Verdis Nebenbuhler - Unbekannte Opern des 19. Jahrhunderts

  • Wenn man heutige Opernführer durchstübert, so findet man immer wieder dieselben Komponisten: Bellini, Rossini, Donizetti, Wagner und noch ein paar weltweit anerkannte Größen, bzw deren Werke.


    Aber es gab noch wesentlich mehr Komponisten - welkche zu Lebzeiten teilweise hohes Ansehen genossen - und das zu Recht. Warum sie heute weitgehen vergessen sind, das wäre Stoff für eine Dissertation.
    Fakt ist, daß dank Tonträger und einer Trendwende, diesen Komponisten in den letzten Jahren wieder zunehmend Aufmerksamkeit geschenkt wird und viele verschollen Werke wieder ans Tageslicht befördert werden, von denen die Mehrheit nicht nur hörenswert ist, sondern auch zu begeistern vermögen.


    Gesucht werden hier also interessante Werke des 19. Jahrhundert, die ein wenig aus der Mode gekommen sind, aber Chancen auf eine Renaissance haben....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred,



    zwei Namen liegen mir Spontan auf der Zunge: Mercadante und Meyerbeer.


    Mercadantes "Il Giuramento" ist vielleicht einigen wegen des spektakulär kurzfristigen Einspringens von Placido Domingo in Wien bekannt, der damals seine Rolle innerhalb von nur drei Tagen lernte:



    Saverio Mercadante (1795-1870)
    Il Giuramento


    Robert Kerns, Agnes baltsa, Mara Zampieri, Placido Domingo, Chor & Orchester der Wiener Staatsoper, Gerd Albrecht
    Label: Orfeo , ADD/LA, 1979






    Giacomo Meyerbeer ist als Vertreter der "Grand Opera" zwar halbwegs bekannt, leider werden aber seine Werke kaum gespielt.



    Bekannt sind meist "o paradis" - die Tenorarie aus der Afrikanerin und die Koloraturreiche "Ombre légère", die Schattenarie aus seiner Dinorah:



    Giacomo Meyerbeer (1791-1864)
    L'Africana



    Verrett, Domingo, Swendson, Diaz, Devlin, Skinner, San Francisco Opera Orchestra, Arena
    Label: Arthaus , FSKoAB, 1988




    Dinorah






    LG, Elisabeth

  • Hallo Elisabeth!


    Die beiden von Dir genannten Komponisten würde ich weder als vergessen, noch als vernachlässigt bezeichnen. Beide sind im CD-Angebot reichlich vertreten. Der Konsument muss nur bestellen und nicht ignorieren, dann werden die Hersteller auch munter.



    Fast alle nachstehend genannten Titel befinden sich in meiner Sammlung:


    MERCADANTE:


    1. Maria Stuarda (Querschnitt) 1821 - Opera Rara
    2. Andronico (Ausschnitt) 1821 - Opera Rara
    3. Caritea 1826 - Nuovo Era
    4. Zaira (Querschnitt) 1831 - Opera Rara
    5. I normanni di Parigi (Ausschnitt) 1832 - Opera Rara
    6. Emma d'Antiochia 1834 . Opera Rara
    7. Il Giuramento 1837 - Orfeo u. Fonit Cetra
    8. Elena da Feltre 1839 - Marco Polo
    9. Il bravo 1839 - Nuovo Era
    10. La Vestale 1840 - Bongiovanni und Marco Polo
    11. Leonora (Ausschnitt) 1844 - Opera Rara
    12. Orazi e Curiazi 1846 - Opera Rara
    13. Pelagio 1857 - Dynamic
    14. Virginia 1866 - Opera Rara


    Es fehlen noch etwa 40



    Nehmen wir den Pacini doch auch gleich dazu. Hier schaut es nicht ganz so rosig aus:


    1. Cesare in Egitto (Ausschnitt) 1821 - Opera Rara
    2. Alessandro nell'Indie 1824 - Opera Rara
    3. L'ultimo giorno di Pompeji 1825 - Dynamic
    4. Il Contestable di Chester (Ausschnitt) 1829 - Opera-Rara
    5. Il Corsario (Ausschnitt) 1831 - Opera Rara
    6. Carlo di Borgogna 1835 - Opera Rara
    7. Saffo 1841 - Marco Polo u. OPD
    8. Maria, Regina d'Inghilterra 1843 - Opera Rara
    9. Stella di Napoli (Ausschnitt) 1845 - Opera Rara
    10. Allan Cameron (Ausschnitt) 1848 -Opera Rara


    Pacini hat noch etwa weitere 70 Opern komponiert



    Was von Meyerberr begehenswert scheint, liegt bis auf 'Emma di Resburgo' und 'Romilda e Constanza' in Gesamtaufnahmen vor. Die weniger gewichtigen Frühwerke komponierte der Berliner in deutsch, dann folgte eine italienische Phase, und seinen Weltruhm begründete er in Paris mit seinen französisch-sprachigen Werken, unter dem Begriff 'Grande Opéra' geläufig.



    Bezüglich fehlender Namen von Verdi-Zeitgenossen folgt ein weiterer Report.


    Mit freundlichen Grüßen
    :angel:
    Engelbert

  • Die Problematik dieses Threads ist ziemlich identisch mit dem seines Themes, soll heissen es ist schwierig die Menschen dafür zu begeistern. Was ich beim Thread noch einigermaßen nachvollziehen kann, hier schreiben ein paar Insider über Opern von denen die meisten noch nie gehört haben, die man kaum irgendwo bekommt, und deren Qualität sicher zweifelhat ist - denn sonst hätten sie sich durchgesetzt, das kann ich bei den Opern nicht - oder nur bedingt verstehen.


    Denn diese Opern, zumindest jene, die ich selber kenne sind zumindest Bellini, Donizetti und Rossini ebenbürtig - durchaus auch den frühen Verdi-Opern. Über den Vergleich mit späteren Verdi Opern traue ich mich nicht zu schreiben, denn es hängt schon sehr davon ab, wo man die Maßstäbe ansetzt. Die ganz berühmten Verdi Opern beinhalten zahlreiche "Schlager" die letztlich jeder kennt, und die somit IMMER allen Mitbewerbern vorgezogen würden. Ich höre aber jetzt - während ich das hier verfasse, simultan in eine Pacini-Oper hinein - ich besitze als Akustik-Gourmet einige davon - oh ja jetzt traue ich mich den Vergleich mit Verdi auch zu wagen, das von vielen geliebte, von manchen verächtlich gemachte "Umtata" ist hier sehr ausgeprägt vorhanden, ebenso die beeindruckenden strahlenden Chorszenen. Ich bin überzeugt, daß beinahe jeder, dem man eine Pacini Oper vorführem würde ohne sie zu nennen - erstmals auf Verdi tippen würde. Der Reiz besteht nun meiner Meinung nach darin, daß Pacini TROTZDEM, hört man ihn länger - etwas völlig Eigenständiges in seiner Tonsprache aufweist, gewisse Eigenheiten - die den Reiz noch verstärken.


    So - und nun der Nachteil. Nur wenige Label haben sich dieses Komponisten angenommen, zumeist handelt es sich um (eigentlich recht gute) Mitschnitte. Opere Rara ist eines der beiden Label die Paciini im Programm haben - zu ziemlich geschmalzenen Preisen. Wer aber Pacini est mal lieben gelernt hat, der zahlt das gerne, man gönnt sich ja sonst nichts.


    Aber auch das Label Dynamic bietet Pacini an. Bei italienischen Labeln wie Nouva Era und Bongiovanni ist Vorsicht geboten was die Tonqualität anbelangt. Das soll heißen, daß sie sehr unterschiedlich ausfallen kann. Auch bei Dynamic ist nicht alles God was glänzt, bei "Die letzten Tage von Pompej " kann man aber meiner Meinung nach durchaus Zugreifen.


    Pacini bezeichnete das Werk, das zu Lebzeiten des Kompponisten außerordentlich beliebt war, als "grössten Triumph seiner ersten künstlerischen Schaffensperiode...


    Was wir heute als Positivum sehen , die Nähe zu Rossini, war zu Lebzeiten nicht so besonders günstig, den wenngelich -wie ich weiter oben schrieb, Pacini sehr beliebt war - Rossini hatte markeetingmäßig immer die Nase vorn.


    Und wie ich soeben sehe, ist das noch heute das Problem:
    Die Aufnahme scheint gestrichen zu sein. jpc hat sie nicht mehr, Amazon bietet an sie zu bestellen. Man kann aber davon ausgehen, daß Spezialgeschäfte mit Schwerpunkt Oper jeweils noch ein oder 2 Exemplare vorrätig haben - zumindest bis dieser Beitrag wirkung gezeigt hat...



    mfg
    aus Wien


    Alfred


    PS; Ich habe auf der Dynamic Seite recherchiert -Die Aufnahme ist gestrichen.
    In Wien würde ich es bei EMI, DaCaruso, Ascolta, Gramola oder Arcadia probieren.

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo, Alfred,


    auch ich finde, dass sich viele der Werke Pacinis und Mercadantes, soweit ich sie kenne, musikalisch nur wenig von den Opern des frühen Verdi unterscheiden. Ich besitze einige der oben aufgelisteten Aufnahmen, da ich lieber als die zwanzigste Traviasta oder den dreißigsten Rigoletto mal ein unbekanntes Werk aus der Epoche kennenlernen möchte, und ich muss sagen, dass sie mich musikalisch sehr angesprochen haben. Mit Meyerbeer kann ich mich weniger anfreunden, sein Kompositionsstil sagt mir nicht sosehr zu. Allerdings sind einige dieser Aufnahmen nicht so erdtklassig besetzt - ich denke mal, für die Aufführungen musste man nehmen, wen man kriegen konnte, und die Tonqualität lässt häufig auch zu wünschen übrig. Und ich glaube, hier liegt das Problem: Um diese OPern adäquat aufführen zu können, braucht man erstklassige Belcantosänger. Die sind so häufig nicht zu finden, und welcher "Star" ist schon bereit, eine Partie zu lernen, die er nach einer begrenzten Anzahl von Aufführungen so bald nicht wieder wird singen können. Außerdem geht der durchschnittliche Opernbesucher lieber in die Aufführung eines Werks, das er schon kennt, sa dass die Aufführung eines solchen Werks gerade in der "Provinz" ein finanzielles Risiko darstellt. Umso höher sind die Bemühungen einiger Opernhäuser zu schätzen, sich der vergessenen Werke anzunehmen - ich denke da in unserer Gegend an Brauunschweig, wo innerhalb einer relativ kurzen Zeit Werke von Spohr, Mayr und Gomez aufgeführt wurden. Wieweit die Vorstellungen ausgelastet waren weiß ich alledings nicht. Und auch die Rundfunkanstalten tun da zu wenig, um solche Werke mal im allgemeinen Bewusstsein zu veankern. So werden die Opern der genannten Komponisten weiterhin Genüsse sein, an den sich nur wenige Gourmets erfreuen.


    Ich jedenfalls kann den Opernfreunden unter den Forianern nur raten mal in eine Oper Pacinis oder Mercadantes hineinzuhören.


    Mit Grüßen aus Bad Nenndorf


    Mme. Cortese

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

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  • Zitat von Engelbert


    Zitat

    Emilio Arrietta ist kein Epigone Donizettis oder des jungen Verdi, sondern befindet bezüglich des Bekanntheitsgrates und der winzigen Werkauswahl im Bereich Oper lediglich in deren Schatten. Arriettas Melodik ist opulent, leidenschaftlich und hat Feuer. Die Premiere wurde positiv aufgenommen und zur damaligen Zeit gab es etliche Wiederholungen, bis mit einem mal abrupt die Erfolgsserie abbrach. Viele Komponisten erlebten ein ähnliches Schicksal. Das Teatro Real in Madrid hat im Jahre 2006 den Faden wieder aufgenommen und die Oper mit vorzüglichen Stimmen einem breiten Publikum erneut vorgestellt.


    Emilio Arrieta war ein spanischer Komponist (1823-1894), der zuerst wenige Opern komponiert hatte und sich später mehr den Zarzuelas zuwandte.
    Bisher war mir sein Name völlig unbekannt.
    Ein Rundfunkmitschnitt seiner Oper Ildegonda hat mich sofort in ihren Bann gezogen und ich war regelrecht begeistert.


    Seine bekannteste Oper ist wohl "La conquista di granata", die ich allerdings nicht kenne. Engelbert hat sie allerdings schon im Tamino Opernführer beschrieben.



    Ich denke, es lohnt sich genauso wie bei Mercadante oder Pacini, dass man sich mit diesen Opern beschäftigt.


    :hello:
    Jolanthe

  • In einer Zeit, als die Opern Rossinis, Donizettis und Verdis ihre „Gassenhauer“ unter das Volk trugen und ihre Werke die Spielpläne der Opernhäuser Italiens und der Welt dominierten, hatten Kleinmeister mit schmalem Volumen an Bühnenwerken es schwer, sich zu behaupten. Einigen Komponisten gelang es trotzdem, mit einem oder zwei Werken zu starten, um für eine gewisse Dauer Beliebtheit zu erlangen und Aufführungen durchzusetzen. Abrupt wurde das Melodramna tragico vom Spielplan abgesetzt, verschwand in der Rumpelkammer der Operngeschichte und mit dem nachhaltigen Ruhm des Komponisten war es vorbei.


    Einige wenige, zu Anfang des 19. Jahrhunderts geboren, deren Namen man heute wieder nennt, sind: Federico Ricci (1809 – 1877), der Schotte Michael Balfe (1808 – 1870) und Errico Petrella (1813 – 1877) mit seiner Oper Jone, welche Bulwer’s Thema der letzten Tage von Pompeji behandelt. In das Ende des 18. Jahrhunderts fallen die Geburtsdaten von: Carlo Coccia (1782 – 1873), Francesco Morlacci (1784 – 1841), Nicola Manfroce (1791 – 1813 und Giuseppe Persiani (1799 – 1869) ein Verwandter Donizettis. Letzterer berühmt durch die Oper Ines de Castro, ein Historiengemälde aus der Geschichte Portugals.


    Pacini (1792 – 1867 und Mercadante (1795 – 1870), die mit einer Vielzahl an Meisterwerken, von leichter Hand hingeworfen, dem Zeitgeschmack entgegenkamen, konnten sich dagegen über den Beifall der Massen nicht beklagen und sind heute wieder mit etlichen Einspielungen auf Tonträgern vertreten.


    Dem Medienzeitalter ist es vorbehalten, Verantwortung wahrzunehmen und in musikwissenschaftlicher Akribie wertvolles Gut auszugraben, um es in mustergültigen Interpretationen einer breiten Schicht von Musikliebhabern vorzustellen. Oftmals sind es auch Musikfestivals und kleinere Opernhäuser, die abseits der abgetretenen Pfade Pionierarbeit leisten und über Tonträger Aufmerksamkeit vergessener Meisterwerke auslösen. Hierzu gehört die Oper L’Ebreo von Giuseppe Apolloni. (Siehe neuer Eintrag im Opernführer)


    :angel:
    Engelbert

  • Eine wunderschöne Oper aus der Zeit Verdis ist


    Antonio Carlos Gomes "Il Guarany"



    Antonio Carlos Gomez (1836 - 1896) war ein Brasilianer indianischer Abstammung, studierte ab 1860 am Konservatorium von Rio de Janeiro Musik und ging 1864 auf Veranlassung des damaligen Kaisers von Brasilien Pedro II. nach Mailand, um dort seine Studien bei Lauro Rossi fortzusetzen. 1866 bestand er das Kompositionsexamen des Konservatoriums von Mailand und wirkte die folgenden Jahre erfolgreich als Opernkomponist in Italien.
    Seine bekannteste Oper ist "Il Guarany", eine Indianeroper bar jeglichen Lokalkolorits, dafür um so mehr dem Belcanto verschrieben, aus dem Jahre 1870, in welchem sie auch an der Mailänder Scala ihre triumphale Uraufführung erlebte.
    Auch wenn die Musiksprache dieser Oper zu ihrer Entstehungszeit schon nicht mehr ganz up to date war, sie erinnert stark an den frühen Verdi, gilt sie dennoch als bedeutenste Oper Brasiliens.


    Viele Grüße
    John Doe

  • Nach zehn Jahren Ruhe ......



    L'Ebreo :Der Hebräer, ist eine Oper von Giuseppe Apolloni aus dem Jahr1855 nach einem Libretto von Antonio Boni, und wurde am 25. Januar 1855 im La Fenice in Venedig uraufgeführt!


    Kurzer Inhalts Information ....

    Die Kulisse ist die Belagerung Granadas in den letzten Jahren der Rückeroberung Spaniens durch Ferdinand von Aragon und Isabella von Kastilien . Issachar, der Titelgeber, ist der Magier des muslimischen Königs Boabdil , den er verrät, in der Hoffnung, unter den Spaniern Freiheit für sein Volk zu erlangen. Seine Tochter Leila ist in seinen Feind, den General Adèl-Muza, verliebt. Issachar schließt sich den Spaniern an, aber die Inquisition verurteilt ihn zum Tode. Er entkommt, indem er das spanische Lager in Brand setzt. Leila wird zu Ferdinand und Isabelle gebracht, die versuchen, mit Erfolg, sie zu bekehren. Bei der Taufe Mädchens erscheint ihr Vater und ersticht sie. Adèl-Muza offenbart sich dann. Beide werden, der Zauberer als auch der maurische General zum Tode am Pfahl verurteilt.


    Eine Oper sowie der Komponist sind mir erstmals begegnet, und ich muss sagen das hat mir außergewöhnlich gut zugesagt (3X hintereinander gehört).

    Diese Oper kann es wahrlich mit denen Verdis jener Zeit aufnehmen, aber Apollonis Oper teilt das Schicksal vieler vergessener Werke jener Zeit.

    Ich werde weiter auf die Suche nach ungehörten gehen, denn es gibt weitere Perlen zu entdecken!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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    Bereits weiter oben wurde Giovanni Pacini (1796-1867) genannt-Der Erfolg seiner oper war sehr unterschiedlich. Du beginn eher erfolglos, dann nach einem riegien Flop mit "Carlo di Bergogna" -1835 Rückzug von der Oper und Gründung einer Musikschule. Ab 1841 Neustart - eine kurze erfolgreiche Phase, bis er von Verdi verdrängt wurde. Diesmal liess er sich aber nicht beirren sondern komponirte weiter (Gott sei Dank)

    Die Box ist bereit gestrichen und auch nicht antiquarisch zu haben.

    Bis heute hat sich der Ruf erhalten, dies sei Pacinis schlechteste Oper (weil das schon die Zeitgenoddern sagten !!

    Dieser Blösinn wurde dann auch noch auf der Amazon Seite verzapft. Ironischerweise hat das Luxus - Label ausgerechnet dieser Opern.Gesamtaufnahme die Beste Besetzung spendiert...

    Jenans schrieb allerdings: Wenn DAS Pacinis schlechteste oper sein soll - mit welcher Freude warten wird dann auf die "Besseren"


    Hier eine Kostprobe.



    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Zitat von Alfred_Schmidt

    Die Box ist bereit gestrichen und auch nicht antiquarisch zu haben.


    Hallo Alfred, dem ist nicht so, hier......



    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Hallo Alfred, dem ist nicht so, hier......

    Umso besser. ich hab ZWEI Einträge bei Amazon .de gefuinden, beide mir dem Vermerk "Nicht lieferbar"


    Keine Angst - Das wird jetzt kein Thread, der ausschliesslich Pacini gewism

    et ist, aber um ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen, WARUM er vergessen wurde und WARUM er zeitweise erfolglos blieb, ist ein weiterer Eintrag hilfreich.


    Wikipedia schreibt:

    Zitat

    Die erste Oper, die Pacini für das bedeutende Teatro San Carlo in Neapel schuf (Rossinis ehemaliger Wirkstätte), war Alessandro nelle Indie (1824), die bei der Uraufführung überhaupt keinen Applaus erhielt, aber in der zweiten Aufführung in Anwesenheit des Königs bejubelt wurde

    Es hat hier offensichtlich jemand nachgeholfen.

    Nicht Verdi, wie im Titel angedeutet, war sein wirklicher Feind, denn der war viel zu erfolgreich.

    Nein es waren gleich DREI recht einflußreiche Personen, die sich teiweise untereinander auch nicht grün waren, aber ALLE gegen Pacini intrigierten und Schlechtes über ihn schrieben. MEYERBEER, DONIZETTI und BELLINI. Das begann schon in der Jugend, aber auch im Alter, wo Pacini, dem mäßigen - aber doch gelegentlich vorhandenen -Erfolg zum Trotz weiterkomponierte, wurden Stimmen laut, die meinten, er solle das Feld jüngeren Kollegen freimachen. Das erinnert mich irgendwie an die Angriffe auf altere Dirigenten und Sänger von heute.....

    Glücklicherweise hat Pacini diese "Ratschläge nicht befolgt und weiter komponiert. Es sind über 70 Opern von ihm erhalten und dank "Operar Rara" und anderen Labels gibt es nun schon einiges davon am Tonträgermarkt-


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat von Alfred_Schmidt

    Keine Angst - Das wird jetzt kein Thread, der ausschliesslich Pacini gewidmet ist!

    :)

    Aber dennoch muss auch diese Prachtvolle Oper erwähnen:!:



    Maria, regina d'Inghilterra ( Mary Tudor, Königin von England ) ist eine italienische Oper in drei Akten, komponiert von Giovanni Pacini Nach einem Libretto von Leopoldo Tarantini, das auf das Stück Marie Tudor von Victor Hugo basiert. Am 11. Februar 1843 wurde esim Teatro Carolino in Palermo uraufgeführt.

    Rollen und Besetzung der Uraufführung


    Maria, Königin von England Sopran Antonietta Marini-Rainieri

    Riccardo Fenimoore Tenor Nicola Ivanoff

    Clotilde Talbot Sopran Teresa Merli-Clerici

    Ernesto Malcolm Bariton Antonio Superchi

    Gualtiero Churchill Bass Antonio Benciolini


    Die Oper wurde bei ihrer Uraufführung mit großem Erfolg aufgenommen. Jedoch nach ungefähr einem Jahrzehnt verlor sie ihre Popularität und verschwand von der Bühne bis zu seiner Wiederbelebung durch Opera Rara im Bloomsbury Theatre in London im Rahmen des Camden Festivals am 23. März 1983. *

    *Davon gab es mal 2LPs.

    Die GA von Opera Rara ist von 1998.

    Queen Mary I ist verliebt in den schottischen Abenteurer Fenimoore, der jedoch in Clotilde verliebt ist, die wiederum Ernesto liebt. Romantik und politische Intrigen sind tückische Bettgenossen in dieser Oper. Es ist eine bemerkenswerte und wie wir wissen weitgehend vergessene Oper, deren ausdrucksstarke vokale Charakterisierung ein unvergessliches Porträt einer Königin und die Auswirkungen ihrer unklugen Liebe.


    Zwischen März und Mai 2012 wurde die Oper im Stadttheater Gießen in Deutschland aufgeführt.

    Das war ein riesiger Erfolg, und ich war dabei ;)!

    Kritik aus Gießen

    Zitat

    Glücklicherweise hat Pacini diese "Ratschläge nicht befolgt und weiter komponiert. Es sind über 70 Opern von ihm erhalten und dank "Operar Rara" und anderen Labels gibt es nun schon einiges davon am Tonträgermarkt

    Dem ist so lieber Alfred!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Zu Pacini gibt es übrigens einen Thread im Tamino Opernforunm, der leider ebenfalls in Vergessenheit geraten ist

    Giovanni Pacini - Opernkomponist in Vergessenheit geraten?


    mfg aus Wien

    Alfred

    Danke für den Link Alfred, den Thread hatte ich schon einmal gesehen aber völlig aus den Augen verloren! :(


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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  • Re: Maria, regina d'inghilterra

    Zitat

    Die Oper wurde bei ihrer Uraufführung mit großem Erfolg aufgenommen. Jedoch nach ungefähr einem Jahrzehnt verlor sie ihre Popularität und verschwand von der Bühne bis zu seiner Wiederbelebung durch Opera Rara im Bloomsbury Theatre in London im Rahmen des Camden Festivals am 23. März 1983. *

    *Davon gab es mal 2LPs.

    * es gibt sie auch noch als CD, was ich bis HEUTE nicht wusste.


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    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • AD 1990


    Caterina di Guisa ist eine Oper in zwei Akten von Carlo Coccia.

    Das Libretto ist von Felice Romani nach einer Vorlage von Alexandre Dumas "Heinrich III".

    Die Uraufführung von Caterina di Guisa am 14. Februar 1833 am Teatro alla Scala in Mailand war ein triumphaler Erfolg.

    Am 15. Juni 1836 gab es eine überarbeitete Version im Teatro Carignano/Turin.

    Die Oper zeichnet sich durch eine ungemein dramatische Partitur aus, mit viel Orginalität, besonders hervorzuheben sei das herzzerreißende Finale! ;(


    In der Neuzeit wurde Caterina di Guisa am 30. Oktober 1990 im Teatro Chiabrera in Savona wiederbelebt .

    Diese Aufführung wurde aufgenommen und auf CD veröffentlicht. S.o.

    Unbedingt empfehlenswert!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Ich mochte heute auf Filippo Marchetti (1831-1902) aufmerksam machen



    Am besten geschieht das durch diese Ausschnitte aus seiner Oper "Romeo et Giuliette"





    Die CDs ist der zeit gestrichen und bei beiden Vertragspartnern nicht verfügbgar,

    es gibt keinen zum momentanen Zeitpunkt WIKIPEDIA Eintrag in deutscher Sprache


    Glückiicherweise habe ich mich eingedeckt....


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hier ein Eintrag zu Romeo e Giulietta



    Wenn wir schon bei Filippo Marchetti sind, auch äußerst interressant der Ruy Blas ......



    Zu Ruy Blas


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)