Als ich den Namen zum ersten Mal hörte, habe ich sie für eine Ungarin gehalten, dabei ist sie eine echte Wienerin:
Muszely, Melitta, österreichische Sopranistin, * 13. September 1927 in Wien.
Sie wurde in Wien ausgebildet und begann ihre Sängerinnenlaufbahn 1950 in Regensburg. 1954–68 war sie Mitglied der Hamburger Oper.
Ab 1957 sang sie regelmäßig an der Berliner Staatsoper. Bekannt wurde sie durch ihre Verkörperung der Violetta und der 4 Frauengestalten in Les contes d'Hoffmann in den Inszenierungen Felsensteins an der Komischen Oper Berlin.
In Wien sang sie Smetanas Marie, Rosalinde, Donna Elvira, Pamina. Aber auch Liederabende gab sie regelmäßig, wie auf dieser alten LP:
Ein Liederabend mit Melitta Muszely
Melitta Muszely/Prof. Günther Weissenborn
Leider weiß ich nicht, wo sie heute lebt (?) und wie es ihr geht. Nach dem Ende ihrer aktiven Laufbahn kehrte sie in ihre Heimatstadt Wien zurück. Das letzte Interview liegt schon viele Jahre zurück:
Sie erzählte damals, dass sie ausgebildete Pianistin sei und von ihrer heimlichen Liebe zum Jazz und auch zurUnterhaltungsmusik. Vor ihren Auftritten, so sagte sie, höre sie gern Jazz. Bevorzugt Aufnahmen des Modern Jazz Quartet oder von Friedrich Gulda.
Auf Platten hat sie auch viel Operette gesungen, aber auf der Bühne schreckte sie auch vor Zwölfton-Musik nicht zurück.
In der Freizeit hörte sie damals am liebsten Chansons von Edith Piaf oder Yves Montand. Das ist allerdings schon etliche Jahre her.
Vielleicht weiß ja unser Operus, wie es ihr heute geht, denn zu den Gottlob-Frick-Tagen nach Ölbrunn ist sie immer gern hingegangen.
Hier eine CD, die ich neulich erst erstanden habe, nachdem die alte Vinyl-Platte doch schon ziemlich abgespielt war:
Hier singt sie eine reizende Marie!
LG