Opern zeitlich versetzen

  • Zitat

    Oper war immer ein Politikum - niemals reine Berieselung. Oper ist ein Spiegel der Gesellschaft und der Geisteshaltung, sie als einfache Unterhaltung zu beschneiden, ist nicht nur eine grobe Fehlinterpretatation vom Kunst im Allgemeinen sondern eine Vergewaltigung der Kunst schlechthin.


    Vergewaltigung, du meine Güte. Da sind dir doch wohl ein wenig die Pferde durchgegangen. Außerdem widersprichst du dir m.E. hier. Denn wenn Oper ein Spiegel der Gesellschaft und der Geisteshaltung ist, dann doch wohl derjenigen der Entstehungszeit, und eben diesen Bezug verdrehen Regisseure, die das ganze mit dem Holzhammer zum Vehikel von aufgeschraubten Jetztzeit-Bezügen und irgendwelchen Skandälchen machen. Wer soll denn da noch die damaligen Bezüge und Anspielungen verstehen, wie du es forderst? Das ist dann eben eine Sache der wissenschaftlichen Aufarbeitung durch Dramaturg & Co., die mir das schön erklären können. Wer sich das nicht durchliest bzw. anhört, versteht die zeitgebundenen Anspielungen eben nicht, aber durch die Neuenfelssche Regiepraxis versteht er sie erst recht nicht.


    Wenn ein Theater eine Oper mit Gegenwartsbezug spielen will, dann soll es sich eben in Dreiteufelsnamen eine solche schreiben/komponieren lassen oder eine zeitgenössische aufführen. Die Repertoirestücke müssen doch nur dafür herhalten, da sie mehr Publikum ziehen.


    Außerdem stören mich die Wörter Berieselung/Unterhaltung hier. Was ist das denn für ein Opernhörer, für den die Oper ohne Politkrams zur reinen Berieselung verkommt?

    „People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing."
    Florence Foster-Jenkins (1868-1944)

  • oh ich fürchte wir reden völlig aneinander vorbei.




    Zitat

    Denn wenn Oper ein Spiegel der Gesellschaft und der Geisteshaltung ist, dann doch wohl derjenigen der Entstehungszeit,


    nein eben nicht.
    Natürlich ist Kunst erst einmal auf ihre Epoche bezogen, aber nur in ihrer Ästhetik - und vielleicht noch nicht mal das, und erst recht die Themen, sie bleiben immer aktuell - unabhängig von der Form.
    Wäre das nämlich so, das sie allein ihre Zeit wiedergeben, dann wären Opern nicht zeitlos sondern reine Museumsstücke wie ein Zeckeisen, das Heute kein Mensch mehr braucht.
    Vielen opern wird ja auch genau das unterstellt - aber bisher traf das noch auf kein Werk zu...
    Dann würden die Opern uns weder intellektuell noch emotional ansprechen.
    Dem ist aber nicht so.


    geben Shakespear oder Moliere nur ihre Zeit wieder ?
    Natürlich nicht, denn sie sprechen Dinge an, die Heute noch genauso aktuell sind, wie damals.




    Und das ist das was ich meinte, reine Ästhetik (ohne philosophischen Hintergrund z.B.) ist sicher keine Kunst und von Natur aus langweilig und leer.
    Aus diesem Grund fliegt der "röhrende Hirsch" auch auf den Flohmarkt:
    vielleicht "gut gemalt", aber null Inhalt. Er kann erst zur Kunst werden, wenn man den Kontext verändert - das Teil als solches ist das Material nicht wert.


    Eine heile Welt gibt es nicht, das ist eine Erfindung der Nachkriegsgeneration die aufgrund des Erlebten solche Medien wie Heimatfilme etc. zur Bewältigung brauchte.
    In früheren Zeitepisoden wurde niemals nur "das Schöne" gezeigt, erst recht nicht im Barock (Vanitas)


    So etwas hat auf den Bühnen unserer Zeit nichts mehr zu suchen, den Freischütz als Heimatfilm einzufordern ist meines Erachtens eine absolute Vergewaltigung und erst recht eine Verfälschung.
    Und mit Recht werden solche Inszenierungen, stets als bedeutungslos abgestraft.
    Allerdings denke ich, sollte es auch diese Inszenierungen weiterhin geben, für jene die soetwas sehen wollen.



    Was man machen kann ist z.B. in Bayreuth eine richtig schöne altbackene Inszenierung des Parsifal machen, mit Flügelhelmen und gemalten Kulissen.
    Dann aber in die zentrale Loge, Schauspieler setzen, die als Hitler, Göring und andere NS Bonzen kostümiert sind.
    Weil sich eben genau das in diesem Moment entspricht.



    Zitat

    und eben diesen Bezug verdrehen Regisseure, die das ganze mit dem Holzhammer zum Vehikel von aufgeschraubten Jetztzeit-Bezügen und irgendwelchen Skandälchen machen.


    das ist eine etwas dünne Pauschalisierung.


    Und genau darin liegt das ganze Problem. Ihr akzeptiert es nicht, wenn man in einer Oper, eine für uns bedeutende Botschaft auf eine völlig neue Art und Weise sichtbar machen möchte.
    Wie ich schon beim ersten Posting feststellte, geht es hier darum ausschließlich eine Inszenierungskultur der 50er / 60er Jahre wiederaufleben lassen.
    Das hat aber nichts mit Werktreue zu tun, sondern ist reine Nostalgie - die Welt dreht sich aber nunmal weiter und Stillstand ist etwas absolut unnatürliches.


    Und vor allem zieht es etwas (nicht nur unterschwellig) mit sich was ich niemals akzeptieren kann: das Unterbinden von künstlerischen Ansätzen, bzw. die Daseinsberechtigung.




    Wenn ich eine Oper inszenieren würde, dann würde mich im Moment eine möglichst historisch korrekte Umsetzung reizen.
    Und diese Umsetzung wäre wahrscheinlich niemanden recht.
    Denn ich würde das nicht nur auf der Bühne fordern, das Publikum hätte ebenfalls der Inszenierung folge zu leisten und müsste entsprechend gekleidet sein.
    Zudem gäbe es keine Sitzplätze im Parkett, das würde nur die Bauchladenverkäufer stören, die laut schreiend ihre Waren wärend der Oper anpreisen.


    Ich würde es genau so spannend finden mal völlig andere Wege zu beschreiten. Warum soll ich mir meine Welt kleiner machen als sie ist ?
    Und das sehe ich auch so als Opernbesucher.
    Man kann aus jeder künstlerischen Arbeit etwas für sich heraus ziehen, wenn man nur offen auf die Dinge zugeht.
    Ich mag historisch orientierte Inszenierungen, wenn sie gut gemacht sind und ich mag völlig kontroverse Ideen, wenn sie ebenfalls "packen"
    Die Form ist doch schnurz - es geht einfach darum, das man berührt wird.



    Und ich finde es ziemlich bedauerlich, dass ihr diese ganze künstlerische Arbeit nicht wertschätzt, dass ihr ihnen sogar die Berechtigung absprecht.
    Wahrscheinlich betrifft diese Ablehnung nicht nur moderne Inszenierungen sondern zeitgenössische Musik und bildende Kunst im Allgemeinen.
    (Um auch entsprechend dünn zu pauschalisieren)


    Niemals gab es so eine Vielfalt an Inszenierungsformen, von Drottningholm bis Schlingensief ist doch alles verfügbar - und das ist anscheinend auch nicht recht. Man sollte diese Vielfalt lieber genießen und sich daran erfreuen anstatt darüber zu schimpfen.
    Etwas mehr Toleranz und Unvoreingenommenheit und Interesse an der zeitgenössischen Kunst und der Auseinandersetzung mit der Kunst würde ich mir wirklich wünschen.

  • Zitat

    Original von der Lullist
    Etwas mehr Toleranz und Unvoreingenommenheit und Interesse an der zeitgenössischen (...) Auseinandersetzung mit der Kunst würde ich mir wirklich wünschen.


    Ich finde diese Bemerkung von Dir interessant. Wir reden hier über Opern. Wie schon eher gesagt:


    Zitat

    ...da ist eigentlich fast alles, was noch an die Oper erinnert verschwunden. Die Musik gibt es noch. Aber es scheint mir ob da eine anderes Libretto benützt wurde. So weit sich vom ursprüngliches Libretto entfernen, kann m.E. nicht gut sein.


    Wie kann ich eine Oper verstehen, wenn ich eine vom Regisseur gemeinte Analogie nicht (mehr) begreife?


    LG, Paul

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Stellt sich die Frage nach dem WARUM !!
    Warum siedle ich beispielsweise ein Werk wo der Textdichter/Librettist dezidiert geschrieben hat "Venedig im 15. Jahrhundert"
    in einer Munitionsfabrik im Palermo des 20. Jahrhunders an ???
    Was soll das briingen ?


    Es bringt nichts, zumindest nicht dem Werk oder gar dem Komponisten, der im Libretto ja eindeutig festlegt, wie es zu sein hat; alles andere ist Verfremdung, um nicht zu sagen: Verfälschung.


    Es bringt dem sog. "Regisseur" etwas, der damit einen Skandal provozieren will, damit sein Name in aller Munde ist. Nur ist es mittlerweile, nach einigen Jahrzehnten seit dem "Jahrhundert-Ring" u. d. gl., eigtl. gar kein Skandal mehr, irgendeine Oper einfach in die Moderne oder ins Futuristische zu versetzen. Vielmehr wäre es doch heutzutage ein "Skandal" in Bayreuth, würde man librettogetreu inszenieren wie Heinz Tietjen, anstatt irgendeinen Unsinn zu fabrizieren wie dieser Schlingensief mit seinem "Parsifal"* oder jüngst sogar die Wagner-Urenkelin mit ihren "Meistersingern"**. Es ist schlichtweg die Egomanie dieser Leute, die uns Jahr für Jahr immer neue unerträgliche Inszenierungen bescheren, eine abstruser als die andere, eine weiter von der Intention des Komponisten weg als die die nächste.


    Das übliche Procedere heutzutage eben. :no:


    * Die Handlungszeit von "Parsifal" kann man sich insofern in etwa errechnen, als "Lohengrin" bekanntlich unter Heinrich I. (919-936) spielt und Lohengrin Parsifals Sohn ist, "Parsifal" von daher ebenfalls - etwas früher - ins Frühmittelalter zu verorten ist.
    ** Bei den "Meistersingern" heißt es eindeutig "um 1550", da braucht es gar keine weitere Diskussion.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich denke manchmal, daß viele Regisseure sich eigentlich gar nicht mit dem Werk auseinandersetzen wollen - sie haben ein paar nebulöse Vorstellungen von der Oper und möchten diese gerne auf der Bühne verwirklicht sehen. Dabei reichen ihr Wissen um Enstehungs- und Aufführungsgeschichte des Werks, ihre Phantasie und das Vertrauen in die Intelligenz der Zuschauer oft nicht sehr weit; anders sind z.B. die vielen zusammenhanglos erscheinenden Nackten in einigen heutigen Produktionen nicht zu erklären. Ist solchermaßen ein Skandal produziert, fällt mglw. gar nicht so sehr auf, daß sich der Regisseur wenig Mühe mit der Erforschung und Deutung des eigentlichen Werkgehaltes gemacht hat.
    Wenn eine zeitliche Versetzung funktionieren soll -und sie kann funktionieren, wie einige gelungene Produktionen beweisen, erinnerlich sind mir besonders eine Norma aus Bonn in den 80er Jahren und in letzter Zeit der Liebestrank aus Lyon (Alagna/Gheorghiu)- wenn sie also funktionieren soll, dann muß sie mit leichter Hand bewerkstelligt werden, ohne daß der Zuschauer das Gefühl vermittelt bekommt, als wolle man ihm jetzt ganz fürchterlich etwas beibringen; dafür gehen die meisten nicht in die Oper, und sie nehmen den mahnend erhobenen Zeigefinger letztlich doch übel.


    Grüße!


    Honoria

    "...and suddenly everybody burst out singing"
    Busman's Honeymoon

  • Zitat

    Original von Honoria Lucasta
    Ich denke manchmal, daß viele Regisseure sich eigentlich gar nicht mit dem Werk auseinandersetzen wollen...


    Wenn ich aber den Lullist gut verstanden habe, dann tun sie das doch.
    Nur kann man die Frage stellen, ob ihre Schlußfolgerungen richtig sind. Wenn für mich die Identifikation mit der Geschichte der Oper (wie sie im Libretto steht) verloren geht, hat der Regisseur m.E. sein Zweck nicht erreicht.


    Und gerade darum habe ich diesen Thread begonnen.


    LG, Paul

  • Für mich ist ein Kriterium für eine gelungene Regie, dass ich die Geschichte, die mir der/die Regisseur/in mit dieser Oper erzählen will, verstehe, ohne dass ich auf Hilfsmittel, wie zum Beispiel ein Programmheft, angewiesen bin.


    (Ein Programmheft (meine Meinung) soll mir beim Erkennen diverser Details und Feinheiten einer Inszenierung Hilfe bieten, aber seine Lektüre sollte nicht zwingend notwendig sein, damit ich überhaupt eine Chance habe, zu verstehen, was mir die Regie da erzählen will.)


    Außerdem finde ich, dass die gelungendsten Inszenierungen jene sind, die sowohl unterhalten, aber daneben noch Tiefgang bieten.

    Il mare, il mare! Quale in rimirarlo
    Di glorie e di sublimi rapimenti
    Mi si affaccian ricordi! Il mare, il mare!
    Percè in suo grembo non trovai la tomba?

  • Zitat

    Ich denke manchmal, daß viele Regisseure sich eigentlich gar nicht mit dem Werk auseinandersetzen wollen - sie haben ein paar nebulöse Vorstellungen von der Oper und möchten diese gerne auf der Bühne verwirklicht sehen.



    wenn man das Wort Regisseure durch Opernbesucher ersetzt würde ich den Satz unterschreiben :hahahaha:



    Zitat

    Wenn ich aber den Lullist gut verstanden habe, dann tun sie das doch.
    Nur kann man die Frage stellen, ob ihre Schlußfolgerungen richtig sind. Wenn für mich die Identifikation mit der Geschichte der Oper (wie sie im Libretto steht) verloren geht, hat der Regisseur m.E. sein Zweck nicht erreicht.


    absolut, aber man kann eine Geschichte eben auf verschiedene Weisen erzählen.
    Heute ist ja z.B. üblich das man Julius Cäsar als Ami darstellt, da die Amerikaner durch ihre umstrittene Auslandspolitik auch als Eroberer gesehen werden können.
    Soetwas kann durchaus das Verständnis fördern und das ganze fassbarer machen.
    (Allerdings finde ich die Idee schon langsam zu ausgelutscht, als das mich das noch irgendwie packen könnte - da denke ich eher, ach nicht schon wieder...)


    Und das es auch Regisseure gibt, die dumm wie Brot sind und das ganze nur als Profilierungsbühne mißbrauchen ist geschenkt - aber man sollte nicht vorschnell urteilen.


    Ich habe z.B. mal sehr allergisch auf eine Dido & Aenes Inszenierung reagiert, wurde bei Arte gezeigt.
    Das ganze fand in einem großen Bassin statt - was aber wirklich nervte waren die ständigen Verenkungen die alle Akteure machen musste.
    Ich habe den Sinn auch nicht nach längerem zusehen kapiert und das ganze wurde mir dann auch zu blöd und ich habe mir Wetten Das angeguckt.
    Das war einfach nicht gut - aber genau solchen Müll gibt es eben bei angeblichen historischen Inszenierungen.
    Da fehlt dann meist das ganze Wissen und dann artet das zu einem Kostümplunder-Klamauck aus, der genauso hohl ist und nur einen peinlichen Opernpathos vermittelt.
    Das ist dann noch nichtmal mehr unterhaltsam.



    Zitat

    Für mich ist ein Kriterium für eine gelungene Regie, dass ich die Geschichte, die mir der/die Regisseur/in mit dieser Oper erzählen will, verstehe, ohne dass ich auf Hilfsmittel, wie zum Beispiel ein Programmheft, angewiesen bin.


    also ich habe es noch nie erlebt, dass im Programmheft die Inszenierung erklärt wurde ?(
    Da sind doch normalerweise nur musikhistorische Fakten, ähnlich wie in einem CD Booklett aufgeführt.



    Zitat

    Außerdem finde ich, dass die gelungendsten Inszenierungen jene sind, die sowohl unterhalten, aber daneben noch Tiefgang bieten.


    Aber ja doch, das ist das was ich die ganze Zeit schon sage.
    Nur darauf kommt es an.
    So ist mir persönlich auch Kunst im allgemeinen am liebsten.
    Mir sind auch Inszenierungen / Kunst zu wider, wenn die ausschließlich mit der von oben herab geschwungenen Moralkeule kommen.
    Denn da schwingt auch immer eine gewisse Arrognaz mit, auf die ich nicht positiv reagieren kann.



    P.S.


    Um mal ganz auf die Ausgangsfrage zurück zukommen.
    Ich persönlich würde eine Oper dann zeitlich versetzten, wenn das machbar ist.
    Ich wäre wahrscheinlich weniger radikal, weil ich in den meisten Fällen, dem Libretto die gleiche Bedeutung zukommen lasse, wie der Musik.
    Aber das muss jeder selbst entscheiden, in wie weit er da was verändert.



    Ich würde dennoch davon Abstand nehmen, gerade bei antiken Sujets, die Personen alle in Toga oder Römerrüstung auftreten zu lassen.
    Bei manchen Zeitabschnitten müsste die Krieger z.T. auch nackt sein, wenn man den Reliefs und Statuen dieser Zeit folgt....

  • Ein herrlicher Konversationsfaden war das!
    Er könnte auch als Grundlage zu einem passenden Buch dienen....
    Da könnte man wohl nur noch wiederholen, was andere gesagt haben.
    Deshalb zitiere ich noch einmal den vorletzten Chatter:


    "Um mal ganz auf die Ausgangsfrage zurück zukommen.
    Ich persönlich würde eine Oper dann zeitlich versetzten, wenn das machbar ist.
    Ich wäre wahrscheinlich weniger radikal, weil ich in den meisten Fällen, dem Libretto die gleiche Bedeutung zukommen lasse, wie der Musik.
    Aber das muss jeder selbst entscheiden, in wie weit er da was verändert" (Der Lullist)


    Ich füge doch noch eine Bemerkung hinzu.
    Da ich in meiner Heimat so ganz aufwirbelnde Inszenierungen noch nie gesehen habe und ähnliches nur im Fernsehen sehen konnte (sehr selten), da ich aber vom Thema Vieles in den Zeitungen und im Internet gelesen habe, hätte ich doch große Lust, auch so etwas zu sehen. Wahrscheinlich würden sie mir nicht gefallen - das, was ich von Neuenfels' Traviata in Berlin gelesen habe, wirkt beim Lesen nicht sehr erfreulich, aber der Grundgedanke, wie das aufgefasst und was da mitverstanden wurde, scheint doch greifbar und interessant zu sein. Möglicherweise geht es nicht um den Reichtum der Interpretationsmöglichkeiten, sondern um die Aggressivität des modernen Theaterwesens und und und...


    Ein schöner Gruss an alle Diskussionsteilnehmer! :jubel:


    Piroska :hello:

  • Zitat

    Original von der Lullist




    nein eben nicht.


    Welcher denn dann?


    Zitat

    Natürlich ist Kunst erst einmal auf ihre Epoche bezogen, aber nur in ihrer Ästhetik - und vielleicht noch nicht mal das, und erst recht die Themen, sie bleiben immer aktuell - unabhängig von der Form.
    Wäre das nämlich so, das sie allein ihre Zeit wiedergeben, dann wären Opern nicht zeitlos sondern reine Museumsstücke wie ein Zeckeisen, das Heute kein Mensch mehr braucht.


    Das finde ich eben nicht, ich interessiere mich auch dafür, wie in anderen Epochen gedacht wurde.


    Dass es darüber hinaus zeitlos Gültiges gibt, würde ich nie bestreiten, aber der logische Weg, das zu verdeutlichen, wäre meinem Dafürhalten nach eher eine Inszenierung, die es von jeglichem epochengebundenen Kontext abstrahiert, anstelle eines Versuchs, es in die Gegenwart zu transponieren. Denn dieser ignoriert zwangsweise die Unterschiede zwischen den Weltbildern der dargestellten Zeit, der Entstehungszeit und der Gegenwart und führt so zu Analogien, die mit Ach und Krach herbeigezwungen sind und zur Illusion einer totalen Austauschbarkeit geschichtlicher Vorgänge führen, die für das Verständnis des Werks völlig kontraproduktiv ist.

    Zitat

    geben Shakespear oder Moliere nur ihre Zeit wieder ?
    Natürlich nicht, denn sie sprechen Dinge an, die Heute noch genauso aktuell sind, wie damals.


    Es gibt immer die eine und die andere Seite, manches ist auch heute noch verständlich, vieles erklärt sich aber nur aus den damaligen Zeitumständen.



    Zitat

    Und das ist das was ich meinte, reine Ästhetik (ohne philosophischen Hintergrund z.B.) ist sicher keine Kunst und von Natur aus langweilig und leer.
    Aus diesem Grund fliegt der "röhrende Hirsch" auch auf den Flohmarkt:
    vielleicht "gut gemalt", aber null Inhalt. Er kann erst zur Kunst werden, wenn man den Kontext verändert - das Teil als solches ist das Material nicht wert.


    D.h. Mozarts Zauberflöte oder Wagners Ring ist abzüglich einer inszenatorischen Vergegenwartisierung so viel wert wie der röhrende Hirsch? Dann müsste eine CD-Einspielung oder eine konzertante Aufführung einer Oper für dich doch auch eine "Vergewaltigung" derselben bzw. "reine Berieselung" sein. Da gibt es auch keinen Neuenfels, der dir Gegenwarts-Analogien zurechtzimmert.


    Zitat

    Eine heile Welt gibt es nicht, das ist eine Erfindung der Nachkriegsgeneration die aufgrund des Erlebten solche Medien wie Heimatfilme etc. zur Bewältigung brauchte.


    Eine "heile Welt" hat auch niemand gefordert. Welche Oper bietet die per se schon?


    Zitat

    So etwas hat auf den Bühnen unserer Zeit nichts mehr zu suchen, den Freischütz als Heimatfilm einzufordern ist meines Erachtens eine absolute Vergewaltigung und erst recht eine Verfälschung.


    Naja, welcher Heimatfilm hat schon eine Dämonenbeschwörung mit anschließenden Todesopfern zu bieten? Ich würde den FS eher als Horrorfilm inszenieren. Gegenwartsanspielungen (man könnte dem bösen Kaspar ja ein Hitlerbärtchen ankleben oder den abgeschossenen Adler in ein Modell des World-Trade-Centers stürzen lassen) braucht man da trotzdem nicht.


    Zitat

    Was man machen kann ist z.B. in Bayreuth eine richtig schöne altbackene Inszenierung des Parsifal machen, mit Flügelhelmen und gemalten Kulissen.
    Dann aber in die zentrale Loge, Schauspieler setzen, die als Hitler, Göring und andere NS Bonzen kostümiert sind.
    Weil sich eben genau das in diesem Moment entspricht.


    Klar, warum auch mal über die ewigen Klischeebilder hinausdenken, die die Grenze zur Lächerlichkeit längst überschritten haben.


    Zitat

    das ist eine etwas dünne Pauschalisierung.


    Und genau darin liegt das ganze Problem. Ihr akzeptiert es nicht, wenn man in einer Oper, eine für uns bedeutende Botschaft auf eine völlig neue Art und Weise sichtbar machen möchte.


    Das stimmt so prinzipiell nicht, aber wenn es derart plakativ und in sich unlogisch daherkommt wie bei dem zuvor besprochenen Neuenfels-Köpfebild, kann ich auf so eine Visualisierung verzichten. Wie gesagt, erstens passen die besagten Köpfe inhaltlich nicht zusammen (nennenswerte "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" seitens des Buddhismus sind mir nicht bekannt) und zweitens können für mich abgehackte Köpfe keine "Menschlichkeit" symbolisieren.


    Ich will mir als einigermaßen intelligenter und gebildeter Opernbesucher meine eigenen Gedanken und nicht die des Regisseurs machen. Das hat nichts mit "Berieselung" zu tun und schon gar nichts mit "Vergewaltigung".


    Zitat

    Wie ich schon beim ersten Posting feststellte, geht es hier darum ausschließlich eine Inszenierungskultur der 50er / 60er Jahre wiederaufleben lassen.
    Das hat aber nichts mit Werktreue zu tun, sondern ist reine Nostalgie - die Welt dreht sich aber nunmal weiter und Stillstand ist etwas absolut unnatürliches.


    Die Standardprovokationen des Regie-darf-alles-Theater sind doch auch alles andere als neu. Gerade da herrscht m.E. ein Stillstand.


    Zitat

    Und vor allem zieht es etwas (nicht nur unterschwellig) mit sich was ich niemals akzeptieren kann: das Unterbinden von künstlerischen Ansätzen, bzw. die Daseinsberechtigung. [...]


    Und ich finde es ziemlich bedauerlich, dass ihr diese ganze künstlerische Arbeit nicht wertschätzt, dass ihr ihnen sogar die Berechtigung absprecht.


    Du sprichst doch, wenn du Inszenierungen, die du dem Stil der Inszenierungskultur der 50/60er ablehnst und sie als "Vergewaltigung" hinstellst, diesen ebenso die Daseinsberechtigung ab.


    Zitat

    Wahrscheinlich betrifft diese Ablehnung nicht nur moderne Inszenierungen sondern zeitgenössische Musik und bildende Kunst im Allgemeinen.
    (Um auch entsprechend dünn zu pauschalisieren)


    Niemals gab es so eine Vielfalt an Inszenierungsformen, von Drottningholm bis Schlingensief ist doch alles verfügbar - und das ist anscheinend auch nicht recht. Man sollte diese Vielfalt lieber genießen und sich daran erfreuen anstatt darüber zu schimpfen.
    Etwas mehr Toleranz und Unvoreingenommenheit und Interesse an der zeitgenössischen Kunst und der Auseinandersetzung mit der Kunst würde ich mir wirklich wünschen.


    Das Interesse ist da, aber wenn ich das Ergebnis für Mist halte, sage ich das auch.

    „People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing."
    Florence Foster-Jenkins (1868-1944)

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  • Zitat

    Welcher denn dann?



    das hatte ich eigentlich versucht direkt danach zu beschreiben.



    Zitat

    Das finde ich eben nicht, ich interessiere mich auch dafür, wie in anderen Epochen gedacht wurde.


    Dass es darüber hinaus zeitlos Gültiges gibt, würde ich nie bestreiten, aber der logische Weg, das zu verdeutlichen, wäre meinem Dafürhalten nach eher eine Inszenierung, die es von jeglichem epochengebundenen Kontext abstrahiert, anstelle eines Versuchs, es in die Gegenwart zu transponieren. Denn dieser ignoriert zwangsweise die Unterschiede zwischen den Weltbildern der dargestellten Zeit, der Entstehungszeit und der Gegenwart und führt so zu Analogien, die mit Ach und Krach herbeigezwungen sind und zur Illusion einer totalen Austauschbarkeit geschichtlicher Vorgänge führen, die für das Verständnis des Werks völlig kontraproduktiv ist.


    das mag auf einige Inszenierungen zutreffen, aber eben nicht nur was das Regietheater betrifft.
    Eine konventionelle Inszenierung kann genauso daneben gehen.



    Zitat

    Es gibt immer die eine und die andere Seite, manches ist auch heute noch verständlich, vieles erklärt sich aber nur aus den damaligen Zeitumständen.


    ja und deshalb kann man doch die Werke zeitlich versetzen, ich sehe da kein Problem drin - gerade weil manche Thematiken immer noch aktuell sind.
    Gerade da schadet man eigentlich dem Werk, wenn man nur eine historisierende Sicht zuläßt.


    Zitat

    D.h. Mozarts Zauberflöte oder Wagners Ring ist abzüglich einer inszenatorischen Vergegenwartisierung so viel wert wie der röhrende Hirsch? Dann müsste eine CD-Einspielung oder eine konzertante Aufführung einer Oper für dich doch auch eine "Vergewaltigung" derselben bzw. "reine Berieselung" sein. Da gibt es auch keinen Neuenfels, der dir Gegenwarts-Analogien zurechtzimmert.



    ich glaube das hast Du ganz falsch verstanden.
    Die Werke Mozart oder Wagners sind doch keinesfalls reine Ästhetik oder noch schlimmer Dekoration!
    Weder die Musik noch die Texte.


    Und in der Tat ist eine Oper auf Cd, eigentlich etwas absurdes, weil eine Oper von der Bühne lebt.
    Aber die CD ist eben Kompromis, weil man so viele Opern niemals zu hören bekommen würde.
    Eine Vergewaltigung ist das vielleicht nicht, aber vielleicht eine Form von akustischem Mikrowellenfraß - CD ist eben Konserve.
    Und die kann niemals das echte Erlebnis ersetzen.


    Das gleich trifft auch auf die DVD zu, obwohl die schon etwas mehr mit bringt. Aber letztlich ist es das gleiche.



    Zitat

    Eine "heile Welt" hat auch niemand gefordert. Welche Oper bietet die per se schon?


    oh das gibt es schon - Rameaus Les Indes Galantes z.B. (nur ein Toter :D )
    da muss man dann mit Spaß und Ironie dran gehen. Zumindest sehe ich da einen guten Weg drin.



    Zitat

    Klar, warum auch mal über die ewigen Klischeebilder hinausdenken, die die Grenze zur Lächerlichkeit längst überschritten haben.




    darum geht es ja, diese Inszenierung wäre nur in Bayreuth möglich, nur da machte es Sinn, weil dieser ganze Zirkus lächerlich ist - und so muss man dieser Schicki-Micki-Schau ins Gesicht spucken.
    Das ist nicht nett, aber notwendig.


    Zitat


    nennenswerte "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" seitens des Buddhismus sind mir nicht bekannt


    das ist auch gar nicht die Ausgangsfrage, sondern es ging darum sich von der Religion und dem Aberglauben zu befreien.


    Zitat

    und zweitens können für mich abgehackte Köpfe keine "Menschlichkeit" symbolisieren.


    Die abgeschlagenen Köpfe sind halt ein Symbol des Sieges, in dem Fall auch der Befreiung - etwas was direkt mit der Aufklärung und frz. Revolution in Verbindung steht.


    Zitat

    Ich will mir als einigermaßen intelligenter und gebildeter Opernbesucher meine eigenen Gedanken und nicht die des Regisseurs machen. Das hat nichts mit "Berieselung" zu tun und schon gar nichts mit "Vergewaltigung".


    das ist ja auch der Sinn solcher Inszenierungen.
    Die sollen ja zum Nachdenken anregn.
    Mir fällt das persönlich leichter in dieser Form, was es ja auch eigentlich soll.
    Wenn die Inszenierun unverständlich bleibt, hat der Regisseur versagt.


    Zitat


    Die Standardprovokationen des Regie-darf-alles-Theater sind doch auch alles andere als neu. Gerade da herrscht m.E. ein Stillstand.


    das sehe ich ausnahmsweise mal genau so :D


    Zitat

    Du sprichst doch, wenn du Inszenierungen, die du dem Stil der Inszenierungskultur der 50/60er ablehnst und sie als "Vergewaltigung" hinstellst, diesen ebenso die Daseinsberechtigung ab.


    das habe ich explizit nicht getan, ganz im Gegenteil:


    "Allerdings denke ich, sollte es auch diese Inszenierungen weiterhin geben, für jene die soetwas sehen wollen."


    Ich kann doch meine eigene Forderung nach Vielfalt und Abwechslung nicht selbst kastrieren indem ich selbst etwas verbieten will :no:



    Zitat

    Das Interesse ist da, aber wenn ich das Ergebnis für Mist halte, sage ich das auch.


    ja dann ist doch ales Bestens :D . Wenn einem etwas gegen den Strich geht, dann muss das kritisiert werden dürfen.


    Alles was ich verurteile ist das Abstrafen und Niedermachen bevor man eine Inszenierung gesehen hat. Nichts weiter.
    Das Aufstellen von Regeln was man tun darf und was nicht.

  • Zitat

    Original von der Lullist
    Alles was ich verurteile ist das Abstrafen und Niedermachen bevor man eine Inszenierung gesehen hat. Nichts weiter.


    Das ist natürlich eine Behauptung, die Du nicht ohne weiteres machen kannst.


    Wenn ich höre, daß da vier Häupter gezeigt werden, brauche ich weiter nichts mehr. Denn das ist m.E. eine Vergewaltigung des Librettos. Da darf ich das sofort sagen.


    LG, Paul

  • Zitat

    Original von Draugur
    Es gibt immer die eine und die andere Seite, manches ist auch heute noch verständlich, vieles erklärt sich aber nur aus den damaligen Zeitumständen.


    Da würde dann doch ein A4-Seite reichen um die zu erklären?


    LG, Paul

  • Ich habe diesen Thred einge Zeit gemieden - heute nachgelesen - und ich muß sagen, daß ich gerne einige Korrekturen anbringen möchte.


    Es wurde hir immer wieder das Wort "Werktreue" durchgekaut, zerfleddert und umgedeutet. Dabei wurde mehrmals betont, daß "Werktreue" am Theater, auch in vergangenen Jahrhunderten nie exekutioert wurde, teilweise weil sie nicht möglich war.


    d´accord.


    Aber GRUNDLEGENDE Dinge müssen einfach respektiert werden. Wenn irgendwo im Libretto steht. Paris 1792 - und das Stück (die oper) spielt in Paris zur Zeit der französischen Revolution - dann ist das bitte einzuhalten - es ist sozusagen der Kern des Stückes.
    WER spielt WANN, WO, was uns warum.....


    Darüber verhandle ich einfach nicht -
    genausowenig wie ich argumentiere, warum ein Rembrandt nicht partiell blau übermalt werden darf.


    Aber hier werden sich die beiden Parteien nicht einigen können


    Was ich noch behaupte, ist, daß ein Stück, daß zeitlich und örtlich verfremdet wird, bereits eine Bearbeitung darstellt und als solche am Programmzettel deklariert werden müsste


    Wie hesst denn Don Giovanni, wenn ich ihn ins Russland das frühen 19. Jahrhunderts verlege ?


    Es ist selbstverständlich, daß wenn ich HEUTE eine "klassische" Inszenierung einer Oper realisiere, diese ANDERS ist als eine mit gleichen Intentionen gestartete des späten 19. Jahrhunderts.
    Das ergibt sich aus der Mentalitätsfrage, die vorwiegend dicken Sänger standen an der Rampe, von heutigen werden teilweise sportliche Bravourstücke verlangt - bis hin nackt aufzutreten "weil es die Rolle verlangt"
    Hier handelt es sich in beiden Fällen um Inszenierungen wo zumindest versucht wurde den Anweisungen des Libretto gerecht zu werden - doch wird heute - aus welchen Gründen immer - eine höhere Realitätsnähe verlangt - soll heissen Teheater darf nicht mehr theatrlalisch sein, sondern - ähnlich wie beim Film .- die natürliche Welt vorzugaukeln.
    Fazit: Eine heutige librettogetreue Inszenierung ist nicht verstaubt, sie versucht mit den Mitteln unserer Zeit Effekte die im Libretto verlangt werden darzustellen - und es bleibt uns erspart mit unzulänglichen Mitteln, Dinge darzustellen die früher aus heutiger Sicht oft lächerlich wirkten - was das zeitgenössische Publikum jedoch zumeist nicht wahrgenommen hatte....


    Kommen wir zu einer weitern Frage :


    WARUM verschiebe ich ein Werk zeitlich (und räumlich)
    ENTGEGEN den Anweisungen im Libretto
    und WARUM verschiebt jeder Regisseur das Werk in einen ANDERE
    Zeit, eine andere Umgebung etc ?
    Es werden dann unter Umständen 3 verschieden Stücke daraus,
    und man kann nicht sagen, man hätte die Oper wirklich gesehen...


    Um ein heutiges Publikum zu erreichen, das mit den geschichtlichen Gegebenheiten nicht zu Rande kommt?


    Das wird gern gesagt - entspricht aber nicht der Realität.
    Solch ein Publikum geht üblicherweise nicht in die Oper - und für solch ein Publikum wäre der Aufwand zu schade....


    Warum also dann ?


    Ganz einfach.
    Die "Regietheatermafia" lebt ganz gut davon, plötzlich kann man etwas, das man selbst "erfunden" hat als "Kunstwerk" verkaufen.
    Einem entrüsteten Publikum lacht man höhnidch entgegen - weil die Subventionen sowieso fliessen - egal ob es gefällt oder nicht.
    Wer fragt schon das Publikum ?
    Das Publikum ist bekanntlich ohnedies dumm und inkompetent - und eigentlich überflüssig. Man würde auch vor leeren Häusern spielen - wenn die Kasse stimmt.
    Man sieht sich selbst als Künstler - und die Freunde - die heute in den Medien tätig sind unterstützen nach Möglichkleit.


    Fazit:
    Regietheater nützt nur denen die es machen.
    Da wird die Zeit verschoben, der ort geändert ja sogar Figuren dazu erfunden (siehe Salzburg "Figaro";) - man hat das Sagen
    und nichts wird einen aufhalten !!


    Es mag Opern geben die in der Tat so verstaubt sind (Ich erlaube mir hier vorsichtig Kienzls Evangelimann zu nennen) daß man sie DERZEIT nicht spielen kann - es sei denn als historisches Lehrstück.
    Dann sollte man aber ehrlicherweise die Finger davon lassen
    und warten bis ein zukünftiges Publimum wieder Interesse dafür zeigt...


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Aber GRUNDLEGENDE Dinge müssen einfach respektiert werden. Wenn irgendwo im Libretto steht. Paris 1792 - und das Stück (die oper) spielt in Paris zur Zeit der französischen Revolution - dann ist das bitte einzuhalten - es ist sozusagen der Kern des Stückes.
    WER spielt WANN, WO, was uns warum.....


    Darüber verhandle ich einfach nicht -
    genausowenig wie ich argumentiere, warum ein Rembrandt nicht partiell blau übermalt werden darf.


    Ich auch nicht. Sehr treffend formuliert.


    Zitat

    Aber hier werden sich die beiden Parteien nicht einigen können


    Fürchte ich auch. Andererseits: Warum sollte man Unbekehrbare um jeden Preis bekehren wollen?


    Zitat

    Die "Regietheatermafia" lebt ganz gut davon, plötzlich kann man etwas, das man selbst "erfunden" hat als "Kunstwerk" verkaufen.
    Einem entrüsteten Publikum lacht man höhnidch entgegen - weil die Subventionen sowieso fliessen - egal ob es gefällt oder nicht.
    Wer fragt schon das Publikum ?
    Das Publikum ist bekanntlich ohnedies dumm und inkompetent - und eigentlich überflüssig. Man würde auch vor leeren Häusern spielen - wenn die Kasse stimmt.
    Man sieht sich selbst als Künstler - und die Freunde - die heute in den Medien tätig sind unterstützen nach Möglichkleit.


    Eine sehr schöne Wortneuschöpfung, die es m. M. nach gut auf den Punkt bringt.


    Das Problem heute ist ja auch: Wer gegen die gängige Praxis des "Regietheaters", alles in die Jetzzeit oder Zukunft zu versetzen, aufschreit, wird als konservativ, reaktionär, ja gar als nicht an "wahrer" Kunst interessiert abgekanzelt. Das kann es echt nicht geben. Haben sich alle quasi alle Regisseure vor dem "Regietheater" geirrt und nur langweilige "Unkunst" inszeniert? Ich glaube kaum. Früher waren die Opernhäuser voller.


    Es sollte legitim sein, in der Opernlandschaft wieder mehr das Bewahrende zu betonen, zeitlose Inszenierungen, die nicht irgendwelchen Trends folgen, die in ein paar Jahren schon wieder "out" sind.


    Aber wer heute Inszenierungen sehen will, wie sie Tietjen und Arent machten, der wird als Ewiggestriger abgetan, wenn nicht gar als halber Nazi.


    Ist es wirklich etwas spezifisch NS-Artiges, wenn man Wagner so naturalistisch inszeniert, wie es im Libretto steht? Ich glaube mitnichten!


    (Seit der großen "Tamino-Krise" darf man sowas hier ja wieder schreiben, ohne gleich ins braune Eck gerückt zu werden.)

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Angesichts dieser letzten beiden Postings wird mir ganz anders. Jetzt sind wir da, wo dem Herrn Reichsbühnenbildner gehuldigt, von Regietheatermafia geredet und generell nicht mehr verhandelt und schon gar nicht argumentiert wird.


    So etwas ist vom intellektuellen Niveau aus der alleruntersten Schublade. Ehrlich gesagt würde es mich nicht verwundern, wenn dieses Forum durch solche Postings weitere Mitglieder verlieren wird.


    Ich frage mich nämlich langsam auch: wenn da nicht mehr verhandelt und argumentiert wird - warum sollte man es überhaupt versuchen? Ich persönlich rede sehr ungerne mit Leuten, die nicht argumentieren und nicht verhandeln.


    M.

  • Zitat

    Original von Mengelberg
    Ich frage mich nämlich langsam auch: wenn da nicht mehr verhandelt und argumentiert wird - warum sollte man es überhaupt versuchen? Ich persönlich rede sehr ungerne mit Leuten, die nicht argumentieren und nicht verhandeln.


    Lieber M.,


    Du mußt ja nicht unbedingt mit Alf oder Joe II. darüber diskutieren - es gibt sicher andere, die mehr Bereitschaft zeigen, sich auf das Thema einzulassen.


    Davon abgesehen meine ich, daß dieses Thema 'Pro/Contra Regietheater' ohnehin schon so breit geredet wurde, daß sich Diskussionen - insbesondere Grundsatzdiskussionen - darüber gar nicht mehr lohnen. Vielmehr sollte man im Einzelfall auf bestimmte Inszenierungen eingehen. Das ist erstens viel interessanter als ein pauschales Abstrafen der einen oder anderen Partei zum anderen sind doch die einzelnen Meinungen hier ziemlich eindeutig (keine Partei wird die andere je überzeugen können).


    Und ich darf die Hoffnung und den Wunsch anschließen, daß niemand soviel Dummheit an den Tag legen möge, eine Gemeinschaft wegen der unabänderlichen Meinung eines anderen zu verlassen... :rolleyes:


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Ich kann mioch nirgendwo erinnern, daß das Wort "Reichsbühnebildner" irgendwo gefallen ist.
    Und Ulli hat recht, es herrscht hier kein Diskutierverbot sondern ich habe mir erlaubt klarzustellen daß FÜR MICH gewisse Dinge nicht diskutierbar sind.
    Soll heissen:
    Wer mir eine Opernkarte schenkt, die für eine Inszenierung steht, wo Zeit und Raum verändert wurden, der kann damit rechnen, daß sie zerschnippselt im Abfalleimer landet.


    Und ich kann nur dringend davon abraten, Leuten die moderne Bühnenbilder verabscheuen, einen "Reichsbühnenbildner" zu empfehlen.....


    Ich selber begnüge mich mit Zefirelli.....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !




  • gut das Du dass gesagt hast.
    Anstatt konstruktiv zu diskutieren wird da einfach dicht gemacht :no:


    Ich vertrete ja nichtmal das Regietheater - ich stehe allein für die Freiheit der Kunst ein und das man ohne Vorurteile das breite Angebot nutzt.
    Denn es ist ja schon anscheinend schon zuviel verlangt erst über eine Inszenierung zu urteilen nachdem man sie gesehen hat.


    Hier wird einfach pauschal alles verdammt was nicht gleich bestimmten Formalien oder einer bestimmten Ästhetik entspricht.




    Zitat

    Und ich darf die Hoffnung und den Wunsch anschließen, daß niemand soviel Dummheit an den Tag legen möge, eine Gemeinschaft wegen der unabänderlichen Meinung eines anderen zu verlassen... :rolleyes:


    das nehme ich jetzt auch nicht unbedingt an.



    Ich kann es z.B. überhaupt nicht verstehen, warum man mit derartigen Begriffen um sich wirft, anstatt mit offenen Augen und Herzen sich an der Vielfalt erfreut.


    Ich bin jedenfalls froh, das Kultur und Kunst doch von offeneren Leuten gemacht und gefördert wird - alles andere wäre eine eine Katastrophe...

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  • Zitat

    Mir geht es genauso


    Eigenartig, daß gerade jene Leute, die selten schreiben, imme dann zur Stelle sind, wenn es was zu kritisiern gibt.


    Aber noch viel eigernartiger finde ich, daß gerasde jene, die sich immer "fürs freie Wort" stark machen - vor allem wan das "Freie WortW ihres ist - immer dann in Wehgeschrei ausbrechen - wenn es ein "freies Wort" ist, das ihnen nicht passt.


    Sogar harmolse künstlrische Beurteilingen - zugegebenermaßen dogmatisch formuliert - lassen sie auf die Barrikaden steigen.
    Und dann wird jede Gegenmeinung als "faschistisch" (in welcher Form immer) interpretiert - wohlgemerkt BEWUSST fehlinterpretiert um den Gegner zum Verstummen zu bringen.
    Ich warne vor solchen Taktiken, weil sie eines Tages ihre Wirkung verlieren könnten.
    Früher hat man Gegener damit versucht mundtot zu machen, in dem man sie als "schwul" verunglimpfte. Irgendwann wurde schwulsein aber "chic" (man konnte eine Karriere drauf aufbauen) - und so musste man was neues erfinden......


    Wir wollen festhalten, daß wir uns hier in einem Forum für "klassische Musik" befinden - und daß mich Politik - sofern sie sich nicht auf meine Einkommenssituation bezieht - überhaupt nicht interessiert.


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Ich kann mioch nirgendwo erinnern, daß das Wort "Reichsbühnebildner" irgendwo gefallen ist.


    nun ja aber Heinz Tietjen wurde genannt und das auch in einem ziemlich unglücklicher Formulierung:


    Zitat

    Aber wer heute Inszenierungen sehen will, wie sie Tietjen und Arent machten, der wird als Ewiggestriger abgetan, wenn nicht gar als halber Nazi.


    Damit muss man rechnen, dass man heftig angegangen wird, wenn man diese Ästhetik bejubelt - denn sie stand zudem nicht im Dienst der Kunst, sondern im Dienst des Führers.
    Das sollte man nicht vergessen.


    Ich persönlich denke man sollte vorsichtig sein, die Ästhethik dieser Zeit vorbehaltlos zu bewundern.
    Denn auch Tietjen hatte eine NS Vergangenheit die sich gewaschen hatte und das was auf der Bühne passierte - ist vergleichbar mit Speers Architekturprojekten.


    Wenn ich davon träumen würde, wie schön Berlin hätte sein können, wenn man doch Germania gebaut hätte, dann gäbe das sofort einen Aufschrei - zu Recht.
    Diese Ästhetik verkörpert nichts wertvolles, sondern die tiefste Stufe der menschlichen Gesinnung. Egal wie, diese Darstellung in Malerei, Bildhauerei, Skulptur, Regie etc. ist mit dem Regime aufs engste verbunden und lässt sich nicht trennen.





    Zitat

    Ich warne vor solchen Taktiken, weil sie eines Tages ihre Wirkung verlieren könnten.
    Früher hat man Gegener damit versucht mundtot zu machen, in dem man sie als "schwul" verunglimpfte. Irgendwann wurde schwulsein aber "chic" (man konnte eine Karriere drauf aufbauen) - und so musste man was neues erfinden......



    äh Du glaubst doch nicht, das rechte Gesinnung irgendwann wieder chic ist ?!
    Hoffentlich werde ich überfahren, bevor es soweit ist :no:


    Ich hoffe das ich das gerade mißverstanden habe.


    Ansonsten kann ich nur wiederholen:
    Wer so etwas bejubelt muss damit rechnen kritisiert zu werden.
    Für eine andere Sicht ist der zeitliche Abstand zu kurz - falls das überhaupt jemals möglich sein kann.

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt


    Eigenartig, daß gerade jene Leute, die selten schreiben, imme dann zur Stelle sind, wenn es was zu kritisiern gibt.


    Ich wollte nur untertänigst der Meinung von Mengelberg zustimmen! 8o

  • Zitat

    Original von der Lullist
    Ich persönlich denke man sollte vorsichtig sein, die Ästhethik dieser Zeit vorbehaltlos zu bewundern.


    Nicht, daß ich das unbedingt täte... aber: WARUM?


    Darf man dann auch die Musik, die jene Menschen gehört haben nicht mehr bewundern? Ganz zu schweigen von gewissen Programmmusiken aus gewissen Zeiten...?


    Zitat


    Ich hoffe das ich das gerade mißverstanden habe.


    Sogar ziemlich absichtlich :D :P


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Ich habe das Gefühl, dass dies hier eine "never ending story" zum Thema Opern zeitlich versetzen entsteht! :motz:
    Was mich betrifft, so werde ich eine zeitlich versetzte Opernaufführung nur dann anschauen, wenn ich eine konkrete Vorabinfo darüber habe. Doch das dürfte wohl eher selten sein. :untertauch:
    Allerdings bin ich aber auch der Meinung, wem's gefällt, bitte sehr, soll ihm doch die Freude gegönnt sein! :faint:
    Darum denke ich, so lange jeder hier auf seinen Standpunkt beharrt, wird diese Diskussion möglicherweise an Schärfe zunehmen, bis hin zum großen Knall; und das muss ja nun wahrhaftig nicht sein! Die Vielfalt in der Kunst sei Jedem gestattet, darum muss man sich doch nicht in die Haare kriegen! :boese2:
    Zudem sollte man Alfreds Anmerkungen nicht verdrehen und sinnentfremden, so, wie manche seiner Aussagen hier ausgelegt werden, so hat er diese sicher nicht mal angedacht! :no:
    Mit lieben Grüßen,
    Diotima. :hello:

  • Zitat

    Original von Zwischenrufer2


    Ich wollte nur untertänigst der Meinung von Mengelberg zustimmen! 8o


    Das Mitglied nennt sich ja nunmal auch Zwischenrufer2 und nicht etwa Nonstoprufer...


    Ich halte es für Fehl am Platze, hier und jetzt das Postingverhalten zu kritisieren.


    X(


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Original von diotima
    Darum denke ich, so lange jeder hier auf seinen Standpunkt beharrt, wird diese Diskussion möglicherweise an Schärfe zunehmen, bis hin zum großen Knall; und das muss ja nun wahrhaftig nicht sein!


    Außerdem sehe ich keinen zwingenden Zusammenhang zwischen dem eigenltichen Threadthema und dem Regietheater... dafür gibt's doch eigentlich genügend andere Knallthreads - und ich glaube auch kaum, daß dies in der Absicht von Paul lag, das unsägliche Thema neu zu entfachen.


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Nicht, daß ich das unbedingt täte... aber: WARUM?



    eben weil der zeitliche Abstand noch zu gering ist.
    Da ist eine objektive Auseinandersetzung unmöglich.


    Wenn sich Heute jemand Barockmusik anhört, beispielsweise eine Jubelkantate für August den Starken und die toll findet ist er nicht automatisch ein Royalist und Antidemokrat - dafür ist diese Zeit zu weit weg. Man kann das einfach musikalisch schön finden und den Text ohne weiteres hinnehmen, weil er mit der Realität gar nichts mehr zu tun hat.
    Und niemand regt sich auf.


    Zitat

    Darf man dann auch die Musik, die jene Menschen gehört haben nicht mehr bewundern? Ganz zu schweigen von gewissen Programmmusiken aus gewissen Zeiten...?



    exakt, in der BRD ist es verboten gewissen Musiken aus dem NS Regime zu zu verbreiten und moralisch ist es auch sehr fragwürdig diese Musik gut zu finden oder gar zu bewundern.
    (Ich meine damit jetzt vor allem Musik die der Staat verordnete)


    Ich persönlich hätte das Zeugs nicht auf den Index gesetzt, das ist so mies und altbacken, dass sich da wohl kaum größere Fankreise bilden.
    Aber rein von geschichtlicher Seite sind die Sachen schon recht interessant.



    Was ich meinte, ist dass man in diesem speziellen Fall die Geschichte und die politischen Hintergründe nicht übergehen kann - mag sein, dass das in 300 Jahren anders ist, wir werden es nie erfahren.

  • Wobei ich die Nennung Tietjens in diesem Zusammenhang für einen weniger großen Missgriff halte als den Arents. Denn wenn man Tietjen vorwerfen kann, den Nazis bereitwillig gedient zu haben, so war er in ästhetischer Hinsicht durchaus kein Reaktionär. sondern er trieb die Modernisierung in Regie und Bühne voran und hatte in Emil Preetorius einen kongenialen Bühnenbildner. der sein Konzept der Entpathetisierung Wagners vollkommen unterstützte.


    Benno von Arent war hingegen ein Nazi reinsten Wassers, die Details können Interessierte in der Wikipedia nachlesen. Als "Reichsbühnenbildner" pflegte er einen völkischen Monumentalstil, als dessen prominentestes Opfer die "Meistersinger" gelten können, deren Festwiese unter von Arent zu einem Vorläufer der Fahnenwälder späterer Reichsparteitage mutierte und dessen Inszenierungsstil bis hinein in die Provinz übernommen wurde. Benno von Arent ist also mit Sicherheit kein Zeuge für die "Zeitlosigkeit" von Inszenierungen, sondern ganz im Gegenteil.

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Zitat

    Original von der Lullist
    eben weil der zeitliche Abstand noch zu gering ist.


    Der zeitliche Abstand kann aber kein Kriterium für 'Kunst' sein, oder?



    Zitat

    exakt, in der BRD ist es verboten gewissen Musiken aus dem NS Regime zu zu verbreiten und moralisch ist es auch sehr fragwürdig diese Musik gut zu finden oder gar zu bewundern.
    (Ich meine damit jetzt vor allem Musik die der Staat verordnete)


    Ich aber nicht. Ich meinte Mozart, Bach, Händel, Haydn und so weiter...


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

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