Roberta Peters - Koloraturstar aus USA

  • Roberta Peters wurde am 4.5.1930 in New York geboren.


    Noch bevor die Salzburger Festspiele 1963 begannen, gab es in den, damals recht kulturinteressierten Tageszeitungen einen Artikel, dass die weltbeste Königin der Nacht kommen würde.


    Ihr Name war in Europa, fast unbekannt, aber sie sang die Königin und über Nacht hatten wir eine zweite Königin, neben Erika Mechera, jedoch nur für die Zeit der Festspiele, ihr Name war Roberta Peters.



    Auch 1964 sang sie diese Partie in Salzburg.


    Wenn man aber denkt, dass sie "nur" die Königin sang, denkt nicht richtig, sie war in den USA der Koloraturstar.


    Sie sang 1971 an der MET, mit Franco Corelli, die Lucia in "Lucia di Lammermoor" mit enormen Erfolg.



    Daneben nahm sie auch die Zerbinetta in der Richard Strauss Oper "Ariadne auf Naxos" auf.



    Nach 1964 kam Roberta Peters nicht mehr nach Salzburg, auch nicht nach Wien, denn da hatten wir, nach damaligen Kritiken, eine Königin die gleichwertig war: Erika Mechera und später Lucia Popp.


    Aber es war damals die Zeit, wo in Tageszeitungen, nicht nur 6 Seiten Sport war, sondern zumindest 3 Seiten Kultur und das verbindet mich auch heute noch mit Roberta Peters.

  • Hallo!


    Roberta Peters kenne ich nur aus New Yorker Aufnahmen, unter anderem folgende Aufnahmen:



    Mozart-Don Giovanni 1957 - Karl Böhm


    Hier gefällt sie mir sehr gut, wenngleich es sicherlich bessere Aufnahmen dieser Oper gibt. Vor allem akustisch eher schwach.



    Rossini - Il barbiere di Siviglia 1958 - Erich Leinsdorf


    Sängerisch überzeugt mich hier nur Merrill, Peters klingt mir etwas zu affektiert und eitel, einfach ein bissal unsympathisch. Ein weiteres Highlight ist der Dirigent Leinsdorf, der (wie meist) zu Höchstform aufläuft, wenn Stimmen hinzukommen.



    LG Joschi


  • Diese hervorragende Live- Aufnahme von 1950 dokumentiert die große


    Kunst von Roberta Peters. Die anderen Mitwirkenden dieser Aufnahme


    sind auch aus der allerersten Reihe und kaum zu übertreffen.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Zitat

    Original von Joschi Krakhofer
    Hallo!


    Roberta Peters kenne ich nur aus New Yorker Aufnahmen, ...


    Du kennst die Böhm-Zauberflöte nicht??? Und traust dich das auch noch zu schreiben....


    :D

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Sehr zu empfehlen:



    1. Der Hölle Rache - Die Zauberflote
    2. I dreamt that I dwelt in marble halls - The Bohemian Girl
    3. Jewel Song - Faust
    4. Or son sola - Fra Diavolo
    5. Son vergin vezzosa - I Puritani
    6. Ah, non credea... Ah, non giunge - La Sonnambula
    7. Les oiseaux dans la charmille - Tales of Hoffmann
    8. Prayer & Barcarolle - L'Etoile du Nord
    9. A vos yeux, mes amis - Hamlet
    10. Charmant Oiseux - La Perle du Bresil
    11. Swiss Echo Song
    12. The last Rose of Summer - Martha
    13. Ah, fors'e'lui, Sempre libera - La Traviata
    14. Prendi per me sei libero - L'elisir d'Amore


    Doch die CD ist schwer zu bekommen

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  • Zitat

    Original von Theophilus


    Du kennst die Böhm-Zauberflöte nicht??? Und traust dich das auch noch zu schreiben....


    :D


    Ja ich trau mich :D
    -ich bin mir auch nicht sicher, ob ich mir die jemals zulege (inzwischen sinds schon 10 Zauberflöten geworden - und so toll find ich die Oper auch nicht :untertauch: - dass ich zurzeit keine weitere brauche)


    LG joschi

  • Nachdem Roberta Peters heute ihren 69. Geburtstag feiern kann, will ich zu diesem Anlass auch ein paar Zeilen schreiben.


    Musica hat weiter oben eine schöne Recital-Platte vorgestellt, die ich auch gerne hätte! Da wird als Titel Nr. 2 auf der CD ein Lied aus der Oper "The Bohemian Girl" angeführt, das schon jeher zu meinen Lieblingsliedern gehört.
    Als erstes Auslands-Gastspiel hat Roberta Peters 1951 in Londons Covent Garden Opera in William Balfes Oper "The Bohemian Girl" (Die Zigeunerin) gesungen - auch das genannte "Marble Halls"-Lied....


    Aber eine Rolle hat sie - bei aller Vielseitigkeit - am häufigsten gesungen: Der "Oscar" in Verdis "Maskenball". Davon gibt es auch unzählige Mitschnitte - die meisten aus ihrer 35-jährigen Zugehörigkeit zum Ensemble der Metropolitain Opera in New York.


    Zeitweise war sie in dieser Zeit mit dem berühmten Bariton Robert Merrill verheiratet, die Ehe hielt jedoch nicht lange, später heiratete sie einen Immobilienhändler und hatte mit ihm zwei Söhne. Nach ihrer aktiven Laufbahn ging sie einer Lehrtätigkeit an der Ithaka University nach.


    Zu ihrem heutigen Geburtstag wünschen wir ihr alles gute und noch viele Jahre bei guter Gesundheit!


    :jubel: :jubel:


    Das ist auch eine meiner Lieblingsplatten mit ihr (auch wegen Erich Leinsdorf, meinem Lieblingsdirigenten):

    Aufnahme: 5.–14.8.1957, Studio Rom
    Dirigent: Erich Leinsdorf
    Orchestra del Teatro dell'Opera di Roma
    Coro del Teatro dell'Opera di Roma
    Chorleitung: Giuseppe Conca


    Alisa: Miti Truccato Pace
    Arturo Buklaw: Piero di Palma
    Edgardo di Ravenswood: Jan Peerce
    Enrico Ashton: Philip Maero
    Lucia: Roberta Peters
    Normanno: Mario Carlin
    Raimondo Bidebent: Giorgio Tozzi


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Roberta Peters, die amerikanische Koloratursopranistin, die ich mit dieser Aufnahme:



    vor 49 Jahren als Königin der Nacht kennengelernt habe, wurde am 4. Mai 1930 geboren.


    Sie feiert heute ihren 85. Geburtstag.


    Happy Birthday!


    Willi :jubel::jubel::jubel::jubel::jubel:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Ein hervorragender Sängerjahrgang! Auch ihr unvergleichlicher "Schwiegersohn" Tamino würde heuer 85. :hail:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Lieber Siegfried,


    wen meinst Du denn als Schwiegersohn?
    Ich dachte Du meinst Wunderlich, aber der hat ja am 26.9. Geburtstag.
    Heuer bedeutet aber im selben Jahr.
    Als nicht süddeutscher habe ich nun nachgeforscht, also ist es Wunderlich.


    :hello: Herbert

    Tutto nel mondo è burla.

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  • Ich höre gerade eine wunderbare Aufnahme der Oper "Lucia di Lammermoor" mit Roberta Peters in der Hauptrolle und schaue in diesen Thread. Auch er gehört zu den verwaisten Threads, in den lange nichts mehr geschrieben wurde. In Erinnerung an eine der schönsten Koloraturstimmen stelle ich folgende CD ein:

    W.S.

  • Eine Aufnahme muss aber unbedingt in diesen Thread, sie wurde, wie mir scheint, bisher überhaupt nicht erwähnt:
    VERDI: RIGOLETTO (Gesamtaufnahme)
    Roberta Peters (Gilda), Robert Merrill (Rigoletto), Jussi Björling (Herzog), Giorgio Tozzi (Sparafucile), Anna Maria Rota (Maddalena) u.a.
    Chor und Orchester des Opernhauses Rom, Dirigent: Jonel Perlea (Aufnahme: 6/1956, Rom, Teatro del Opera).


    Leider nur in Mono, obwohl RCA in Amerika bereits seit 1954 Stereo-Aufnahmen machte. In Rom stand scheinbar die erforderliche neue Technik noch nicht zur Verfügung. Roberta Peters singt hier, an der Seite großartiger Partner, eine Gilda mit jugendfrischer, glockenreiner Stimme.


    Weiter oben (Beitrag 2) wurde diese Aufnahme als akustisch schlecht gelungen bezeichnet. Hier gibt es sie in ausgezeichneter Stereo-Qualität:


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Das ist eine der Sängerinnen die ich gemieden habe wie der Teufel das Weihwasser und noch immer nichts mit der piepsigen Stimme anfangen kann, da kann das Drumherum noch so toll sein!
    Und gerade die Lucia ist für mich unerträglich! :no:
    Aber es ist alles Geschmasache sagte schon der Affe und biss in die Seife! :D
    Und hier noch der Link zum Riegelotto... für Alfreds Kasse!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Das ist eine der Sängerinnen die ich gemieden habe wie der Teufel das Weihwasser


    Bist Du da nicht ein bisschen zu streng, lieber Fiesco?


    Ich habe Roberta Peters, wie wohl viele hier in Deutschland, zuerst als Königin der Nacht in Böhms "Zauberflöte" kennengelernt, und die habe ich, wie ebenfalls viele hierzulande, zuerst wegen des Tamino von Fritz Wunderlich gekauft. Damals, Mitte der 60er Jahre, war mein Musikgeschmack noch nicht so ausgebildet wie heute, und so habe ich die Peters als Königin durchaus geschätzt (ich kannte bis dato nur Erna Berger und Wilma Lipp in der Rolle). Später, vor allem nachdem ich Lucia Popp bei Klemperer gehört hatte, war Roberta Peters für mich als Zauberflöten-Königin nicht mehr so toll. Aber immerhin, sie erbringt eine durchaus akzeptable Leistung, ihre Koloraturen sind sauber, aber insgesamt singt sie ein wenig unstet.
    Hingegen gefällt sie mir ausgesprochen gut im "Barbier von Sevilla" unter Erich Leinsdorf (RCA). Obwohl die Rosina eigentlich für einen Mezzosopran gedacht ist, wird sie hier nicht nur gesanglich, sondern auch darstellerisch allen Anforderungen gerecht, "indem sie die Rolle der Rosina mit großem Geschick ihrer Stimmlage anpaßt, und in Una voce auch transponiert, bietet sie das wirkliche Bild eines jungen Mädchens mit Witz und Verstand" (rororo Schallplattenführer). Auch ihre Gilda (in der Perlea-Aufnahme, RCA) ist für mich eine schöne Leistung. Vor allem überzeugt sie auch hier als jugendfrische Darstellerin.


    Als Lucia habe ich sie nicht gehört, kann mir aber gut vorstellen, dass sie gegen Callas und Sutherland einen schweren Stand, besser gesagt, keine Chance hat. Nach diesen beiden Künstlerinnen konnten "Nachtigallentöne" dieser Rolle nicht mehr gerecht werden.


    In meinem Regal steht noch eine Aufnahme mit Roberta Peters, da singt sie an der Seite von Rise Stevens (Orfeo) und Lisa della Casa (Euridice) die kleine Rolle des Amor. Sie entledigt sich dieser Aufgabe mit knabenhaft reiner Stimme:


    GLUCK: ORFEO ED EURIDICE (Gesamtaufnahme)
    Chor und Orchester des Opernhauses Rom, Dirigent: Pierre Monteux (Aufnahme: 6/1957).


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

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  • Von der MET gibt es noch einen Live-Mitschnitt vom 28.1.1961, der recht interessant sein dürfte:

    Unter der musikalischen Leitung von Erich Leinsdorf singt Roberta Peters die Rolle der Susanna.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).