Der Wiener Baßist Ludwig Weber, geboren am 29. Juli 1899, wollte zuerst Volksschullehrer werden, ehe er sich für ein Studium an der Wiener Kunstgewerbeschule beim Bühnenmaler Alfred Roller entschied. Sein Gesangstalent fiel zunächst im Chor der Wiener Oratorien-Vereinigung auf. Es folgte ein Gesangsstudium bei Alfred Boruttau. 1920 debüttierte der 21jährige Weber an der Wiener Volksoper, welcher er bis 1925 angehörte. 1925–27 war er am Stadttheater von Wuppertal tätig, 1927–32 am Opernhaus von Düsseldorf. Bereits 1930 gastierte er am Théâtre des Champs-Elysées in Paris in Wagner-Opern. 1932–33 war er an der Kölner Oper engagiert, 1933–45 folgte er einem Ruf an die Bayerische Staatsoper in München. 1945 erfolgte der Wechsel an die Wiener Staatsoper, wo seine Karriere bis 1952 ihren Höhepunkt erreichte. Mit großem Erfolg nahm an den Salzburger Festspielen sowie den Festspielen von Bayreuth (1951–56, 1958, 1960–63) teil. Dort sang er u. a. den Daland (1955–56) im "Fliegenden Holländer", den Hagen (1951) und den Fasolt (1951–55, 1958) im "Ring", den Gurnemanz (1951–56, 1961) und den Titurel (1961, 1963) im "Parsifal", den Pogner (1952–53) und den Kothner (1960–61) in den "Meistersingern", den König Heinrich im "Lohengrin" (1954) und das Baß-Solo in der IX. Symphonie von Beethoven (1953–54). Gastspiele führten Weber an die Mailänder Scala (1938–39, 1947, 1950–51), an die Grand Opéra Paris (1948–50, 1953), ans Teatro Colón in Buenos Aires, nach Amsterdam und nach Brüssel sowie zum Maggio musicale nach Florenz. Neben seiner Tätigkeit als Opernsänger war er gefeierter Oratorien- und Liedersänger. Seit 1961 hatte er eine Professur am Salzburger Mozarteum inne. Er wurde Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper. Seine Stimme war machtvoll, gleichzeitig aber auch musikalisch schön gebildet. Am 9. Dezember 1974 starb Ludwig Weber in seiner Geburtsstadt Wien.
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