Pius hat mir seinen Beitrag zur Nr.58 gesendet; da sich Nr. 59 und Nr. 46 ein wenig verzögern werden, stelle ich ihn jetzt schonmal ein:
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Joseph Haydn: Symphonie F-dur Hob. I:58, Huss 45
Komponiert wurde diese Symphonie im Zeitraum 1766-68 in der relativ kleinen Besetzung für 2 Oboen, 2 Hörner und Streicher.
Die Satzbezeichnungen lauten:
1. Allegro
2. Andante
3. Menuetto alla zoppa. Un poco allegretto
4. Finale. Presto
In meinen beiden Aufnahmen (Adam Fischer bei Brilliant und Thomas Fey bei Hänssler) werden die gleichen Wiederholungen gespielt, und auch sonst sind die Zeiten aller Sätze fast identisch. Die beiden Aufnahmen sind wirklich sehr ähnlich; ich glaube, ich habe aber eine leichte Präferenz für Fey. Insgesamt ist diese kurze (16-17 Minuten), schlichte Symphonie aber wohl kaum eine Meßlatte für Haydn-Dirigenten.
Der erste Satz erinnert sehr an ein Menuett, insbesondere das Hauptthema ist ein typisches Menuett-Thema. Es gibt auch eine Art Seitenthema (ab 0:41; Zeiten: Fey), das aber wenig ausgeprägt ist. Nach der Expositionswiederholung beginnt dann die Durchführung (ab 2:21) des 1. Themas, das erst „zerhackt“ und dann gesteigert wird. Eine „geheimnisvoll“ anmutende Moll-Passage, die aus dem Seitenthema gewonnen ist, leitet geschickt und quasi nahtlos zur Reprise (aber 3:25) über. Diese ist gegenüber der Exposition abgewandelt und beschließt den von Triolen durchzogenen Satz mit drei kräftigen Akkorden.
Das Andante (B-dur) ist ein unauffälliger, nur mit Streichern besetzter Satz, in dem Haydn ebenfalls auffällig viele Triolen verwendet. Formal liegt ein Sonatensatz vor, bei dem sich aber die Durchführung in Ausdruck und Dynamik kaum vom restlichen Satz unterscheidet.
Das Menuetto alla zoppa („hinkendes Menuett“ wegen des punktierten, hinkenden Rhythmus) taucht auch im Barytontrio Nr. 52 auf. Es ist allerdings weniger originell als es die Satzbezeichnung vermuten lässt. Das Trio besteht aus einer überraschend melancholischen, gedämpften Streicher-Melodie.
Mein liebster Satz in der 58. ist das Finale, ein munterer, kurzer Kehraus in Sonatensatzform. Auch im Finale gibt es einen Dreier-Rhythmus; letztlich wirkt so die ganze Symphonie recht „tänzerisch“.
Viele (und allerletzte) Grüße,
Pius.
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