Hallo, liebe Musikfreunde,
seit längerem habe ich mich stark aus diesem Forum zurückgezogen, um wieder mehr Zeit für andere Themen zu haben. Dazu gehört die Beschäftigung mit Aristoteles. Jetzt ist ein Teil fertig, der zwei in diesem Forum vor einigen Jahren vorgestellte Aristoteles-Studien fortführt. An den Teilen zu Musik und Medizin hatte sich letztes Jahr Frank beteiligt.
Auf einer sehr abstrakten Ebene fließen Ideen der Musik in die Mathematik und Physik des 20. Jahrhunderts ein. Hilbert hatte für die mathematische Physik die Idee eines unendlich-dimensionalen Raums entworfen (Hilbert-Raum), dessen Dimensionen dem Grundton und der unendlichen Folge der Obertöne entsprechen. Daraus entwickelte sich die Quantentheorie. Sie beschreibt die Wahrscheinlichkeitsverteilung möglicher Zustände mathematisch auf die gleiche Weise, wie die Klangfarbe aufgebaut ist aus der Verteilung des Grundtons und der mitschwingenden Obertöne.
Meine Vermutung ist, dass es sich keineswegs nur um eine formale, "rein mathematische" Übereinstimmung zwischen Musik und Physik handelt. Wird der Begriff des Tons zurückverfolgt bis zu seinen Anfängen in der griechischen Gesellschaft, dann zeigen sich überraschende Querbeziehungen zur Medizin, zur Trennung von Musik und Sprache und Herausbildung der Mehrstimmigkeit und nicht-sprachlichen, reinen Instrumentalmusik. Es ergibt sich ein geradezu unübersehbares Geflecht von Fragen, die mehr in ein philosophisches als Musik-Forum passen.
Wer sich dennoch dafür interessiert, kann hier nachlesen. Kommentare oder Rückfragen beantworte ich gern.
Viele Grüße,
Walter