Nein der Threadtitel ist diesmal weder übertrieben, noch geschmacklos, noch plakativ - Er entspricht traurigerweise der Realität.
Wenn jemand gegen einen Interpreten ein Vorurteil, einen Widerwillen, Abneigung etc hat, dann tut er es gern seiner Umwelt kund.
Das gilt nicht nur für Klassikhörer und CD- Sammler, nein auch für Musikkritiker, die im Extremfall ihre vermeintliche oder real existierende Klassikkompetenz ins Rennen werfen um gewisse Interpreten zu diskreditieren. Das wiederum führt dazu, daß sich die Bewunderer jener Interpreten veranlasst sehen ihre Lieblingskünstler zu vertreidigen - oft mit verve und Eloquent, oft mit verbissener Hartnäckigkeit.
Das alles passiert tagtäglich, von einer größeren Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, da "Klassische Musik" heutzutage keinen sehr hohen Stellenwert hat.
In Internetforen, die sich mit klassischer Musik befassen ist dies jedoch anders. Hier gewinnt man gelegentlich den Eindruck, zwei Preisboxer lieferten einander ein Gefecht, angefeuert durch die Zuschauer, die zwar meistens schweigen, aber den idealen Rahmen für einen Verbalwettbewerb mit Untergriffen und anderen Tricks bieten. Man weiß:
Hier ist man im Zentrum des Interesses.
Von diesen Kämpfen gibt es zahlreiche Ab- und Spielarten, beispielsweise jene, wo ein ganzes Forum sich auf einen Interpreten einschiesst iund dessen wenige Anhänger entweder das wite suchen - oder eingeschüchtert oder verbittert schweigen.
Diese Konstellation führt wiederum dazu, daß gewisse Interessaenten sich einem Forum gar nicht erst anschliessen, bzw jene die sich anschliessen mit der der Majorität gemeinsame Sache machen.
Solch eine Entwicklung ist auf lange Sicht gesehen der Tod jeglicher Internet Community - weshalb der Webmaster-Administrator versucht solchen Entwicklungen - je nach eigener Mentalität - mit mehr ohder weniger drastischen Maßnahmen Einhalt zu gebieten, wodurch er von Teilen der User in die Ecke der Diktatoren gerückt wird, nämlich zumeist von jenen Teilen die Meinungsfreiheit mit der Freiheit zur öffentlichen Beleidigung verwechseln. Manche nennen diesen Missbrauch der Meinungsfreiheit "Demokratie"
Ich will hier nicht polemisieren, aber überall wo diese Form der Demokratie geduldet wird hat sie eine "Blutspur" hinterlassen, damit meine ich vergraulte Forianer und verwaiste Foren en masse.
Natürlich ist Kritik an Interpreten gestatte -ja sogar erwünscht - worüber würden wir sonst diskutieren ? Aber sie soll sachlich, meinetwegen ein wenig ironisch witzig - aber niemals gehässig uber einen bestimmten Punkt hinaus sein.
Man darf nicht vergessen: Diese Leute machen Musik - nichts weiter.
Ergänzung:
ZitatEs kann doch wohl nicht ein Pro- Kontra- Argument sein, wie berühmt er ist?
In gewisser Hinsicht schon.
Berühmt, prominent oder bekannt - das sind verschieden Begriffe -
die leider heutzutage als Opfer der Vereinheitlichung unserer Sprache in einen Topf geworfen werden.
Wenn ich Berühmtheit als Wertmaßstab nicht akzeptiere - wer setzt dann sonst die Wertmaßstäbe ?
Ist der verbitterte, allgemien unbekannte Interpret im Schmollwinkel, wo das Publikum zu buhen beginnt, sobald er nur den ersten Ton singt, spielt oder den Taktstock hebt das zukünftige Maß aller Dinge ?
Oder ist das idealbild des Künstlers jener, der sich sozial oder politisch -natürlich auf der "richtigen" Seite - engagiert ?
mfg aus Wien
Alfred