ist auch die stimmliche Kraft und Stetigkeit von Ludwig Suthaus, die faszinierende Farbigkeit seines Tristan, besonders im Schlußakt, wo er eine wahrhaft erschütternde, poesievolle Darstellung abliefert, und nicht zu vergessen den jungen Fischer-Dieskau als ritterlicher Kurwenal. Auch Josef Greindl als König Marke und die US-Amerikanerin Blanche Thebom (Brangäne) wissen zu überzeugen, obwohl ich Christa Ludwig in dieser Rolle um einen Tick vorziehen würde. Einzig Rudolf Schock, der allerdings nur in den Nebenrollen als Hirt und Seemann auftritt, scheint mir ein wenig der Delikatesse zu ermangeln, obwohl er zur Zeit der Aufnahme auf der Höhe seiner Karriere stand. Seine berüchtigten Höhenprobleme machen sich bereits hier bemerkbar. Doch das ist eine Nebensächlichkeit, die dem Gesamteindruck keinen Abbruch tut.


    Natürlich gebührt dem Dirigenten Wilhelm Furtwängler die größte Ehre, weil er das Geschehen von Anfang an in seinen Bann zwingt und die Leidenschaft, aber auch die Verlassenheit, die Trostlosigkeit und zarte Melancholie dieser in unzähligen Farben schillernden Musik in einzigartiger Weise zum Erklingen bringt. Mit dieser Aufnahme hat er sich ein weiteres Denkmal gesetzt, wenn es dessen überhaupt noch bedurft hätte.


    Obwohl die Toningenieure unter der Führung von Walter Legge wahre Wunder vollbringen, vermißt der heutige Hörer (und wahrscheinlich auch die von gestern) doch schmerzlich das Fehlen der Stereotechnik, die leider im Jahr 1952 noch nicht zum Einsatz kommen konnte. Schade.


    Für mich, das sei noch gesagt, steht auf Platz zwei Böhms Bayreuther Aufnahme aus dem Jahr 1966 (DGG), die klangtechnisch kaum Wünsche offenläßt, aber nicht die einzigartige Atmosphäre von Furtwänglers Meisterleistung zu erzeugen vermag. Doch wir wollen froh sein, beide Aufnahmen hören zu dürfen, wann immer wir wollen. Bis heute habe ich noch nie den Wunsch gehegt, mir eine "modernere" Aufnahme zuzulegen.


    Zum Schluß noch ein Wort zu Werk und Schöpfer: Der Franzose Marcel Proust meinte einmal, daß er im Tristan "die Mannigfaltigkeit fand, die er im Leben vergeblich gesucht hatte" und der bekannte Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki, ein Überlebender des Warschauer Ghettos, rief, als in seinem unvergessenen "Literarischen Quartett" die Rede auf Wagner kam, spontan aus: "Ja, er war ein Schwein ... aaaber: Er hat den TRISTAN geschrieben!"


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • (ob das Gerücht stimmt, daß ihre Kollegin Elisabeth Schwarzkopf sie an besonders exponierten Stellen unauffällig unterstützt hat, ist bis heute nicht restlos geklärt, spielt für den Hörer aber auch keine entscheidende Rolle).

    Lieber nemorino, in der jüngst in deutscher Übersetzung erschienen Kirsten-Flagstad-Biographie von Ingeborg Solbrekken wird das Thema sehr sachlich behandelt (S. 408). Demnach dürfte nun klar sein, dass Elisabeth Schwarzkopf die beiden C's bei der leidenschaftlichen Begegnung zwischen Isolde und Tristen im zweiten Aufzug besteuerte. Unter sehr guten Kopfhörern wird nach meiner Überzeugung deutlich, dass sich in zwei sehr kurzen Momenten eine andere Stimme auf die der Flagstad legt. Für damalige technische Aufnahmeverhältnisse ist das sehr gut gemacht. Ich hatte nie ein Problem damit. Die Einspielung selbst nimmt dadurch in ihrer künstlerischen Gesamtheit keinerlei Schaden. Dass eine Kollegin für die andere einspringt, empfang ich stehs als Ausdruck höchster Professionalität.


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    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Aus irgendwelchen Gründen habe ich mir vorgenommen in nächster Zeit noch einmal Tristan und Isolde zu sehen. :)



    Da wäre tatsächlich eine gute Aufnahme im Web für mich ideal - meine alte Aufnahme mit Kleiber bietet halt kein BIld -. Die aktuelle Bayreuther Einspielung ist ja gerade nun nicht empfohlen worden. Was könnte denn einem sehr sporadischen Opern-Gucker empfohlen werden?

  • Es gibt eine berühmt gewordene Produktion, von der ich zu meiner Schande gestehen muss, dass ich sie immer noch nicht vollständig gesehen habe, nämlich die aus München (ursprünglich) aus dem Jahr 1998. Regie führte Peter Konwitschny, und der beteiligte Dramaturg könnte Dir eventuell bekannt vorkommen... ;)


    Ich verlinke hier mal den ersten Aufzug, die gesamte Aufführung ist vollständig und legal auf Youtube verfügbar. Links zum zweiten und dritten Aufzug sind dann dort angegeben. (Da die Einbettung im Forum in diesem Fall nicht funktioniert, belasse ich es beim einfachen Link.)


    https://www.youtube.com/watch?v=37jIJKE5VBY


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Der dritte Aufzug ist offenbar leider nicht mehr verfügbar.

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Es gibt eine berühmt gewordene Produktion, von der ich zu meiner Schande gestehen muss, dass ich sie immer noch nicht vollständig gesehen habe, nämlich die aus München (ursprünglich) aus dem Jahr 1998. Regie führte Peter Konwitschny, und der beteiligte Dramaturg könnte Dir eventuell bekannt vorkommen... ;)

    Zu Tristan und Isolde an der Bayerischen Staatsoper 1998 gibt es immer noch das Programmbuch (199 Seiten) bei ZVAB und im Shop der Staatsoper.


    Ein Auszug daraus: "Der Begriff Liebestod, der ja interessanterweise nicht von Wagner stammt, worauf man immer wieder mal hinweisen sollte, ist für mich sozusagen windschief. Ich höre aus der Schlußmusik eine unglaubliche, ja eine unbändige Freude heraus. Sie bringt für mich unüberhörbar zum Ausdruck, daß Tristan und Isolde es endlich nach großen Schwierigkeiten geschafft haben, sich allen Verstrickungen um sie herum zu entziehen, um von nun an erst wirklich zu leben. Und das heißt in erster Linie: um zu lieben."


    Nachfolgend eine Besprechung dieser Inszenierung

    http://www.omm.de/veranstaltun…11tristan-und-isolde.html

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

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