TSCHAIKOWSKY, Peter I.: Sinfonie Nr 6 in h-moll op 74 "Pathetique"

  • Ich frage mich, wie man das beurteilen kann, ohne die Aufnahme zu kennen.

    Das ist kein Urteil, sondern eine ganz persönliche Entscheidung. Wenn man mehr als ein Dutzend Aufnahmen des Werks hat, von Furtwängler 1936 bis Karajan 1984, muß ich mir nicht noch den Petrenko unbedingt dazu stellen. Damit kann und will ich gar nichts über die Aufnahme sagen, eben weil ich sie nicht kenne.

    Aber muß man wirklich alles kennen?


    Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Das ist kein Urteil, sondern eine ganz persönliche Entscheidung. Wenn man mehr als ein Dutzend Aufnahmen des Werks hat, von Furtwängler 1936 bis Karajan 1984,

    muß ich mir nicht noch den Petrenko dazu stellen. Damit kann und will ich gar nichts über die Aufnahme sagen, eben weil ich sie nicht kenne.

    Aber muß man wirklich alles kennen?

    So verstehe ich es, danke für die Erläuterung. Nein, man muss nicht alles kennen, in vielen Fällen kann man es gar nicht. Die Petrenko-Aufnahme nicht zu kennen halte ich allerdings für einen Verlust.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • ... und meiner bleibt auch Mrawinsky,

    Lieber Holger,


    habe soeben erst Deinen Eintrag gesehen. Mrawinsky ist selbstverständlich ein Gigant, nicht nur bei Tschaikowsky. Wie Du weißt, bin ich nur ein einfacher Musikfreund, alles andere als ein Experte. Ich finde, daß sowohl Mrawinsky als auch Karajan (und noch etliche andere, das würde jetzt zu weit führen) schlüssige Auslegungen vorgelegt haben. Als Laie würde ich mal vereinfacht sagen, Karajan (1964) dirigiert schwärmerischer, Mrawinsky (1960) nüchterner. Beide sind mit großem Engagement bei der Sache, das ist keine Frage.


    Schönen Abend noch und

    LG, Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Die Petrenko-Aufnahme nicht zu kennen halte ich allerdings für einen Verlust.

    Hallo Bertarido,


    das mag durchaus sein, aber irgendwo muß man Grenzen ziehen, schon des fehlenden Platzes wegen. Ich werde mir sicher irgendwann eine Petrenko-Aufnahme zulegen, der Mann ist ja schon deshalb interessant, weil er demnächst die Berliner Philharmoniker übernimmt. Aber da muß es dann nicht unbedingt Tschaikowskys Sechste sein.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Wenn man mehr als ein Dutzend Aufnahmen des Werks hat, von Furtwängler 1936 bis Karajan 1984, muß ich mir nicht noch den Petrenko unbedingt dazu stellen.

    Verständlich, zumal es grad mit den Berliner Philharmonikern überzeugendere Deutungen gibt: Furtwängler 1951 (da ziehe ich die spätere Aufnahme aus Kairo vor), Karajan 1964 und Oistrach 1972.


    Furtwängler 1951


    Die Furtwängler'sche Deutung ist natürlich sehr eigenwillig. Der Klang ist nicht übermäßig schlecht, aber eben doch nur Mono. Wer sich darauf einlässt, bekommt eine wirklich ungemein packende Darbietung abgeliefert. Im Scherzo klingt es stellenweise wie eine langsam anfahrende Schnellzugdampflokomotive.


    Oistrach 1972


    Die ziemlich unbekannt gebliebene Oistrach-Aufnahme empfehle ich ganz nachdrücklich. Eines der relativ wenigen Tondokumente seiner ganz erheblichen dirigentischen Fähigkeiten. Zudem derzeit spottbillig für 50 Cent beim Werbepartner zu erstehen - bis Sonntag sogar ohne Versand! Es handelt sich um einen Mitschnitt in sehr gut klingendem Stereo und fast ohne Publikumsgeräusche, der von den Berliner Philharmonikern selbst herausgebracht wurde in der Reihe Im Takt der Zeit.

    Ich will mal einige jpc-Rezensionen zu Petrenko zitieren:


    "Wenig inspiriert", "Überbewertet [...] Fazit: völlig verzichtbar" und "Zunächst mal muss gesagt werden, dass die PR Maschinerie diese Aufnahme in den höchsten Tönen lobt. Hört man diese Aufnahme genau und vergleicht sie mit Konkurrenzaufnahmen (Mrawinsky, Karajan, Markevitch, Bernstein) so fällt leider zunächst das sehr uninspirierte Dirigat eines Herrn Petrenko auf. Er schafft es nicht die großen Bögen der Partitur zu spannen und schon gar nicht die zweifelsohne russische Seele der Musik hörbar zu machen."


    Empfinde ich, wie gesagt, ganz ähnlich. Ja, man hätte besser die Thielemann-Aufnahme mit den Berlinern auf CD herausgebracht, die es in der Digital Concert Hall gibt.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Kennengelernt habe ich sowohl die 5. wie die 6. mit Mrawinskys Mono-Aufnahmen von 1956 (ebenfalls DGG). Die gibt es auch auf CD, hier:

    gekoppelt mit der Vierten unter Kurt Sanderling. Die sind aber klanglich für heutige Ansprüche nicht optimal, im übrigen finde ich die Stereo-Versionen von 1960 auch künstlerisch mindestens gleichwertig, klanglich natürlich viel opulenter:

    Lieber Nemorino,


    ich wusste gar nicht, dass es noch eine ältere Aufnahme mit Mrawisnky gibt! Von ihm habe ich sonst nur noch den Erato-Mitschnitt!

    habe soeben erst Deinen Eintrag gesehen. Mrawinsky ist selbstverständlich ein Gigant, nicht nur bei Tschaikowsky. Wie Du weißt, bin ich nur ein einfacher Musikfreund, alles andere als ein Experte. Ich finde, daß sowohl Mrawinsky als auch Karajan (und noch etliche andere, das würde jetzt zu weit führen) schlüssige Auslegungen vorgelegt haben. Als Laie würde ich mal vereinfacht sagen, Karajan (1964) dirigiert schwärmerischer, Mrawinsky (1960) nüchterner. Beide sind mit großem Engagement bei der Sache, das ist keine Frage.

    Bei Mrawinsky finde ich so beeindruckend, dass er Tschaikowsky wirklich "russisch" dirigiert, ohne Schminke und Politur, also nicht irgendwie verwestlicht, nicht romantisierend und nicht "ästhetisch" nimmt, sondern expressionistisch. Kennengelernt habe ich die Symphonien 4-6 durch Abbados DGG-Aufnahmen mit den Wiener Philh. und den Londonern. Das war als Jugendlicher mit mein Einstieg in die Orchesterliteratur. Die 4. habe ich mir zuletzt nochmals gebraucht besorgt - eine der allerbesten Aufnahmen (ein Wunder, wirklich ganz große Kunst!), die zeigt, dass Abbado tatsächlich der ideale Karajan-Nachfolger war. Abbado war eben ein wirklich großer Dirigent. Ich glaube, Rattle hat dieses Niveau in Berlin nie erreicht (deswegen habe ich auch keine einzige CD von ihm habe aus dieser Zeit - es mag sein, dass der Brahms hervorragend ist, wie Glockenton immer betont hat). Und ob Petrenko da anschließen kann? Die Abbado-Box aus Chicago habe ich auch, die finde ich aber glatter und kommt nicht an die DGG-Aufnahmen heran. Auch habe ich noch Bernard Haitink mit dem Concertgebouw-Orkest. Bei der 6. gefällt er mir weniger, aber bei den Symphonien 1-3 ziehe ich ihn sowohl Abbado und Karajan (beide sind sich sehr ähnlich!) vor. Die Aufnahmen sind wirklich Top!

    Die ziemlich unbekannt gebliebene Oistrach-Aufnahme empfehle ich ganz nachdrücklich. Eines der relativ wenigen Tondokumente seiner ganz erheblichen dirigentischen Fähigkeiten. Zudem derzeit spottbillig für 50 Cent beim Werbepartner zu erstehen - bis Sonntag sogar ohne Versand! Es handelt sich um einen Mitschnitt in sehr gut klingendem Stereo und fast ohne Publikumsgeräusche, der von den Berliner Philharmonikern selbst herausgebracht wurde in der Reihe Im Takt der Zeit.

    Die Aufnahme habe ich mir damals besorgt, lieber Joseph, weil sie hier so gelobt wurde, und es gibt auch eine Besprechung glaube ich von mir in diesem Thread (ich bin jetzt zu faul durchzugucken). Oistrach beweist in der Tat finde ich, dass die Berliner Philharmoniker russisch klingen können. Eine ideale Aufnahme ist das allerdings auch nicht - aber besser vielleicht als Petrenko? ^^


    Schöne Grüße

    Holger

  • Furtwängler 1951 (da ziehe ich die spätere Aufnahme aus Kairo vor

    Lieber Joseph II.,


    ich kenne nur die HMV-Aufnahme (EMI) von 1938, das ist eine Studioproduktion, die von NAXOS hervorragend digitalisiert wurde:



    Ich besaß sie bereits auf LP, es ist ein seltenes Furtwängler-Dokument, im Oktober 1938 in Berlin entstanden. Die 1951er Aufnahme (auf DGG) gibt es m.W. nur in der von Dir gezeigten Box. Furtwängler war ja fast immer im Konzertsaal besser als im Studio, aber ich habe den Mitschnitt aus Kairo nicht gekauft, weil ich u.a. die Bruckner 7 und einige Wagner-Ouvertüren aus Kairo in meiner Sammlung habe, die mich aber klanglich sehr enttäuscht haben.


    David Oistrach als Dirigent ist bei mir nur mit den Mozart-Violinkonzerten (+ Sinf.concertante KV 364), wo er auch der Solist ist, vertreten (EMI), ebenfalls mit den Berliner Philharmonikern. Den 1972er Tschaikowsky (Im Takt der Zeit) habe ich nicht, überlege jetzt aber, ob ich - trotz erheblicher Platzprobleme - des Spottpreises wegen zugreifen sollte ....


    Über Petrenko kann ich noch gar nichts sagen - was man so hört, da gehen die Meinungen weit auseinander. Abwarten!


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

    Einmal editiert, zuletzt von nemorino ()

  • ich wusste gar nicht, dass es noch eine ältere Aufnahme mit Mrawisnky gibt!

    Lieber Holger,


    da Dich die Sache offensichtlich interessiert, muß ich jetzt etwas weiter ausholen.

    Mrawinsky galt in den ersten Nachkriegsjahren im Westen als Geheimtip, nur wenige kannten ihn oder hatten das Glück, ihn während einer Reise in den damals ziemlich hermetisch abgeriegelten Ostblock zu erleben. Erst 1956 durfte Mrawinsky erstmals im westlichen Ausland dirigieren (er machte eine Tournee zusammen mit seinem Kollegen Kurt Sanderling, der ebenfalls in Leningrad tätig war), und bei dieser Gelegenheit entstanden in Wien die Mono-Aufnahmen der Tschaikowsky-Sinfonien Nr. 4 (mit Sanderling), Nr. 5 & 6 (mit Mrawinsky). Die DGG produzierte sie im Wiener Großen Konzerthaussaal. Ihre Erstveröffentlichung wurde in der Musikwelt ganz allgemein als Ereignis gefeiert, die 3 LPs "wahre Meilensteine in der Geschichte des Mediums" genannt. So schrieb z.B. die FAZ: "Die Veröffentlichung der drei Symphonien mit der Leningrader Philharmonie bedeutet eine Sensation. Diese erste Begegnung mit dem russischen Elite-Orchester hat dem scheinbar so wohlvertrauten Bild Tschaikowskys bislang unbekannte, wesentliche Züge hinzugefügt".

    Die Sinfonien Nr. 5 & 6 dieser Ausgabe hatte ich mir auf LP zugelegt. Die Reaktionen der Presse waren so enthusiastisch, daß der hohe Preis der Platten einfach keine Rolle spielte. Hier noch eine andere Besprechung: " ….. Unter allen Aufnahmen der drei letzten Sinfonien stehen an erster Stelle diejenigen des Leningrader Philharmonischen Orchesters unter Sanderling und Mrawinsky (DGG). Hier haben wir größte klangliche Schönheit, eine männliche, eher herbe als jemals sentimentale Grundauffassung; und vor allem ein freies, unbeschwertes Schwingen jener ballettartigen Rhythmen und Färbungen …. die der Komponist mit Eifer anerkannt wissen wollte. Hier haben wir Gefühl für Räume, eine großlinige Architektur und Akzentuierung, feinsinnig ausgearbeitete Details und ein klares Hervorheben jener Verschmelzung slawischer Leidenschaftlichkeit mit klassischer Formenstrenge, die den Sinfonien ihre bleibende Bedeutung verleiht …."

    Einziges Manko war, daß die DGG 1956 noch nicht über die neue Stereo-Technik verfügte, so daß die Aufnahmen zwar guten Monoklang aufwiesen, aber doch recht eindimensional und kompakt aus den Lautsprechern kamen. Übrigens wurde in diesem Zusammenhang auch die Beethoven-Sinfonie Nr. 2 aufgenommen, dirigiert von Kurt Sanderling, eine Aufnahme, die ebenfalls hochgepriesen wurde und lange als beispielhaft galt. Wegen der Monotechnik geriet sie leider dann später ins Hintertreffen.

    Im September 1960 reiste Mrawinsky mit seinem Orchester (diesmal ohne die Begleitung Sanderlings) erneut in den Westen, diesmal nach England. Dort trat er u.a. in der Wembley Town Hall in London auf und wurde euphorisch gefeiert. Und wieder war die DGG zur Stelle und nahm erneut die drei letzten Tschaikowsky-Sinfonien auf, diesmal in STEREO und sämtlich mit Mrawinsky. Im Beiheft der CD-Ausgabe dieser Remakes (in der "Originals"-Serie) heißt es: "Der Perfektionist Mrawinskij traute den sowjetischen Tontechnikern nicht zu, seiner Arbeit unter Studiobedingungen gerecht zu werden".

    Als die Stereo-Aufnahmen auf den Markt kamen, gab es ähnliche Reaktionen wie bei den Erstausgaben der Mono-Produktionen. So schrieb der englische Kritiker David Fanning in GRAMMOPHONE: "In Höchstform ist diese Kombination unvergleichlich wirkungsvoll - wie eine kontrollierte Feuersbrunst, die einem fast das Gehör versengt".

    Hier noch einmal das Booklet der Stereo-Ausgabe: "Statt wie bei den Wiener Mono-Aufnahmen einen distanzierten Mischklang zu erfassen, entschieden sich die Toningenieure, näher heranzugehen und die hinter dem Eisernen Vorhang üblichen rauheren Klangstrukturen wahrnehmbar zu machen. Deutlich ist zu hören, wie vehement die Bläser ihre Phrasen nehmen - es gibt keinen Versuch, den Mangel an Eleganz zu vertuschen, der auf dem begrenzten Zugang zu den besten Instrumenten und Rohrblättern beruhte. Legendär ist das kraftvolle, konzentrierte Spiel der Streicher, das den Klang dominiert, ohne fett zu wirken."


    Beide Versionen, die Mono von 1956 und die in Stereo von 1960, sind beim großen Urwaldfluß z.Zt. preisgünstig zu haben:



    Die 4. habe ich mir zuletzt nochmals gebraucht besorgt - eine der allerbesten Aufnahmen (ein Wunder, wirklich ganz große Kunst!), die zeigt, dass Abbado tatsächlich der ideale Karajan-Nachfolger war

    Ich vermute, Du meinst diese Aufnahme:




    Das war auch eine meiner ersten Abbado-Aufnahmen! Sie ist übrigens mit einer schönen Zweiten gekoppelt, einem (zu Recht, zu Unrecht?) vernachlässigten Werk.


    LG Nemorino


    P.S.: Leider konnte ich das Mono-Album nicht im richtigen Format abbilden, da könnte vielleicht Fiesco hilfreich sein? Danke im voraus.

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Vielen Dank für diese interessanten Hintergrundinformationen zu Mravinsky! Ein unglaublicher Musiker, und ich muss sagen, dass der Ausbruch kurz nach der Mitte des ersten Satzes der 6. Symphonie unter ihm atemberaubend ist. Aber man muss auch nicht immer alles miteinander vergleichen und ich kann gute Aufnahmen in ihrer jeweiligen Unterschiedlichkeit auch nebeneinander stehen lassen. Mravinskys rauhe, extrem energetische Lesart finde ich jedoch sehr, sehr überzeugend.


    Beste Grüße

    Christian

  • Die Aufnahme habe ich mir damals besorgt, lieber Joseph, weil sie hier so gelobt wurde, und es gibt auch eine Besprechung glaube ich von mir in diesem Thread (ich bin jetzt zu faul durchzugucken). Oistrach beweist in der Tat finde ich, dass die Berliner Philharmoniker russisch klingen können. Eine ideale Aufnahme ist das allerdings auch nicht - aber besser vielleicht als Petrenko? ^^

    Ich entsinne mich an Deine spannende Besprechung, lieber Holger. Du hast die Aufnahme ja, trotz der Einschränkung, soweit ich mich entsinne, doch in weiten Teilen gewürdigt. Das freute mich natürlich. :thumbup:


    David Oistrach als Dirigent ist bei mir nur mit den Mozart-Violinkonzerten (+ Sinf.concertante KV 364), wo er auch der Solist ist, als Dirigent vertreten (EMI), ebenfalls mit den Berliner Philharmonikern. Den 1972er Tschaikowsky (Im Takt der Zeit) habe ich nicht, überlege jetzt aber, ob ich - trotz erheblicher Platzprobleme - des Spottpreises wegen zugreifen sollte ....

    Oistrach ist als Dirigent maßlos unterschätzt und ich wage zu behaupten, hätte er länger gelebt, er hätte sich auch in der Hinsicht einen Namen gemacht. Seine dirigentischen Ausflüge fanden in seinem letzten Lebensjahrzehnt, verstärkt nach 1970, statt. Ich kann in dem Zusammenhang auch nochmal auf Harold en Italie von Berlioz verweisen, wo er dirigiert (Solist: Rudolf Barschai). Diese Melodija-Produktion ist absolut referenzträchtig. Und sagen wir bzgl. seiner Pathétique mal so: 50 Cent kann man definitiv sinnfreier anlegen als für dieses hochinteressante Tondokument. ;)

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • da Dich die Sache offensichtlich interessiert, muß ich jetzt etwas weiter ausholen.

    Mrawinsky galt in den ersten Nachkriegsjahren im Westen als Geheimtip, nur wenige kannten ihn oder hatten das Glück, ihn während einer Reise in den damals ziemlich hermetisch abgeriegelten Ostblock zu erleben. Erst 1956 durfte Mrawinsky erstmals im westlichen Ausland dirigieren (er machte eine Tournee zusammen mit seinem Kollegen Kurt Sanderling, der ebenfalls in Leningrad tätig war), und bei dieser Gelegenheit entstanden in Wien die Mono-Aufnahmen der Tschaikowsky-Sinfonien Nr. 4 (mit Sanderling), Nr. 5 & 6 (mit Mrawinsky). Die DGG produzierte sie im Wiener Großen Konzerthaussaal. Ihre Erstveröffentlichung wurde in der Musikwelt ganz allgemein als Ereignis gefeiert, die 3 LPs "wahre Meilensteine in der Geschichte des Mediums" genannt. So schrieb z.B. die FAZ: "Die Veröffentlichung der drei Symphonien mit der Leningrader Philharmonie bedeutet eine Sensation. Diese erste Begegnung mit dem russischen Elite-Orchester hat dem scheinbar so wohlvertrauten Bild Tschaikowskys bislang unbekannte, wesentliche Züge hinzugefügt".

    Lieber Nemorino,


    herzlichen Dank für die Zitate! Ihr im Osten seid wahrscheinlich mit Mrawinsky sozialisiert worden. Ich habe ihn erst später kennengelernt, während meiner Studienzeit und gleich nach der ersten Aufnahme CDs von ihm gesammelt. Einer der größten Dirigenten aller Zeiten! Im Westen hatte Tschaikowsky einen zweifelhaften Ruf. Adorno schrieb, Tschaikowsky würde auch noch Tragik mit Schlagermelodien portraitieren. Da war Mrawinsky eine Offenbarung, denn er widerlegt all diese Klischees als sehr "westliche". Mit Kurt Sanderling war die Geschichte so, dass er als deutscher Jude vor dem Nationalsozialismus fliehen musste. Deswegen hat ihm Mrawinsky angeboten, nach Leningrad als sein Assistent zu kommen. Sanderling nahm das Angebot an und verbrachte dort auch die Zeit während des 2. Weltkriegs. Ein Studienfreund von mir schrieb ein Buch über das Berliner Symphonieorchester, dessen Dirigent Sanderling war. Er meinte, Sanderling hat in Leningrad Mrawinsky die deutsche Tradition nahe gebracht und umgekehrt Mrawinsky ihm die russische. Auch Sanderling ist ein großer Dirigent, aber ein ganz anderes Naturell mit seinen eher episch breiten Tempi. Mrawinsky wurde Ehrenmitglied des Wiener Musikvereins wegen seiner herausragenden Interpretationen der Wiener Klassiker. Auf jeden Fall werde ich mir diese Mrawinsky-Aufnahmen auch noch bestellen. Schön, dass man so unerwartete Entdeckungen machen kann! :jubel:

    Ich vermute, Du meinst diese Aufnahme:

    Ja genau! :)

    Ich entsinne mich an Deine spannende Besprechung, lieber Holger. Du hast die Aufnahme ja, trotz der Einschränkung, soweit ich mich entsinne, doch in weiten Teilen gewürdigt. Das freute mich natürlich. :thumbup:

    Hier sind die Links, lieber Joseph, auch noch den zu Celibidache:


    TSCHAIKOWSKY Peter I.: Sinfonie Nr 6 in h-moll op 74 "Pathetique"


    TSCHAIKOWSKY Peter I.: Sinfonie Nr 6 in h-moll op 74 "Pathetique"


    Schöne Grüße

    Holger

  • Solti und die Pathetique

    Die Solti-Aufnahme der Sinfonie Nr.6 ist schon sehr beeindruckend. Solti lässt in russischer Manier unglaublich die Post abgehen - auch vom Tempo her könnte keine Langeweile entstehen. Der Hörer wird auf Trab gehalten. 8) Es ist die "härteste" Westaufnahme, die ich kenne.


    :| Die Aufnahme hat nur einen bedauerlichen Fehler:

    Die Pauken im 3.Satz, der auch für mich einen ganz hohen Stellenwert hat, sind im Vergleich zu

    Karajan (DG, 1964), Swetlanow (Melodiya/Warner, 1967 und 1995), auch Mrawinsky (Erato) und auch dem bisher kaum erwähnten Wahnsinn mit Bernstein /New Yorker PH (SONY, ) einfach zu zahm in das Orchester integriert ... auch das Tempo des 3.Satzes mit 8:06 ist voll angemessen .... alles andere ist Solti absolut TOP und beeindruckend gelungen.


    412AZHSRF9L.jpg


    Decca, 1977, ADD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • hab sie gerade für nur 95 Euro-Cent gebraucht bestellt...

    Lieber Holger,


    ….. das ist gut angelegtes Kapital!^^

    Ich freue mich auf Deine Eindrücke.


    LG, Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Igor Markevitch, London SO



    Da hört man von Anfang an wie gebannt zu und es gibt kein Vertun: Das ist eine exemplarische Aufnahme! Markevitch dirigiert diese Symphonie hörbar in russischer Tradition, hochexpressiv, die expressiven Schroffheiten nicht ästhetisierend glättend, ohne aber jemals ins Vordergründig-Knallige abzugleiten. Was diese Aufnahme so bemerkenswert macht ist aber die Verbindung von russischem Expressivo mit sehr moderner, französischer clarté. Der Orchestersatz ist immer absolut durchsichtig, alles ist perfekt ausbalanciert und auch die Detailarbeit könnte sorgfältiger und genauer nicht sein. Alles klingt wie aus einem Guss – da wird auch gar nichts irgendwie forciert, so dass es gewaltsam wirken könnte, gerade auch von den Tempi her, die immer natürlich sind und so wirken, als könnten sie nicht anders sein. Schon die Einleitung mit ihrer hochexpressiven und scharfen Rhetorik beeindruckt wie der folgende Stimmungswechsel. Markevitch versteht es Spannung über große Strecken zu halten und aufzubauen. Und nie wird sein Tschaikowsky larmoyant. Den dritte Satz, das vorgezogene Finale, überdreht er wohltuend nicht, sondern gestaltet ihn charakterscharf als einen grimmig-trotzigen Marsch, so dass dem Finale nicht die Wirkung genommen wird. Das Finale ist vorbildlich, kein romantisch-angekränkeltes Verdämmern, sondern scharfer, schneidender Schmerz, zeigt entsprechend eine hoch energetisch aufgeladene, „straffe“ Expressivität verbunden mit einem überragenden Sinn für die Form. Wie Markevitch die Coda absetzt als nachdenkliches Schlusswort verrät, dass er ein überlegtes interpretatorisches Konzept in jedem Moment überlegen umsetzt. Eine wirklich meisterhafte Interpretation mit einer zudem überragenden Orchesterleistung. :) :) :)


    Ich habe entdeckt, dass ich sogar Bernstein habe! War mir gar nicht bewusst... :D


    Danke Nemorino nochmals für den Hinweis auf Mrawinsky! :hello:


    Schöne Grüße

    Holger

  • Mrawinsky und die Sechte


    Keine Frage, Mrawinsky liefert eine echt russische Pathetique mit seiner Leningrader PH.

    Mir persönlich gefällt aber nicht die in Wien 1960 aufgenommene DG-Aufnahme besser, sondern eindeutig die bei ERATO "zu Hause" in Leningrad aufgenommene von 10/1982.

    So richtig voll überzeugen konnten mich seine DG-Aufnahmen von 1960 der 4 - 6ten nie (am wenigsten die mir stark seziert erscheinende Fünfte).

    Von alle dem keine Spur in den Erato-LIVE-Aufnahmen der Sinfonie Nr.5 (03/1983) und Sinfonie Nr.6 (10/1982.)

    :!:Bei Mrawinsky gibt es übrigens fast nur LIVE-Aufnahmen ... er begab sich höchst selten ins "Studio".


    Die deutlich packenderen Mrawinsky-Aufnahmen der Sinfonien Nr. 5 und 6 finden sich in dieser 12CD-ERATO-BOX:



    ERATO, ADD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Da hört man von Anfang an wie gebannt zu und es gibt kein Vertun: Das ist eine exemplarische Aufnahme! [...] Was diese Aufnahme so bemerkenswert macht ist aber die Verbindung von russischem Expressivo mit sehr moderner, französischer clarté.

    Oh ja! Markevitch hat eine absolute "Hammeraufnahme" eingespielt (was für den ganzen Zyklus gilt, sicher einer der TOP-Favoriten). Sehr interessant, lieber Holger, finde ich Deine nachvollziehbare Anmerkung der russisch-französischen Verbindung – das würde Sinn machen. Beide Länder waren im Fin de siècle ja tatsächlich kulturell eng miteinander verflochten. Auch bei mir eine meiner meistgehörten Interpretationen dieses Werkes.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • :!: Bei Mrawinsky gibt es übrigens fast nur LIVE-Aufnahmen ... er begab sich höchst selten ins "Studio".

    Wenn ich mich nicht irre, lieber Wolfgang, entstand seine letzte Studioeinspielung im Jahre 1961 – danach wirklich nur mehr live.


    Mrawinski war einer der Dirigenten, die die Fünfte deutlich höher schätzten als die Sechste. Ich habe vor Jahren mal recherchiert und bin auf sicher drei- bis viermal so viele Aufnahmen der Fünften gestoßen. Die Vierte dirigierte er nach der DG-Aufnahme m. W. sogar überhaupt nicht mehr.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Reinhard

    Hat den Titel des Themas von „TSCHAIKOWSKY Peter I.: Sinfonie Nr 6 in h-moll op 74 "Pathetique"“ zu „TSCHAIKOWSKY, Peter I.: Sinfonie Nr 6 in h-moll op 74 "Pathetique"“ geändert.
  • So richtig voll überzeugen konnten mich seine DG-Aufnahmen von 1960 der 4 - 6ten nie (am wenigsten die mir stark seziert erscheinende Fünfte).

    Das kann man aber natürlich auch anders auffassen. Es ist geradezu abenteuerlich, was Mrawinsky alles aus der Partitur herausholt! :) Die Erato-Aufnahmen habe ich natürlich auch und ebenfalls die 5., die er live in Wien aufnahm (Label Altus). Ich müsste sie mal vergleichen. Die Aufnahmetechnik der 1960iger DGG-Aufnahmen betont natürlich auch sehr stark die Einzelinstrumente und weniger den kompakten Gesamtklang, so wie wenn man hinten im Konzertsaal säße. Bei der DGG 1960 dagegen sitzt man vorne in der 1. Reihe, so dass sie einfach allein deshalb schon analytischer wirkt.

    Oh ja! Markevitch hat eine absolute "Hammeraufnahme" eingespielt (was für den ganzen Zyklus gilt, sicher einer der TOP-Favoriten). Sehr interessant, lieber Holger, finde ich Deine nachvollziehbare Anmerkung der russisch-französischen Verbindung – das würde Sinn machen. Beide Länder waren im Fin de siècle ja tatsächlich kulturell eng miteinander verflochten. Auch bei mir eine meiner meistgehörten Interpretationen dieses Werkes.

    Das liegt natürlich auch, lieber Joseph, an der Biographie von Markevitch. Er wurde durch das avantgardistische Klima in Frankreich geprägt:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Igor_Markevitch


    Da liest man:


    Die Familie von Markevitch übersiedelte 1914 nach Frankreich, später nach Vevey in die Schweiz. Markevitch studierte Klavier und Komposition am Conservatoire de Lausanne und war Schüler von Alfred Cortot, Vittorio Rieti und Nadia Boulanger an der École Normale de Musique de Paris. Bekannt wurde er durch ein Klavierkonzert, das er 1929 im Auftrag Djagilews komponierte. In den 1930er Jahren war er einer der führenden russischen Komponisten in Frankreich. 1936 heiratete er in erster Ehe Kyra, die Tochter des Tänzers Vaslav Nijinsky. Seit 1940 lebte er in Italien, wo er sich 1942 der Widerstandsbewegung Resistenza anschloss. 1946 erhielt er die italienische Staatsbürgerschaft.


    Schöne Grüße

    Holger

  • Markevitch dirigiert diese Symphonie hörbar in russischer Tradition

    Guten Morgen, lieber Holger,


    …… auch Markevitch hat die "Pathétique" zweimal im Studio aufgenommen, erstmals im Dezember 1953 für die DGG, mit den Berliner Philharmonikern, natürlich noch in Mono. Die Aufnahme ist in dieser 9 CD-Box enthalten:




    in der auch noch etliche andere Markevitch-Schätze zu entdecken sind: z.B. die Mozart-Sinfonien Nr. 34, 35 & 38 (Berliner Philharmoniker, 1953/54), Brahms: Sinfonie Nr. 4 (Lamoureux-Orchestra, 1958, Stereo!), Beethoven "Pastorale" (Lamoureux, 1957), Beethoven: "Eroica" (Symphony of the Air, 1956), Brahms: Sinfonie Nr. 1 (Symphony of the Air, 1956). Die beiden letztgenannten aus New York hat Markevitch in einem Interview als "besonders gelungen" bezeichnet, trotz Mono.

    Die Kassette, der ein mehrsprachiges aufschlußreiches Booklet beiliegt, ist bei Amazon noch im Angebot, allerdings nicht ganz billig.


    Die "Pathétique" mit dem LSO aus der PHILIPS-GA befindet sich auch in meiner Sammlung, ich teile Deine Begeisterung und freue mich über Deine ausführliche Kritik, die der Aufnahme in allen Teilen gerecht wird. Die 1953er Mono-Einspielung leidet natürlich unter der veralteten Technik, ist aber ansonsten ebenfalls ein "typischer Markevitch". Übrigens sind die Spielzeiten nicht sehr abweichend:

    Berlin 1953: 1. Satz: 19.05 / 2. 7.43 / 3. 8.51 / 4. 10.00 Min.

    London 1962: 1. Satz: 18.35 / 3. 7.31 / 3. 9.20 / 4. 9.46 Min.

    Ich habe entdeckt, dass ich sogar Bernstein habe! War mir gar nicht bewusst...

    Lieber Holger, die stammt aus meinem Fundus :)! Und Du hast mir u.a. den Celibidache-Mitschnitt aus München überlassen, den ich ebenfalls heute früh, angeregt durch Deine Bemerkung, wiederentdeckt habe. So kann es gehen, man verliert oft den Überblick. Ich habe die CD gleich in den Player gegeben, aber nachdem ich bereits während des 1. Satzes dreimal vom Telefon unterbrochen wurde, habe ich entnervt aufgegeben. Heute komme ich kaum dazu, bin den ganzen Nachmittag außer Haus. Doch es wird baldigst nachgeholt, die CD liegt hier bereit. Habe soeben mal auf die Spielzeiten geschaut, Celibidache scheint den Kopfsatz so zu "zelebrieren", wie es Bernstein mit dem Finale in seiner New Yorker Aufnahme tut. Bin gespannt!


    LG :hello:Nemorino




    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

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  • Lieber Holger, die stammt aus meinem Fundus :) ! Und Du hast mir u.a. den Celibidache-Mitschnitt aus München überlassen, den ich ebenfalls heute früh, angeregt durch Deine Bemerkung, wiederentdeckt habe. So kann es gehen, man verliert oft den Überblick. Ich habe die CD gleich in den Player gegeben, aber nachdem ich bereits während des 1. Satzes dreimal vom Telefon unterbrochen wurde, habe ich entnervt aufgegeben.

    Lieber Nemorino,


    verrückt, ich hatte doch glatt vergessen, dass ich den Bernstein von Dir hatte! Die Aufnahmen stapeln sich und man verliert den Überblick, so geht es mir auch!


    Gestern habe ich meine Blumen auf dem Balkon gepflanzt und zwischendurch den Bernstein gehört. Die Aufnahme ist wirklich aufschlussreich, weil man hier etwas über die Stärken und auch die Grenzen von Bernsteins Zugang zu solchen "tragischen" Werken erfährt. Und man merkt, warum manches eben misslingt im Interpretationsvergleich!


    Den Celibidache musst Du unbedingt durchhören! Eine ganz eigene, wirklich bereichernde Sicht dieses wunderbaren Werks!


    Einen schönen Sonntag wünscht (hier fängt es an zu gewittern) :hello:

    Holger

  • Leonard Bernstein (DGG) New York Philharmonic



    Ich empfinde es als einen Gewinn, Bernsteins Aufnahme zu haben, weil sie so vielsagend vor allem hinsichtlich Bernstein selbst ist – gerade weil sein Interpretationsansatz hier völlig fehlgeht. Der späte Berstein neigt dazu, quasi „existenzialistisch“ zu dramatisieren im Auskosten der Extreme. Wo dies gelingt wie im Falle der 9. Symphonie von Gustav Mahler, ist das ungemein tiefschürfend und eindrucksvoll. Zwar ist Bernsteins Sicht auch dort angreifbar, Mahler in Agonie ganz und gar „todesverfallen“ zu zelebrieren. Alban Berg sprach davon, dass sich in Mahlers 9. ein unbeugsamer „Wille zum Leben“ gerade in der Todesnähe meldet, womit er Mahler wahrscheinlich deutlich näher kommt. Bei Tschaikowsky verfolgt Bernstein offenbar dasselbe Konzept wie bei Mahler. Agonie vom ersten Moment an. Warum dieses Interpretationskonzept bei Tschaikowsky schief geht, liegt an zwei Dingen: Einmal ist da die klassische Formanlage, die Tschaikowsky dramatisiert. Tschaikowskys Dramatisierung besteht darin, die klassischen Gegensätze in äußerster Lebhaftigkeit aufeinanderprallen zu lassen, damit aber den klassischen Geist auch zu wahren. Bernsteins unendliche Agonie wirkt gerade im Eröffnungssatz egalisierend und ermattet ermüdend, ein sentimental-leidender Ton durchzieht alles – Lustlosigkeit macht sich breit und so wirken die lebensfrohen Passagen merkwürdig fade. Die Folge ist, dass dann die expressiven Ausbrücke zu unschönem plumpen Lärm werden, weil ihnen der Kontrast fehlt, extreme Expressivität nicht mehr als dramatische Kontrastschärfung verständlich wird. Das ist teilweise an der Grenze zum schlechten Geschmack. Kaum zu ertragen ist der dritte Satz mit seiner Schwerfälligkeit und das Finale wirkt wiederum fade, weil in dieser Verlangsamung dramatischen Kontraste statt zugespitzt zu werden in Agonie dahinsiechen. Kein Vergleich mit Celibidaches Münchner Aufnahme der 6., der bekanntlich ein Furtwängler-Verehrer war, das dynamische Kontinuitätsprinzip aber mit romanischer Präzision und einem glasklaren und auch eleganten Klassizismus verband. Celibidache tappt anders als Bernstein nicht in die Falle der Sentimentalisierung, weil er u.a. mit gekonnten Tempowechseln die Lebhaftigkeit auch im langsameren Grundtempo garantiert. Zudem wird bei ihm das Finale zum dramatischen Kulminationspunkt, was bei Bernstein einfach nur kraftlos verdämmert.


    Schöne Grüße

    Holger

  • auch Markevitch hat die "Pathétique" zweimal im Studio aufgenommen, erstmals im Dezember 1953 für die DGG, mit den Berliner Philharmonikern, natürlich noch in Mono. Die Aufnahme ist in dieser 9 CD-Box enthalten:

    Ich ärgere mich noch heute, lieber Nemorino, dass ich diese Box vor vielen Jahren, als es noch einen 2001-Laden in Düsseldorf gab, nicht für 12 Euro habe mitgehen lassen!


    Liebe Grüße

    Holger

  • Den Celibidache musst Du unbedingt durchhören!

    Lieber Holger,


    zunächst einmal einen schönen Sonntagabend!


    Gestern und heute war es bei mir ziemlich stressig, deshalb melde ich mich erst jetzt.

    Den Celibidache habe ich heute zum zweiten Mal in den Player gelegt (d.h. natürlich die CD:D), und immerhin konnte ich heute wenigstens den ersten Satz durchhören, aber da stand mein Sohn mit meinen drei Enkeln vor der Tür, und da war es mal wieder nichts mehr mit Musik.

    Aber der 1. Satz der "Pathétique" war schon fast ein Erweckungserlebnis, das ging richtig unter die Haut! Zuerst war ich ein bißchen befremdet wegen des doch recht moderaten Tempos, aber Celi hat das durch ein schier kongeniales Dirigat mehr als wettgemacht. Das ist nicht anders um des Effektes wegen, sondern echt ein ganz toller Ansatz. Nun bin ich natürlich gespannt, wie es weitergeht. Heute abend fehlt mir die nötige Konzentration, aber ich hoffe, daß ich morgen zum Durchhören komme!

    Zu Bernstein hast Du in #202 schon sehr viel Richtiges gesagt. Ich habe die Aufnahme allerdings geraume Zeit nicht gehört, auch das steht für morgen auf dem Programm, und dann werde ich berichten. Aber ich erinnere mich, daß Bernsteins Interpretation des Finales mich seinerzeit ratlos zurückgelassen hat, überzeugt hat mich das nicht. Doch ich will erst meine Hörerfahrung auffrischen, bevor ich weiteres dazu sage.


    Du hast beim "Bernstein" Deine Balkonblumen gesetzt, das steht mir noch bevor. Wenn Du Dein Arbeitstempo dem Bernstein angepaßt hättest, wärest Du sicher gestern nicht fertig geworden^^!


    Bis bald, liebe Grüße

    Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Hallo Holger,


    so, nun bin ich durch mit Celis "Pathétique" und will meine Höreindrücke zusammenfassen:

    Das ist eine ganz große, umwerfende, gewaltige Aufführung, was Celi da im November 1992 in der Philharmonie am Gasteig zustande gebracht hat! Die Klangtechnik ist für einen Live-Mitschnitt ohne Tadel, und die Interpretation vom ersten bis zum letzten Ton fesselnd.

    Trotz (oder wegen) der getragenen Tempi baut Celibidache herrliche Spannungsbögen auf, die er eisern durchhält, und das gilt für alle vier Sätze, wobei ich glaube, daß die beiden Ecksätze ihm insgesamt am besten gelungen sind. Im 3. Satz fallen die wuchtigen Pauken besonders ins Ohr. Das Orchesterspiel ist durchgehend herrlich, die Münchner Philharmoniker können sich, zumindest hier, mit den größten Orchestern messen. Fazit: die Interpretation ist einzigartig, kommt fast einer Neuentdeckung gleich. Für mich steht sie in einer Reihe mit meinen Favoriten: Mrawinsky (DGG 1960), Karajan (DGG 1964), Markevitch (Philips 1962) und Fricsay mit dem RSO Berlin (DGG 1959, Stereo). Fricsays Mono-Einspielung mit den Berliner Philharmonikern von 1953 ist sehr gut, aber klanglich antiquiert und scheidet deswegen aus den Spitzenrängen aus.


    Nun zu Leonard Bernstein mit dem New York Philharmonic Orchestra (DGG 1986):

    Auch er wählt, und darin ähnelt er Celi, getragene Tempi, aber damit erschöpft sich schon die Gemeinsamkeit. Wo bei Celibidache knisternde Spannung herrscht, regiert bei Bernstein schlicht die Langeweile. In den drei ersten Sätzen gibt es noch einige interessante Momente, aber im Finalsatz kann ich weder Trauer noch Verzweiflung empfinden, sondern nur ein "auf-der-Stelle-treten". Lenny ertrinkt fast in seinem eigenen Tränenmeer! So viel geballter Seelenschmerz scheint mir fast unerträglich. Wo die meisten Dirigenten 9 Minuten benötigen, Celibidache immerhin 12, da bewegt, nein dreht sich Bernstein 17 Minuten lang im Schneckentempo um sich selber! Mich läßt das an ein Auto denken, das im Schlamm steckt und trotz allen Schiebens nicht herauskommt. Nee, nee ….. das ist Versagen auf höchstem Niveau. Tschaikowsky verträgt ja durchaus eine Portion Sentimentalität, aber hier bordet sie über …. ich gestehe, daß ich Mühe hatte, bis zum letzten Akkord durchzuhalten ….

    Fazit: Wer's mag, aber mein Ding ist das nun wirklich nicht. Die Aufnahme eignet sich glänzend als Beispiel, wie man es nicht machen soll, ansonsten läßt sie mich ratlos zurück. Die frühere Bernstein-Version auf CBS/Sony kenne ich nicht, sie soll ja eine große Aufnahme sein. Diese hier ist es in meinen Ohren nicht.


    LG, Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Wo bei Celibidache knisternde Spannung herrscht, regiert bei Bernstein schlicht die Langeweile. In den drei ersten Sätzen gibt es noch einige interessante Momente, aber im Finalsatz kann ich weder Trauer noch Verzweiflung empfinden, sondern nur ein "auf-der-Stelle-treten". Lenny ertrinkt fast in seinem eigenen Tränenmeer! So viel geballter Seelenschmerz scheint mir fast unerträglich. Wo die meisten Dirigenten 9 Minuten benötigen, Celibidache immerhin 12, da bewegt, nein dreht sich Bernstein 17 Minuten lang im Schneckentempo um sich selber! Mich läßt das an ein Auto denken, das im Schlamm steckt und trotz allen Schiebens nicht herauskommt. Nee, nee ….. das ist Versagen auf höchstem Niveau.

    Lieber Nemorino,


    da hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen - besser hättest Du es nicht sagen können! :) Manchmal ist es paradoxer Weise so, dass wenn man zuviel tut an emotionaler Aufladung, es hinterher weniger und nicht mehr wird. Bernsteins Missverständnis rührt daher, dass Tschaikowskys Musik nicht Agonie ist, sondern höchst aufrührerische, leidenschaftliche Verzweiflung. Und die ist eben heftig und nicht weinerlich matt!


    Ich habe vorhin mir auch Claudio Abbados alte Aufnahme mit der 6. und den Wiener Philharmonikern für sage und schreibe 53 Euro-Cent bestellt, durch die ich die Symphonie in meiner Schulzeit kennenlernte. Ich bin selbst gespannt, wie sie mir heute gefällt. Abbado 4. habe ich ja schon wieder gehört - und sie fand ich überragend auf ihre Art.

    Du hast beim "Bernstein" Deine Balkonblumen gesetzt, das steht mir noch bevor. Wenn Du Dein Arbeitstempo dem Bernstein angepaßt hättest, wärest Du sicher gestern nicht fertig geworden ^^ !

    :D Genau! Ich habe übrigens Schmetterlings-Geranien gepflanzt wie die letzten beiden Jahre auch. Die sind sehr dankbar und blühen immer wieder bis zum Herbst! :hello:


    Liebe Grüße

    Holger

  • Bernstein und die Sinfonie NR.6 Pathetique


    Lieber Nemorino,


    ganz so krass wie Du sehe ich das mit Bernsteins auszelebrierter Aufnahme mit Wiener PH nicht. Es ist klar das diese Aufnahme polarisiert ... ich könnte diese "Monumentalaufnahme" auch nicht andauernd hören.

    Mir liegen generell Bernsteins ältere Aufnahmen (SONY), die zumeist mit den New Yorker PH gemacht wurden näher ...


    Mein Eindruck von 2007 zur Bernstein-Aufnahme (DG, 1986) aus Beitrag 37:

    Als Bernstein-Fan und weil so unterschiedliche Bewertungen zu seiner Aufnahme bezüglich der ungewohnt langen Spielzeiten, hatte ich mir die DG-CD mit den NY PH / Bernstein (1986) vor längerer Zeit zugelegt und jetzt endlich mal gehört:


    ;) Man muß bereit sein sich auf die Bernsteinsche Gefühlswelt einzulassen - und wer das kann wird hier mit einer famosen Interpretation belohnt, die alles bisher dagewesene in anderem Licht erscheinen läßt. Die Dramatischen Stellen werden unheimlich gefühlvoll aufgeputscht (was ich nicht als negativ ansehe) , der dritte Satz kommt mit einem überbordenden Temprament und der 4.Satz ist in seinem gegensatz dann so eindruckvoll das man die Tränen kaum zurückhalten kann.
    :jubel: Eine Wahnsinnsaufnahme, die jeder der Tschaikowsky mag kennen sollte.

    :hello: Das heißt nicht, das ich jetzt beim nächsten mal nicht wieder zur Solti-Aufnahme greife, denn man kann einfach nicht immer bereit sein, diese außergewöhnliche Bernstein-Aufnahme zu verkraften.

    Ich habe schon drauf gewartet, denn für Bernstein´s Tschaikowsky muss ich ab hier ein Lanze brechen.


    :!:Seine Tschaikowsky-Sinfonien _ GA mit den New Yorker PH (SONY, 1967 - 1975) gehört für mich zu den ganz wichtigen GA !


    *** Es geht in diesem Thread um die Sinfonie Nr.6:

    Bernsteins Aufnahme von 1964 kann sich ohne wenn und aber in die Spitzengruppe der von uns goutierten Aufnahmen (Karajan DG-1964, Swetlanow Melodiya-1967, Swetlanow Warner-1990, Solti Decca-1977, Mrawinsky Erato-1982 ...) einreihen.


    Bernsteins Emotionen sind ähnlich gefühlvoll und gross angelegt, wie 1986 mit dem gleichen Orchester, der New Yorker PH. Nur macht er nicht den Fehler in zu langes auszelebrieren abzugleiten. Das ist eine Wahnsinnsaufnahnme !

    :thumbup:Bernsteins Spielzeiten bewegen sich nämlich in ganz "normalen" Bahnen: 18:44 - 7:05 - 8:51 - 11:38

    Ganz ausgezeichnet finde ich, dass klanglich die Pauken nie in den Orchesterklang eingebettet sind, sondern in allen Sätzen sehr präsent aufgenommen wurden. Man hört Paukenstellen, die in anderen Aufnahmen ungehört bleiben ! Das ist natürlich für den 3.Satz von entscheidender Bedeutung.

    Zudem - ganz wunderbar gefühlvoller 4.Satz zum dahinschmelzen .. da bleibt kein Auge trocken ...


    Nemorino, Du schreibst, dass Du die alte Bernstein-Aufnahme nicht kennst ... ein Fehler !

    8) Es nützt nichts , denn alleine wegen dieser Pathetique, die zu den Besten gehört, wirst Du am Kauf der Bernstein-GA nicht vorbei kommen.

    [Auch die ersten drei Sinfonien gehören zum Besten, was man davon bekommen kann ... und ... dieses mal besser als Karajan !!!

    Bevor ich die Swetlanow-GA auf CD hatte hatte waren diese Bernstein-Aufnahmen meine Lieblingsaufnahmen der Sinfonien Nr. 1- 3.]



    SONY, 1967 - 1975, ADD




    Nebenbei noch zu Bernstein spätem Tschaikowsky auf DG:

    Ich habe auch die DG-CD mit der Sinfonie NR.4 (DG) ... für mich in ihrer aufgeblasenen Länge eigentlich nicht mehr anhörbar ist. Wozu auch, wenn ich Swetlanow geniessen kannn ... die entsprechnde DG-CD mit der Sinfonie Nr.5 habe ich mir dann vorab gleich verkniffen ...

    Der Wahnsinn auf der CD mit der Vierten ist aber Francesca da Rimini - die er auf über 27Minuten ausweitet. Ähnlich wie bei Mrawinsky (auch Swetlanow) geht er an unvorstellbare Grenzen, die einmal mehr ein unglaubliches Gänsehautfeeling verursachen - man nur bereits sein sch auf diese Gefühlswelten einzulassen.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Bernsteins Missverständnis rührt daher, dass Tschaikowskys Musik nicht Agonie ist, sondern höchst aufrührerische, leidenschaftliche Verzweiflung. Und die ist eben heftig und nicht weinerlich matt!

    Lieber Holger,


    genauso ist es. Wie gesagt, die Bernstein-Aufnahme der DGG ist ein exemplarisches Beispiel, wie man es nicht machen soll. Es ist Bernsteins ganz persönliche späte Sicht, aber nachahmenswert ist das nicht.



    Ich habe vorhin mir auch Claudio Abbados alte Aufnahme mit der 6. und den Wiener Philharmonikern für sage und schreibe 53 Euro-Cent bestellt

    Das kann nur diese Aufnahme sein, lieber Holger:



    aus dem Jahr 1970. Die liegt seit gestern hier bereit, weil ich sie in meine Vergleiche einbeziehen möchte. Ich habe sie bei SATURN in Köln für 19,90 DM gekauft, aber das ist mindestens 20 Jahre her, und gehört habe ich sie auch seit ewigen Zeiten nicht, wird aber jetzt prompt gemacht. Da können wir unsere Höreindrücke austauschen.


    Ehrlich gesagt, Schmetterlings-Geranien waren mir kein Begriff, habe sie aber eben mal aufgerufen. Sehr schöne Pflanzen, sehen - zumindest auf dem Bild - etwas edler aus als die "normalen".


    LG, Nemorino :hello:

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Ich glaube, ausgerechnet diese späte Bernstein-Aufnahme war seinerzeit mein Einstieg in die Pathétique (vor etwa zehn Jahren). Mir fehlte also gewissermaßen die Vorprägung, selbst wenn ich die Mrawinski-Aufnahme ebenfalls sehr früh kennenlernte. teleton nannte sie (Bernstein) 2005 eine "Wahnsinnsaufnahme" und ich war auch ungemein angetan davon beim Erstkontakt. Ich habe die Einspielung allerdings bestimmt mindestens fünf Jahre nicht mehr komplett gehört. Vielleicht wäre mein Höreindruck heute nicht mehr so günstig. Selbst wenn sie also verfehlt sein sollte, dann doch wohl auf höchstem Niveau. Der ganz späte Bernstein ist ja ein sehr eigener Fall, den viele ablehnen. Mir sagten seine Letztdeutungen fast ausnahmslos zu.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Das kann nur diese Aufnahme sein, lieber Holger:

    Ja, lieber nemorino. Ich habe sie lustiger Weise in einer anderen Zusammenstellung bestellt. Das kam durch Zufall, weil ich versehentlich Tschaikovsky (mit "v" statt mit "w") eingetippt hatte. :D Dann erschien diese Koppelung mit dem Violinkonzert mit Nathan Milstein:


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    Wie Geschmäcker doch verschieden sein können. Ich fand bei Bernstein gerade den dritten Satz besonders fürchterlich, den Wolfang (teleton) so toll findet. :) Eigentlich ist das ja ein vorgezogenes Kehraus-Finale (Tschaikowsky hat die tragische Wirkung nicht zuletzt dadurch erzielt, dass er die beiden Schlusssätze vertauschte), was traditionell eine charakteristische Leichtigkeit haben soll, korrespondierend mit der Schwere des Sonatenallegro. Bei allen guten Aufnahmen klingt das auch wie elegant berittene Kavallerie, wie ein Husarenritt im Gallop. Bei Bernstein meint man dagegen, man hat eine große pulvernde und dampfende Panzerschlacht mit schwerem Eisen, großen Rohren und quietschenden Ketten vor sich. Ich musste an die "dicke Berta", diese Riesenkanone aus Weltkrieg 1 bei Chaplin am Anfang von "Der große Diktator", denken. :P Das ist so unelegant hässlich - um es anders zu sagen - das Blech klingt so, als habe Lanny Tschaikowsky, den Ballettmeister, mit untänzerisch schwerfälligem Bruckner verwechselt. Es kracht, dass sich die Balken biegen. Das ist eine Monumentalisierung, die einfach völlig unpassend ist.

    Ehrlich gesagt, Schmetterlings-Geranien waren mir kein Begriff, habe sie aber eben mal aufgerufen. Sehr schöne Pflanzen, sehen - zumindest auf dem Bild - etwas edler aus als die "normalen".

    Ja, das sind sie - vor allem halten sie sehr lange und sind sehr widerständig, was schlechtes Wetter angeht! :hello:


    Liebe Grüße

    Holger

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