Alles schon mal dagewesen (?) - Über Sinn und Sinnlosigkeit von Neuaufnahmen

  • In den diversen Beethoven Threads, in jenem über Thielemann, etc, wurde gelegentlich der Gedanke geäussert, daß es eigentlich sinnlos sei, gewisse Werke neu aufzunehmen, es sei alles bereits gesagt was zu sagen war.
    Der Gedankengang - den ich allerdings nicht teile - hat mich animiert diesen Thread hier zu eröffnen, weil er die anderen doch vom Thema abbringen würde, was schade für beide Themenstellungen wäre.


    In der Tat gab es eine Zeit, es waren die späten siebziger, frühen achziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts, wo viele (aber nicht alle) Neuaufnahmen kaum von ihren Vorgängern zu unterscheiden waren, oft wollte man auch nur (etwa ab 1980) "ganz schnell" ein Werk erneut digital einspielen. Das führte zwar nicht zwangsläufig zu einer "schlechten" Aufnahme - aber besondere Sternstunden waren auch nur selten darunter.


    Karajan Gegner werden vor Freude aufjubeln, wenn ich seinen 3. Beethoven Stereo-Zyklus als Beispiel nenne, aber erstens nehme ich diese Aufnahmen vor allem wegen ihrer großen Bekanntheit als Beispiel, und zweitens stand ja Karajan zu sich selbst in Konkurrenz - und der erste Zyklus war einfach beeindruckender und spontaner.


    Es war eine Zeit der "glatten Professionalität" - ich meine hier wiederum das gesamte Spektrum an Neuaufnahen. und irgendwann war man dann "übersättigt"


    Die nächste Phase, die teilweise noch bis heute nachklingt, war jene, wo bis dato unbekannte Interpreten die Werke gegen den Strich bürsteten und keine Möglichkeit ausließen sich in den Mittelpunkt zu stellen und aufzufallen.


    Das interessierte anfangs besonders die Plattenindustrie und auch einige neu-gierige (in Snne des Wortes) Kritiker - indes die Freude verpuffte schnell.


    Allmählich kann man jedoch feststellen, daß Interpreten der derzeitigen Generation (sie müssen nich "jung" sein sondern "im Geschäft") sich bemühen sehr individuelle Interpretationen zu realisieren - durchaus auch an die Vergangenheit anknüpfend oder dieselbe wieder beschwörend.


    Hier wird dann - je nach Standpunkt der Hörerschaft - entweder gejubelt - oder kritisiert. Man freut sich, daß der "rechte Weg" wieder gefunden wurde - oder aber "daß in alten Pfaden" fortgeschritten wird ohne die Musik "weiterzubringen"
    Mein Standpunkt zu diesem Thema ist - so glaube ich - bekannt, ich muß ihn nicht einmal mehr betonen.


    Ein oft gehörtes Argument der "Fortschrittsgläübigen" ist, daß man nicht Interpretationsansätze verfolgen dürfe, die vor 50 oder mehr Jahren aktuell gewesen seien.
    Hiezu sei gesagt, daß jene Interpreten - nehmen wir Furtwängler, Karajan, Böhm - und natürlich etliche andere - heute nicht mehr dirigieren, man hat also nicht die Gelegenheit ihre Interpretationen live zu hören. Dieses Manko wird teilweise ausgeglichen, indem manche Dirigenten im "Stil von gestern" dirigieren - teils aus Kalkül - teils aus Überzeugung.
    "HIP" ist ja an sich auch nicht etwas neues - sonderen die (hier würde ich sagen "angebliche") Rückbesinnung auf vergangene Interpretationsstile - nur daß dieses "Vergangene" oft fatal an Popmusik oder schräge Kompositionen des 20. und 21 Jahrhundert erinnert - aber natürlich beileibe nicht alle HIP- Interpretationen....


    Nun kommt das nächste Argument - oder die nächste Kernfrage- ganz wie man es sehen will :
    Wenn man schon im alten Stil in den Konzertsälen auftritt - weil es ja angeblich sonst keine Alternativen gäbe - warum nimmt man dann dennoch diese Lesearten immer und immer wieder auf ?


    Meine Antwort darauf wäre (ohne es belegen zu können oder zu wollen):
    Das Publikum - oder zumindest ein Teil davon möchte daheim auf Tonträger genau jenen Interpreten hören, dem es neulich im Konzertsaal zugejubelt hat....


    Das bedeutet Verkäuflichkeit des Produkts - und rechtfertigt - zumindest meiner Meinung nach - das Risiko einer Tonaufnahme...


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • In dem Moment, in dem ein Werk aus dem Standardrepertoire neu eingespielt wird, steht es sofort in Konkurrenz zu allen anderen Einspielungen des selbigen auf dem Markt. Ist die Einspielung gut, findet sie ihren Platz in diesem Werkskanon, ist sie es nicht, dann verschwindet sie wieder.
    Würde diese ganze Sache ruhig von Statten gehen, wäre das die normalste Angelegenheit der Welt. In der Regel tut sie das aber nicht, besonders wenn es sich um eine Majorproduktion handelt, da wird die Werbetrommel gerührt, da gibt es schmachtende Fotos, da wird verbal herumgeschmalzt und auf die werbetexterische Pathos-Pauke geschlagen, dass das Schmalz gerade so spritzt und man meinen könnte, sämtliche 150 schon existierende Konkurrenzaufnahmen seien jetzt für die Mülltonne, weil jetzt endlich die einzig wahre, ultimative da ist.
    Und wenn man sie dann endlich erstanden hat und sie anhört, dann entpuppt sie sich meist als ziemlich mediokres Ding, das man sich eigentlich hätte ersparen können.


    Natürlich ist das keine Gesetzmäßigkeit, natürlich muss das nicht so sein, aber bei den Majors ist es halt schon verdammt lange her, dass es einmal anders war.


    Beispiel Anne Sophie Mutter:
    Ihre Einspielungen der Violinsonaten von Beethoven und Mozart haben die durch die gelbe Werbetrommel angeheizten Erwartungen nicht erfüllt. Da war schon besseres da, was auch besser geblieben ist und da ist auch besseres nachgekommen


    Aber Frau Mutter hat das dadurch wieder wett gemacht, in dem sie andere Neuaufnahmen des Standardrepertoires mit weniger bekannten Werken kombiniert hat. In diesem Fall ist die Qualität des Standardwerkes relativierbar, weil noch ein anderes, wesentlich selteneres mit dabei ist.
    Genauso hat es auch die Geigerin Rachel Barton gemacht, sie hat ihrem Brahms einen sehr guten Joachim beigefügt.


    Und da liegt doch der Hase im Pfeffer:
    Brauchen wir wirklich eine 50. Aufnahme des 1. Violinkonzertes von Max Bruch in Kombination mit der 60. des Mendelsohnkonzertes, wenn doch Bruch noch zwei weitere VKs geschrieben hat plus einer ganzen Reihe anderer Stücke für Violine und Orchester?
    Und mit Verlaub, diese Sachen sind alle nicht so, dass das Ohr des geschätzten Hörers Schaden daran nähme.


    Aber nicht bloß Bruch liegt brach, mit Spohr verhält es sich doch genau so und mit Viotti ebenfalls. Wenn man diesen Herren schon keine Soloedition widmen mag, so wären sie doch vorzüglich zur Kombination mit anderen Werken des Standardrepertoires geeignet.


    Viele Grüße
    John Doe

  • Ich finde es grundsätzlich immer wieder interessant, wie man ein Werk, auch mit dem selben Orchester, immer wieder neu interpretieren kann.
    Von daher finde ich Neuaufnahmen nicht sinnlos. Ich muss sie ja nicht alle kaufen. Sorgen habe ich nur, wenn Standardwerke nur deshalb neu aufgenommen werden, weil DGG EMI ausstechen will oder weil ein kleines Label unbedingt auch mal CDs verkaufen möchte.


    Ich vertrete ja die Auffassung, dass die Qualität der Interpreten wächst, weil immer mehr Menschen aufgrund der Lebensbedingungen in der Lage sind, sich mit klassischer Musik auch aktiv zu beschäftigen. Siehe insbesondere Asien. Da besteht ein großer Nachholbedarf. Dazu kommt die Öffnung Russlands, wodurch die Zahl der Einspielungen russischer Komponisten, auch der im Westen früher wenig bekannten, um ein Vielfaches gestiegen ist.


    Zum Stil soviel: Ein "herkömmliches" Spitzenorchester wird nicht von heute auf morgen auf HIP umgestaltet, weil ein Spitzenorchester einen Klang über Jahrzehnte erst entwickelt und tradiert. Veränderungen sind da ohne wesentliche Qualitätsverluste kaum möglich. Wenn Mitglieder dieser Orchester andere Lesarten aufführen wollen oder andere Werke spielen möchten, gründen sie ein kleines Ensemble, mit dem sie auftreten. Das hilft allen Beteiligten.
    Der Klang eines großen Orchesters ändert sich ohnehin dahingehend, dass Tempo und Dynamik variiert werden. So, wie man BAch heute viel schneller spielt als vor 30 Jahren, ändert sich auch die Interpretation anderer Komponisten. War Böhms Mozart lange das Maß der Dinge, kamen dann Tate und Mackerras, um einen anderen Klang zu erzeugen, auch ohne historische Instrumente. Und auch bei Järvis Beethoven (oder auch Dausgaard oder Antonini) erleben wir andere Interpretationen der Werke, ohne gleich Darmsaiten aufzuziehen. Ein weiteres Beispiel für die Entwicklung und den stetigen Wandel ist Haydn. Denken wir dabei an Jochums oder Bernsteins Einspielungen und vergleichen diese mit neueren wie die von Jansons oder Rattle. Da ist eine ganz andere Musikauffassung, eine ganz andere Philosophie dahinter, auch, weil sich das Wissen um Haydn durch die Forschung enorm entwickelt hat.


    Bei den Einspielungen wirkt der Publikumsgeschmack natürlich limitierend. Es ist eben am leichtesten, CDs zu verkaufen, auf denen Netrebko draufsteht. Davon abgesehen verkauft sich der Name Beethoven auch leichter als Beeson oder Beer. Aber man sollte darauf achten, was sich manche Stars eben auch zutrauen, nämlich komplexe Werke (wie Hahn mit Schönbergs Violinkonzert) oder unbekannte Stücke (Lang Lang mit chinesischer Musik) zu veröffentlichen. Hier hat sich schon etwas getan. Es wird versucht, die Bandbreite der Musik auch für die Massen zu erweitern.


    Ich fände es schade, wenn diese Diskussion zu einem reinen HIP vs Nicht-HIP verkäme, darum geht es nicht. Das entscheidende ist doch, ob eine Neuaufnahme dem Hörer etwas "zu sagen" hat.

  • mir hängen diese ewig gleichen Neueinspielungen absolut zum Halse raus.


    Wozu bitte braucht man denn soviele Einspielungen von ein und desselben Werkes ?


    4, 5 ok - aber keine 90 oder noch mehr.


    Anstatt ständig die ollen abgelutschen Kamellen aufzuwärem, sollten die Mittel lieber in Werke investiert werden, die bisher noch gar nicht aufgenommen wurden.
    Die Bibliotheken sind voll.


    Ich glaub ich wäre für ein Gesetz, dass man nur noch alle 20 Jahre eine Bach Passion oder einen Beethoven Zyklus aufnehmen darf :D
    Ich frag mich sowieso, wie das möglich ist, dass dieser Kram dann auch noch gekauft wird und sich das anscheinend mehr lohnt, als eben unbekanntes aufzunehmen.




    Der Blick in den aktuellen JPC Kurier war dementsprechend enttäuschend - kaum neue Werke - ständiger der gleiche Kram, der schon x-mal eingespielt wurde - schlimm ist, dass dieses Verhalten auch auf die Alte Musik übergreift.


    :no: :kotz: :no:

  • Kunst heißt immer aktuelle Auseinandersetzung mit der gesamten Materie. Wenn es neue Werksichten gibt und sich veränderte Interpretationsstile entwickeln, sollten diese als wichtige Zeitdokumente in Aufnahmen festgehalten werden. Daraus ergibt sich, dass Neueinspielungen sich wirklich auf Neues konzentrieren sollten, oder bisher vernachlässigte Komponisten, Interpreten usw. präsentieren. Dann blähen die Neueinspielungen die Angebotsflut nicht unnötig weiter auf. Sie sind dann wichtige Ergänzungen und Darstellungsmöglichkeiten für eine neue Interpretengeneration.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

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  • Viele dieser neuen Einspielungen sind doch Mitschnitte von Konzerten, die der geneigte Klassikliebhaber besucht hat oder gern besucht hätte, wenn nicht widrige Umstände dies verhindert hätten. Und auch der Klassikliebhaber, also Ihr/wir sind es, die dem Hype folgen und diese Nebenprodukte den Labels aus der Hand reissen. Solange diese gekauft werden, also Nachfrage da ist, "brauchen" wir diese offenbar. Was sollten die Labels sonst in unserem Genre noch verkaufen? So viele Zuwanderer bei den Liebhabern der klassischen Musik wird es nicht geben als dass sich die Labels ausschlieslich mit den alten, aber dennoch guten "Kamellen" über Wasser halten könnten. Sie überleben durch den Liebhaber, der in die Tiefe sammelt und nicht in die Breite.


    Als neu eingestiegener Liebhaber habe ich mir mittlerweile Begrenzung verordnet. Meistens sind es eine alte, aufgeblasene und glatte Interpretation und eine weitere dünne, durchsichtige und leichte Version, die ich zu erwerben trachte und bin damit auch soweit ganz zufrieden. Zu viel gibt es noch im Nebenrepertoire zu entdecken und außerdem höre ich nicht ausschliesslich Klassik!


    Ich finde diese Fragestellung aus der Feder von Alfred ein wenig komisch, da ja gerade er bekennder Sammler ist und es zur unabdingbaren Voraussetzung zur Teilnahme an diesem Forum macht, verschiedene Versionen von Stücken zu haben und auch gehört zu haben.


    Allerdings muss ich auch gestehen, dass ich durch Eure Erfahrung und Sammelleidenschaft nahezu immer bei meinen Neuerwerbungen gute bis sehr gute Aufnahmen erworben habe, bzw. solche, die meinen Geschmack voll getroffen haben.


    :hello: Steffen

  • Für den Konsumenten ist es beinahe egal. Heute ist ja selbst eine Vollpreis-CD meistens günstiger als ein Konzertbesuch (außer bei Opern mit mehreren CDs gegenüber Studentenrabatt oder so). Daß die jetzt aktiven Künstler sich nicht vom überfüllten Katalog verbieten lassen wollen, was sie einspielen, ist auch nachvollziehbar. Daß nicht mehr so viel Geld damit verdient werden kann wie vor 40 Jahren ist auch klar (Klassische Künstler verdienen kaum etwas an Aufnahmen, sie leben im wesentlichen von Konzerten.)


    Es gibt sicher Bereiche, die spätestens mit der Ausdehnung von HIP ins 19. Jhd. seit den 1980ern, inzwischen ziemlich abgegrast sind. (Wenn ich die Informationen in Schreibers Plattenführer von 1979 als korrekt ansehe, war das im Bereich der Musik bis beinahe Haydn und Mozart vor 30 Jahren noch deutlich anders.)
    Allerdings ist das Repertoire insgesamt gewachsen und es gibt noch immer Bereiche, selbst bei bekannten Komponisten, wo m.E. durchaus noch Raum für interessante Neuaufnahmen ist.


    Ungeachtet des Jubiläums und der ingesamt ziemlich zufriedenstellenden Situation, gibt es etwa bei Haydn, Händel oder Mendelssohn durchaus noch Raum. Man hat noch immer bei Werken wie Haydns Streichquartetten, Klaviertrios oder auch einzelnen Sinfonien nicht annähernd die Auswahl an erstklassigen Aufnahmen wie bei Beethoven (oder inzwischen auch Mozart), mitunter kann man froh sein, eine ordentliche zu finden. Es gibt noch immer keine HIPpe Gesamtaufnahme von Beethovens Quartetten, bei den Klaviersonaten ist die erste (oder zweite? Frager? wäre aber lange vergriffen) im Entstehen, bei den Trios kann man sich evtl. eine zusammenstoppeln. (Ob es eine gute HIPpe der Violinsonaten gibt, weiß ich nicht.)
    Bei Händel sieht es bei den Konzerten inzwischen sehr gut aus, bei der Kammermusik ordentlich, die bekanntesten Opern und Chorwerke sind recht ordentlich abgedeckt, aber andere Werke liegen vielleicht in einer (oft nur halbwegs) akzeptablen Einspielung vor.


    Man sieht hier allerdings, wie sich das Repertoire wandelt bzw. erweitert: Ein Händel-Recital scheint heute für Soprane, Mezzos und auch Countertenöre beinahe Pflicht, vor 20 Jahren war das anders.


    Und bei Mendelssohns Paulus oder Elias hat man nicht annähernd die Auswahl wie beim Messiah, der Matthäuspassion oder der Missa solemnis, von weniger bekanntem wie der Ersten Walpurgisnacht gar nicht zu reden.


    Sobald wir zu weniger bekannten Komponisten gehen, gibt es, selbst wenn hier wohl mehr Auswahl vorliegt als jemals zuvor in der Musikgeschichte, natürlich noch mehr Raum für Neuaufnahmen.


    Es ist aber anscheinend so, daß es sich, ungeachtet eines überfüllten Katalogs immer noch eher lohnt, eine weitere Aufnahme von Mozarts Violinkonzert vorzulegen, als eines von Viotti, Kreutzer oder Spohr einzuspielen. Man kann es den Interpreten daher kaum verdenken, wenn sie das tun. Außerdem wird von einem Interpreten auch erwartet, daß er sich "der Konkurrenz" stellt. Thielemann konnte nicht nur Pfitzner aufnehmen, sondern mußte zu Beethoven, Bruckner, Wagner, Strauss übergehen (auch wenn er dort, anders als bei Pfitzner, vielleicht nicht so gute Chancen gegenüber der Konkurrenz hat).


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat


    Original von Alfred Schmidt
    Die nächste Phase, die teilweise noch bis heute nachklingt, war jene, wo bis dato unbekannte Interpreten die Werke gegen den Strich bürsteten und keine Möglichkeit ausließen sich in den Mittelpunkt zu stellen und aufzufallen.


    Ich weiß überhaupt gar nicht, wer hier gemeint sein könnte. Es ist nur gut, dass jedenfalls keiner meiner Lieblingsinterpreten unter diese Kategorie fällt, denn von denen hat nämlich nie einer gegen den Strich gebürstet, sondern lediglich die aus der Partitur ins Auge springende Aspekte freigelegt, wie es sich für echte Künstler gehört.
    Ja, ich bin auch wirklich dagegen, wenn man die Barockmusik oder Haydn/Mozart gegen den Strich bürstet, denn damit tut man den Werken Gewalt an. Es ist einfach gegen ihre Natur. So bürstet man diese Musik tatsächlich gegen den Strich, wenn man sie z.B. mit der dicken Patina eines missverständlich angewandten Dauer-Sostenutos überzieht.
    Man kann ja kaum noch begreifen, dass es tatsächlich Musiker gab/gibt, die z.B. in Verleugnung des verhauchenden Glockentons als dem dynamischen Grundmodells des Barock, die starre Dynamik eines Sinustongenerators als Selbstverständlichkeit voraussetzten.
    Solche eigentlich unnatürlich gerade Töne braucht man, wenn man einen Klangstrom erzeugen will, bei dem ein Ton in den anderen unmerkbar übergeht. Für Ravel oder Sibelius passt das oft gut, für Händel, Bach und Mozart indes führt es zu fatalen Missverständnissen, die von oberflächlich Zuhörenden ob ihrer naiven Festlichkeit leider auch noch als schön empfunden werden.
    Und wenn man den Abwechslungsreichtum der Haupt- und Nebenaffekte in so einem Stück einseitig zugunsten einer harmlosen, „appolinischen“ Lieblichkeit oder einer klassizistischen Strenge/Balance einebnet, dann geht man wirklich das Risiko ein, wider die Natur dieser sprechenden, von der Rhetorik enorm beeinflussten Musik zu handeln, sprich, sie regelrecht gegen den Strich zu bürsten. Da hilft dann auch ein noch so gepflegter Perfektionismus nicht weiter.


    Wenn man die gestischen Figuren und die Einschnitte nicht erkennt und dynamisch-artikulatorisch richtig ausspricht, dann entzieht man den Werken elementare Aspekte, und handelt wider ihre Natur.


    Es mag ja sein, dass einige ungeübte Ohren so eine festlich-naiv klingende Klangmasse (z.B. bei Händel) als "klangschön" und "genießbar" empfindet, weil es so leicht fasslicher zu hören ist. Es stört weder beim Dessert noch beim Autofahren. So kann es sein, dass einige Teile des Publikums tatsächlich immer noch eine sprechende Spielweise missverständlich als „den Komponisten gegen den Strich Bürsten" ablehnt. In Wirklichkeit jedoch ist es so, dass es ihnen mit ihrer einfach-strukturierten ästhetischen Vorstellung nur selbst gegen den Strich geht, wenn sie ihre scheinbar so bekannte Musik in einer aus dem rhetorischen Gestus kommenden, ernsthaften und leidenschaftlichen Interpretation hören.


    Diese Musik ist eben nicht ein snobistisches Genussmittel, wie ein edler Tropfen aus dem Jahre xxxx, sondern sie soll bewegen, rühren, ergreifen, erschüttern, ergötzen und belehren, wie man es früher ausdrückte.



    Manche möchten sie gar einer sehr zeitgeistigen Popkultur anpassen. Deren Credo ist ja, dass alles, was nicht auf Anhieb von möglichst jedem als genießbar und klangschön verstanden und empfunden wird, automatisch schlecht sei. Es ist aber nicht die Aufgabe des Interpreten, die Meisterwerke so auf leichte Goutierbarkeit zu reduzieren, dass sie einem nach Wärme, Ruhe und Entspannung gierenden Publikumsgeschmack per sofort entsprechen. Dann verkäme er vom echten Künstler zum künstlerischen Dienstleister, ähnlich wie eine Werbeagentur ja auch irgendwie künstlerische Dinge auf Bestellung abliefert.
    Vielmehr sollte das Publikum bei großen Werken der klassischen Literatur zunehmend bereit sein zu akzeptieren, dass man sich auch durchaus selbst mit der Materie beschäftigen sollte, um die Musik im Konzert und zu Hause stärker empfinden und verstehen zu können. Dies gilt insbesondere für die Musik vor der Romantik, die eine stärkere Vorbildung voraussetzt.
    Dies nur als etwas längerer, aber m.E. angebrachter Exkurs zum Thema „Gegen den Strich“.



    Die Frage, warum es so viele (HIP)-Neuaufnahmen gibt, lässt sich leicht beantworten:
    Es gibt da so vielen Sichtweisen, dass selten zu Doppeleffekten kommt. Ich denke da an die aktuellen Aufnahmen der Bachkantaten, etwa mit Gardiner, Koopman, Suzuki oder Herreweghe.
    Manchmal klingt es ähnlich, aber oft liegen auch Welten dazwischen. Als Hörer kann man also froh sein, dass es da verschiedene ästhetische Einfallswinkel gibt. Eine Neuaufnahme wird für mich vor allem wegen neuer –hoffentlich sinnvoller- Interpretationsansätze gerechtfertigt, aber auch durch den technischen Fortschritt. Zukünftig möchte ich mir meine neuen Musikkonserven am liebsten im hochaufgelösten Blueray-Surround-Klang und HD-Bild-Format zu Gemüte führen, am besten gleich mit zusätzlichen Features wie Aufnahmen von Proben, Interviews, und mit einer wahlweise mitlaufenden Partitur im Bild. Und weil es so etwas noch kaum gibt, müssen dann auch Neuaufnahmen her.


    Nach der vorhandenen Auswahl geht es bei Neuaufnahmen ansonsten wohl leider nicht, sondern eher nach den Vermarktungschancen.
    Mir sind nur drei Einspielungen des von Johannes erwähnten Paulus von Mendelssohn bekannt. Da könnte doch mal der Thielemann sein Statement abgeben...


    Gruss :hello:
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Zitat

    Original von Glockenton


    Nach der vorhandenen Auswahl geht es bei Neuaufnahmen ansonsten wohl leider nicht, sondern eher nach den Vermarktungschancen.
    Mir sind nur drei Einspielungen des von Johannes erwähnten Paulus von Mendelssohn bekannt. Da könnte doch mal der Thielemann sein Statement abgeben...


    Lieber Harnoncourt oder Hengelbrock, wundert mich tatsächlich, daß NH bisher keines der beiden "großen" Mendelssohn-Oratorien gemacht hat und auch nicht den "Lobgesang"
    Immerhin gibt es ja (ich kenne sie aber nicht) eine "HiPpe" Einspielung unter Herreweghe.


    Ich selbst finde es immer wieder erstaunlich wie man beinahe direkt neben bis zum Überdruß abgegrastem Repertoire wie Beethovens Sinfonien, Mendelssohns VK, Haydns Oratorien, Messiah solche (relativen) Lücken findet wie die oben genannten; Haydns (oder Bruckners) Messen wären hier ebenfalls noch anzuführen.


    Am Rande: Die "Gegen-den-Strich"-Bürste-Phase, wenn damit u.a. HIP gemeint ist, fing ja schon lange vorher im LP-Zeitalter an, auch wenn das Übergreifen auf Musik von Mozart bis Bruckner hauptsächlich mit der Verbreitung der CD in den 1980ern zusammenfällt. Einer Zeit, in der, wie Alfred korrekt sagt, viel Labels leider eher gesichtslose Neueinspielungen, nach dem Motto "Hauptsache digital" vorlegten.


    Was auch immer die Motive für (neutraler formuliert) "ungewöhnliche" Interpretationen sein mögen, es ist doch völlig klar, daß ein recht eng begrenztes Standardrepertoire, das immer wieder neu vorgelegt wird, solche provoziert. Abgesehen davon halte ich die Wahrnehmung von Alfred und anderen durch die Dominanz von relativ "glatten" Lesarten in den 1960er-70ern für verzerrt. Geht man in den Bereich historischer Aufnahmen wird man mit Interpreten wie Mengelberg, Furtwängler, Scherchen, Walter, Toscanini, Klemperer, Kleiber usw. eine Spannweite, inklusiver extremer, teils überzeichneter Lesarten, finden, die im LP-Zeitalter fast verschwunden war.


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat


    Original von Johannes Roehl
    Lieber Harnoncourt oder Hengelbrock, wundert mich tatsächlich, daß NH bisher keines der beiden "großen" Mendelssohn-Oratorien gemacht hat und auch nicht den "Lobgesang"


    Hallo Johannes,


    das ist sicher richtig, was Du da schreibst, aber ich habe Thielemann noch aus anderen, nicht musikalischen Gründen ausgerechnet für ein Werk von Mendelssohn ins Spiel gebracht...wäre für mich `mal interessant zu wissen, ob er den überhaupt dirigiert. Manchen Gerüchten könnte er damit jedenfalls viel Wind aus den Segeln nehmen.


    Zitat

    Geht man in den Bereich historischer Aufnahmen wird man mit Interpreten wie Mengelberg, Furtwängler, Scherchen, Walter, Toscanini, Klemperer, Kleiber usw. eine Spannweite, inklusiver extremer, teils überzeichneter Lesarten, finden, die im LP-Zeitalter fast verschwunden war.


    Stimmt. Nur wirft denen keiner vor, dass sie früher unbekannt waren und durch so etwas nur billig auf sich aufmerksam machen wollten.
    Manches von dem, was ich aus dieser historischen Ecke kenne, finde ich sehr furchtbar, aber Einiges (vor allem Furtwängler) hat mir auch heute noch sehr viel sagen.


    Man traute sich auf jeden Fall mehr zu, "klare Kante" zu zeigen.
    Eine starkes Interpretenprofil mag ich.


    Gruss :hello:
    Glockenton

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  • Für mich, als Sammler einer bestimmten Aufnahme, ist diese Frage natürlich immer interessant. Aber ich denke, man muss zwei Dinge unterscheiden:


    1. Die Sicht des Interpreten. Ich unterstelle einfach mal, dass kein Interpret eines bekannten und schon häufig eingespielten Werkes bewußt einen alten, bereits bekannten Stil nachahmen will.


    Ich vermute eher, jeder versucht seinen persönlichen Stil zu spielen, seine eigene Sichtweise, in der Hoffnung, tatsächlich etwas neues zu schaffen. Jede Aufnahme ist insofern der einzigartige Versuch, sich dem, was der Komponist geschaffen hat, auf eigene Weise zu nähern. Dass man sich dazu mit älteren Aufnahmen auseinandersetzen muss, ist selbstverständlich. Dass man bewußt oder unbewußt bestimmte Stilformen auch übernimmt, wahrscheinlich unvermeidlich.


    2. Die Sicht des Konsumenten. Wer sich eine Neuaufnahme anschafft, hegt doch immer die Hoffnung, nun etwas Neues zu erfahren, die bereits vielleicht oft bekannte Musik in einem neuen Licht betrachten und hören zu dürfen.


    Das klappt nicht immer. Oft kommen einem da die eigenen Hörerfahrungen in die Quere. Da klingt die Aufnahme gar nicht so neu, sondern irgenwie bekannt. Das hat man schon mal gehört. Einige - vornehmlich Musikkritiker - kommen auf Grund ihrer Hörerfahrung wahrscheinlich gar nicht umhin, sofort ein Schublädchen aufzuziehen, in den man den Interpreten stopfen kann.


    Ob das stimmt, ist eine ganz andere Frage ! Oft täuscht der erste Eindruck, und bei nochmaligem Hören machen sich deutliche Unterschiede bemerkbar. Unterschiede, die wirklich einen völlig anderen Zugang ermöglichen. Jedenfalls geht es mir so.


    Ich gewöhne mir gerade ab, eine Neuaufnahme bereits nach einmaligem Hören bewerten zu wollen. Das endet häufig in einer Enttäuschung. Erst wenn sich auch bei mehrmaligem Hören der Eindruck der Belanglosigkeit wiederholt, wandert die Aufnahme in ein abseitiges Regal - Wiedervorlage in etlichen Jahren (wenn überhaupt...).


    Wir sind doch alle von der Erfahrung geprägt, die perfekte Aufnahme noch nicht gehört zu haben und von der Hoffnung angetrieben, sie vielleicht irgendwann einmal hören zu dürfen.


    Deshalb plädiere ich für viele, viele Neuaufnahmen !


    VG, Bernd

  • Zitat

    Ich weiß überhaupt gar nicht, wer hier gemeint sein könnte. Es ist nur gut, dass jedenfalls keiner meiner Lieblingsinterpreten unter diese Kategorie fällt,


    Ich sehe das anders - "Gegen den Strich bürsten" kannn vom Publikum sehr unerschiedlich beurteilt werden - Glenn Gould hat das beispielsweise getan, mit großem Erfolg. Ob mir persönlich das gefällt spielt allenfalls eine untergeordnete Rolle.


    Mir fallen spontan einge Namen ein - bunt durch den Garten ...


    Glenn Gould, Olli Mustonen, Lang-Lang - Sergiu Celibidache - David Zinman - Roger Norrington - Il giardino armonico - Nigel Kennedy.


    Man wird nicht mit allen genannten einverstanden sein - und das muß man auch gar nicht - aber sie sind gute Kandidaten für eine Nominierung.


    Am Wert ihrer Interpretation ändert das eigentlich nichts - aber nur eigentlich: Während ein Teil des Publikums sie als eigenwillige Inividualisten bejubeln wird, die die Werke vom Staub der Zeit befreien, sieht ein andrer Teil in dihrer Kunst eine Verhöhnung des komponisten und eine Zerstörung des Meisterwerkes........


    Zitat

    Ich finde diese Fragestellung aus der Feder von Alfred ein wenig komisch, da ja gerade er bekennder Sammler ist und es zur unabdingbaren Voraussetzung zur Teilnahme an diesem Forum macht, verschiedene Versionen von Stücken zu haben und auch gehört zu haben.


    Die Fragestellung ist eine rein theoretische - von solchen Fragen lebt das Forum.
    Bekennender Sammler ja - aber das kam erst mit den jahren - und war nie geplant.
    Und die "unabdingbare Voraussetzung einer großen Sammlung" verweise ich in den Bereich der Fabel - viel gehört zu haben ist allerding nützlich.
    Wesentlich wichtiger ist es, seine subjektiven Erlebnisse in Worte und Sätze kleiden zu können, also mit der Sprache vertraut zu sein, eine Meinung zu haben und sie eloquent zu vertreten.
    Aber prinzipiel ist auch dies kein Dogma. WIE das Mitglied seine Beiträge zum Forenleben erarbeitet, da gibt es eigentlich keine Regel....


    Wer als ein Konzert gerade erst einmal gehört hat, aber dieses Erlebnis schriftlich so gestalten kann, daß es zu einer Bereicherung Taminos wird, der ist genauso willkommen wie der Besitzter von einigen tausend CDs....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Werte Leser,


    als Beethoven-Verehrer wird man geradezu überschwemmt mit Einspielungen von ihm. Und, seien wir mal ganz ehrlich: Außer hier im Forum, wo bekommt man Hilfestellungen? Wie fängt man an, eine Sammlung aufzubauen, in einem Repertoir, in dem man von Neuerscheinungen geradezu erschlagen wird?


    1. Indem ich die Individualität meines Hörgeschmackes (was ein blödes Wort!) akzeptiere.


    2.Indem ich mir möglichst verschiedene und weit auseinander liegende Interpretationen anhöre, mich mit ihnen auseinandersetzte, vergleiche, Nuancen erkenne und sie für mich auswerte. Neuerscheinungen auszuschließen hieße hierbei, eventuell neue Sichtweisen nicht zu zu lassen, ein Klangerlebnis zu verpassen, eine besondere Dynamik zwischen Orchester und Dirigent nicht zu erleben.


    Viele Grüße Thomas

  • Zitat

    von Steffen_P:
    Ich finde diese Fragestellung aus der Feder von Alfred ein wenig komisch, da ja gerade er bekennder Sammler ist und es zur unabdingbaren Voraussetzung zur Teilnahme an diesem Forum macht, verschiedene Versionen von Stücken zu haben und auch gehört zu haben.


    Unabdingbare Voraussetzung zur Teilnahme an diesem Forum? Mit Verlaub, das wußte ich nicht! Ich erinnere mich aber auch nicht, von Alfred entsprechend instruiert worden zu sein. ;(


    Ich bin nämlich Breitensammler (ich glaube, hier im Forum noch nicht einmal der einzige dieser Spezies!), mir genügt immer nur eine Aufnahme - von Ausnahmen, die auch hier die Regel bestätigen, einmal abgesehen. Wenn andere User den anderen Weg gehen - o.k. Ich jedenfalls bin da einfacher gestrickt und bleibe (wie lange noch?) bei meiner Einstellung.


    Liebe Grüße

    .


    MUSIKWANDERER

  • Zitat

    Werte Leser,


    als Beethoven-Verehrer wird man geradezu überschwemmt mit Einspielungen von ihm. Und, seien wir mal ganz ehrlich: Außer hier im Forum, wo bekommt man Hilfestellungen? Wie fängt man an, eine Sammlung aufzubauen, in einem Repertoir, in dem man von Neuerscheinungen geradezu erschlagen wird?


    Ich finde es hilfreich, mit einer Gesamteinspielung zu beginnen, die eine besondere persönliche Note eher vermeidet, eine Gesamteinspielung, die eher werkdienlich ist.


    Bei Beethoven könnten dies z. B. die Gesamtaufnahmen mit Günter Wand oder Wolfgang Sawallisch sein. Bei Schumann fiele mir ebenfalls Wolfgang Sawallisch ein. Bei Brahms und Bruckner eventuell wieder Günter Wand. Die späten Dvoraks mit Kubelik, die späten Tschaikowskys mit Abbado. Bei Mahler wären Kubelik oder Haitink ein guter neutraler Einstieg.


    Den Beethoven könnte man dann etwa mit Klemperer und Norrington ergänzen, wenn man auf Gegensätze aus ist. Bei Schumann z. B. Bernstein und Gardiner. Bei Brahms z. B. Klemperer und Mackerras. Bei Bruckner z. B. Celibidache und Chailly. Bei Mahler z. B. Bernstein und Gielen (oder Boulez).


    Zum Ergänzen eines Bildes bedarf es auch keiner Gesamtaufnahmen - einzelne Werke tun es eigentlich genauso gut.

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  • Ich bin nämlich Breitensammler (ich glaube, hier im Forum noch nicht einmal der einzige dieser Spezies!), mir genügt immer nur eine Aufnahme - von Ausnahmen, die auch hier die Regel bestätigen, einmal abgesehen. Wenn andere User den anderen Weg gehen - o.k. Ich jedenfalls bin da einfacher gestrickt und bleibe (wie lange noch?) bei meiner Einstellung.


    Ah - wenigstens noch eine(r), der so denkt wie ich. Musikwanderer, damit bist Du nicht alleine.


    Aber auch als 'Breitensammler' weiss ich Neuaufnahmen bisweilen zu schätzen. Neue Erkenntnisse, neue Ansätze treffen vielleicht eher meine eigenen Vorlieben. Bei mir ersetzt so eine neue Aufnahme dann bisweilen eine alte.


    Aber Hörgewohnheiten können auch hinderlich sein: manchmal ist die Bindung an eine Aufnahme so eng, dass Neuaufnahmen bei mir keine Chance haben. Aber das sind echte Ausnahmen.

  • Angenommen, es hätte tatsächlich so etwas wie ein Moratorium für allzu oft eingespielte Werke gegeben - sagen wir, um 1980 - also ungefähr bei Einführung der digitalen Aufnahmen.


    Das heißt, ab 1980 hätte es jeweils nur zwei Einspielungen der Beethoven-Sinfonien, der Matthäus-Passion, der h-moll-Messe, der "Brandenburgischen", der späten Mozart-Sinfonien, der Missa Solemnis, usw. usw. gegeben.


    Welch ein Verlust!


    Wer die Spitze will, muss die Breite notgedrungen akzeptieren. Das eine ist ohne das andere nicht zu haben.


  • Respekt, Meister Wolfram! Das nennt man dialektische Argumentation! So simpel, so wahr!


    Schönen Gruß! Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Werte Leser,


    iich bin eher Hörer als Sammler. Das ich inzwischen viele verschiedene Aufnahmen der Musik Beethoven`s besitze, ist ein Nebeneffekt, der mir zeigt, wie sehr ich diese Musik liebe.


    Schade wolfram,


    deine Empfehlungen waren zwar gut gemeint, gehen aber in einen Detailbereich, den es sich lohnt, in anderen Threads zu besprechen. Wenn du schon das Wort werkdienlich nimmst dann bitte im Zusammenhang mit Neuerscheinungen, diese dienen auch dazu, die Werke meines Lieblingskomponisten lebendig zu erhalten und junge Talente zu fördern oder hervorragende Arbeiten zu dokumentieren wie z.B. die Järvi - Bremer Symphonien.


    Viele Grüße Thomas

  • Ich bin nämlich Breitensammler (ich glaube, hier im Forum noch nicht einmal der einzige dieser Spezies!), mir genügt immer nur eine Aufnahme - von Ausnahmen, die auch hier die Regel bestätigen, einmal abgesehen. Wenn andere User den anderen Weg gehen - o.k. Ich jedenfalls bin da einfacher gestrickt und bleibe (wie lange noch?) bei meiner Einstellung.

    Genau so erging es mir eine längere Zeit – bis ich entdeckte, dass Einiges an mir vorbeilief …
    Sorry – habe seitdem mein Sammelverhalten korrigiert … obgleich ich mich ebenfalls eher Hörer als Sammler einschätze … :angel:

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

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  • Der Kommentar von " der Lullist " vom 19. November 2009, nur alle 20 Jahre eine Aufnahme einzuspielen, war in Russland über viele Jahre gang und gäbe ( ich weiß, dort hieß es alle 10 Jahre die gleiche Oper ein zweitesmal ).
    Dieses hatte zur Folge das viele große Sängerinnen ihre Glanzpartien niemals einspielen konnten und daher deren Interpretationen auf ewig verloren sind.
    Wir haben somit keine Chance mehr zum Beispiel einen Lohengrin von Serge Lemechev zu hören, weil dieser seiner Zeit mit Ivan Koslovsky eingespielt wurde.
    Viele Rollenporträts mit Galina Vishnevskaya würde es heute nicht geben, wenn sie nicht ausgebürgert wurden wäre.
    Auch würde es heute viele Aufnahmen mit Renata Tebaldi oder Maria Callas, bzw. mit Franco Corelli, Carlo Bergonzi, Giuseppe di Stefano und Mario del Monaco nicht gäben, hätte es auch hier diese oben geforderte 20 Jahres Frist gegeben.

  • Ich kann diesen Ruf nach einer Aufnahmebegrenzung überhaupt nicht verstehen. Natürlich gibt es viele überflüssige Aufnahmen - ober besser gesagt, Aufnahmen die ich - oder irgendwer sonst - als überflüssig erachtet.....


    Andere aber geniessen es, ihr Lieblingswerk immer wieder in neuen Interpretationen zu geniessen, bzw - das trifft speziall auf jüngere Leut zu - wollen einge vor allem jene Interpreten aus der Konserve hören, die sie auch live erleben durften (Ich war hier wahrscheinlich eine Ausnahme - ich bevorzugte Interpreten, die den Klang der Vergangenheit herüberbrachten, sei es durch Tonträger, sei es durch ihr fortgeschrittenes Alter...


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Werter Alfred,


    also Tonträger und Interpreten im fortgeschrittenen Alter als Boten der Vergangenheit. Nu, für mich wäre das so, als würde man mir die Beine amputieren und dann müsste ich mir Filme von meinen vergangenen Mountainbike-Touren anschauen. Natürlich ein krasser Vergleich, es ist unbedingt notwendig, die großen Alten zu hören.


    Außerdem muss man sich immer der eigenständigen Ästhetik der modernen Datenträger bewusst machen: Der Faktor Zeit spielt in einer Produktion einer perfekten Aufnahme jüngeren Datums eine total andere Rolle als in reinen Tondokumenten. Dabei wird die "Kontrollinstanz" Live-Konzert in Zukunft einen ganz hohen Stellenwert einnehmen.


    Es kann mir keiner erzählen, das die technische Manipulation gerade historischer Aufnahmen nicht Tür und Tor geöffnet werden. Wie verführerisch muss es für einen Musikproduzenten sein, einen vermeintlich Original-Furtwängler in erstklassiger Wiedergabequalität herauszubringen?


    Viele Grüße Thomas

  • Lieber Thomas,


    ich kann Deinen Vergleich zwischen Interpreten im fortgeschrittenen Alter und dem Ansehen vergangener Mountainbike-Touren nach Amputation Deiner Beine nicht ganz nachvollziehen.


    Schließlich musst Du Dir nichts amputieren lassen, wenn Du Aufnahmen aus der Mitte des 20. Jhds. hörst.


    Ferner: Wenn ich mir die Bedingungen, unter denen Aufnahmen entstanden sind, bewusst mache, um mich dem Vorgang der Konstitution der aufgenommenen Musik zuzuwenden (C. Dahlhaus), dann stelle ich fest: Nehme ich eine um 1800 entstandene Musik, so ist der zeitliche Abstand einer Aufnahme von 1950 und einer Aufnahme von 1995 eher gering im Vergleich zum Abstand von heute zum Zeitpunkt der Entstehung der Komposition.


    Ferner: Ich muss mir gar nichts bewusst machen. Nähme ich Tranquilizer und würde Musik als rein sinnliches Erlebnis konsumieren (immerhin war Scriabin nahe daran, solches zu planen, und auch Richard Wagner hat einige Sätze losgelassen, die in diese RIchtung gehen), so wäre das mein gutes Recht. Warum postulierst Du, ich müsse mir irgendetwas bewusst machen, was Du gerade für wichtig hältst?


    Kannst Du Deine These

    Zitat

    Der Faktor Zeit spielt in einer Produktion einer perfekten Aufnahme jüngeren Datums eine total andere Rolle als in reinen Tondokumenten.


    etwas näher erläutern? Was ist denn die Rolle der Zeit in einer perfekten Aufnahme (was immer das sein mag - in welchem Sinne perfekt?) und was ist die Rolle der Zeit in einem "reinen Tondokument"? (Bitte sag auch, was ein "reines Tondokument" sein soll.)

  • Hallo wolfram,


    ich gehe beim Musikhören von einem aktiven Tun aus. der Sinnsuche unter der Oberfläche. Auch hier vielleicht ein Zitat von Carl Dalhaus:



    Wer von der Frage ausgeht, was eine Formulierung im Hörer „bewirkt“, also die Intention des Komponisten nicht „hinter“ dem Text als verborgene Gegebenheit sucht, sondern aus Reaktionen erschließt, heftet sich, um in der Terminologie der Transformationsgrammatik zu reden, an die „Oberflächenstruktur“ musikalischer Sätze. Er zielt nicht- oder nicht jedenfalls ausschließlich-auf die Rekonstruktion einer „Tiefenstruktur“ als der „eigentlichen“ Bedeutung, die sich in den sukzessiv im musikalischen Bewusstsein konstituierten „Oberflächenstrukturen“ nur „uneigentlich“, in getrübter und verzerrter Gestalt manifestiert, sondern lässt sich gerade umgekehrt von der Erwartung leiten, dass der Hörvorgang , der sich an den „Oberflächenstrukturen“ entlang tastet, einem Reichtum an Sinn erschließt, der durch den Rekurs auf eine einzige wie ein Kern in einer Schale verborgene - Bedeutung geschmälert würde. Der Sinn besteht in den Umwegen, die zu seiner Entdeckung führen.



    Diese Umwege sind für mich auch Neuerscheinungen.


    Wir reden nicht von Musik, sondern von Musikliteratur, die interpretiert wird.


    Interpretationen Beethoven`s Musik im Drogenrausch? Da hau ich mir lieber ein paar Weißbier in den Kopp und tanze auf Techno ab. Beethoven reicht mir vollkommen allein als Hördroge.


    Ich gebe hier gar keine Vorschriften. Sollte das so ankommen, bitte ich um Verzeihung.


    Wenn z.B. ein Perfektionist wie Krystian Zimerman sich teilweise jahrelang in ein Tonstudio vergräbt und dort Musik aufnimmt, was wird wohl sein Ziel sein? er hat sich selber dorthin geäußert, eine perfekte Aufnahme erreichen zu wollen, die genau seinen Vorstellungen entspricht. Die Enstehung der Musik wird über den Zeitraum im Studio gedehnt, mit all den Einflüssen, die in dieser Zeit auf den Musiker einwirken.


    Ein Tondokument ist z.B. der Mitschnitt eines Livekonzertes. Hier ist die Entstehungszeit der Musik eins zu eins mit dem Hörerlebnis. Furtwängler z.B. hat sich ja gerade gegen Aufnahmen gesträubt, was ich ihm hoch anrechne. Gerade bei ihm soll sich kein Konzert wie das andere angehört haben.


    Natürlich sehr verkürzt das alles, soll alles mal zum Nachdenken anregen und stellt mit Sicherheit keine unumstößlichen Wahrheiten meinerseits dar.


    Viele Grüße und ein gutes neues Jahr wünscht


    Thomas Sternberg

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  • Lieber Thomas,


    ich habe nicht ganz verstanden, was das (zweite) Dahlhaus-Zitat in diesem Kontext sollte.


    Ich kann gut den Satz nachvollziehen, dass ein Werk - auch ein musikalisches - immer nur die Totenmaske seiner Konzeption ist (Walter Benjamin). Insofern ist fraglich, was eine "perfekte Wiedergabe" sein soll. Für mich ist dieser Begriff ein Chimäre. Selten genug geben uns Interpretationen des Eindruck des Vollkommenen. Da fällt mir durchaus der Name Celibidache ein.


    Zitat

    er hat sich selber dorthin geäußert, eine perfekte Aufnahme erreichen zu wollen, die genau seinen Vorstellungen entspricht.


    Ich kenne diese Aussage Zimermans nicht. Vor dem Hintergrund einiger Interviews mit ihm glaube ich sofort, dass er eine Aufnahme machen wollte, die genau seinen Vorstellungen entspricht und in der die Zufälligkeiten des Augenblicks eliminiert sind. Ich glaube aber nicht, dass er eine perfekte Aufnahme erreichen wollte und glaube auch nicht, dass er Perfektion für auch nur eine seiner Aufnahmen reklamieren würde.


    Zitat

    Interpretationen Beethoven`s Musik im Drogenrausch? Da hau ich mir lieber ein paar Weißbier in den Kopp und tanze auf Techno ab. Beethoven reicht mir vollkommen allein als Hördroge.


    Ich meine mich dunkel zu entsinnen, dass Zeitgenossen Beethovens, nämlich die Musiker der Uraufführung seiner 7. Symphonie, meinten, er habe den letzten Satz im trunkenen Zustand komponiert.


    Ich gehe ja konform mit Deinem Ansinnen, hinter die Oberfläche von Musik zu blicken. Die Architektur verstehen, verstehen "wie es gemacht ist", herausfinden, was der Komponoist sagen wollte (wenn er denn etwas sagen wollte). Nur Deine Imperative, wie man Musik hören müsse, die kann ich nicht nachvollziehen.

  • Hallo Wolfram,


    der Kontext ist ganz einfach der, das Neuerscheinungen in der Art der Interpretation Zusammenhänge sichtbarer machen können als die oftmals unter schlechter Aufnahmequalität leidenden, dazu oftmals sehr persönlich eingefärbten Interpretationen.


    Der Kern des Zitates ist Reaktionen. Zum Beispiel die einfache Verbindung einer Tonart mit Gefühlen. Wer sich dann durch solche Gefühle leiten lässt, quasi an einer Oberfläche herumtastet, wird nie in die Tiefe eines Werkes vordringen. Das behauptet Dahlhaus und ich kann das gut nachvollziehen.


    Ich kann den Satz Walter Benjamin`s nicht nachvollziehen. Wer die Werke Beethoven`s als reine Konzeption ansieht, quasi alles in eine imaginäre Überbedeutung einordnet, negiert die wunderbare Filligranarbeit in Bethoven`s Werken. Ich habe z.B. hier im Forum gelesen, das einem Schreiber die Violinensonaten nicht gefallen, weil sie nicht in sein Beethovenbild passen! Hallo?


    Ob Zimerman wirklich "Die" perfekte Aufnahme wollte, sei dahingestellt. Das Beispiel sollte auch nur den Einfluss der Zeit auf die Entstehung einer Interpretation veranschaulichen.


    Die Unfähigkeit oder "das nicht wollen" von Musikern, in die Tiefen einer Werksliteratur vorzudringen, setzt sich bis in die Gegenwart fort. Auf You Tube gibt es eine Aufnahme von Lang Lang und Barenboim als Seitenumblätterer in einer Interpretation von Op.57 zu sehen und zu hören. Oberflächlicher geht es kaum.


    Herausfinden, was Beethoven sagen wollte? Darüber gibt es genug Spekulationen und selbst bei den Hauptwerken ist die Fachwelt sich überhaupt nicht einig. Dieses Feld überlasse ich gerne anderen. Auch Dahlhaus äußert sich dazu in seinem Buch, lesenswert.


    Meine Imperative sind doch nur meine, eines Staubkorns im Universum. Wichtig ist doch unser Gespräch und das ich dich zu Fragen und Antworten verleite.


    Viel herzliche Grüße Thomas

  • Das ist eine Frage, die ich mir schon häufiger klammheimlich gestellt habe. Bin auch oft zu dem Schluß gekommen, dass es teilweise vielleicht, aus meiner Sicht, wirklich sinnlos sein könnte.
    Nun, Künstlern vor heute zu "verbieten" vielfältig eingespieltes Standardrepertoire trotzdem zum x-ten Mal einzuspielen, das ist natürlich klar, das ich ich das hiermit nicht anregen will...da ist auch die hier aufgeworfene 20 Jahre Klausel der früheren SU nicht das, was ich als echte Lösung ansehen würde. Aber eine gewisse Reduzierung, ich fände das gar nicht so verkehrt. Was auf Konzerten immer wieder gegeben wird, muss ja nicht automatisch auch immer wieder auf immer neue Cds gepresst werden. Wieviel liegt dagegen noch völlig oder teilweise brach, wo es keine oder höchstens ein paar Einspielungen gibt.
    Sicherlich kommt es dabei auch auf Verkaufszahlen an...Bekanntes verkauft sich gemeinhin besser als Werke, die weniger bekannt sind (Binsenweisheit) und die neuen Künstler/Interpreten wollen sich natürlich präsentieren. Aber die Neuaufnahmen nur als Verkaufszugpferde zu "missbrauchen" geht ja letztlich auch an der Sache vorbei. Gerade heute so viel geliebte Interpreten könnten gerade durch den Vorteil ihrer großen Popularität den Leuten unbekannteres Repertoire näher bringen, denke ich.

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

  • Ja, liebe Schallinskaya, wie recht Du doch hast.


    Es ärgert mich immer wieder von neuem, wenn ich meinen Hollfelder hernehme ("Das große Handbuch der Klaviermusik"). Was gibt es da alles an Klavierkonzerten der Romantik und - noch interessanter - der klassischen Moderne!! Oft entwickelt man aufgrund der eigenen Hörerfahrung sogar eine gewisse Vorstellung, wie etwas klingen müsste. Und neuerdings suche ich auch gezielt Youtube-Dateien und mache immer wieder Entdeckungen.


    Aber auf CD findet sich immer noch so Vieles nicht - trotz erfreulicherweise diverser Neueinspielungen. Ich denke an die Hyperion-Reihe, ich denke an die 4 CDs "Dänische Klavierkonzerte" bei danacord etc.


    Stattdessen muss jedes Sternchen und Pseudo-Sternchen Grieg und Schumann im Verein machen, noch dazu für € 19.99. Warum nur, warum?


    Gruß, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Ich finde auch, das diese Art (zumindest bei mir) dazu beiträgt, bestimmte Werke "unbeliebt" zu machen, soll heißen, sie sind so oft gespielt, so oft vertreten, so oft vewurstet, dass sie mich langsam aber sicher schon abstoßen, einfach wegend er Überpräsention...und das ist doch diesen großen Werken auch nicht gemäß.

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

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