Widerstand gegen das Regietheater wächst unaufhörlich - ist das Ende nah?

  • Aber wollten die Herren Richter, Ramin, Thomas, Klemperer und Mauersberger damit provozieren, indem sie riesige Chöre einsetzten? Ich glaube, ehrlich gesagt, nicht. Vielmehr wollten sie wohl den Bach auf eine höhere Ebene heben und ihn noch gewaltiger erscheinen lassen als er schon war. Ob Bach das nötig hatte, ist eine andere Frage. Daß hier etwas "verunstaltet" wurde, meine ich aber verneinen zu können.


    Na ja, dass sie ihn noch gewaltiger erscheinen lassen wollte, sei mal dahin gestellt.


    Sie haben ihre Riesenchöre genommen, weil sie keine anderen hatten und weil diese Chöre genau ihrem Klangideal entsprachen. Bach wurde mit den Mitteln, den Idealen und den Gehirnen der Spätromantik aufgeführt. Das konnte immer noch zu überzeugenden, ja überwältigenden Ergebnissen führen! Es bleibt aber eine Verfremdung, wenn nicht gar Entstellung des Werkes.


    Der Unterschied zum modernen Regietheater besteht m. M. n. darin, daß alle Vorgenannten versuchten, die Musik zu "verbessern", zu verschönern, in ihrer Wirkung noch zu steigern, sich also in den Dienst des Werkes zu stellen. Sie waren nicht bestrebt, irgendjemanden zu schocken oder zu vergraulen. Das Regietheater nunmehr versucht (zumindest in Teilen) aber genau das. Es provoziert unabläßig, kennt keine Tabus, hat keineswegs die Schönheit der Werke im Sinn. Nein, vielmehr wird gerade das Häßliche betont.


    Was soll das Gerede um "schön" und "hässlich"? Hat Beethoven seine Appassionata komponiert, um "schöne" Musik zu schreiben? Mozart die Höllenfahrt de Don Giovanni? Beethoven die Schreckensfanfare? Lies doch mal die zeitgenössischen Rezensionen zu Beethovens 1. Sinfonie - ich muss meine Erinnerung bemühen, aber es wird dort das Chaotische, Ungeordnete, Wirre hervorgehoben. Ich meine nicht, dass Beethoven - auch nicht mit der 1. Sinfonie - schönes, gefällige Musik schreiben wollte (Ausnahmen bestätigen die Regel - Beethoven war stinksauer, weil alle Welt sein [vergleichsweise schlichtes] Septett liebte ... er wollte doch, dass seine dramatischen "wirren" Werke geliebt werden ... ). - Dito Schubert StrQuartett Nr. 15 u. v. a. m.


    Du bist aber nah an dem, was ich meine, wenn Du davon sprichst, dass sich die Interpreten in den Dienst des Werkes (oder dessen, was sie darunter verstanden) stellen wollten. Also eine gewisse Demutshaltung. Diese vermisse ich auch bei manchen möchte-gern-genialen Regisseur unserer Tage!

  • Zitat

    Es fehlt nur noch, das in der "Walküre" Sieglinde und Siegmund kopulieren.


    Ich schilderte in meinem ersten Beitrag, wie ich "Die Krönung der Poppea erlebte. Hier habe ich auf dem kleinen Podium über dem Orchestergraben genau das zwischen Nero und Poppea erlebt

    Zitat

    ganz zu schweigen von Weberns Sparversion von Schönbergs 1. Kammersinfonie, der Kammerfassung von Bruckners 7. Sinfonie durch den Schönberg-Schülerkreis und Webern hat sein op. 6 zweimal (!) neu instrumentiert, Bernstein das Beethovensche Cis-moll-Quartett und Busoni und Liszt wagten es Orgelwerke von Bach fürs Klavier zu transponieren etc .... ts ts ts ts...


    Wenn ich z.B. Transskriptionen Bachscher oder auch Beethovenscher Werke oder auch Opernreminiszenzen von Liszt höre, ist mir von vornherein bekannt, dass ich hier Bearbietungen von Liszt höre, was man für die anderen genannten Bearbeitungen ebenso sagen kann. Ich weiß also, worauf ich mich einlasse.
    Wenn ich in die Oper gehe, wird diese als Werk von Wagner, Verdi, Puccini usw. deklariert. Ich höre auch deren Musik. Wenn ich aber das Bild weder der Handlung noch dem gesungenen Text zuordnen kann, bleibt das für mich eine Verunstaltung.

    Zitat

    Und er meine eine Inszenierung müsste auch so vertändlich sein, das man sich als Opernbesucher vorher nicht stundenlang vorbereiten muss.


    Ich bereite mich vor dem Gang in die Oper zu Hause vor und lese nicht nur Inhalt und ggf. Text, sonder möglichst auch noch Literatur über das Werk. Da brauche ich kein Programmheft mehr. Und häufig läßt sich aus dem Programmheft auch nicht das wirre Geschehen vorausahnen, das ich dann zu sehen bekomme.

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Zitat

    Ich schilderte in meinem ersten Beitrag, wie ich "Die Krönung der Poppea erlebte. Hier habe ich auf dem kleinen Podium über dem Orchestergraben genau das zwischen Nero und Poppea erlebt


    Ich muß mich verbessern, ich vergaß das Wort "andeutungesweise". aber auch das genügte mir schon.

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Zitat

    Wenn ich in die Oper gehe, wird diese als Werk von Wagner, Verdi, Puccini usw. deklariert. Ich höre auch deren Musik. Wenn ich aber das Bild weder der Handlung noch dem gesungenen Text zuordnen kann, bleibt das für mich eine Verunstaltung.


    Richtig gesagt Gerhard! Genau das möchte ich bei meinem Opernbesuch nicht, sondern mich nur an der ORIGINALITÄT des Werkes erfreuen. Und nichts Anderes!




    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Zitat

    uns beim Aufbau unseres Vereins zu unterstützen!

    Ein wohlmeinender Rat: Besser keinen Verein gründen. Geeigneter für das Unterfangen ist der Stammtisch bestehend aus „Freunde von "Opas Theater"“ zwecks Austausch schlichter Allgemeinplätze + gebetsmühlenartig wiedergekäuten Plattitüden wie z.B. „..Beste nimmt dieser für sich in Beschlag und schustert es mit seinen wahnwitzigen Ideen zu einem absonderlichen Etwas zusammen, die in dieser pauschalen Art nicht der Realität entsprechen.

    Zitat

    Von primitiver Bühnenausstattung, lächerlicher Abweichung vom Libretto bis zum Porno habe ich schon alles erlebt. Es fehlt nur noch, das in der "Walküre" Sieglinde und Siegmund kopulieren. Das wärs dann. So bekäme man bestimmt das Theater voll. Aber ist das "moderne Oper"? Wollt Ihr das?

    In der Walküre ist das sicherlich nicht erforderlich.


    Unmissverständlich dagegen sind die Librettoangaben eines anderen großartigen Meisterwerkes der Oper:


    „Die Mädchen reichen den Priestern die Messer; die Priester fassen die Jungfrauen an der Gurgel und stossen ihnen das Messer ins Herz; die Mädchen fangen das Blut in den Gefässen auf; die Priester giessen es auf den Altar. - Todesseufzer der Jungfrauen.
    Die Menge beginnt nun mit Verwüstung und Selbstmord; es werden Geräte zerschlagen, die Steinkrüge zerbrochen, die Wagen zertrümmert usw.; man schleudert alles mögliche umher: Schwerter Dolche, Beile, Lanzen, Krüge, Geräte usw. Im Taumel werfen einzelne sich den Gegenständen, Waffen und dergleichen entgegen, andere stürzen sich in Schwerter, wieder andere springen ins Feuer, laufen brennend über die Bühne, einige springen von hohen Felsen herab und dergleichen mehr; hierzu wilde Tänze .
    EROTISCHE ORGIE
    Ein nackter Jüngling läuft nach vorn, auf ein Mädchen zu, reisst ihm die Kleider vom Leib, hebt es hoch und rennt mit ihm zum Altar, dort einen Augenblick haltmachend .
    DER NACKTE JÜNGLING
    Eurem Vorbild, Götter,
    leben wir die Liebe nach!
    Ab nach dem Hintergrund; viele Männer folgen diesem Beispiel, werfen ihre Kleider ab, entkleiden Frauen und tragen sie denselben Weg, am Altar haltmachend, nach dem Hintergrund .
    EINIGE ANDERE NACKTE
    Heilig ist die Zeugungskraft!
    NOCH ANDERE (MEHR)
    Heilig ist die Fruchtbarkeit!
    VIELE ANDERE
    Heilig ist die Lust!
    Ein ganzer Zug Nackter läuft auf diese Weise mit Geschrei und Gejohle am Altar vorbei und verschwindet im Hintergrund...“


    Zitat

    Wenn ich in die Oper gehe, wird diese als Werk von Wagner, Verdi, Puccini usw. deklariert. Ich höre auch deren Musik. Wenn ich aber das Bild weder der Handlung noch dem gesungenen Text zuordnen kann, bleibt das für mich eine Verunstaltung.

    An diesem Argument ist nur teilweise etwas dran. Ein (nicht das einzige !) Unterfangen der Regie ist es, verborgene Zusammenhänge, Schichten des Kunstwerkes zur Erscheinung zu verhelfen (man könnte es auch bezeichnen als einen Versuch, Fragen an das Kunstwerk zu stellen) , in dem z.B. durch Personenführung und Bühnenbild die lineare Handlung aufgebrochen wird. Wenn dieses Mittel dem Werk gemäß eingesetzt werden und nicht daran abgleiteten, ist es legitim Damit soll keinesfalls gesagten werden, dass es das einzige Regiemittel zu sein hat und das es immer gelingt. Es muss auch nicht jedem gefallen.


    Ebenso fruchtbar, wenn in einer Oper, die kaum lineare Handlung aufweist, durch geschickte Regie versucht wird, die linearen Strukturen verdeutlichen. Ist sogar äußerst publikumsfreundlich, weil es den Zugang zu diesem Werk erleichtern vermag..


    Dass die Möglichkeiten und Grenzen dieser Regie-Methoden kritisch hinterfragt werden, nämlich z.B. ob sie auf das Werk (also die Oper) hinzielen oder daran abgleiten, ist begrüßenswert, zurückzuweisen ist geistlose Denunzierung mit Hilfe primitiver Stammtischparolen (z.B. „Morast“, „Verunstaltung“) durch manche Vertreter von „Opas Oper“ wie es in diesem Thread häufig der Fall ist.

    Zitat

    Du bist aber nah an dem, was ich meine, wenn Du davon sprichst, dass sich die Interpreten in den Dienst des Werkes (oder dessen, was sie darunter verstanden) stellen wollten. Also eine gewisse Demutshaltung.

    Mit Demutshaltung kann ich mich nicht anfreunden, obwohl sie gegenüber Meisterwerken der Oper wie z.B. Nonos Al gran sole, Mozarts Nozze, Verdis Othello und Bergs Wozzeck oder Zimmermanns Soldaten allzu verlockend ist.


    Am allerwenigsten Demutshaltung vor Richard Wagners bedeutenden Werken, denn darin steckt manches Ideologische z.B. Affirmation des Todes am Ende des Siegfrieds in knalligem C-Dur..
    Im Dienst des Werkes ja. Das kann aber auch eine kritische Haltung zum Werk mit einschließen (ohne das Werk dabei zu denunzieren), die letztlich sogar werkdienlicher zu sein vermöchte..
    :hello:

  • Ach je, Amfortas. der Hintze nicht kennt (wie lange dauert es wohl, bis Dein Chef dir die Mitwirkung auch in diesem Forum untersagt??), das Spiel mit Dir macht keinen Spass!


    Wieder nichts als Behauptungen:


    1) Ein Verein hat wesentlich mehr Macht und kann vielleicht auch den Geldhahn zudrehen.


    2) Wenn Dir (Euch?) gewisse Schichten des Kunstwerks verborgen (oder gar "lineare Strukturen") verborgen sind, heisst, das noch lange nicht, dass das auch für uns "Opas" gilt, und dass Dein "Zugang zum Werk" auch von uns akzeptiert wird.


    2) Ist dieses verkappte Oratorium ein "grossartiges Meisterwerk der Oper"? Sorry, wenn Du es behautptest, ist es natürlich so.


    3) Natürlich sind alle hier von Nono, Berg und Zimmermann zutiefst beeindruckt. Bitte, lass Verdis Otello in Ruh, am Rest könnt Ihr Euch vergehn, soviel Ihr wollt (von mir auch an Mozarts Figaro)!


    Zum Letzten noch eine Phantasie von mir, die ich in den 70er Jahre hatte: Wie schön wäre es gewesen, die mittlerweile verstorbene Ruth Berghaus auf den Stufen vor einer Oper mit einem Bettlerhut sitzen zu sehen.... Nie hätte es mit diesem Misserfolg einen Konwitschny und wie alle Theaterzerstörer danach auch heissen mögen gegeben...

  • Zitat

    Bitte, lass Verdis Otello in Ruh,

    nein, gar nicht, dazu ist das Werk viel zu interessant...

    Zitat

    Ach je, Amfortas. der Hintze nicht kennt (wie lange dauert es wohl, bis Dein Chef dir die Mitwirkung auch in diesem Forum untersagt??), das Spiel mit Dir macht keinen Spass!

    beruht immer dann auf Gegenseitigkeit, wenn dein Posting sich in sinnleeren Wortprügeln erschöpft, wie z.B. Theaterzerstörer. Versuch doch substanzreicher zu argumentieren..

    Zitat

    Wenn Dir (Euch?) gewisse Schichten des Kunstwerks verborgen (oder gar "lineare Strukturen") verborgen sind, heisst, das noch lange nicht, dass das auch für uns "Opas" gilt, und dass Dein "Zugang zum Werk" auch von uns akzeptiert wird....
    Ist dieses verkappte Oratorium ein "grossartiges Meisterwerk der Oper"? Sorry, wenn Du es behautptest, ist es natürlich so. ... Natürlich sind alle hier von Nono, Berg und Zimmermann zutiefst beeindruckt....
    Ist dieses verkappte Oratorium ein "grossartiges Meisterwerk der Oper"?

    "Stets Gewohntes nur magst du verstehn"

    Zitat

    Zum Letzten noch eine Phantasie von mir, die ich in den 70er Jahre hatte: Wie schön wäre es gewesen, die mittlerweile verstorbene Ruth Berghaus auf den Stufen vor einer Oper mit einem Bettlerhut sitzen zu sehen.... Nie hätte es mit diesem Misserfolg einen Konwitschny und wie alle Theaterzerstörer danach auch heissen mögen gegeben...

    warum legst du es an, dein Posting Nr. 846 durch diese "Phantasie" komplett zu disqualifizieren ?
    :hello:

  • Meine Herrschaften !!!


    Wir alle - und ich schliesse mich damit gar nicht aus - sind - abgesehen davon, daß die meisten auch allzu persönlich geworden sind - vom Thema abgekommen.


    Es geht in densem Thead eigentlich nicht um die Frage inwieweit Regietheater akzeptabel ist und inwieweit nicht - meine Meinung hiezu ist inzwischen jedermann den es interessiert (und auch jenen die es nicht interessiert) hinreichend bekannt - und ich muß sie hier nicht wiederholen - sonder umd die Frage inwieweit die allgemeine Akzeptanz des Regietheaters in der öffentlichen Meinung derzeit noch vorhanden ist.


    Das was wir hier beschönigend Regietheater nennen hat ja das Publikum mehrheitlich nie gemocht.
    Aber gerade aus dieser Ablehnung und oft radikal vorgebrachten Protesten hat diese "Kunstform" ihre Kraft und ihren Antrieb geschöpft.
    Diese Proteste haben das Regietheater erst in den Mittelpunkt öffentlichen Interesses gestellt.
    Zudem hat sich eine Clique gebildet, welche eng zusammenarbeitete, sie belegte Positionen an den führtenden Opernhäusern und gleichzeitig in den Median. Der dritte Standfuß war dfie Politik, welche interessiert war das alte bürgerliche Theater zumindest zu schwächen.
    Jeglicher Widerstand wurde im Keime erstickt - indem man alle Gegner totschwieg, bzw sie als senil darstellte oder ins rechte Eck stellte.
    Aber diese Methoden wirken heute nicht mehr, man kann jemanden öffentlich diffamieren, ins rechte Eck stellen oder totschweigen - es interessiert niemanden mehr. Indes interessieren die Kosten für ein Theater, das nur mehr für einige wenige interessant geblieben ist, und das hoch subventioniert werden muß. Die hohen Subventionen waren ja immer schon ein Problem - aber immerhin hat man akzeptiert, daß Oper ein wichtiges kulturelles Aushängeschild ist - bzw, daß Oper etwas wundervolles sein kann. Wenn aber etwas subventioniert wird, das von einer Mehrheit abgelehnt wird, dann beginnt das Konstrukt auf wackeligen Beinen zu stehen. Und das wissen die betreffenden auch.


    So bin ich der meinung, daß es weder Vereine benötigt um das Regietheater zu zerstören - der Zeitgeist wird es tun
    Wir brauchen nur darauf warten und zusehen.


    Die "Anna Bolena " aus Wien mag zwar vielleicht nicht das Gelbe vom Ei gewesen sein - ein Signal setzte sie dennoch


    Das Regietheater und die Macht der Regisseure werden zuerst dort verschwinden, wo sie zuletzt eingedrungen isind - in Österreich


    Die Zeit wo Schauspieler den Regisseuren bedingungslos folgten sind vorbei
    Und auch Direktionssessel an Wiener Staatstheatern haben serienmässig Schleudersitze eingebaut
    http://www.sueddeutsche.de/kul…-streit-um-lulu-1.1087756


    Und wenn das Wiener Publikum erst mal Blut gerochen hat ..........


    Manche, die die Vertreter des konservativen Theater als "ewiggestrig" bezeichnen werden entsetzt aus der Wäsche schaun, wenn sie erkennen müssen, daß aus dem "Gestern" bereits das "Morgen" geworden ist....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Die "Anna Bolena " aus Wien mag zwar vielleicht nicht das Gelbe vom Ei gewesen sein - ein Signal setzte sie dennoch


    Ja, das erweckt doch einigermaßen Hoffnungsgefühle ...
    :D
    Habe die Fotos auf der Staatsopernseite angesehen und konnte kaum glauben, dass das neue Kostüme sind.
    :thumbsup:
    Nur das Bühnenbild haben sie noch vergessen ... naja ...
    :thumbdown:
    Das war also der erste halbe Schritt. Mögen vollständigere folgen!
    (Bevor es jetzt heißt, das habe nichts mit Regie zu tun - wenn einmal Kostüme und Bühnenbilder wieder stimmen, wird die Regie auch nicht mehr so weit daneben sein.)

  • Bei einer gestrigen Podiumsdiskussion zur Neuinszenierung der "Krönung der Poppea" von Monteverdi an der Semperoper (dort erstmals überhaupt), hat das Haus mal wieder jedwede Kritik an der hypermodernen Inszenierung abgewiesen und nicht gelten lassen. Oper müsse uns ja heute noch etwas sagen, eine historische Inszenierung besitze keine Aussage. Der (sinnlose) Versuch, die Jugend in die Oper zu zwängen, führt vielmehr dazu, die (zahlungskräftige) ältere Generation dauerhaft zu vergraulen. Freilich übersieht dies die Leitung der Sächsischen Staatsoper. Der Jugendwahn hat also auch die Oper erreicht. Angeblich sei die Inszenierung überwiegend positiv aufgenommen worden, die Beschwerdeschreiben hielten sich in Grenzen. Wer's glaubt, wird selig ...


    Hier ein Link zu dieser Inszenierung, wo man sogar auf den billigen "Berlusconi-Ruby-Zug" aufgesprungen ist, um ja einen Bezug zur Jetztzeit herzustellen: http://www.semperoper.de/oper/…/54890/besetzung/234.html


    O Zeiten, o Sitten. :thumbdown:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • ...und das Absurde ist, dass Jugendliche überhaupt kein Interesse am Regietheater haben.


    Meine Nachbarin ist Musiklehrerin und dem Regietheater nicht ganz abgeneigt. Sie ist jedesmal überrascht, wie konservativ ihre Schüler sind. Kürzlich haben sie "Carmen" studiert. Der Besuch der Bonner Oper endete als Desaster, die DVD aus London mit Kaufmann kam schon besser an, der Kracher war dann die alte Zefferelli-Inszenierung. Dasselbe bei "Hänsel und Gretel", "Rusalka", "Zauberflöte" und "Traviata". Die hochgelobte und von ihr geliebte Salzburger Inszenierung stieß bei den Schülern auf totales Unverständnis und Gleichgültigkeit. Der Zefferellifim erntete zwar ob der flatternden Täubchen mehrere Lacher, wurde aber wesentlich besser beurteilt. Tja, aber die Oper soll ja zum Umerziehungsheim werden. Und da fängt man natürlich am Besten gleich bei der Jugend an. Bei uns ist ja schon alles verloren.


    Ich bin dennoch dafür einen Verein zu gründen. Joseph II, bist DU auf facebook?

  • Zitat

    Ich bin dennoch dafür einen Verein zu gründen.


    So bin ich der Meinung, daß es weder Vereine benötigt um das Regietheater zu zerstören - der Zeitgeist wird es tun

    Verein ja oder nein, das scheint hier die Frage:


    Werte Freunde von "Opas Oper" , bitte beherzigt Alfreds Rat !


    Gründe:
    1. Dieser Thread bietet „Freunde von Opas Oper“ eine Arena/Spielwiese, die groß genug, um Ressentiments auszubrüten und auszutoben, die in dieser Verkürzung kaum Entsprechung in der Realität haben.


    2. Da in diesem "Verein" nach bisherigem Eindruck aus dem Thread Allgemeinplätze wie z.B.


    "Tja, aber die Oper soll ja zum Umerziehungsheim werden. Und da fängt man natürlich am Besten gleich bei der Jugend an.


    Ein große Schuld trägt aber auch die Presse, die solche Aufführungen geradezu provoziert.


    7 Regietheater-Ringen, die bis anhin auf dem Markt sind, wenigstens ein zweiter da wäre, der das Libretto nicht vergewaltigt!


    Ich könnte kotzen - um in der Bildsprache des Regietehaters zu bleiben - angesichts dieser Holzhammer-Ästhetik.


    Und so werden die Opernhinrichtungs-Konzepte von Herrn Regisseur oder Frau Regisseuse immer mehr zu Massakern. Das Ganze ist doch völlig aus dem Lot und mittlerweile zum Selbstläufer geworden


    Sprich: Das Regietheater hat die Kunst prostituiert. Und ich bin kein Freier derselben und habe auch nicht vor, es zu werden."
    usw usw...


    gepflegt und veröffentlich werden würden, wäre kaum ein ernstzunehmender, größerer Sponsor bereit für verbalinjurienartige Pauschalierungen irgendwelche Euronen zu verschwenden. Denn Sponsoren haben vor allem einen Ruf zu verlieren.


    (Allenfalls mit dieser Bemerkung: Tja, war halt doch nicht alles im Osten schlecht. könnte u.U. der Verein beim Rentner Egon Krenz bzw. anderen ehemaligen willigen Vollsteckern aus der DDR, die während + nach der Wende noch rechtzeitig Geld beiseite geschaffen haben, reüssieren. Ich persönlich neige jedoch in diesem speziellen Fall zu Monika Marons DDR-Verständins, die mal sinngemäß erklärt hat, dass der rote Pfeil der Rechtsabbiege einer Ampel die einzige sinnvolle Errungenschaft in der DDR war...)


    Also bleibt schön locker + konzentriert eure Aktivitäten - ohne Wenn und Aber - im Tamino-Forum !
    :hello:

  • Ich kann mir schon vorstellen, lieber Amfortas, dass dies Deinen Vorstellungen und denen jener, die Du hier vertrittst, am Angenehmsten wäre.


    Aber wie schon gesagt, wir haben lange genug geschwiegen und Euch "machen" lassen. Aber auch Du wirst konstatieren, dass es immer mehr gibt, die nicht mehr gewillt sind zu schweigen. Verachte nicht allzu sehr den Einfluss, den wir auf Sponsoren nehmen können und unsere Abstimmungsmöglichkeit an der Theaterkasse! Auch wirst Du (vermutlich mit Schmerzen) festgestellt haben, dass nach einem kurzen Zwischenspiel z.B. das Szepter, das einst Mortier in Salzburg führte, nun an den Zürcher Opernintendanten übergegangen ist, dass es immer mehr Inszenierungen, wie die zitierte "Anna Bolena" in Wien, den "Ring" in Berlin, ebenda den "Simone" gibt usw. usw.. All dies sind Zeichen, dass Deine Arroganz uns gegenüber Fehl am Platz ist und dass wir uns langsam zu wehren beginnen und immer mehr durchsetzen werden.


    Mit freundlichem Gruss!

  • Ich persönlich neige jedoch in diesem speziellen Fall zu Monika Marons DDR-Verständins, die mal sinngemäß erklärt hat, dass der rote Pfeil der Rechtsabbiege einer Ampel die einzige sinnvolle Errungenschaft in der DDR war...)

    Hallo, Amfortas


    Abgesehen davon, daß der " rote Pfeil " tatsächlich grün ist, kann ich über eine solch arrogante und total bornierte Meinung, die erkennbar aus völliger Unkenntnis herrührt, nur den Kopf schütteln.
    Bevor man solchen Blödsinn von sich gibt, sollte man sich schon sachkundig machen und sich nicht der Gefahr aussetzen, noch arroganter belächelt zu werden!



    Tja, war halt doch nicht alles im Osten schlecht.


    Das war es tatsächlich nicht. Das wird einem erst bewußt, wenn man nunmehr über 20 Jahre in diesem neuen System lebt !
    Empfehlung: Lies Dir mal meinen Beitrag 38 " Ist der Stehplatz in der Oper wichtig " durch. Da kannst Du Dir eine kleine Nachhilfelektion in Sachen Kulturpolitik der DDR holen.
    Ich möchte dabei nochmals betonen, ich mußte hier leben und konnte es mir nicht aussuchen, war bestimmt kein Freund dieses Staates und hatte manchen Ärger und Probleme. Aber was wirklich gut war, lasse ich durch bornierte Meinungen nicht schlecht machen und daher nicht unkommentiert. Noch war ich mit meiner Antwort höflich... Das kann bei Bedarf auch ganz schnell anders werden. Denn einen solch geistlosen D..., fasse ich als persönliche Beleidigung auf und werde entsprechend reagieren!!!


    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Was mich wirklich befremdet, ist diese überhebliche Art, die bei Amfortas08 mitschwingt. Pauschal wird hier ein ganzer Staat inklusive aller Staatsbürger unter Generalverdacht gestellt und alles daran schlechtgeredet. Diese arrogante Art vieler Westdeutscher, die sich niemals näher mit dem zweiten deutschen Staat und speziell dessen Kulturpolitik beschäftigt zu haben scheinen, vermutlich seit der Wende noch kein einziges Mal "drüben" waren, finde ich absolut kontraproduktiv. Nein, natürlich war nicht alles im Osten schlecht, meine Güte! Das unterschreibe ich nach wie vor! Wie kann man das nur derart zur Pro-SED-Propaganda hochstilisieren, als welche sie nicht im Mindesten gemeint war? Einiges war sogar bedeutend besser. Diese typisch westdeutsche Überheblichkeit ist mir seit langem zuwider, und das sage ich als Westdeutscher, der seit mehreren Jahren selber im Osten lebt und keine westdeutschen Vorurteile bestätigt sieht. Nach über zwanzig Jahren sollte man mal langsam in der Lage sein, nicht immer den jeweils anderen ihre in Teilen wirklich wenig rühmliche Vergangenheit vorzuwerfen, für die nur ein kleiner Teil hauptverantwortlich war; denn was über tausend Jahre zusammen war, das werden doch nicht vierzig Jahre trennen können. Man sollte versuchen, endlich zu erkennen, daß auch die DDR in gewissen Bereichen ihr Gutes hatte, und versuchen, das Beste beider Staaten zu übernehmen. Und wenn man in der DDR viel günstiger in die Oper kam als heute (maximal 6 Ost-Mark), so wird man das wohl unter positiv vermerken dürfen. In der Semperoper gibt es heute keine Stehplätze, soweit ich weiß, und für unter 20 EUR kommt man als Nichtstudent auch kaum rein.


    Noch ein Wort zu "Fakebook": Dies hier reinzustellen, dürfte gegen die Forenregeln verstoßen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Wieso hat das mit vermeintlicher westdeutscher Überheblichkeit zu tun, wenn ein Satz zurückgewiesen wird, (Tja, war halt doch nicht alles im Osten schlecht.), weil er oft von ehemaligen Vertretern einer Diktatur geäußert wurde und wird, um Verbrechen zu rechtfertigen, welche alltägliche Vorstellungskraft oft übersteigen; ein Regime, dass hohe Perfektion erreichte, zahlreiche menschliche Schicksale zu Grunde zu richten und Menschen an der Grenze (auch Kinder) zu erschießen.


    Wenn eigene Verwandte durch Mauer + Stacheldraht getrennt wurden, auch Opfer dieser Diktatur wurden, dann gibt es keinerlei Grund die Ablehnung dieser Aussage (Tja, war halt doch nicht alles im Osten schlecht.) zurückzunehmen.


    Wenn gesagt wird, dass unter der Nazizeit nichts Gutes gewesen sei, dann wird dieses Statement üblicherweise nicht als Überheblichkeit abgetan. Damit sollen keinesfalls beide Diktaturen gleichgesetzt werden.


    Zu Erinnerung: Thema dieses Threads ist Regietheater und nicht eine angeblich segensreiche Kulturpolitik einer brutalen Diktatur


    :hello: .

  • um Verbrechen zu rechtfertigen, welche alltägliche Vorstellungskraft oft übersteigen;


    Deshalb kann auch im jetzigen " Rechtsstaat " ein Kindermörder Geffgen aus dem Strafvollzug heraus auf Schmerzensgeld klagen. Soetwas wäre im " Unrechtsstaat DDR " natürlich nicht mal im Traum denkbar gewesen. Und das war auch gut so ! Es gibt zahlreiche andere Beispiele in diesem " Rechtsstaat "!!! Aber wer nicht fähig ist zu begreifen,
    daß auch in der DDR tatsächlich nicht alles schlecht war, dem ist nicht zu helfen. Manche haben halt nicht nur ein Brett, sondern eine meterdicke Bohle vor dem Kopf.

    Thema dieses Threads ist Regietheater und nicht eine angeblich segensreiche Kulturpolitik einer brutalen Diktatur


    Du bist vom eigentlichen Thema mit blödsinnigen Behauptungen abgewichen und niemand anderes. Wenigstens das solltest Du kapieren, wenn es zu mehr nicht reicht. Lies Dir gefälligst Deinen eigenen Mist durch!!! Und merke Dir eins, ich lasse mich nicht beleidigen. ( Den Tadel der Administration nehme ich im Vornherein an ).

    Jegliches hat seine Zeit...

    2 Mal editiert, zuletzt von chrissy ()

  • Hey Chrissy,


    nu bleib mal ganz locker und hab dich doch nicht so...am besten ganz ganz tief durchatmen.

    Zitat

    Aber wer nicht fähig ist zu begreifen,daß auch in der DDR tatsächlich nicht alles schlecht war, dem ist nicht zu helfen

    Das - bildlich gesagt- will ich auch nicht begreifen + habe gute Gründe dafür. Da unterscheiden wir uns, ich kanns nicht ändern. Das in der BRD alles zum besten gewesen ist oder sei, habe ich nirgendwo behauptet...


    Ich habe dich doch nirgendwo persönlich beleidigt. Und du verdienst - nach meinen Dafürhalten - auch keinen Tadel...... is schon ok... :)


    Aber nochmal zur Erinnerung + im Interesse des Threads: hier gehts ums sog "Regietheater" !!!!!
    :hello:

  • Ich habe dich doch nirgendwo persönlich beleidigt


    Ich sehe mich als Teil der Allgemeinheit und deshalb fühle ich mich persönlich angegriffen und beleidigt und lasse solche geistlosen Behauptungen nicht unkommentiert!

    ..am besten ganz ganz tief durchatmen.


    Das habe ich zum Glück getan, sonst wäre meine Antwort noch anders ausgefallen.
    Hier meine Empfehlung: Vor dem Sprechen, bzw. Schreiben " Kopf einschalten " ! Nochmal mein Hinweis auf meinen Beitrag der Stehplätze im Forum. Wenn dann, nach dem Lesen, immer noch nicht ein ganz kleines Fünkchen der Erleuchtung und des Begreifens kommt, ja dann...

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Zitat

    Ich sehe mich als Teil der Allgemeinheit und deshalb fühle ich mich persönlich angegriffen und beleidigt

    Noch ein Unterschied zwischen uns: Auch ich bin Teil von kollektiver Allgemeinheit, aber es bindet mich emotional nichts daran, so dass mich deshalb auch niemand in dieser Hinsicht beleidigen kann => kann deinen Ärger deshalb auch kaum verstehen

    Zitat

    Das habe ich zum Glück getan, sonst wäre meine Antwort noch anders ausgefallen.

    Da habe ich ja anscheinend noch mal Schwein gehabt

    Zitat

    Hier meine Empfehlung: Vor dem Sprechen, bzw. Schreiben " Kopf einschalten "

    Wer wann wo den Kopf von uns einschalten sollte, darüber kann man aber muss man sich nicht streiten. Aber ihn prinzipiell einzuschalten ist sicherlich nicht verkehrt. Darüber sind wir uns einig.

    Zitat

    ! Nochmal mein Hinweis auf meinen Beitrag der Stehplätze im Forum. Wenn dann, nach dem Lesen, immer noch nicht ein ganz kleines Fünkchen der Erleuchtung und des Begreifens kommt, ja dann...

    Hab den Beitrag gelesen. Bleibe aber fest dabei, dass die Äußerung von Monika Maron nachvollziehenbar ist
    => ja dann ... :( :( :( :(


    Nu isses aber Zeit endlich wieder zum eigentlichen Thema des Threads zurückzukehren...
    :hello:

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  • Chrissy,


    Nur eine Klarstellung! Werner Hintze stammt ebenso aus der ehemaligen DDR, wie seine Vorgängerin Berghaus und seine Nachfolger bis dem (noch!) aktiven Konwitschy. Sobald der Chefdramaturg der Komischen Oper Berlin wieder einen Rückzugsbefehl bekommt, wird er sich auch aus diesem Forum zurückziehen. Also: Die Zeit arbeitet für uns! Lass Dich (gemäss Alfred) nicht einschüchtern oder gar beleidigen und warte ab....!

  • Werner Hintze stammt ebenso aus der ehemaligen DDR,


    Lieber m.joho


    Das sind für mich die " Allerschlimmsten ". Alle Vorzüge des damaligen Staates, wie Schulbildung bis zum Abitur und danach noch kostenloses Studium genossen haben und dann auf alle diese Dinge, die ihnen heute ein schönes Leben ermöglichen, undankbar rumtreten. Von solchen Typen gibt es leider genug. Einige davon findest Du sogar in hohen politischen Ämtern wieder!!! Ins Nachhinein geben sie sich gern als aktive und frühere Kämpfer gegen den Staat aus. Ist aber alles Lüge. Wer nicht " mit den Wölfen mitgeheult " oder wenigstens nach außen hin " das Maul gehalten " hat, konnte weder zu Ende studieren noch gar promovieren.


    Herzlichst
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • In einem - aber nur in diesem - muß ich Amfortas recht geben. Die letzten Beiträge weichen doch sehr von Thema ab und gehen doch sehr ins Persönliche über. Dazu hat er aber selbst den größten Anteil beigetragen.
    Kommen wir zurück zu dem vor einiger Zeit geforderten Verein. Auch ich glaube, dass ein solcher nicht viel bewirken kann. Das sogenannte "Regietheater muß sich von selbst totlaufen.
    Das könnte es, wenn die unzufriedenen Zuschauer es in ähnlicher Weise boykottieren würden, wie z.B. die Verbraucher in Deutschland das E 10 boykottiert haben, indem sie es nicht kauften.
    (Buh-Rufe allein genügen da nicht, zudem treffen sie - wie hier schon mehrfach festgestellt - oft die Falschen).
    Leider habe ich Abonnenten erlebt, die zwar ein Abonnement buchen, aber sich nur die "Rosinen" herauspicken. In den übrigen Fällen sind die Plätze frei oder an Andere verschenkt, der Veranstalter aber hat seine Einnahmen.
    Viele gehen auch in die Oper, ohne vorher informiert zu sein, dass ihnen hier mit freundlichen oder nichtssagenden Beschreibungen (z.B. "vielbeachtete Inszenierung") eine Mogelpackung angeboten wurde (eben die von Alfred angesprochene Sachertorte, in die Salzheringe eingebacken wurden).
    Was wir leider nur in sehr beschränkten Umfange machen können, ist unsere Freunde aufzuklären und zu warnen. Das werden wir aber kaum mit persönlichem Gezänke erreichen.

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Zitat

    In einem - aber nur in diesem - muß ich Amfortas recht geben. Die letzten Beiträge weichen doch sehr von Thema ab und gehen doch sehr ins Persönliche über.

    na endlich erkennt das hier ein User :jubel:



    Zitat

    Was wir leider nur in sehr beschränkten Umfange machen können, ist unsere Freunde aufzuklären und zu warnen. Das werden wir aber kaum mit persönlichem Gezänke erreichen.

    meine vollste Zustimmung :thumbup:



    Zitat

    Das könnte es, wenn die unzufriedenen Zuschauer es in ähnlicher Weise boykottieren würden, wie z.B. die Verbraucher in Deutschland das E 10 boykottiert haben, indem sie es nicht kauften.

    is nur blöd, dass das Publikum eben doch nicht so unzufrieden ist, wie dus gern hättest. Vorstellungen bleiben gut besucht, sonst würdste keinen Boykott fordern .... :pfeif:
    Und eine Sache hast du inzwischen gelernt. Du setzt den "Begriff" Regietheater" in Gänsfüßchen schreibst sogar vom "sog. Regietheater". Bravo ! Dass könnte nämlich - wider Erwarten - etwas der Hoffnung Ausdruck geben, dass sich auch das Posting aller "Freunde von Opas Oper" fürderhn nicht in geistlosen Ressentiments a la Bildzeitung erschöpfen möge, sondern in substanzieller + kritischer Auseinandersetzung (selbstverständlich in Distanz) zu zeitgenössischen bzw. aktuellen Regiearbeiten stellt..


    :hello:

  • Aha, "die Vorstellungen bleiben gut besucht".


    Dann erklären Sie mir bitte die katastrophal schlechte Auslastung der "Komischen Oper" von gut 64% im Vergleich mit den anderen Berliner Häusern.


    Vielen Dank im Voraus!

  • Nur noch eine Richtigstellung zu Amfortas' letztem Absatz. Ich habe nie von "Regietheater" gesprochen, sondern habe schon in meinem ersten Beitrag in diesem Forum gesagt, dass ich das, was man heute unter "Regiertheater" versteht, viel einfacher "Verunstaltungstheater" nennen möchte. Ich habe daher in Bezug auf diese Art von Theater bisher nichts hinzugelernt, was mich ihm auch nur einen Schritt näher bringen könnte. Mit meinem Beitrag wollte ich aber sagen, dass man im Forum doch sachlich bleiben und sich nicht in persönlichen Angriffen ergießen sollte, was der Sache höchstens schadet. Und da hat Amfortas einen entscheidenden Beitrag geleistet, sich selbst zu schaden.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Ich bin gerne mit an Bord beim Verein "Wider dem Regieverfremdungstheater". Da können wir dann auf die neuesten Auswüchse hinweisen und diejenigen Produktionen hervorheben, die sich wohltuend vom vorgeschriebenen Weg verabschieden. So ein Gegengewicht zur brainwash-"Regietheater es lebe hoch, hoch, hoch"-Presse fehlt gewaltig.

  • Aha, "die Vorstellungen bleiben gut besucht".


    Dann erklären Sie mir bitte die katastrophal schlechte Auslastung der "Komischen Oper" von gut 64% im Vergleich mit den anderen Berliner Häusern.


    Vielen Dank im Voraus!


    Die Komische Oper ist, wie ich anderer Stelle geschrieben habe, kein Opernhaus. Sie ist allenfalls eine Musikbühne für Opernbearbeitungen und ihre" Inszenierungen" grenzen an sexuelle Belästigung und Erregung öffentlichen Ärgernisses.


    :hello:

  • Sorry, Figarooo, Du verstehst aber auch gar nichts! Die "Komische Oper" ist der bestbesuchte Hort der Intellektuellen, von dem wir mit unserem bescheidenen IQ, der auf dem Niveau von Bildlesern und Stammtischbrüdern ist, einfach nichts verstehen :D !


    Ist Euch übrigens aufgefallen, wie schnell Amfortas verstummt, sobald man ihn mit konkreten Fragen konfrontiert und auf seine Spielchen nicht mehr eingeht. Allerdings könnte man bald Mitleid mit ihm empfinden. Werft mal einen Blick in das Merker-Forum! Dort kämpft er (ebenso einsam auf weiter Flur!) als Onkel Toby für die Koc(s)ky Verballhornung des "Rings"!


    Ah, sorry, ich vergass schon wieder, dass das Regietheater immer weniger eine Theaterform ist, die für Mehrheitsverhältnisse geeignet ist.


    Dies ist doch ein weiteres Merkmal, die Hoffnung aufkommen lässt, dass das Ende davon nahe ist (womit wir wieder beim Thema sind!) :jubel:

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