Musik der Moderne ist intellektuelle Musik - eine gewagte These

  • Jede Auseinandersetzung mit ernsthafter Kunst erfordert Anstrengung.


    Das sehe ich auch so. Ein Klavierkonzert von Mozart mag zwar oberflächlich betrachtet durchaus eingängig erscheinen, wenn man sich aber etwas genauer damit befassen möchte, so wird dies nur mit Vorarbeit (also mit etwas Anstrengung) gelingen. Manchmal fällt diese Vorarbeit vielleicht nicht auf, weil man sie nicht als zielgerichtete "Arbeit" wahrgenommen hat. Wenn man zum Beispiel erst im etwas fortgeschritteneren Alter eine Zuneigung zur Musik eines bestimmten Komponisten entwickelt, so stecken letztlich unzählige Stunden des Musikhörens als Vorbereitung für diesen Prozess dahinter.


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Ein Klavierkonzert von Mozart mag zwar oberflächlich betrachtet durchaus eingängig erscheinen, wenn man sich aber etwas genauer damit befassen möchte, so wird dies nur mit Vorarbeit (also mit etwas Anstrengung) gelingen

    DAs kann schon sein - aber das ist für professionelle Musiker vermutlich ein "MUSS", für Amateurmusiker ein "SOLL" und für "Genusshörer" ein "NICHT NÖTIG"

    Man kan in ein Restaurant gehen und das Essen geniessen, oder aber über die Würzung diskutieren - zuletzt kann man es versuchen nachzukochen - und vielleicht sogar zu optimieren. Wenn ich ein edles Parfüm benutze, dann brauch ich nur dann zu wissen was drinn ist, wenn ich beabsichtige ein weiteres, ähnliches zu kaufen. So weiß ich beispielsweise, daß ich auf ,Lemonen und Bergamottedüfte Anspreche (Eau Sauvage, Dior, Paris - Wellington, Trumper London und man staune 4711, ) und auch Sandelholznoten Schätze (Equipage, Hermes, Paris) - aber generell ist es nicht notwendig die Zusammensetzung zu kennen: AUSSER nman sucht etwas neues, das ins Duftfschema passt.

    Unm den Bogen wieder zu schliessen: Ich war scon in meiner Jugend daran interessiert, Komponisten kennenzulernen, die in ähnlichem Stil wie Mozart komponierten,quasi eine Erweiteerung des Repertoires ohne wesentliche Abweichungen. Und NUR deshalb begann ich mit dem Thema intensiv zu befassen. Als erster stieß ich auf Johann Christian Bach - was ja so falsch auch wiederum nicht ist - und dann auf Johann Nepomuk Hummer. Eigentlich schon relativ anders - aber die "Lehrzeit" bei Mozart hat doch Spuren hinterlassen.

    Hummel war einer der Wenigen,die Mozart fachlich schätzte.


    Ich habe schon gehört, dass es abstoßend sei, wenn etwas intellektuell ist. Die Zeiten ändern sich.

    Das ist kein Wunder. Bei der Übermacht der vielen Primitiven !!:hahahaha:

    Ich erinnere mich bei einer Demonstration, Leute mit einem Transparent gesehen zu haben, worau stand:

    "Wir wollen keine Eliten"

    Man kann "Eliten" vielseitig deuten, die dummen Leute meine, das sei der Geldadel oder die Politik

    aber genau genommen sind es diejenigen"auserwählten", die aus der Masse des Pöbels herausragen und die Welt weiterbringen.


    da hast du ja an einem lauem Sonnabendfrühnachmittag aus heiterem Himmel mal pauschal ganz schön Dampf abgelassen und dich regelrecht in Rage geschrieben.
    Das war ja ein regelrechter Rundumschlag.
    Aber danke dafür, ich hatte meinen Spaß

    Ich habe mich nicht in Rage geschrieben - Es hat mir genausoviel Spaß gemacht wie Dir :P

    Du kannst Dir gar nicht vorstellen welche Freiheit es ist - von niemandem abhängig zu sein

    weder von einem Chef, noch von eine Partei, oder einem Inseratenkunden, und wenn man das sagen kann was man denkt

    Das ist vermutlich mehr wert als jeglicher finanzieller Reichtum oder Ruhm.

    Nicht mal der Papst darf sagen was er denkt......;)


    mfg aus Wien

    Alfred

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Ich habe mich nicht in Rage geschrieben - Es hat mir genausoviel Spaß gemacht wie Dir :P

    Dann bin ich ja beruhigt!:thumbup:


    Johann Nepomuk Hummer

    Hummer oder Hummel, das ist hier die Frage...aber, egal.


    Apropos Hummel, dabei fällt mir doch gerade ein ähnliches Insekt ein:



    Das ist "Ernste Musik"........angeblich.


    Ich finde das Gejammere und Gejaule zum Brüllen komisch und lege das manchmal auf, wenn ich schlechte Laune habe. Danach geht es mir gleich wieder besser. :jubel:


    (Leider rennt dann meine Katze seltsamerweise immer aus der Stube, obwohl das eigentlich sonst ganz ihr Stil ist. Aber naja, da muss sie leider durch.:yes:)


    Nicht mal der Papst darf sagen was er denkt

    Du bist und bleibst Forenpapst Alfred I. -das ist besser, mehr geht sowieso nicht.....:jubel:


    Schöne Grüße....MDM :hello:

    >>So it is written, and so it shall be done.<<

  • DAs kann schon sein - aber das ist für professionelle Musiker vermutlich ein "MUSS", für Amateurmusiker ein "SOLL" und für "Genusshörer" ein "NICHT NÖTIG"


    Ganz so einfach ist das m. E. nicht. Dies beginnt bereits mit der Länge der Stücke - ein Mozart-Klavierkonzert kann durchaus ca. 25 min. Spieldauer haben.


    Für versierte Klassikhörer, die beispielsweise die Sinfonien von Bruckner und Mahler kennen, ist es natürlich kein Problem, über einen solchen Zeitraum konzentriert zuzuhören (und für den Wagnerianer gehören sowieso auch die Matthäus-Passion, der Don Giovanni oder Beethovens späte Streichquartette allesamt zur leichten Muse, um mal einen Loriot-Witz aufzugreifen).


    Wie ist das aber für Klassik-ungeübte Leute? Eine knappe halbe Stunde aufmerksames Hören, wenn man zuvor auf drei- bis vierminütige Popsongs konditioniert worden ist, kann durchaus eine Herausforderung sein. Mit solchen vermeintlichen Banalitäten beginnen die Rezeptionshürden klassischer Musik, und wenn man von einer solchen Hürde betroffen ist, so wird es ohne eine gewisse Anstrengung nicht gehen, sich die Sphäre der Klassik zu erobern.


    Alternative: Man hört einfach die "Notations" von Pierre Boulez - die sind zwar atonal, aber kurz und somit eventuell leichter zu rezipieren als ein ganzes Klavierkonzert der Wiener Klassik. ^^


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Das ist "Ernste Musik"........angeblich.


    "Wenn ein Buch und ein Kopf zusammenstoßen und es klingt hohl, ist das allemal im Buch?" (Georg Christoph Lichtenberg) ;)


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Aber wie immer bei solcher Musik, der Gewinn kommt mit dem häufigeren Hören. Das gilt dann auch für die Moderne :)

    Das Dumme daran ist nur, dass mehrfaches Hören nur bei Stücken geht, die auf Tonträgern oder im Internet verfügbar sind.

    Die meisten der modernen Stücke erleben keine 2. Aufführung.

    Zum Thema "Schrille Soprane": das mag für die Oper gelten (und die Neunte:untertauch:), aber die Klangschönheit der Soprane, etwa in den Kompositionen von Byrd, Tallis, Victoria und natürlich Bach und Händel, ist ja auffällig, weil dort jedes Tremolo weitgehend tabu ist. Wer das nicht glaubt, klicke bitte meine beiden schönsten Themen hier an (seicento zählt hier nicht), die von Michael Müller beschickt werden, Voces8 und Tenebrae.

    "...bad info is worse than no info at all... (N.Taleby)

  • Die meisten der modernen Stücke erleben keine 2. Aufführung.


    Wenn dem so sein sollte, so stehen sie damit in bester Tradition innerhalb der Geschichte der Klassischen Musik. Die allermeisten Stücke sind heutzutage vergessen, im öffentlichen Bewusstsein "überlebt" hat ein kleiner Bruchteil.


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

  • Wenn dem so sein sollte, so stehen sie damit in bester Tradition innerhalb der Geschichte der Klassischen Musik. Die allermeisten Stücke sind heutzutage vergessen, im öffentlichen Bewusstsein "überlebt" hat ein kleiner Bruchteil.


    LG :hello:

    Der Unterschied ist nur der, dass ein großer Teil der klassischen Stücke massenhaft gespielt wird und auf Tonträgern zu haben ist. Ich wette, dass die meisten (nicht alle natürlich) Taminos hier nicht eine einzige CD von Boulez oder Stockhausen besitzen. Wer z.B. kennt das Helikopter-Quartett und hat es 50x gehört? 50x für eine Janacek-Oper ist bei mir durchaus drin, allerdings natürlich über viele Jahre.

    Alex Ross, der Musikkritiker des "New Yorker", der sich in neuer Musik gut auskennt, hat z.B. gegen Schönberg eingewandt, dass die 12-Ton-Reihe ein absolut künstliches Prinzip ist.

    Übrigens finde ich die Musik Janaceks viel moderner als die zeitgenössische Musik, von den wunderbaren Stücken Josquins, Victorias, Byrd, Tallis ganz zu schweigen.

    "...bad info is worse than no info at all... (N.Taleby)

  • Inquit lupus.

    inquit lupulus!


    Geht es wieder los? Ich fand das doch sehr freundlich.


    Was soll an dem Werk nicht ernst sein? Man kann selbstverständlich über alles lachen!


    Aber wie sagt man doch so nett


    Lache und man lacht zurück :)

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  • Der Unterschied ist nur der, dass ein großer Teil der klassischen Stücke massenhaft gespielt wird und auf Tonträgern zu haben ist.


    Das ist schlicht falsch. Gehe mal auf die Webseite des IMSLP und klicke Dich durch die Liste mit den Komponistennamen. Die meisten dieser Namen dürftest Du noch nie gehört haben, geschweige denn ein Stück von ihnen kennen. Und selbst bei den bekannten Komponisten: Wer von uns hat denn bitte bei Mozart alle 626 KV-Nummern durchgehört oder die fast 1000 DV-Nummern bei Schubert oder die mehr als 1000 Einträge im BWV?


    Das, was "massenhaft gespielt wird und auf Tonträgern zu haben ist", ist ein Bruchteil dessen, was in den letzten ca. 500 Jahren an Musik entstanden ist und zur Klassischen Musik gerechnet werden kann.


    Wer z.B. kennt das Helikopter-Quartett und hat es 50x gehört?


    Und wer von uns hat die sechste Sinfonie von Mozart 50x gehört? Oder die zehnte Sinfonie von Haydn? Oder sein zwölftes Baryton-Trio? Was ist hier der Punkt?


    Alex Ross, der Musikkritiker des "New Yorker", der sich in neuer Musik gut auskennt, hat z.B. gegen Schönberg eingewandt, dass die 12-Ton-Reihe ein absolut künstliches Prinzip ist.


    Mit Verlaub: Was soll das denn bitte für ein Argument sein? Die Sonatenhauptsatzform ist auch ein künstliches Prinzip, ebenso wie die authentische Kadenz. Oder gibt es irgendwo in der Natur Sonatenhauptsatzform-Bäume und Kadenzsträucher? Erkenntnis: Es soll vorkommen, dass Kunst künstlich ist.


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  • Geht es wieder los? Ich fand das doch sehr freundlich.


    Es war von mir zumindest nicht unfreundlich gemeint.


    Was ich allerdings nicht verstehe: Es kann ja durchaus vorkommen, dass einem ein Kunstwerk nichts sagt und man damit nichts anfangen kann. Wieso aber verfällt man dann auf die Idee, dass das am Kunstwerk liegen muss?


    LG :hello:

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  • Es war von mir zumindest nicht unfreundlich gemeint.


    Was ich allerdings nicht verstehe: Es kann ja durchaus vorkommen, dass einem ein Kunstwerk nichts sagt und man damit nichts anfangen kann. Wieso aber verfällt man dann auf die Idee, dass das am Kunstwerk liegen muss?


    LG :hello:

    Diese Frage stelle ich mir auch häufiger.

  • "Wenn ein Buch und ein Kopf zusammenstoßen und es klingt hohl, ist das allemal im Buch?" (Georg Christoph Lichtenberg) ;)


    LG :hello:

    Ich habe das so verstanden, dass Boulez das gute Buch ist und somit MDM der Hohlkopf?

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  • Ich habe das so verstanden, dass Boulez das gute Buch ist und somit MDM der Hohlkopf?


    Dann hast Du nicht sehr viel verstanden. Erstens hat MDM von dem Stück "Wespe" von Enno Poppe geschrieben und nicht von Boulez. Zweitens bedeutet Lichtenbergs Aphorismus im etwas übertrageneren Sinne, dass ein Verständnis-Problem durchaus bei einem selbst liegen kann und nicht unbedingt im zu verstehenden Objekt begründet ist.


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  • Ich habe das so verstanden, dass Boulez das gute Buch ist und somit MDM der Hohlkopf?

    Ich weiß jetzt nicht, wo der Boulez herkommt, aber es ist doch offensichtlich so zu verstehen, dass man vielleicht noch einmal nachdenken soll, bevor man über etwas lacht.


    Oder wie der Kollege Symbol sagt: wenn man etwas nicht versteht, muss es nicht immer an dem etwas liegen ...


    BTW Ich liebe Lichtenberg!

  • Dann hast Du nicht sehr viel verstanden. Erstens hat MDM von dem Stück "Wespe" von Enno Poppe geschrieben und nicht von Boulez. Zweitens bedeutet Lichtenbergs Aphorismus im etwas übertrageneren Sinne, dass ein Verständnis-Problem durchaus bei einem selbst liegen kann und nicht unbedingt im zu verstehenden Objekt begründet ist.


    LG :hello:

    Boulez war nur ein Beispiel. Den zentralen Punkt versteht ihr nicht: das Werk (egal ob Poppe oder Boulez) ist das gute Buch und MDM der Hohlkopf. Außerdem kann ein Verständnis-Problem bei einem selbst liegen, also auch bei euch! Daher der Lupus.

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  • egal ob Poppe oder Boulez


    "Mailand oder Madrid? Ist mir doch egal, Hauptsache Italien!" (angeblich von Andreas Möller, das gilt aber als umstritten)


    das Werk (egal ob Poppe oder Boulez) ist das gute Buch und MDM der Hohlkopf


    Das ist wieder falsch. Bei Lichtenberg ist weder von einem "guten" Buch die Rede (nur von einem Buch) noch von einem Hohlkopf. Er spricht letztlich von einem Zweifel: wenn es hohl klingt, muss das dann am Buch liegen?


    Außerdem kann ein Verständnis-Problem bei einem selbst liegen, also auch bei euch!


    Wenn eine Aussage eine gewisse Komplexität aufweist, mag das sein. Bei allem gebotenen Respekt vor unserem Mit-Forianer MDM: das war hier (also bei dieser speziellen Aussage) nicht gerade der Fall.


    LG :hello:

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  • Ich weiß jetzt nicht, wo der Boulez herkommt, aber es ist doch offensichtlich so zu verstehen, dass man vielleicht noch einmal nachdenken soll, bevor man über etwas lacht.


    Oder wie der Kollege Symbol sagt: wenn man etwas nicht versteht, muss es nicht immer dem etwas liegen ...


    BTW Ich liebe Lichtenberg!

    Mal wieder eine Aussage, die ohne Erziehungsratschläge nicht auskommt. Damit hast du dich (das beobachte ich schon länger) bei den Untouchables eingereiht. In meinem Satirethema, das von euch zum Glück nicht gelesen wird, werde ich eine kleine Anmerkung machen, was der FC Bayern und das Politbüro mit unserem Klassikforum gemeinsam haben.

    "...bad info is worse than no info at all... (N.Taleby)

  • Mal wieder eine Aussage, die ohne Erziehungsratschläge nicht auskommt. Damit hast du dich (das beobachte ich schon länger) bei den Untouchables eingereiht.


    Wo im Beitrag von astwes soll dieser einen Erziehungsratschlag gegeben haben? Und wer sollen diese ominösen "Untouchables" sein? Mich möge man aus dieser angeblichen Gruppe bitte raushalten, denn ich halte mich beileibe nicht für "untouchable".


    In meinem Satirethema, das von euch zum Glück nicht gelesen wird, werde ich eine kleine Anmerkung machen, was der FC Bayern und das Politbüro mit unserem Klassikforum gemeinsam haben.


    Mach' das mal ruhig! Das Glück des Nicht-Lesens liegt hier ohnehin bei den Nicht-Lesern.


    LG :hello:

    "Was Ihr Theaterleute Eure Tradition nennt, das ist Eure Bequemlichkeit und Schlamperei." Gustav Mahler

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  • Mal wieder eine Aussage, die ohne Erziehungsratschläge nicht auskommt. Damit hast du dich (das beobachte ich schon länger) bei den Untouchables eingereiht. In meinem Satirethema, das von euch zum Glück nicht gelesen wird, werde ich eine kleine Anmerkung machen, was der FC Bayern und das Politbüro mit unserem Klassikforum gemeinsam haben.

    Sorry lieber Kollege, Deine etwas krude "Satire"-Terminologie interessiert mich definitiv nicht. Du hattest offensichtlich den Aphorismus von Lichtenberg nicht verstanden und um Erklärung gebeten. Das hatte ich im Zusammenhang mit dem Statement von MDM versucht.


    Leider bin ich mir immer noch nicht sicher, ob er jetzt klar ist. Ich denke aber, dass Du jetzt mit Dir zufrieden bist und was will das Herz mehr! :)

  • Hallo Leute,


    bleibt mal ganz entspannt. Nennt oder vergleicht mich mit einem komplexen oder schlichten Hohlkopf oder sonstwem oder -was, mir ist das sowas von piepegal, das könnt Ihr Euch gar nicht vorstellen. Das bedeutet nicht, dass ich keine Ehre im Leibe hätte ( in jungen Jahren hätte es im realen Leben dafür von mir auch schon mal eine Ordnungsschelle gesetzt smiley1720.gif , das jedoch ist alles laaaange her), aber hier ist es mir sowas von ...naja, siehe oben.smilie_happy_275.gif


    (Nebenbemerkung: Ich stelle hier im Forum übrigens immer wieder ein geradezu verblüffendes Maß an Humorlosigkeit und Verbissenheit fest ( hat Glockenton erst gestern in einem anderem Zusammenhang auch schon getan) Außerdem will einer immer unbedingt beweisen, dass er schlauer ist als der andere, wozu eigentlich? Man muss sich selber nicht so wichtig nehmen, dann geht vieles leichter im Leben, glaubt mir. :gs: )


    Ich kann mir schon vorstellen, dass mein Beispiel die "Wespe" von Enno Poppe in gewissen Kreisen als große Kunst angesehen wird. Aber genauso, wie manche Leute geradezu fanatisch auf ihre künstlerische Freiheit pochen (u.a. besonders auch aus der Regietheater-Szene, was hier nicht Thema ist), nehme ich mir wiederum die Freiheit, ganz allein zu bestimmen, ob das für mich Kunst ist oder beispielsweise bockmistige Leuteverarschung. So wie jeder andere das auch individuell für sich tun kann.;)


    Das alberne Gefiepe, Gepiepse und Geheule à la "Wespe" kriege ich beispielweise auch noch locker hin, gar kein Problem. ( Ihr 3 wahrscheinlich auch, wenn ihr euch ein bißchen anstrengt.)smilie_frech_049.gif


    Und damit ist das Thema für mich erstmal erledigt. Es sei denn, es gibt noch Nachfragen.:bussi:


    Habt alle einen schönen Sonntag und lasst es euch gutgehen!:hello:


    LG....MDM :jubel:

    >>So it is written, and so it shall be done.<<

  • Und damit ist das Thema für mich erstmal erledigt. Es sei denn, es gibt noch Nachfragen.

    Ich hätte noch eine Nachfrage: Welche Werke des 20. und 21. Jahrhunderst kennst Du denn eigentlich, und wie gut? Ich nehme an, der Rosenkavalier ist Dir mehr oder weniger vertraut, aber gilt das z.B. auch für eine oder mehrere der Hartmann-Symphonien, für Messiaens Quatuor, für Weberns Klaviervariationen, für Ligetis Horntrio? Wenn Dir das alles unbekannt sein sollte (man kann ja nicht alles kennen), mit welcher Neuen Musik hast Du Dich dann statt dessen beschäftigt? Ich nehme doch wohl an, dass Du niemals derart apodiktische Urteile abgeben würdest, ohne die Sache gut zu kennen. Also: Welche Sache ist das, die Dich in die Lage versetzt, sollte Urteile auszusprechen?

    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
    "Mir nicht."
    (Theodor W. Adorno)

  • Nennt oder vergleicht mich mit einem komplexen oder schlichten Hohlkopf oder sonstwem oder -was, mir ist das sowas von piepegal, das könnt Ihr Euch gar nicht vorstellen.

    Wer soll das gemacht haben? Bis auf die Aufforderung, einen Versuch des Verständnisses zu unternehmen, bevor man über etwas lacht, ist doch nichts passiert. Ich halte das für eine gute Sache und das Gegenteil nur für schlechtes Benehmen. (auch, wenn es bei Dir unter dem Oberbegriff Humor läuft)


    Ich kann mir schon vorstellen, dass mein Beispiel die "Wespe" von Enno Poppe in gewissen Kreisen als große Kunst angesehen wird.

    Ich kann mir nicht einmal vorstellen, was die "gewissen Kreise" sein sollen. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, ob Poppes Wespe "Große Kunst" ist. Dass es Kunst ist, ist aber ziemlich klar. Da ich mich für Kunst interessiere, versuche ich der Sache auf den Grund zu gehen.


    Ganz nebenbei habe ich die Vermutung, dass man, wenn man keine Kunst erkennt, sich mit der Erkenntnis sogenannter "großer" dann auch schwer tut :)


    nehme ich mir wiederum die Freiheit, ganz allein zu bestimmen, ob das für mich Kunst ist oder beispielsweise bockmistige Leuteverarschung.

    Aber sicher kannst Du das tun. Wenn Du das für Dich behältst, brauchst Du auch nicht mit Gegenreaktionen rechnen. Dann hättest Du den ganzen Spaß für Dich allein.


    Das alberne Gefiepe, Gepiepse und Geheule à la "Wespe" kriege ich beispielweise auch noch locker hin, gar kein Problem. ( Ihr 3 wahrscheinlich auch, wenn ihr euch ein bißchen anstrengt.)

    Da wird sich der Kontratenor Daniel Gloger sicher ärgern, dass er dafür eine langwierige Ausbildung auf sich genommen hat, um das zu leisten, was Du "locker hinkriegst". Aber so ist das Leben, dem einen gibt's der Herrgott im Schlaf, der andere muss rackern. ;)

  • Guten Morgen Herr Köhn,


    ich hatte es mal mit Lachenmanns Schwefelhölzern probiert und auch mit Stockhausens Jünglingen und irgendwas war es noch. Hat mir nicht gefallen, ist mir alles zu schräg und geht auch irgendwie nicht wirklich gut ins Ohr. Messiaen, Webern und Ligeti kenne ich nur dem Namen nach. Kann nicht schaden für den Fall, dass ich mal irgendwann bei Jauch sitzen sollte und es um `ne Mille geht. Hartmann sagt mir gar nichts. Apodiktische Urteile fälle ich nicht. Ich schrieb ausdrücklich, das diese Art von Musik für mich ganz persönlich nix ist und weitere Beschäftigung mit Neuer Musik höchstwahrscheinlich daher Zeitverschwendung. Im Übrigen habe ich mich hier nur zu Wort gemeldet, weil mir Alfreds Beitrag prima gefallen hat und ich mich auch ein bißchen bei ihm einschleimen wollte. astewes hatte kurz nachgehakt, und da hatte ich dann höflicherweise launig geantwortet. Das war es. Ich schlage vor, Du prügelst dich jetzt zusammen mit Symbol weiter mit Dr. Holger Kaletha, Thema ist ja mittlerweile Nebensache.


    Schöne Grüße....MDM :hello:

    >>So it is written, and so it shall be done.<<

  • Lieber astewes,


    lass` es gut sein für heute. Unterhalte dich bitte am besten mit den intellektuellen Forenusern hier, da ziehst du mit Sicherheit mehr Gewinn draus als aus der weiteren Plänkelei mit meiner Wenigkeit.;)


    LG...MDM :hello:

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  • Messiaen, Webern und Ligeti kenne ich nur dem Namen nach.

    Das ist schade. Vielleicht hast Du Lust, Dir z.B. mal das hier anzuhören (ein Stück aus Messiaens "Visions de l'Amen" für zwei Klaviere). Das hat mit Lachenmanns "Schwefelhölzern" so viel zu tun wie die Matthäus-Passion mit den Toten Hosen.

    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
    "Mir nicht."
    (Theodor W. Adorno)

  • Das ist schade. Vielleicht hast Du Lust, Dir z.B. mal das hier anzuhören (ein Stück aus Messiaens "Visions de l'Amen" für zwei Klaviere). Das hat mit Lachenmanns "Schwefelhölzern" so viel zu tun wie die Matthäus-Passion mit den Toten Hosen.

    Habe es mir anderthalbmal angehört. Ist ganz OK ,so la-la würde ich sagen. Nix besonderes, stört oder verstört mich aber zumindest nicht. Und das allein ist schon mal viel wert.:bado:


    (Karl Richter mit der Matthäus-Passion ist aus meiner Sicht natürlich die viel größere und erhabenere Kunst. Die Hosen mit "Tage wie diese" hören wir höchstens mal beim Bier zur gemeinsamen Einstimmung, bevor die deutsche Fußballnationalmannschaft den Rasen betritt.);)


    :hello:

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  • Haydn war intellektuell, Mozart sehe ich eher nicht in dieser Ecke.

    Ich finde Mozart volkstümlich intellektuell. Seine Musik hätte sicher kein Blödmann komponieren können, darin sehe ich seinen Intellekt. In seinen derben, volkstümlichen Briefen an sein Schwesterchen und auch in manchen anderen Äußerungen (auch musikalischer Art) nähert er sich bereits dem an, was Alfred eine Gesellschaft von Proleten.... nennt. Aber die Zeiten ändern sich, und nicht immer hin zum Guten, was immerhin auch Intelligenz voraussetzt. Je nach dem, was man als gut oder böse einordnet. Mal sehen, was uns die KI bringt.

    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Ich finde Mozart volkstümlich intellektuell. Seine Musik hätte sicher kein Blödmann komponieren können, darin sehe ich seinen Intellekt.

    Das ist ein Missverständnis. natürlich war Mozart kein Blödmann. Er war klug, wie sollte er sonst diese wunderbare Musik komponieren können, die in den Haydn Quartetten steckt, ausgesprochen subtile Musik. Für mich gibt es nicht viel Größeres!


    Was ich mit intellektuell bei Haydn meinte, ist die über die Jahrzehnte zu erkennende Bemühung für seine Musik, Formen zu finden. Haydns Musik erfordert in meinen Ohren erhöhte Konzentration, was das Zusammenspiel von Inhalt und Form angeht. Es gibt kein einfaches Lachen, sein Humor ist meistens versteckt. (Ich spreche hier über seine Streichquartette und Klaviertrios, seine Sinfonien erarbeite ich mir noch!) Das hat natürlich eine gewaltige Wirkung, wenn sie dann entdeckt wird.


    BTW wenn man nicht intellektuell ist, muss man kein Blödmann sein. Es gibt ausgesprochen kluge Leute, die nicht intellektuell sind und manche Intellektuelle, wo ich zumindest an der Klugheit zweifele. :)



    PS: aber selbstverständlich gibt es auch nicht intellektuelle Blödmänner :saint:

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