Lieblingsoperetten und Komponisten

Hallo Harald,

Ich mag die Operette und ich zähle sie auch durchaus (wenngleich als Randbereich) zur Klassischen Musik, wobei einige Operetten ja durchaus in die Nähe der komischen Oper kommen, andere hingegen eigentlich schon ein Singspiel sind, ein Vorläufer des Musicals.
Die Fledermaus von Johann Strauß wurde in meiner Jugend als Operette bezeichnet (und IMO ist es auch eine !!), zählt aber heut zu den komischen Opern.
Warum Zar und Zimmermann als komische Oper gilt, Bocaccio jedoch als Operette wusste ich lange Zeit nicht.Da bei ist die Antwort eher simpel: Zur Zeit von Zar und Zimmermann war die Operette noch nicht erfunden.
Wenn man die Operette beurteilt, dann muß man sie als Gesamtes sehen. Sie ist eigentlich als Verspottung der Oper gedacht gewesen, hat sich aber später dann verselbständigt und zu einer eigenen Kunstform entwickelt.
Auch das Publikum vor 100 Jahren war sich der Tatsache bewußt, daß hier keine tiefschürfenden Themen abgehandelt wurden, daß die Handlungen banal und simpel gestrickt sind. Jedoch beruht die Operette auf 3 Pfeilern: Den ins Ohr gehenden Melodien, der (kostspieligen )Ausstattung und des Humors.

Meine Lieblingoperetten sind

Strauß: Nacht in Venedig
Suppé: Bocaccio
Millöcker: Bettelstudent

Gruß aus Wien
Alfred

Fledermaus eine "komische Oper"? Mir ist dieses Oeuvre bislang - und so betrachte ich sie auch - *nur* als Operette geläufig. Und zwar von Anfang an bis heute!

Gruss,

Hendrik

Für mich war und ist die "Fledermaus" auch immer eine Operette gewesen.
Im "Führer durch die Opern" aus 1912 steht "Komische Oper (Operette) in 3 Akten"
Harenberg führt sie auch als Operette,wobei immer wieder betont wird, "ebenbürtig einer Oper", und der Eiertanz endet mit dem Resume: Grenzfall zwischen Oper und Operette.
Dies dürfe darauf zurückzuführen sein, daß dieses Werk an der k.u.k Hofoper (der heutigen Wiener Staatsoper) zur Aufführung gebracht wurde.
Wahrscheinlich wäre es damal ein Skandal gewesen eine Operette dort aufzuführen, und so "adelte" man das Stück. Ich errinnere mich aber genau, daß auch in meine Jugend immer wieder das Wort "Oper" in Zusammenhang mit der Fledermaus auftauchte

Grüße aus Wien
Alfred

Meine Lieblingsoperetten:

1) Die Fledermaus, (wenn sie nicht unter die Kategorie "Oper" fällt, was mir offen gestanden egal ist),
2) Die lustige Witwe
3) Land des Lächelns
4) Der Zarewitsch

Die Operette ist nicht so mein Fall; es gibt eigentlich nur zwei, die ich ab und mal höre:
Die Fledermaus und Die lustige Witwe.

Näher gebracht wurde mir letztere Operette durch diese fantastische Aufnahme:

Hallo!

Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich die Fledermaus nicht als komische Oper, sondern als Operette sehen. Ich würde lediglich den Zigeunerbaron nicht als Operette sehen, sondern als Oper, schliesslich hat Strauß ihn ja für die "Opernbühne", wie er sagte, komponiert.

Jetzt aber zu meinen Lieblingsoperetten:
Strauß-Die Fledermaus
Lehar-Die lustige Witwe, Das Land des Lächelns
Kalman-Gräfin Mariza, Csardasfürstin
Millöcker-Der Bettelstudent
Zeller-Der Vogelhändler

Mfg Joschi

Hallo,

noch eine Liste wo ich meinen Senf dazu geben kann:

Strauß: Fledermaus, Zigeunerbaron, Eine Nacht in Venedig
Millöcker: Der Bettelstudent
Suppé: Bocaccio
Lehar: Die lustige Witwe, Das Land des Lächelns, Giuditta
Kalman: Gräfin Mariza, Czardasfürstin
Zeller: Der Vogelhändler

Nachtrag:
Offenbach: La belle Helène, Orphée aux Enfers, La Grande Duchesse de Gérolstein
Sullivan: The Mikado

Die Fledermaus ist natürlich eine Operette. Zwei Akte lang ginge sie auch als komische Oper durch, aber der dritte Akt hat nun nichts mit Oper zu tun.

Hallo,

meine Lieblingsoperetten sind folgende:

Johann Strauß Sohn: "Die Fledermaus"

Jacques Offenbach: "La Grande Duchesse de Gerolstein" / "Orphée en enfers" / "La belle Hélène"

Franz Léhar: "Die lustige Witwe"

Oscar Straus: "Die lustigen Nibelungen"

Gilbert/Sullivan: "HMS Pinafore"

Dem Operettenfreund, der sich näher über die Gattung informieren will, sei das von Volker Klotz verfaßte Buch "Operette" empfohlen, das gerade in zweiter Auflage neu erschienen ist

Grüße

GiselherHH

Ich mag eigtl. nur eine Operette: Nämlich Offenbachs "Orphée aux enfers". Ansonsten sagt mir dieses Genre wenig.

ob oper (da wär ich nie draufgekommen) oder -ette :D, ich halte die fledermaus für eines der genialsten werke der musikliteratur und liebe sie über alles ... wie fällt da der zigeunerbaron ab .. den finde ich ziiiiemlich langweilig

Recht hast du,Klingsor!

Ein oder zwei Ohrwürmer machen noch lange keine gute Operette.
Die zuvor genannten Werke verfügen über eine Reihe sog.Gassenhauer-Melodien,aber durchgängig genial und auf höchstem Niveau agiert in diesem Genre nur Die Fledermaus von Johann Strauss.

Mit respektablem Abstand möchte ich noch Das Land des Lächelns von Franz Lehár erwähnen,der Rest ist ausschnittweise nett zu hören,im Wesentlichen aber die Oper nachgeäfft.

O jeh, da kann ich Stunden lang reden/schreiben.

Zigeunerbaron, Fledermaus, Bettelstudent, Lustige Witwe, Gräfin Mariza, Orpheus in der Unterwelt, Eine Nacht in Venedig, Die Großherzogin von Gerolstein, Vogelhändler .... usw.
Alles ist lustig, alles ist gut.

Daneben mag ich auch sehr gerne Operetten (????) von Gilbert und Sullivan. Ganz oben an der Reihe steht bei mir "The yeoman of the Guard". Zufällig lausche ich gerade die CDs mit "The Pirates of Penzance", auch sehr lustig. Von ihnen habe ich auf Decca 11 Doppel-CDs. Sie sind noch zu bestellen.

Zitat

Original von Siegfried

Mit respektablem Abstand möchte ich noch Das Land des Lächelns von Franz Lehár erwähnen,der Rest ist ausschnittweise nett zu hören,im Wesentlichen aber die Oper nachgeäfft.

Das sehe ich in Lehars Fall genau umgekehrt: Land des Lächelns versucht mit den unzulänglichen Mitteln der Operette die Große Oper a la Butterfly nachzuäffen, aber die Lustige Witwe finde ich dagegen witzig, selbstironisch, durchaus brillant. In einer hypernationalistischen Zeit (ca. 1905) zu texten "sie [Chou-chou, Frou-frou u.a. Damen im Maxim] lassen mich vergessen das teure Vaterland", das hat schon was Auch wenn das Vaterland kein großes heiliges Reich, sondern nur ein Operettenfürstentum wie Pontevedro ist...

viele Grüße

JR

Zitat

Original von Siegfried
Mit respektablem Abstand möchte ich noch Das Land des Lächelns von Franz Lehár erwähnen,der Rest ist ausschnittweise nett zu hören,im Wesentlichen aber die Oper nachgeäfft.

Hallo Siegfried,

Kennst Du die Werke von Sullivan?

LG, Paul

Hallo,

als Neuling bin ich bei der Durchsicht des Threadverzeichnisses auf diesen thread gestoßen.

Lieblingsoperetten - für mich alles, was gut gemacht ist. Natürlich Johann Strauss (Zigeunerbaron, Wiener Blut), Lehar und Emmerich Kalman (Csardasfürstin, Gräfin Mariza).

Gefreut hat mich, dass Harald im Startbeitrag Paul Abraham nennt, der m.E. inzwischen viel zu wenig aufgeführt wird - insbesondere den Ball im Savoy würde ich zu meinen Lieblingsoperetten zählen.

Operette heißt aber heute wohl auch Auseinadersetzung mit moderner Regie, und an Konwitschnys "Land des Lächelns", das ich in der Fernsehübertragung verfolgt habe, habe ich noch zu beissen....

Hallo Elisabeth,

und herzlich willkommen bei Tamino.

Es freut mich besonders, eine weitere Operettenliebhaberin begrüßen zu dürfen.

Mit deinen Lieblingsoperetten liegst du bei uns wie du vielleicht schon gelesen hast voll im Trend. Und naja wie du vielleicht auch gesehen hast, können einige darunter auch ich, sich mit der Konwitschny Regie so gar nicht anfreunden.

Im Großen und Ganzen, aber sind wir Operettenfreunde uns aber einig. Die Operette lebt!

Ich wünsche dir viel Spass bei uns.

LG

Maggie

Hallo zusammen,

da ich mich in diesem Thread, zu meinem Erschrecken bis auf einen herzlichen Willkommensgruß, noch nicht geäußert habe, möchte ich dies nun nachholen.

Die Frage ist aber gar nicht so leicht zu beantworten. Zum Glück heißt der Thread ja nicht "Arche" und ich kann mehrere Lieblingsoperetten und Komponisten benennen. Das Problem bei der Angelegenheit bleibt jedoch bestehen. Welche mag ich nun wirklich am liebsten?

Also für heute fällt meine Wahl auf.

Platz Nummer 1 natürlich Emmerich Kálmán

Platz Nummer 2 Franz Lehár

Platz Nummer 3 Johann Strauss II

Oh je, da fehlen noch so viele Lieblingsoperetten, aber ich habe mich ja nur für heute entschieden.:]

LG

Maggie

Nachdem ich mich schon diverse Male anderswo zur Operette geäußert habe, hier meine "Lieblinge". Wie bei Maggie ist meine Liste eigentlich viel länger, so dass ich einmal darauf verzichte, die hier schon mit Recht aufgeführten Klassiker Offenbachs und der Wiener Operette erneut abzufeiern, sondern zehn Komponisten mit je einem herausragenden Werk nenne, die allesamt bestens geeignet sind, das verbreitete Vorurteil gegen die Operette zu widerlegen. Die Reihenfolge ist chronologisch nach dem Jahr der Uraufführung:

Hervé: LE PETIT FAUST
Offenbach: LES BRIGANDS
Lecocq: LES FILLES DE MADAME ANGOT
Gilbert & Sullivan: THE MIKADO
Chabrier: L'ÉTOILE (und die herrliche Kurzoperette UNE ÉDUCATION MANQUÉE)
Fall: MADAME POMPADOUR
Audran: LA POUPÉE
Künneke: DER VETTER AUS DINGSDA
Hahn: CIBOULETTE (oder MOZART?)

Und als Nr. 10 vielleicht noch zwei "halbe" Operetten, weil die gerne wegen ihrer Herkunft fälschlich als Musicals gelten:
Bernstein: CANDIDE
Sondheim: A LITTLE NIGHT MUSIC

Warum gerade die? Das ergäbe fast ein Buch.

Rideamus

Beim Suchen nach dem Zigeunerbaron bin ich jetzt auf diesen Thread gestoßen und lasse ihn kurz wiederaufleben:

Meine Lieblinge

Emmerich Kalmann - Gräfin Mariza
Johann Strauß Sohn - Der Zigeunerbaron und Wiener Blut
Carl Millöcker - Der Bettelstudent
Carl Zeller - Der Vogelhändler
Ralph Benatzky - Im weißen Rößl

Liebe Grüße aus München

Kristin

Meine fällt auf:

Die Fledermaus, Direktaufnahme aus der Wiener Staatsoper, 31.12.1960 - Johann Strauss, Sohn,
mit Hilde Güden als Rosalinde und Eberhard Wächter als Eisenstein,

Die lustige Wiwe, Franz Lehár,
mit Hilde Güden und Per Grunden,

Der Zigeunerbaron, ohne Dialoge, Johann Strauss, Sohn,
mit Hilde Zadek und Julius Patzak,

Der Mikado, Gilbert & Sullivan,
mit John Wakefield, Marion Studeholme, John Holmes u.a.
EMI His Masters Voice 2er LP set ESDW 1077183

Liebe Grüße Peter, aus Wien.