Musikalische "Meisterwerke" - Wer spielt hier die Jury ??

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    wer aber war es dann, der quasi über Nacht (binnen einiger Jahre) der verpönten Gustav Mahle zum bedeutenden Symphoniker gemacht hat ?


    Mahler hatte, anders als Schubert oder Bruckner, keine Schwierigkeiten, seine Sinfonien zur Aufführung zu bringen, ungeachtet des Riesenaufwandes. Die Uraufführung der 8. war ein gesellschaftliches Großereignis, bei dem Künstler und Prominenz aller möglicher Sparten zugegen waren (zB Th. Mann). Mindestens drei der bedeutendsten Dirigenten der ersten Hälfte des 20. Jhds. (Mengelberg, Walter, Klemperer) waren ihm und seiner Musik eng und persönlich verbunden und haben sich über Jahrzehnte für sie eingesetzt. (Überdies viele andere.) Berg und Schönberg, vermutlich auch weitere Musiker (Zemlinsky, Krenek u.a.) haben ihn als wichtigen Einfluß auf ihre Kompositionen gesehen.
    Wir hatte das schonmal in Mahler-Threads: Die "Wiederentdeckung" Mahlers in den 1960ern war genausowenig eine wie bei Bruckner, auch wenn, angefeuert durch die neue LP und Stereo-Technik, mehr Werke von ihnen populärer wurden, so war Mahler auch zwischendurch immer präsent, wenngleich freilich hauptsächlich mit der 1.2., 4. u. 5. Sinfonie. (Im Gegensatz zu, vermute ich, Zemlinsky)


    Zitat


    Wer war es dann der den "Vielschreiber Vivaldi" rehabilitierte ?


    Das weiß ich nicht, aber das läßt sich auch herauskriegen. Es dürfte auch mit dem generell gestiegenen Interesse an Musik des Barock und Vorbarock seit Beginn des 20. Jhds. zu tun haben.


    Ich kann nur nochmal auf das Beispiel von Schuberts 9. oben verweisen, das halte ich für instruktiv, wie so etwas ungefähr laufen kann.


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)