Bruckner-Symphonien-Ranking

  • Sollte es das schon geben, bitte zusammenfügen. Ich fand per Suchfunktion nichts, was mich fast wunderte ...


    Prinzip: Ordnet eure Lieblingssymphonien von Bruckner (es müssen nicht alle sein).


    8 — 5 — 1 — 0 — 7 — 9 — 2 — 3 — 6 — 4

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • 7-9-8-5-6-3-4


    Rest kenne ich zu schlecht zum Einordnen. Einigermaßen sicher bin ich nur, daß die 7. mein Favorit (vielleicht weil in mancher Hinsicht "unbrucknersch") ist und daß ein gewisser Abstand zwischen den ersten vier genannten und dem Rest besteht. Ich höre nicht viel Bruckner in letzter Zeit, die -9-8-5- Reihung würde vielleicht revidiert. Ebenso bei 3 und 6. 4 schätze ich allerdings wesentlich geringer als - nach der Popularität zu urteilen - die meisten anderen Hörer. 1,2 und besonders 0 habe ich zu selten gehört, am häufigsten 2.


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • 9 - 7 - Abstand - 5 - 6 - 2 - 8 - 4 - 3 - 1


    Bei der 0 muß ich gestehn noch nie gehört zu haben.
    Die 8er hab ich anfänglich noch ziemlich mögen, vielleicht mein liebstes Finale von Bruckner denn generell könnte ich meist schon immer nach dem langsamen Satz oder spätestens beim Scherzo aufhörn, wohingegen ich aber gerade bei der 8 wiederum nicht so angetan bin (von den ersten beiden Sätzen). So richtig durchgängig mögen tu ich nur die 9er weil hier das Finale fehlt. :D Thematisch fast genauso interessant find ich die 7er bis... aufs Finale natürlich. ;)


    lg
    Thomas

    „Eine Erkenntnis von heute kann die Tochter eines Irrtums von gestern sein.” (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Hallo Joseph,


    ich bin auch verwundert, dass ein Bruckner-Ranking noch nicht existiert. Ich meine mich erinnern zu können, da bei mir die Sinfonien Nr.1 und vor allem die Nr.6, im Gegensatz zu anderen, weit vorne lag ?
    Meine Suche gerade hat auch nichts ergeben, zumal in TAMINO jede Menge "Ranking´s" (Beethoven, Mahler, Schostakowitsch,...) vorhanden sind.
    Es sind sehr viele Bruckner-Threads, die beliebte und empfehlenswerte Aufnahmen behandeln u.v.a. dabei.


    OK, dann NEU und auch alle Sinfonien:


    9 - 6 - 4 - 8 - 1 - 3 - 5 - 7 - 2 - 0 - 00(f-moll, 1863)


    Kurze Anmerkung meiner Eindrücke zum Rankingverlauf:
    Ich habe nie verstanden, warum Bruckner´s Sinfonie Nr.6 so quasi so unterschätzt wird. Man sieht es hier in diesem Ranging bereits wiedermal. Ich finde das Werk unglaublich spannend. Es hängt aber auch von den Aufnahmen ab .... unter dem Großmeister Klemperer fand ich den beinahe Paukenlosen EMI-Klang fast abtörnend. Aber man höre die Hochspannung bei Solti (Decca), dem Karajan (DG) kaum nachsteht .... :D ich weis dass ich mit dieser Aussage bei vielen ins Fettnäpfchen trete, aber "sei es drum".


    Wenn die beiden Null-ten bei mir am Ende stehen, so heißt das nicht, das ich diese gar nicht schätze (so wie bei Mahler die 8. am Schluss). Die f-moll -Sinfonie ist eine Studiensinfonie von 1863, der Bruckner schon seinen ersten typischen Stempel aufdrückte. In der Nr.0 d-moll dann noch besser, aber hinter den Nummerierten bleiben diese Erstversuche dann doch zurück.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • 8-9-7-5-4-3-2-6-0-1
    Dann gibt es ja noch so eine Jugendsinfonie, die eigentlich auch schön ist, nur von Bruckner - wie so viele andere Fassungen etc auch - verworfen wurde.


  • Ich finde den Klang bei Klemperer zwar nicht "paukenlos" und schätze die ersten drei Sätze der 6. sehr, unabhängig von der Interpretation. Das Finale finde ich jedoch (als jemand, der seine Finalsätze generell problematisch findet) ziemlich schwach, was bei mir zu einer gewissen Abwertung führt.


    Ebensogut könnte man Dich aber fragen, warum die allseits hochgeschätzten Sinfonien 5 und 7 bei Dir so weit hinten rangieren. Eine Reihenfolge ist eben auch Ausdrucks des persönlichen Geschmacks...


    :hello:


    JR

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    (Bob Dylan)

  • Hallo Johannes,


    daran sieht man wie problematisch ein solches Ranking sein kann.
    Es ist so dass ich die großartigen Sinfonien Nr. 5 und 7 nun Beide wirklich in keinster Weise gering schätze. ;) Das mußte bei der aufgezeigten Reihenfolge auf den Außenstehenden so wirken.
    Das nur wenige andere Sinfonien halt einen Tick weiter vorne liegen hat folgenden Grund: Ich bin nämlich eher ein Freund von Werken die nicht ganz so monumentale Längen aufweisen !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Nach nochmaligem, z. T. mehrfachem Durchhören sämtlicher Symphonien (Nr. 0 steht nochmal aus) kann ich wohl zumindest meine Spitzengruppe größtenteils bestätigen:


    8 (in der Gesamtheit meine liebste Bruckner-Symphonie) und 5 (m. E. beste Steigerung und bestes Finale aller Bruckner-Symphonien) teilen sich den Spitzenplatz, gefolgt von 9 (unglaublich gutes Scherzo), 1 (was für ein geniales Frühwerk) und 4 ("Romantische" trifft es gut).
    Etwas abgeschlagen 7 (tolle Momente, aber m. E. der 8. nicht ebenbürtig), 6, 3 und 2 (die drei hinterließen keinen so bleibenden Eindruck).
    00 (halt der absolute Anfang) eindeutig auf dem letzten Platz.


    Mal sehen, wo die 0 landet. Wenn die Solti-Aufnahme eintrifft, werde ich dies ergänzen.


    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von Joseph II.
    Mal sehen, wo die 0 landet. Wenn die Solti-Aufnahme eintrifft, werde ich dies ergänzen.


    Mir gefällt die Nullte ziemlich gut, grad für solch ein Frühwerk. Die Sätze I und IV sind insbesondere gelungen. Insofern die 0 wohl bei mir noch vor 2, 3 und 6. im Mittelfeld.


    :hello:

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    – Luís de Camões

  • Daß solche Rankings immer Momentaufnahmen sind, sieht man am besten mal wieder hier.


    Eigtl. sind bei mir nur die beiden Spitzenplätze fest vergeben an die V. und VIII.


    Von keiner hörte ich mittlerweile so viele Aufnahmen wie von der V. Den Spitzenplatz hat sich Karajan (DGG, 1976) erkämpft und auch gehalten. So sehr ich auch Jochum und Celibidache schätze: für mich sind sie doch dahinter. Weiter abgeschlagen Barenboim und Welster-Möst, die "gute" Aufnahmen machten. Ganz enttäuschend Furtwängler. Wie kann man diese Symphonie nur so verhetzen? Es geht hier sehr viel unter, und grad bei der V. darf man den letzten Satz nicht so hetzend nehmen. Daß "schnell" und "schnell" nicht identisch sind, zeigt eindrucksvoll dagegen Roschdestwensky, dessen Deutung mich nicht unberührt ließ. Einen derart expressiven und vorwärtsdrängenden Bruckner hat man selten erlebt.


    Bei der VIII., die quasi gleichrangig neben der V. rangiert, haben mich Karajan (DGG, 1975) und Jochum (DGG, 1964) am meisten angesprochen.


    Die IX. folgt mit geringem Abstand. Die Favoriten sind dieselben wie bei der VIII.


    Mittlerweile würde ich die "keckste" VI. hinter der IX. sehen. Auch hier habe ich mit Karajan eine sehr zufriedenstellende Aufnahme gefunden.


    Mit der VII. werde ich irgendwie nicht recht warm. Favorisiert wird hier die Berliner Aufnahme von Karajan (DGG, 1975) vor der Wiener (DGG, 1989).


    Es folgt die "romantische" IV., wo mir Karajans Deutung wiederum formidabel erscheint.


    I., III. und II. (in dieser Reihenfolge, wiederum unter Karajan) schließen die "klassischen" neun ab, gefolgt von der "Nullten" (Solti) und schließlich mit größerem Abstand der "Doppelnullten" (Tintner).

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

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    – Luís de Camões

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  • das ist schwierig - ich finde einfach alle Symphonien grandios und phänomenal; die Lieblings-Symphonie steht fest, aber danach wird es sehr eng. Ich versuche es trotzdem mal :


    3 - 8 - 4 - 5 - 9 - 6 - 2 - 7 - 1 - 0 - 00


    wobei sich alles auf einem sehr hohen Niveau bewegt; die zweitletzte der genannten Werke steht bei mir noch vor der besten Beethoven-Symphonie. Vergleichbar hoch in meiner Achtung sind nur noch Mahler, und, mit Abstrichen, Schostakowitsch.


    rolo :hello:

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk

  • Ich ranke gleich mit, da ich seit Wochen kaum was anderes höre als Bruckners Sinfonien (Celibidache):


    8-9-5, je nachdem welche ich von diesen gerade höre.
    Ich glaube, dass ich auch die letzten Plätze sofort "begnadigen" würde, wenn ich sie mir anhörte unter dem Gesichtspunkt: "Brucknersinfonie mit letztem Platz im persönlichen Ranking".


    Grüsse Julius

    Julius


  • Meine Codenummer lautet zurzeit: 8 – 5 – 9 – 4 – 7 – 6 – 2 – 3 – 1- die Nullen kenne ich zuwenig.


    Am liebsten höre ich sie zurzeit in dieser Besetzung: alles mit Günther Wand oder Stanislaw Skrowaczewski. Alternativen: 8 (Böhm, Wiener PO) – 5 (Welser-Möst, London PO oder Sinfonieorchester Baden-Baden mit Gielen) – 9 (Wien PO, Giulini) – 4 (Böhm, Wiener PO oder Klemperer, Philharmonia Orchestra) – 7 (Wien PO, Giulini) … alles andere findet sich.


    Einen schönen Sonntag wünscht Andrew

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

  • meine Codenummer:


    4-7-9-6-5-8-2-3-1-0.


    Gesamtaufnahmen habe ich mit Hvk, Haitink und Jochum. Meine Datenbank verrät mir 106 Bruckner-Aufnahmen.


    Einzelaufnahmen, die hoch gelobt wurden:


    Alle vorhandenen mit Wand, egal ob mit dem Gürzenich, wie es damals hieß, dem NDR-Studio oder NDR-Live Aufnahmen und 4,5,7,8,9 mit den Berlinern. Er hat auch Bruckner-Aufnahmen mit dem RSO Stuttgart und den Münchner Philharmonikern gemacht. Leider keine Aufnahmen mit den Wienern!
    4,5,7,9 mit dem Cleveland unter Dohnanyi, Einzelaufnahmen mit dem Concertgebouw unter Chailly, die Vierte mit Abbado (WPO) und Solti (CSO), die Siebte mit HvK und Böhm (WPO), die Achte mit Soti (CSO) und die Neunte mit Giulini. Nr. 0 mit dem RSO unter Chailly.


    Grüße aus Burgdorf


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Hallo, liebe Bruckner-Freunde,


    mein Ranking sieht leicht anders aus:


    8-9-7-4-5-6-3-2-1-0.


    Mein Bestand beläuft sich im Moment auf ca. 120 CD's. Gesamtaufnahmen habe ich von


    Barenboim, Celi (Münchenr Ph.), Jochum (Staatskapelle Dresden), HvK, Skrowaczewski, Wand (WDR),
    dann alle weiteren von Wand beim NDR, live, Berliner Ph., leider nich nicht die mit den Münchener und dem RSO Berlin, dann alle von Celi mit dem RSO Stuttgart, alle von Harnoncourt und Nr. 7 bis 9 von Giulini.


    Ich weiß nicht, ob Harnoncourt den Zyklus noch vollenden wird. Schön wäre es.


    Liebe Grüße


    Willi

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • 5 - 9 - 8 - 2 - 7 - 4

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Gar nicht so einfach, ich will es aber trotzdem mal pronbieren:


    - 8 (beide Fassungen gleichermaßen)
    - 9
    - 1.2 (Wiener Fassung, Wand)
    - 2.1 (1872er Carragan Edition, Tintner)
    - 5
    - 6
    - 3.1 (Tintner, Inbal)
    - 3.3 (Karajan, Jochum)
    - 1.1 (Linzer Fassung)
    - 7
    - 4.1
    - 4.2
    - 2.2
    - 00
    - 0
    - 3.2


    Ich liebe Bruckner, aber bitte in keiner Diät-Variante a la Norrington o.ä. Und geschüttelt, gerührt oder gemixt mag ich ihn auch nicht, Fassungsreinheit soll´s schon sein!


    Viele Grüße
    John Doe

  • Gar nicht so leicht...


    Bei mir spielt sich das (wie bei Mahler) eher in Ebenen ab:


    7 und 9


    5 und 8





    6 und 3




    Rest



    Wobei der Rest für mich zwar schöne Momente zwischendurch hat, aber für mich ist Bruckners Schwerpunkt ganz eindeutig bei den 4 Sinfonien 7, 9, 5 und 8...


    Gruß :hello:

    Komponiert ist schon alles - aber geschrieben noch nicht. (W.A. Mozart)

  • Hallo, @all


    nun gibt es von (fast) jedem Komponisten schon eine Umfrage, nur noch nicht von Bruckner, also das wird wirklich höchste Zeit.:D


    Bei mir beginnt es mit der 5. Sinfonie, deren Ablauf von den ersten Themen, bis hin zur grandiosen Doppelfuge im Finale mich immer wieder begeistert. Überzeugend finde ich die Aufnahme mit Altmeister Günter Wand und seinem NDR-Orchester, diskutabel auch Thielemann und Furtwängler.
    Jetzt muss ich überlegen - ich nenne mal die 4. Sinfonie, nicht zu Unrecht mit dem Beinamen "Romantische", hier mein Favorit Chailly, aber auch sehr gut und wirkungsvoll Kurt Sanderling.
    Danach die 7. Sinfonie (mit Beckenschlag!), hier setzt sich für mich Karajan mit seiner "last recording" von 1989 ein Denkmal, gut auch Abbado mit dem Luzerner Festival Orchestra auf DVD. Jetzt erst die große 8. Sinfonie, die ich auch mit Wand habe. Weiter gehts mit der 3. und 9. Sinfonie, welche nun vor oder danach kommt, sei dahin gestellt, die 3. habe ich in mehreren Fassungen, hier gefallen mir wieder Günter Wand, aber auch Kurt Sanderling oder Bernard Haitink. Bei der 9. ist hörenswert die 4sätzige Fassung mit Eliahu Inbal, daneben auch Giulini, Celibidache oder Bruno Walter. Dann folgt für mich die 2. "Pausen-"Sinfonie, die vielleicht etwas unterschätzt wird, aber schon ganz und ganz typisch brucknerisch ist und wunderschöne Themen beinhaltet. Jetzt schon die "Nullte ", hier in der Chailly-Einspielung und danach die 6. und 1. Sinfonie, die mich beide nicht vom Hocker reißen. Das f-Moll Werk kenne ich nicht.


    Nicht vorhanden ist bei mir bis jetzt Eugen Jochum, die Lücke wird aber sehr demnächst geschlossen und dann fällt die Bewertung möglicherweise anders aus.


    Ich bin gespannt auf weitere Meinungen.


    Viele Grüße aus Berlin
    :hello:


    Manfred

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

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  • Zwei Jahre sind ins Land gegangen, Zeit für eine neue Übersicht inkl. Favoriten-Aufnahmen:


    5 (MPO/Knappertsbusch 1959, BPO/Wand 1996)
    8 (MPO/Knappertsbusch 1963, NDR-SO/Wand 1987)
    4 (MPO/Knappertsbusch 1964, MPO/Celibidache 1993)
    9 (BPO/Knappertsbusch 1950, DSO Berlin/Wand 1993)
    7 (WPO/Knappertsbusch 1949 und ders./Kölner RSO 1963)
    3 (NDR-SO/Knappertsbusch 1962)
    6 (MPO/Celibidache 1991)
    2 (BPO/Karajan 1980/81)
    1 (BPO/Karajan 1981)
    0 (CSO/Solti 1995)
    00 (Saarl. RSO/Skrowaczewski 2001)

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Gerade erst gefunden. Und seitdem am Grübeln. Das ist eine unmögliche Aufgabe. Irgendwie. Ich kann es höchstens von hinten aufrollen. Denn die 0. mag ich gar nicht. Bruckner hat sie verworfen, man sollte dem Meister gehorchen.
    Die 1. ist nett, aber nicht viel mehr. Die 2. hat schon viel Größe, aber sie ist nicht so ein Monument wie die anderen.


    Nein, Schluss! Geht nicht. Alle anderen sind für mich solche Absolutheiten, dass ich nicht in der Lage bin, da noch zu werten. Bis vor ein paar Tagen hätte ich noch die 6. ziemlich an den Schluss gesetzt, aber wo ich sie jetzt ein paar Mal gehört habe (Jochum Originalversion) gehört sie einfach wieder zu den Meisterstücken.
    Ich glaube die Beste ist immer die, die ich gerade höre.


    Ich schaue einfach von ganz unten, und da kann man da oben fast nichts mehr erkennen.....


    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Bruckner hat sie verworfen, man sollte dem Meister gehorchen.


    Warum eigentlich? - Wollte Kafka nicht auch, dass Max Brod nach seinem Tod seinen Nachlaß vernichten sollte ... Was für ein Verlust!


    Zusätzliche Info: Man sollte vielleicht auch beachten, dass die sog. Nullte tatsächlich um 1869 und damit ca. vier Jahre nach der ersten (1865/66 in der Linzer Fassung) entstanden ist. War mir auch garnicht so klar und ich habe deshalb in dem Büchlein von R.Ulm zu Bruckners Symphonien nachgeschaut.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Die 1. ist nett, aber nicht viel mehr.


    Hallo Klaus,


    das Dir eine Nominierung schwer fällt zeigt bereits dieser Satz, der IMO total daneben ist ! Ich nehme mal für Dich an, dass Du einfach nicht die richtige Aufnahme für die Sinfonie Nr.1 erwischt hast !??!


    :thumbup: Bruckner bezeichnete diese höchst frische Werk als sein "Keckes Besserl". Er sagte selber: "So kühn und keck bin ich nie wieder gewesen." In dieser Sinfonie Nr.1 zeigt er bereits zukunftsweisend sein ganzes sinfonisches Können; mit einem megaschuss an Humor - :thumbsup: Klasse !


    Ich empfehle Dir die höchst erwachsenen Aufnahmen, die einen megaspannenden Schuss Feuer mitbringen mit Solti (Decca) und Karajan (DG). Ich denke bei diesen Beiden wären Dir solche Beurteilungen nicht "über die Tastatur" gekommen !


    Die Nullte mit Solti (Decca) ist übrigens ebenso empfehlenswert und zeigt Bruckner bereits in seiner ertsen erhabenen Grösse. Bruckner hat sie nicht verworfen, sondern fühlte einfach noch keine Reife eine Nummerierung als Nr.1 vorzunehmen - er nannte sie deshalb seine Nullte.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo Wolfgang!
    Eben! Du sagst doch schon alles. "Ein keckes Beserl"! Das ist doch nicht das, was ich von Bruckner erwarte. Und die Prise Humor fehlt mir in den großen Symphonien wahrlich nicht.
    Zukunftsweisend mag sie sein, die 1., aber diese Zukunft ist Vergangenheit und Wirklichkeit, ich kann sie wirklich erleben, warum also mich mit einem Dorthinweisen zufriedengeben?
    Wenn ich kühne und kecke Musik hören will, fallen mir alle möglichen Komponisten ein, aber Bruckners Stärken sehe ich nun wirklich anderswo.


    Und die 0. Nun ja, ich bin es wohl einfach leid. Ich habe sie immer wieder einmal gehört, nie hat sie mir gefallen. Einmal auch live in Köln von, boah wie heißen die denn nochmal, Bruckner Orchester Linz o.s.ä. Das war richtig langweilig. Irgendwie ist mir dann meine Zeit zu schade, es immer wieder mal zu probieren. Geschweige denn, Geld auszugeben, da gibt es so viel, was ic mir noch gern kaufen würde.
    Tschö
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • 8 Wand/BPO
    7 Karajan/BPO (die letzte)
    5 Wand/BPO
    4 Wand/BPO
    3 Wand/NDR
    9 Wand/BPO
    6 Wand/NDR


    Die anderen höre ich einfach zu selten. Die Siebte höre ich oft nur selektiv, und zwar die ersten beiden Sätze daraus. Bezüglich der Achten ist meine Kritik, dass nach der Generalpause das Finale einfach zu kurz ausfällt- Bruckner hätte da noch etwas mehr machen können.
    In der Regel muss es Günter Wand sein :) Celibidache kommt mir bei Bruckner nicht ins Haus - meine Lebenszeit ist schließlich nur endlich.

  • Celibidache kommt mir bei Bruckner nicht ins Haus - meine Lebenszeit ist schließlich nur endlich


    Bei Lebenszeit geht es aber nicht nur ums Zählen, sondern auch um das Wiegen. Darum haben die Bruckner-Aufnahmen Celibidaches einen Ehrenplatz in meinem CD-Regal.


    :hello:

  • Bezüglich der Achten ist meine Kritik, dass nach der Generalpause das Finale einfach zu kurz ausfällt- Bruckner hätte da noch etwas mehr machen können.


    Hör dir mal Knappertsbusch mit den Münchner Philharmonikern (1963 Studio) an – keiner holt da am Ende mehr raus (ich kenne und schätze Wand, v. a. aus Lübeck live, da übrigens auch sehr).

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Meine Liste sieht momentan so aus:



    7 Karajan, BPO / Chicago SO, Solti / ab und zu CoBSO, Rattle
    4 Wand, BPO / Philadelphia Orch., Sawallisch / Swedish RSO, Celibidache
    3 Wand, NDR / SWR Stuttgart, Celibidache
    5 Wand, NDR / Lucerne Festival Orch., Abbado
    8 Wand, BPO / DSO Berlin, Blomstedt
    6 Wand, NDR / RSO Berlin, Rögner
    9 Wand, BPO / Wiener PO, Giulini
    2 Chicago SO, Solti / DSO Berlin, Blomstedt
    1 Philharmonie Festiva, Schaller
    0 SO d. BR., Fischer

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Und wenn ich schon dabei bin, kann ich ja auch gleich meine Liste hier verewigen:


    8 - 3 - 9 - 1 - 0 - 7 - 4 - 6 - 5 - 2


    Insbesondere die Ränge (Ranks...?) 1-3 sind dabei allerdings fortwährenden Schwankungen unterworfen.

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