Semperoper – Wie geht es weiter?

  • Hallo Opern-Freunde,


    2010 wird es einen Wechsel an der Spitze der Sächsischen Staatsoper Dresden geben: Gerd Uecker wird nach nur sieben Jahren als Intendant gehen, es folgt ihm Ulrike Hessler. Zudem wird Generalmusikdirektor Fabio Luisi seinen Vertrag mit der Spielzeit 2011/12 ebenfalls beenden.


    Was hat dies eures Erachtens für konkrete Auswirkungen? Wer kennt Frau Hessler besser und könnte sich ihre konkreten Pläne vorstellen?


    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Naja, ich kenne die Herr- und Frauschaften nicht. Nur soviel: Semper bedeutet immer - also wird es immer weitergehn. Irgendwie halt...


    :angel:

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Ah ja. :wacky: :hahahaha:


    Ich hoffe jedenfalls, daß die Dame nicht alles absetzt, was an DDR-Inszenierungen noch läuft (eh nur mehr eine Hand voll).

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von Joseph II.
    Ich hoffe jedenfalls, daß die Dame nicht alles absetzt, was an DDR-Inszenierungen noch läuft (eh nur mehr eine Hand voll).


    Kohl hatte Visionen von blühenden Landschaften. Die Rolle in der sich die ehemalige DDR am besten zu gefallen scheint, ist offenbar ein Museum seiner Geschichte. Wo bleibt da der Blick auf das Neue?


    fragt sich Steffen, gebürtiger Schweriner

  • Frau Hessler ist seit gut 20 Jahren Pressesprecherin des Nationaltheaters München und trägt inzwischen wohl den Titel einer Direktorin. Die Strukturen eines Opernhauses dürften ihr gut vertraut sein, doch einen Intendanten beobachten und ihm zuarbeiten und eine Intendanz leiten sind zwei verschiedene Paar Schuh. Vor einigen Jahren bewarb sich Frau Hessler als Kulturreferentin von München, unterlag aber.


    Florian

  • Es halt um vieles leichter, Visionen zu haben, als diese umzusetzen.
    Den Blick aufs Neue werden die Leute in den Neuen Bundesländern schon haben. Vielleicht wollen sie aber nicht, daß dies ein besserwisserischer Westblick ist. Gülden sind die Zeiten für Theater und Orchester im Westen auch nicht mehr.
    Hoffentlich geht Ullis Interpretation von "Semper = Immer" in Erfüllung und die Semperoper kann ihre hervorragende Tradition mit Neuem erfolgreich verknüpfen.

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Ich denke, Fabio Luisi ist in Dresden nicht richtig warm geworden. Denn mal ehrlich wer wechselt schon seinen Chefposten der Staatskapelle Dresden und Musik-Chef der Staatsoper gegen Zürich!!!????


    Vermutlich gab es im Orchester auch schon viel Gemauschel über die Qualitäten Luisis.


    Leider leitete er viele Aufführungen sehr undifferenziert. Vieles klang nur laut...


    Ich habe mich schon immer gefragt, was die Staatskapelle mit diesem Mann wollte. Wenn man bedenkt, wie die im Vorfeld mit Haitink ungegangen sind...



    Herzliche Grüße
    von LT :hello:

  • Zitat

    Ich habe mich schon immer gefragt, was die Staatskapelle mit diesem Mann wollte. Wenn man bedenkt, wie die im Vorfeld mit Haitink ungegangen sind...


    Was meinst Du damit?



    Gruß,
    Agon

  • Meines Wiissens lief der Vertrag mit Haitink noch länger. Aber als man Luisi habhaft werden konnte, entledigte man sich vorzeitig von ihm, auf eine sehr unschöne Art und Weise.



    Herzliche Grüße
    von LT :hello:

  • Ich wundere mich nämlich auch, dass sich die Staatskapelle überhaupt Luisi zum Chef genommen hat. Der kommt doch an Sinopoli oder auch Haitink nicht heran. Warum man für Luisi Haitink abserviert hat, kann ich nicht nachvollziehen.



    Gruß,
    Agon

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  • Wenn man bedenkt: Sinopoli könnte jetzt noch locker GMD sein. Eine echte Tragödie.


    Wer auf den mäßigen Luisi folgen wird, steht wohl in den Sternen. Thielemann wird kaum aus München kommen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Thielemann halte ich für keine gute Wahl. Er ist zu sehr auf das deutsche Repertoire beschränkt. Zum anderen wirken und klingen seine Aufführungen und Aufnahmen immer so unbeholfen-steif. Ich habe neulich auf DVD Rosenkavalier unter C. Kleiber und Thielemann verglichen. Konnte wieder nur mit dem Kopf schütteln.



    Herzliche Grüße
    von LT :hello:

  • Gut, das mit dem deutschen Fach kann man nich abstreiten.


    Mir fiele spontan kein anderer Dirigent ein, der noch in Frage käme. Die, die mir vorschweben, sind ja alle schon viel zu alt. Hoffentlich holen sie sich nicht Dudamel. :stumm:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Dudamel - um Gottes Willen :no:. Die Allzweckwaffe. Aber der wird wahrscheinlich schon in Los Angeles überfordert sein.


    Eigentlich könnten sie sich jetzt Daniele Gatti holen, den der hört ja in Zürich auf, wenn Luisi dort anfängt. Er wäre in meinen Augen ein würdiger Chefdirigent für die Staatskapelle Dresden. Er ist ein hervorragender Orchestererzieher (Royal Philharmonic Orchestra), ein exzellenter Mahler, R. Strauss und Tchaikovsky Interpret, ein superber Verdidirigent - das könnte was werden.


    Eine andere Möglichkeit wäre der Koreaner Myung Whun-Chung, derzeit noch Chefdirigent des Orchestre Philharmonique de Radio France in Paris. Er ist regelmäßiger Gastdirigent der Staatskapelle Dresden, ein exzellenter und erfahrener Operndirigent (Bastille-Oper), ein Kenner der (klassischen) Moderne, ein sehr integrer, tiefgründiger und sensibler Mensch. Ich habe Ihn mal bei einem Gastspiel mit der Staatskapelle hier in FFM gehört, mit Dvoraks Achter Sinfonie, und ich kann nur sagen: perfekt.



    Gruß,
    Agon

  • "Zwischen dem Generalmusikdirektor der Münchner Philharmoniker, Christian Thielemann, und der Stadt München bahnt sich ein Bruch an. Der Stadtrat will in seiner Plenarsitzung am morgigen Mittwoch (22. Juli) die von Thielemann gestellten Bedingungen für eine Vertragsverlängerung über 2011 hinaus nicht akzeptieren.


    [...]


    Mögliche Nachfolgekandidaten für Thielemann als Münchner Generalmusikdirektor werden noch nicht gehandelt. Thielemann selbst wird allerdings Interesse für die Chefdirigentenstelle der Dresdner Staatskapelle nachgesagt, deren Generalmusikdirektor Fabio Luisi zur Saison 2012/13 ans Opernhaus Zürich wechselt."


    (Quelle)

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von Liebestraum
    Behüte die Dresdner vor diesem Menschen



    :yes::yes::yes:


    ...dann lieber Dudamel :baeh01:


    Wo sind nur die Nachfolger der ( jetzt) großen Alten geblieben? Wo sind die redlichen Kapellmeister a la Herbert Blomstedt?
    Mir fallen da kaum noch Namen ein. :(


    Gruß
    Stefan

    Psalmen sprechen und Tee trinken kann niemals schaden!

  • Ich fände ja Antonio Pappano gar nicht schlecht, ein sehr guter Dirigent, stets relativ dynamisch. Der wird aber zu teuer sein- leider!, täte dem Hause aber mit Sicherheit gut.


    :hello:

  • Zitat

    Original von Liebestraum
    Ob der aber sein Amt als Musikchef von Covent Garden aufgeben würde? Kaum zu glauben!


    :hello:


    Glaube ich leider auch nicht, nicht für die poplige kleine Semperoper ( :untertauch:). Schade.


    :hello:

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  • Pappano wäre nicht schlecht, da er auch Wagner dirigieren kann, und das nicht übel. Allerdings ist es doch, wie schon angedeutet, kaum zu glauben, daß der das Royal Opera House deswegen verläßt.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões