Michael Daugherty (geb.1954) ist ein aktueller amerikanischer Komponist unserer Zeit.
Wie in allen Epochen ließen sich die Komponisten von den Eindrücken, die ihr Umfeld umgaben, inspirieren.
So erscheint es im ersten Augenblick wenig ernsthaft, wenn man liest, dass seine Metropolis-Symphony durch Comichefte von Superman inspiriert wurde.
Da erscheinen die „Kriegssinfonien“ der Komponisten des 20.Jahrhunderts, die um 1945 geschrieben wurden und dieses Grauen widerspiegeln, ungleich handfester.
Aber heute in unserem technischen Computerzeitalter ist alles anders geworden; da werden die Komponisten von TV und – wie in diesem aktuellen Beispiel von Comics inspiriert.
Das Ergebnis ist beeindruckend und erfreulich, denn Daugherty bietet auf der abgebildeten NAXOS-CD mit der Metropolis- Symphony (1988-1993) und Deux ex Machina für Klavier und Orchester (2007) zwei sehr sehr kurzweilige Werke in moderner Tonsprache, die zu unserer Zeit passen und trotzdem durch die tonale Grundhaltung voll genießbar und verdaubar sind.
Schön, das es auch im 21.Jahrhundert nicht absolut atonal weiter gehen muß …… und trotzdem modern klingt.
Das Nashville SO unter Giancarlo Guerro zeigt sich in TOP-Form mit Engagement und Spielfreude bei der Sache. Das Ganz in aktueller Klangqualität, so astrein, wie man es für eine Neuaufnahme erwarten darf.
Die Metropolis – Sinfonie ist keine Programmmusik, die die rasanten Erlebnisse Supermans und deren Handlung umsetzt, sondern reine Inspiration zu gewissen Eckpunkten aus den Superman-Comics entnommen.
Die 5 Sätze, die 42:36 spannungsvolle Laufzeit haben, lauten:
1.Lex
2.Krypton
3.MXYZPTLK
4.Oh,Lois !
5.Red Cape Tango
Wie ernsthaft letztendlich diese Musik doch ist, sieht man daran, das ein Dirigent von Formate des David Zinman diese Sinfonie 1993 mit dem Baltimore SO uraufführte. das Werk erklang in der Zwischenzeit bei zahlreichen Orchestern auf der ganzen welt (die im Textheft gedruckt alleine ein drittel Seite ausmachen). Das Naxos-Cover ist der Erstaufnahme auf CD mit Zinman auch ganz ähnlich nachempfunden.
Das Klavierkonzert Deux ex Machina hat drei Sätze, die durch Eisenbahnen in verschiedenen Epochen der Zukunft und Vergangenheit inspiriert sind. Das Werk dauert 33:19:
1. Fast forwards Dort spiegeln sich die machinellen Rhythmen futuristischer Eisenbahnen wieder.
2. Trains of tears erinnert an Abraham Lincolns Eisenbahnzeiten
3. Night Steam ist eine Inspiration von historischen Eisenbahnfotografien mit rauchenden und fauchenden Loks.
Das aktuelle Werk von 2007 macht Riesenspaß. Es ist mit rasenden Klavierläufen, spannenden Orchsterpassagen durchsetzt und bietet kaum Ruhe- und Entspannungspunkte. Langeweile ist dort schon mal kaum möglich.
Klasse Musik des 21.Jahrhunderts !
Da kann man Euch nur fragen: "Habt ihr die Neuste von Daugherty schon ?"
Eine weiter Daugherty-NAXOS-CD mit den Werken Philadelphia Stories und UFO (klar auch eine Inspiration aus den TV-Filmen unserer Zeit) ist von mit bereits bestellt !
Das Cover zeigt ein Bild des Komponisten:
NAXOS, 2004, DDD