"Da Klingt ja ein Werk wie das andere!"
Diesen Satz kann man immer wieder hören - und immer wieder über dieselben Komponisten.
Die Kandidaten sind hier zweifellos Vivaldi, D. Scarlatti, Haydn, Händel (Opern), Bach (Kantaten), Telemann und Bruckner. Sicher habe ich noch einige vergessen.
Mit ausNahme von Bruckner haben alle "Beschuldigten" relativ viele Werke hinterlassen, und sich somit noch das Attribut "Vielschreiber" eingeheimst.
Solche "Urteile" wurden in der Vergangenheit auch von durchaus musikkundigen Leute gefällt, ich denke nur an Strawinskis Ausspruch über Vivaldis einziges Konzert, welches er 400 mal geschrieben habe.
Desungeachtet ist es natürlich falsch - um nicht zu sagen dumm (oder gehässig ?)
Dennoch - auch mir drägt sich bei manchen Komponisten der Gedanke der Eintönigkeit auf, wobei gesagt werden muß. daß dieser Eindruck - zumindest bei mir - umsomehr verblasst, desto näher man sich dem Werk des entsprechenden Komponisten nähert. Soll heissen, daß die Vielfalt und Eigenständigkeit der Werke eines komponisten - oder sogar einer Epoche oft erst dann sichtbar wird, wenn man sich intensiv mit ihr befasst hat. Intensiv heisst aber in diesem Zusammenhang nicht, daß man möglichst schnell alle Werke kennen lernen sollte.
Im Gegenteil, desto besser man einzelne, wenige Werke kennt umso besser sieht man den Unterschied, wenn ein neues vom selben Komponisten erstmals gehört wird...
mfg aus Wien
Alfred