Super Beitrag, noch zwei Anmerkungen von mir:
1) Bei den Instrumentalkonzerten wäre noch Dvoraks Cellokonzert zu nennen.
2) Der reife Strauss löst sich zwar bezüglich Form und Instrumentation sehr deutlich vom Brahms'schen Vorbild (und diese Aspekte mögen die Gemeinsamkeiten überblenden), doch die Satztechnik wäre IMO so ohne Brahms nicht denkbar. Man fingere sich nur einmal durch das Klavierarrangement von "der Anstieg" aus der Alpensinfonie. Zumindest die erste Hälfte hätte so doch - betrachtet man die kontrapunktische Verflechtung, lineare Stimmführung, Eigenständigkeit des Basses, Akkordsetzweise etc. - fast genauso gut von Brahms stammen können! Man müsste nur ein paar Quartsextakkorde streichen.
Brahms war sicherlich als so ziemlich einziger, der der Ästhetik Hanslicks wirklich nahe gekommen ist, auch eine Inspirationsquelle für die Ideen der Neoklassizisten.