Was sich schon in Salzburg anbahnte setzt sich nunmehr in Wien fort:
Das Publikum rebelliert bereits offen (wieder) gegen das Verfremdungs- und Verballhornungstheater, das man im allgemeinen Sprachgebrauch fälschlich als „Regietheater“ bezeichnet..
Schon in Salzburg war der frenetische Aplaus nicht zu überhören, den Daniel Kehlmann für seine regietheaterfeindlich Rede einheimste, der Schock der Betroffenen war so groß, dass die Gegenargriffe und Diffamierungen erst einige Tage später einsetzten….
Aber das Buhkonzert neulich in der Wiener Staatsoper, das hat schon was…..
Fast möchte ich sagen: was zukunftsweisendes…
Das Publikum, so mag man einwenden, hat je bereits vor Jahren gegen das „Regietheater“
Stellung bezogen – erfolglos Wie man weiß. Es wurde schlicht und einfach „entmündigt“
Wen stören schon stornierte Abonnementbestellungen und rückläufiger Kartenverkauf, wenn das Geld aus dem Subventionstopf so reichlich fliesst.
Die Fachkritik war ja ohnedies mehrheitlich auf Seiten der „Regietheaterbefürworter“, bzw deren Nutzniesser, ist man doch in vielen Fällen gemeinsam zu Schule gegengen (?)
Nun folgt – so scheint es – eine zweite Welle des Widerstands, bzw des Angriffs auf die Bastionen des Regietheaters. –Und das Netz- bzw Bollwerk ist inzwischen doch ein wenig morsch geworden. Im Rahmen einer Neuorientierung der Welt ist man heute eher geneigt zu alten Werten zurückzukehren und modische Tendenzen (in allen Lebensbereichen übrigens) zurückzudrängen, bzw zu verbannen.
Zudem sind die Subventionstöpfe (fast) leer, es mangelt an allem, vor allem an guten Ideen und vermutlich bald auch an (zahlendem) Publikum - denn daß man nicht ausverkaufte Vorstellungen mit Frei- und Billigkartenbenutzern quasi auffülllt, das ist kein Geheimnis, sowas hat man schon in meiner Jugend gemacht.
Über Emma Dante:
Zitat
Als sie am Ende einsam und klein vor dem laut "Buh" rufenden Publikum dieses riesigen Hauses (gemessen an Palermo) stand, konnte sie einem fast leid tun ….
Mein Mitleid für solche Leute hält sich in Grenzen…..
Das Regietheater hat vielleicht in Zukunft das Problem, daß Intendanten nicht nur nach der Sitzplatzauslastung ihrer Häuser gemessen werden, sondern auch an dem was echter Deckungsbeitrag reinkommt. Und da sehe ich schwarz.....
Als Opernliebhaber würde ich das Regietheater natürlich gerne ausradiert wissen, als Forenbetreiber jedoch eigentlich nicht.
Woher kämen dann solche Berichte wie weiter unten :
Wr.Staatsoper - Macbeth 7.12.2009
Live aus Salzburg "La Traviata" - Eine Nachlese
Regietheater - letzte verbliebene Schrumpfform linker Ideologie ?
und zum Streiten gäbs auch nix……
(aber damit könnt ich notfalls leben...)
Warum ich diese Thema schon wieder hervorhole ?
Nun - Man soll seinen Gegner angreifen, wenn er schwächelt, und der Zeitpunkt scheint mir günstiger zu sein als je zuvor.....