Der Fall der Gebrüder Alagna mit Victor Hugo

  • Heute wurde von der Musiktelevision MEZZO die Oper "Le dernier Jour d'un condamné" von David Alagna gesendet - und am gleichen Abend, d. h. jetzt vor einer Stunde habe ich das Stück hier im Theater live gesehen/gehört.


    Unsere Oper (eine kleine Provinz-Oper, die seit einiger Zeit immer wieder hervorragende junge Kräfte auf die Bühne bringt, die sich dann sehr schnell in einem vornehmeren Theater finden) führt das Stück Ende November auf einem Festival (und Wettbewerb für SängerINnen) noch einmal auf.


    Informationen sind u. a. hier zu lesen:
    http://www.operaverseny.hu/english.asp?id=114


    Das nach einer Erzählung von Victor Hugo verfasste Libretto (eine gemeinsame Arbeit der Gebrüder Roberto und Frederico Alagna) erzählt die letzten Stunden von zwei Verurteilten: einem französischen Adligen aus dem 19. Jahrhundert (nach Victor Hugo) und einer Frau aus dem 21. Jahrhundert. Auf der Bühne erscheinen zwei Welten, parallel, aber getrennt und unabhängig voneinander.


    Vielleicht war ich heute viel zu müde, aber mich hat das Stück nicht erschüttert. Es war viel zu langwierig, es gab keine "Entwicklung", keine Katharsis, von dem ersten Augenblick bis zur letzten Szene mit dem Fallbeil ging es um einen gleich angespannten Seelenzustand, er wirkte ermüdend und machte stumpf. Regisseur, Bühnenbildner und Schauspieler haben alles getan, um aus dem Libretto und der Musik das Beste herauszuholen. Die Stimmen waren wirklich hervorragend. Trotzdem...

    Aber vielleicht war ich nur schuld daran, dass mir dabei das richtige Erlebnis fehlte. Wenn jemand von Euch das Stück gesehen hat oder noch sehen wird (MEZZO wird das noch senden) - es wäre gut zu wissen, was Ihr darüber denkt.


    :hello: KP