Heute in der Oper: "Der Rosenkavalier" live aus New York

  • Zugehört wird hier.


    Die Übertragung begann bereits um 19 Uhr, Ochs ist schon da... :untertauch:, aber ihr wisst ja, wie die Computer so spielen :no:.



    Besetzung:



    Octavian.....................Susan Graham
    Die Feldmarschallin Fürstin Werdenberg......Renée Fleming
    Der Baron Ochs auf Lerchenau...................Kristinn Sigmundsson
    Sophie.......................Christine Schäfer
    Herr von Faninal......................Thomas Allen
    Annina.......................Wendy White
    Valzacchi, ein Intrigant....................Rodell Rosel
    Ein italienischer Sänger...............Eric Cutler
    Marianne.....................Erica Strauss
    Mahomet (wer auch immer das sein mag)......................Nicholas Crawford
    Der Haushofmeister bei der Feldmarschallin.........Bernard Fitch
    Waisen.......................Belinda Oswald
    Lee Hamilton
    Patricia Steiner
    Eine Modistin.....................Charlotte Philley
    Ein Tierhändler................Kurt Phinney
    Friseur..................Sam Meredith
    Notar.......................James Courtney
    Leopold......................Stephen Paynter
    Lakaien.......................Craig Montgomery
    Kenneth Floyd
    Marty Singleton
    Robert Maher
    Haushofmeister bei Faninal.........Ronald Naldi
    Ein Wirt....................Tony Stevenson
    Ein Polizeikomissar..........Jeremy Galyon
    Eine Witwe........................Ellen Lang



    Choreinstudierung........................Donald Palumbo
    Musikalische Leitung....................Edo de Waart


    Bühnenbild und Kostüme.....................Robert O'Hearn
    Inszenierung...............Robin Guarino



    __________________________________


    Das Dirigat von Edo de Waart gefällt mir sehr gut, auch Renée Fleming klingt engagierter als bei der Baden-Badener Aufführung. Der Ochs von Kristinn Sigmundsson hat stimmlich wohl schon bessere Zeiten erlebt, dafür versteht man jedes Wort.

  • Gerade singt Eric Cutler die Arie des italienischen Sängers. Sehr flexibel klingt er nicht gerade, ziemlich gepresste Höhen, "drolliges" Italienisch.


    Der Notar hat wohl übelst einen über den Durst getrunken :wacky:

  • Sigmundsson tiefes C beim Abgang klang doch ziemlich "zerschossen". Immerhin ist er schon 58.


    Nun der Monolog der Matschallin. In Baden-Baden war Fleming mir insgesamt zu kühl, und da konnte man sie ja sogar noch sehen. Heute Abend, fast ein Jahr später, klingt sie frischer, wärmer und tiefer in die Rolle versunken. Mühelos kommt sie über das Orchester hinweg, und auch ihr Deutsch ist recht idiomatisch. Sehr schön. Nur die Intonation scheint mir nicht ganz ohne Fehl und Tadel zu sein.

  • Vom ersten Akt habe ich nur wenig hören können, finde aber, dass die lyrischen Stellen wesentlich besser gelingen als die dramatischen und der Ochs ein rechter Schwachpunkt ist. Dafür gefällt mir die Fleming diesmal deutlich besser. Auch das Dirigat von Edo de Waart kann sich hören lassen und muss den Vergleich mit Thielemann meines Erachtens nicht scheuen. Wunderbar z.B. gerade der Aktschluss mit seinem Legato.


    Ein fideler Zuhörer ruft sein "Bravo!" in den letzten Ton, ist damit aber der Einzige; höflicher Beifall zuerst, aber Jubel für die Sänger. "Magnificent" sagt die Moderatorin, kann ich nun (noch) nicht bestätigen. Suche gleich nach Fotos der Produktion, die momentan im amerikanischen Fernsehen übertragen wird.

  • Hier ein paar Impressionen der Inszenierung (sind aber von 2000):



    Edo de Waart ist übrigens kurzfristig eingesprungen und wurde soeben von einer dämlichen Moderatorin interviewt: "Natürlich hätten wir mehr Probenzeit gebrauchen können, aber es ist einfach wunderbar, wie sich das Orchester einem anpasst."- "Wunderbar, wunderbar." Wenigstens gab sie am Ende freimütig zu, ungefähr zwei Sätze behalten zu haben. De Waart lachte höflich.



    Noch ein paar Anmerkungen zur Inszenierung: Die Regisseure haben mehrmals gewechselt; ihre Premiere feierte sie am 16. Februar 1974, Dirigent war damals Karl Böhm.

  • Die haben Sorgen: Eben unterhielten sich die beiden Kommentatoren über das Gewicht von Susan Grahams Kleid :faint:, dafür brachte Placido Domingo im Interview mit dem Octavian des Abends einen guten Gag an: "Du warst schon meine Tochter in 'Idomeneo' und auch mal meine Schwester- wann krieg ich denn mal mehr von dir?" :D


    Beifall für Edo de Waart, nach über 35 Jahren immer noch Applaus für das kitschige Bühnenbild.
    Thomas Allen singt mit vollem Bariton und in tadelloser Diktion.
    An Christine Schäfer als Sophie muss ich mich noch ein bisschen gewöhnen; sie klingt heute nicht bestens disponiert und in gewisser Weise tritt bei ihr der "Fi-Di-Effekt" ein: Sie weiß zu sehr, was sie singt.

  • Nach ihrem zweiten Duett wurden Sophie und Octavian gerade von Valzacchi und Annina überrascht. Das Problem bei Graham und Schäfer: Da singen zwei reife Frauen.
    Der Ochs von Kristinn Sigmundsson ist einfach schlimm: Fahle Tiefen, gebrüllte Höhen, darstellerisch ein echtes A...loch- wenigstens das tadellose Deutsch hat er mit Thomas Allen gemein, an dem er sich auch vokal ein Beispiel nehmen sollte: Der bereits 65-jährige Allen ist das Highlight des Abends.


    Gekrächzte tiefe Ds von Herrn Sigmundsson. Auch darstellerisch ist er mir zu eindimensional. Der soll ja wohl mal ein respektabler Sarastro gewesen sein...? Susan Graham ist erklärte Lieblingskollegin von Franz Hawlata, warum wurde er nicht für den Baron engagiert? Nee, nee.

  • Das "Da lieg ich" ist an der Met gekürzt, der Teil ab "Oh! Der Satan!" fehlt, woduch meines Erachtens ein wichtiges Detail verloren geht...


    Eno de Waart dirigiert nach wie vor klangreich, tonschön und sängerfreundlich. Aber ist der Ochs von der Regie wirklich als schmieriger Macho angelegt? Denke eher, das macht Sigmundsson so, weil er nicht mehr über die vokalen Ressourcen für die Partie verfügt.


    Trotzdem großer Beifall (auch für Sigmundsson beim Solovorhang!), das gut aufgelegte Publikum jubelte bereits nach Ochsens tremulösen tiefen E und wartete die Schlusstakte gar nicht erst ab. Der Beweis: Amerikaner sind durch vieles zu begeistern- wer über Schenk jubelt :wacky:... In Deutschland, glaube ich, würde es keinen derartigen Beifall geben.


    Jetzt mein geliebtes Pausenquiz :D...

  • Gegen Ende wurde es noch einmal richtig schön- aber ist das ein Wunder bei dieser Musik? Jedenfalls großer Beifall für alle Beteiligten, insbesondere unverständlicherweise auch für Sigmundsson. Also: Das Dirigat war sehr gut, ein Highlight Thomas Allen als Faninal.


    Gibt sogar Standing Ovations. Naja, wie ich schon sagte: Die Amis sind halt einfach zu begeistern (es wurde auch wieder fleißig in den Schlusstakt applaudiert, ein Vergehen, das in China wohl mit acht Jahren Dunkelhaft bestraft wird :stumm:). Eine durchschnittliche Repertoirevorstellung.


    :hello:

  • Zitat

    Original von Basti
    Der Beweis: Amerikaner sind durch vieles zu begeistern- wer über Schenk jubelt :wacky:... In Deutschland, glaube ich, würde es keinen derartigen Beifall geben.


    Lass doch bitte die antiamerikanischen Statements. Außerdem ist das Bühnenbild nicht kitschig, sondern sehr genau recherchiert. Ich empfehle ein paar Studienstunden der Baugeschichte.

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  • Zitat

    Original von Basti
    Gegen Ende wurde es noch einmal richtig schön- aber ist das ein Wunder bei dieser Musik? Jedenfalls großer Beifall für alle Beteiligten, insbesondere unverständlicherweise auch für Sigmundsson. Also: Das Dirigat war sehr gut, ein Highlight Thomas Allen als Faninal.


    Gibt sogar Standing Ovations. Naja, wie ich schon sagte: Die Amis sind halt einfach zu begeistern (es wurde auch wieder fleißig in den Schlusstakt applaudiert, ein Vergehen, das in China wohl mit acht Jahren Dunkelhaft bestraft wird :stumm:). Eine durchschnittliche Repertoirevorstellung.


    :hello:


    Hallo Basti,


    warst du live dabei? Du rezensierst ja wie jemand der das seit Jahren beruflich macht, wovon ich bei dir nicht ausgehen. ?( ?( ?(

  • Also ich kenne Sigmundsson als einen sehr guten Bass, der vielleicht nicht gerade seinen besten Abend hatte (ich habe nur kurz reingehört). Allerdings sind Basti und ich (wie mir schon häufiger aufgefallen ist) selten einer Meinung, daher vermute ich mal, dass ich ein bissl zufriedener gewesen wäre.
    Was miich doch wundert, basti, ist deine große Ablehnung gegenüber Bühnenbild und Schenks Inszenierung, da du doch vor dem Radio gesessen hast. Ich bin sicher kein großer Fan von Ausstatungsschinken und mag es lieber etwas schlichter, aber auch in Deutschland und Österreich und in New York soweiso sind Schenks Inszenierungen sehr umjubelt. Man denke an seine Fledermaus, die sich seit Jahrem im Repertoire hält, sein Rosenkavalier ist glaube ich schon 2mal auf DVD erschienen, sein Ring ist mittlerweile umstritten wie legendär.
    Das die Amerikaner da klatschen ist denke ich kein Wunder.

  • In Wien würde man da wohl auch klatschen. Mag aber sein, daß das Publikum in Deutschland mittlerweile schon durch gut drei Jahrzehnte Regietheater so manipuliert ist, daß es eine librettogetreue Inszenierung auspfeift. :wacky:


    Die US-Amerikaner mögen in vielerlei Hinsicht kultur- und geschichtslos sein: aber was die Oper betrifft, so sind sie traditionsbewußter als die Deutschen. Zu der Überzeugung komme ich mehr und mehr.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von Joseph II.
    In Wien würde man da wohl auch klatschen. Mag aber sein, daß das Publikum in Deutschland mittlerweile schon durch gut drei Jahrzehnte Regietheater so manipuliert ist, daß es eine librettogetreue Inszenierung auspfeift. :wacky:


    Soweit sind wir - wunderlicherweise - noch nicht. Das übernehmen dann immer noch die PR-Journalisten des Regietheaters im Feuilleton. Wahrscheinlich in der verzweifelten Hoffnung, dass die Gehirnwäsche irgendwann fruchtet. Denn das Publikum applaudiert nach wie vor - sei es in Russland, Deutschland, Spanien, Frankreich oder den USA oder sonstwo auf der Welt. Und überall gibt es auch das gleiche Aufbegehren, wenn die Erwartungshaltung resultierend aus Opernführer- und Librettolektüre nicht erfüllt wird. Derzeit sehr massiv in den USA, wo man berechtigterweise ein ähnliches Ausufern des Regietheaters befürchtet, wie es leider hierzulande der Fall ist. Allerdings wird in keinem anderen Land der Welt das Regietheater derart von der Presse hochgejubelt wie in Deutschland.

  • Zitat

    Original von WotanCB
    Also ich kenne Sigmundsson als einen sehr guten Bass, der vielleicht nicht gerade seinen besten Abend hatte (ich habe nur kurz reingehört).


    Habe eben ein bisschen Sarastro von ihm gehört, da war er tatsächlich gut. Schien wirklich nicht seinen besten Mittag erwischt zu haben. Mir gefiel allerdings sein Schlussatz: "LEOPOLD, WIR GEEEEHEEN!!!" :D. Dass er sich das vor 4000 Menschen und Millionen am Radio traut, ist doch auch schon toll.


    Zitat

    Original von WotanCB
    Was miich doch wundert, basti, ist deine große Ablehnung gegenüber Bühnenbild und Schenks Inszenierung, da du doch vor dem Radio gesessen hast.


    Der Regisseur war nicht Schenk. Dennoch: Christoph lehnt das Regietheater vorbehaltlos ab - da ist es mein gutes Recht, Schenk vorbehaltlos abzulehnen :wacky:. Und wenn mein erster Gedanke zum Bühnenbild "Kitschig!" ist, dann finde ich das Bühnenbild kitschig ;).


    :hello:


  • Nur habe ich mir meine Meinung seit 35 Jahren durch wöchentlich bis zu drei Opernbesuche gebildet, insofern darf ich mir das - glaube ich - erlauben. Außerdem stand ich dem Regietheater anfangs mit Neugierde und Offenheit gegenüber. Ich weiß nicht, wie das bei Dir bzgl. traditionellen Aufführungen ist, aber ein bestens recherchiertes Bühnenbild als "kitschig" zu bezeichnen, lässt einiges vermuten.

  • Der New Yorker "Rosenkavalier" ist tatsächlich nicht von Otto Schenk, sondern die Inszenierung ist von


    Nathaniel Merrill, Regie
    Robert O'Hearn, Design, Bühne und Kostüme


    Premiere war am 23. Januar 1969 (Vorstellung # 201)
    die Vorstellung vom 9.1.2010 hatte die laufende # 376


    Eine durchaus konservative Inszenierung, die Ausstattung war seinerzeit (1969) ziemlich modern, aber das ist über 40 Jahre her.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Danke für diese Zusatz-Informationen!


    Ich hoffe, die New Yorker behalten sie noch lange im Programm. Etwas, was bald ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel hat, darf man nicht einfach absetzen. Ein Klassiker eben.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Original von Basti
    Mir gefiel allerdings sein Schlussatz: "LEOPOLD, WIR GEEEEHEEN!!!" ::hello:


    Da fällt mir die köstliche Geschichte von Otto Schenk ein, der in Mailand ebenfalls einen Rosenkavalier inszeniert hatte und dem Chor der Mailänder Scala eine bestimmte szenische Idee zu erklären versuchte. "Also, wenn der Ochs abgeht NACH dem Satz ´Leopold, wir gehen.´ - Alles klar?!!", schärfte er den Chorsängern ein. Der Satz fiel - der Chor reagierte nicht und Schenk schäumte und stellte den Chor zur Rede. "Otto, aspettiamo il ´wirgen`.", rechtfertigte sich ein beherzter Chor-Sänger. Schenk war überfragt. Wirgen, wirgen - was meinte der Italiener? Bis er darauf kam, daß das "Wir gehen" des Ochs, der von einem Ur-Wiener Sänger (vielleicht der Oscar Czerwenka) gesungen wurde eher klang wie "Leopold, mia gengan......

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  • Ludwig Weber singt an dieser Stelle "Leopold, wir gehnen!"- ein übersehener, unkorrigierter Fehler? Auch Franz Hawlata verheddert sich- eine schwierige Stelle.


    :hello:

  • Zitat

    Original von Basti
    D wer über Schenk jubelt :wacky:... In Deutschland, glaube ich, würde es keinen derartigen Beifall geben.


    Jetzt mein geliebtes Pausenquiz :D...


    Sorry, dieser Satz hat mich zu der Annahme gebracht, dass die Inszenierung von Herrn Schenk ist und das Bühnenbildfoto hätte ja auch dazu gepasst.
    Und einen Regisseur vorbehaltlos abzulehnen, führt nicht gerade zu reflektierten Kritiken.

  • Lieber Basti,


    leider kann ich Dir keine PN senden, deshalb auf diesem Wege - glaubst Du, dass Du es fertig bringen könntest, Deine Rezension auf einmal zu schreiben und nicht immer alle paar Minuten die aktuellen Eindrücke von Dir gibst? Ich weiß, dass damit die Anzahl Deiner Gesamtpostings nicht so schnell wächst (im konkreten Fall 1 Posting statt 9 Bruchstücken), aber es wäre übersichtlicher.


    Ich danke Dir im Voraus,


    Kurt

    Hear Me Roar!

  • Zitat

    Original von La Gioconda
    ... Bis er darauf kam, daß das "Wir gehen" des Ochs, der von einem Ur-Wiener Sänger (vielleicht der Oscar Czerwenka) gesungen wurde eher klang wie "Leopold, mia gengan......


    SO und nicht anders gehört es für einen echten Wiener - und alle, die sich dafür halten - gesungen! Und nicht anders :yes:

    Hear Me Roar!


  • Ich weiß nicht... eigentlich hab ich mir das gerade so gedacht, dass damit aktuelle akustische Eindrücke alle paar Minuten wiedergegeben werden sollen. Je mehr Beteiligung da ist (wie bei den Bayreuther "Meistersingern" oder dem Müncher "Lohengrin"), desto lebendiger und dynamischer ist der Austausch- also eine Art Twitter. Darum geht es mir- und nicht um die Erhöhung meiner Beitragszahl :P Aber ein bisschen detaillierter könnte ich wohl mal werden :untertauch:..

  • Ich habe den "Rosenkavalier" aus New York nicht verfolgt, aber den aus Baden- Baden. Bei beiden Aufführungen scheint sich mir das selbe Problem zu ergeben: die Sänger singen toll (Renée Fleming,Diana Damrau, allerdings war Jonas Kaufmann als Sänger bloß Durchschnitt), sie sind aber nicht authentisch, denn der Wiener Dialekt kann m.E. in diesem Stück nicht weggelassen werden, Hofmannsthal hat das Stück einfach so geschrieben. Ich habe den "Rosenkavalier" in den 60ern oft in Wien gesehen und danach auch in einigen anderen Opernhäusern: ohne Dialekt ist es einfach nicht das gleiche Stück. Auch die Rollenbesetzung darf nicht beliebig sein, hier wurde schon darauf hingewiesen, dass der Octavian keine reife Frau sein kann. Die Sophie z.B. ist der Urtypus des "süßen Wiener Mädels", das war Diana Damrau z.B. überhaupt nicht (wobei sie gut gesungen hat, und ich sie sehr mag, im Fernsehen bei "Zimmer frei" hat sie eine tolle Vorstellung gegeben, ein Star ohne Starallüren).
    Analog zum "Rosenkavalier" stellt sich das Problem bei Theaterstücken von Johann Nestroy, ohne Wiener Dialekt sind sie völlig andere Stücke und nicht halb so witzig uns so schön.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)