Johann Sebastian Bach: 2-stimmige Inventionen und Sinfonien

  • Neben der Einspielung von Glenn Gould gefällt mir auch diejenige von Martin Stadtfeld - und im Vergleich zu Gould mit sehr viel besserer Aufnahmetechnik.


    Stadtfeld spielt nicht ganz so "cantabile" wie Gould, er summt ja auch nicht im Hintergrund - aber doch immer technisch brillant (wenn auch manchmal etwa zu hastig, als wolle er mit der Demonstration von Schnelligkeit beeindrucken, z.B. bei BWV 779).


    Die Inventionen sind für mich Einsprengsel, Stücke, die man auf einer zusammengestellten CD verwenden kann, um längere Werke zu entkoppeln, also eine Art Kurzgeschichte, jede ein Mikrokosmos, der für sich befriedigt.


    Invention 13, die Stadtfeld leider zu schnell spielt, ragt dabei heraus als eines der ganz starken Werke der Klavierliteratur, das sich mit den Präludien und Fugen des Wohltemperierten Klaviers die dünne Luft der Stratosphäre teilt.

  • Hallo,


    Welche sind denn eure Favouriten? Ich mag alle, die Gould langsam spielt besonders,
    also die 2. und 9. der Inventionen und die Stuecke 2/8/9/11 der Sinfonien;
    Aber die 15te Sinfonie ist auch wunderbar und rasend gespielt :jubel:
    alle Inventionen und Sinfonien von diesem Pianisten gibt es uebrigens auch bei youtube.com.


    :hello:

    "Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten" Gustav Mahler

  • Die Vielfalt von Invention Nr. 13


    - Original (Angela Hewitt): http://www.youtube.com/watch?v=hrOlBYo_wZg


    - Pop-Gruppe: http://www.youtube.com/watch?v=C4MNkWsBke8
    - Sologitarre elektrisch: http://www.youtube.com/watch?v=lYMdrMU1oEM
    - Sologitarre akustisch: http://www.youtube.com/watch?v=0_KN8IPcJvg
    - Synthesizer: http://www.youtube.com/watch?v=IBJDj3dxSAU


    - Baßgitarren: http://www.youtube.com/watch?v=9PVpxCu0vpI (im Prinzip eine gute Idee, eine "zweiteilige" Invention, sprich: Melodie sowohl für linke als auch rechte Hand, auf zwei Instrumente zu verteilen, siehe dazu auch http://www.youtube.com/watch?v=ZEcnInjMkEc mit Nigel Kennedy und Juliet Welchman, die zwar Invention Nr. 13 nicht spielen, aber dennoch sehr unterhaltsam sind, obwohl natürlich die Aussage "... this guy did not write one inferior piece of work..." selbst für einen Bach-Enthusiasten nicht ganz ernstzunehmen ist.


    - Akkordeon: http://www.youtube.com/watch?v=pMXj5wE3B0c
    - Orgel: http://www.youtube.com/watch?v=HRX7zFm1w_Q


    Sowas würde ich mal im Musikunterricht darstellen und besprechen.

  • 51qGCi6N-HL._SX300_.jpg


    Hallo,


    ich kann nicht Klavier spielen, kann also zu techn. Schwierigkeiten bei der Wiedergabe keinerlei Angaben machen.


    Zu der Struktur der einzelnen Stücke Stellung zu nehmen, dazu bräuchte ich die Noten, die ich mir zwar ausdrucken könnte, was ich aber nicht will - warum höre ich dann aber die Musik?


    Nicht immer, aber zeitweise macht es mir Freude, Musik in solch einfachem, durchsichtigem Klang (wozu sich das Cembalo m. E. besonders eignet) zu hören und "nur" der Struktur zu folgen, ohne sie im Detail verstehen zu müssen. Das klingt nach Widersprüchlichkeit - aber den klaren Ablauf der Stücke zu hören - auch ohne die Kompositionstechnik zu erkennen - bringt Ruhe oder erfüllt den Wunsch klar zu denken (ohne das zu müssen) oder regt zum Mitdenken an oder...es ist wie eine kleine innere Einkehr.


    Viele Grüße
    zweiterbass


    Nachsatz: Kompositionsdetails können bei Wikipedia nachgelesen werden.

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Ich spiele die fünfzehn zweistimmigen Inventionen und Sinfonien mit dem Saxophon. Immer ein besonderes Vergnügen für mich und meinen Duettpartner.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Hallo m-mueller,
    da mir der durchsichtige Klang sehr wichtig ist, kann ich mich mit den von Dir vorgestellten Klangbeispielen im Vergleich zum Cembalo nicht ganz so gut anfreunden.


    Hallo moderato,
    bitte, um mir einen ungefähren Höreindruck verschaffen zu können, in welcher Besetzung: Sopran/Alt - Alt/Tenor - gleichstimmig? Danke!


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Lieber Zweiterbass


    Gerne beantworte ich dir deine Frage. Die von mir erwähnte Fassung der zwei-stimmigen Inventionen, die bei advance Music, D-7407 Rottenburg/N. im Jahr 1988 erschienen ist, wurde von Walter Gruber für Alt & Tenorsaxophon gesetzt. (Die drei-stimmigen Inventionen für Alt-, Tenor- und Baritonsaxophone sind im gleichen Verlag in zwei Heften erschienen.) Ich spiele beide Fassungen schon seit vielen Jahren.
    (Andere Transkriptionen Bach'scher Werke eignen sich ebenfalls für Saxophone. Saxophonfassungen der sechs Cellosuiten, Triosonaten und die Kunst der Fuge befinden sich in meinem Notenbestand.)
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Danke; auf dem nun eingestellten Link steht auch A/T-Sax - das kann ich mir klanglich gut vorstellen, mit Sopran-Sax weniger.
    LG
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Hallo m-mueller,
    da mir der durchsichtige Klang sehr wichtig ist, kann ich mich mit den von Dir vorgestellten Klangbeispielen im Vergleich zum Cembalo nicht ganz so gut anfreunden.


    Hallo Zweiterbass,


    Es ging mir auch nicht darum, diese Transkriptionen als besonders gelungen herauszustellen, sondern darum, zu zeigen, welche Vielfalt an Inspirationen die 13 hervorgebracht hat - alle anderen Inventionen zusammen kommen wohl auf weniger Beispiele. So genau ist mir allerdings nicht klar, warum.


    Hier noch eine ganz anhörbare Version der Nummer 4:


    http://www.youtube.com/watch?v=77lxkEAPOkk

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  • Hallo m-müller,


    danke für die viele Mühe/Zeitaufwand, die Du Dir gemacht hast. Anfangs wollte ich mich darauf beschränken zu schreiben, dass ich Deine Bemerkungen witzig finde - mache es mir aber nun doch nicht so leicht.


    Zum Beitrag Nr. 39 - sehr schöner Klang, aber es ergibt einen "Klangwust", Transparenz ade


    Zum Beitrag Nr. 40: zuerst Deine Bemerkung - dann meine
    ganz gut - ganz mittelprächtig mittelgut
    etwas bemüht - Transparenz gut, zu langsam, Technik mies
    na ja - mehr na als ja
    büschen langsam - nicht nur das
    Wunderkind - erstaunlich
    nicht unlustig - nicht unlustig
    warum nicht - ja
    Amateure beim Spaß haben - sie haben ihn, wer noch?
    Adam Furla - so ein Sch...
    Tastenhelden... - wer ko der ko, Tasten schnell drücken, mehr aber nicht
    wat is dat dann - wer weiß?
    darf ich bitten - ...zu etwas "primiven"
    wie greußlich - am greußlichsten
    is halt in - als Jazz passabel
    und zum Schluß... - höre ich mir die Cembalo-Version an


    Selten höre ich mir Stokowski-Bearbeitungen an, bin vom Klang beeindruckt und sofort "erschreckt", wie Bach klingen kann.


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • na, meist stimmen wir ja zumindest in der Tendenz der Beurteilung überein.


    So viel Mühe, das zusammenzutragen, war es dann auch gar nicht, ich konnte "aus dem Vollen" schöpfen, es wäre wohl mühevoller gewesen, für andere Inventionen ähnlich viele Beiträge zu finden.


    Was macht jetzt den Reiz der 13 aus? Warum kümmern sich Bassisten, Gitarristen, Mandolinisten und andere -isten darum, es zu spielen? Und zudem viele junge Leute, die möglicherweise ansonsten nur geringe Bezüge zur Klassik haben?


    Jedenfalls scheint die 13 eine erstaunliche Einstiegsdroge zu sein, etwas, mit dem man ansonsten wenig klassikaffinen Leuten etwas näherkommen kann.

  • Ich überprüfe mal die selbstgestellte These, daß es schwieriger ist, für die anderen Inventionen Crossovers und Transkriptionen zu finden, wobei, wie auch schon bei 13, nicht JEDER Schrott angeschleppt wird.


    Schaunmama


    Invention 1


    http://www.youtube.com/watch?v=CCVvWe8MazQ (sehr ordentlich)
    http://www.youtube.com/watch?v=RAarrrw_jbQ (sehr leise)
    http://www.youtube.com/watch?v=INTf8yLsQ04 (hier mal ein "Rocker")
    http://www.youtube.com/watch?v=YiMN5su4DO8 (und das Schifferklavier)
    http://www.youtube.com/watch?v=foK8LK2FgJs (Rocker, nicht schlecht)
    http://www.youtube.com/watch?v=CylvZGWbC4Q (auch ok)
    http://www.youtube.com/watch?v=O5MqOjS9sf4 (und der Organist)


    ich beginne zu fürchten, daß ich doch falsch liegen könnte



    Invention 2 (die ist jetzt etwas "sperriger")


    http://www.youtube.com/watch?v=jkiMpGLxTt0 (klar, der Schiffer)
    http://www.youtube.com/watch?v=6WHsabRddqM (Rockgitarre, Mumpf)
    http://www.youtube.com/watch?v=Hyq9Chsv1jg (Gitarrist, nicht zuuu schlecht)
    http://www.youtube.com/watch?v=G7o0mm8HYvM (ok, die Orgel)
    http://www.youtube.com/watch?v=8G3DeQpqI1k (Synthesizer und interessante Darstellung)
    http://www.youtube.com/watch?v=iz8d6Ix0qKU (Blockflöten, ziemlich schrecklich)


    die These geht so langsam den Bach runter (gg)



    Invention 3


    http://www.youtube.com/watch?v=Og6D9j158U0 (na klar, der Orgelist)
    http://www.youtube.com/watch?v=RjtNfCtYrY0 (Gitarre, das klingt ziemlich verhauen)
    http://www.youtube.com/watch?v=KAXKnKOZvlg (die greuslichen Blockflöten - ohne mit ß wegen "grausig", klar kann man es auch von gräßlich ableiten, dann wär´s greußlich... - wer kommt eigentlich auf das schmale Brett, sich über eine solche Graupensuppe gondolieren zu lassen?)
    http://www.youtube.com/watch?v=IxvF9ioyR-g (Gitarre, brav gestümpert)
    http://www.youtube.com/watch?v=j86j6yJhvaA (kreativ, aber erkennbar)


    Na gut, ich gebe mich geschlagen, offenbar hat nicht nur 13 die Aufmerksamkeit von "Auswärtigen" (nicht Klavier oder Cembalo) auf sich gezogen, sondern zumindest mehrere Inventionen. Müßte man als nächstes mal sehen, inwieweit andere Kompositionen Bachs "betroffen" sind um dann ggf. Beethoven oder Chopin mit natürlich auch nur kurzen, einfachen Stücken (z.B. Preludien) zu untersuchen.

  • Hallo m-müller
    ich antworte nur bei anderer Meinung:


    sehr ordentlich - Transparenz super
    und das Schifferklavier - wie vor
    und der Organist - sollte anders registrieren


    Synthesizer und interessante Darstellung - Darstellung super


    Gitarre das klingt ziemlich verhauen - etwas
    kreativ, aber erkennbar - erkennbar ja, aber kreativ?



    Auf die Ausführung Deines letzten Satzes freue ich mich - Ergebnis?


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Hallo Zweiterbass,


    auf der Suche nach einem Hammerthema, das auch von Crossoverern gern vertont werden müßte, bin ich gerade bei BWV 911 gelandet, und zwar bei der Fuge


    http://www.youtube.com/watch?v=Q71afaDRGiA, ab 4:08


    Das Thema ist sehr prägnant, hört sich nicht zu schwierig an, und die Verzierungen kann man wohl auch ungefähr ad libitum spielen.


    Da es nicht zu diesem Threadtitel paßt, werde ich die Ergebnisse meiner Suche in einem passenderen Thread unterbringen.

  • Hallo,

    außerhalb des von m-mueller dankenswert angestellten cross-over-Vergleichs stelle ich nun eine Aufnahme mit Adras Schiff vor. Schiff steht ja nun darüber, nicht klar akzentuiert, durchsichtig und zugleich vielseitig zu interpretieren. Aber ein gut gespieltes Cembalo kommt in der Kategorie Prägnanz und Durchsichtigkeit an ein Klavier m. E. nicht heran.

    Viele Grüße
    zweiterbass

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  • Die Aufnahme mit Andras Schiff ist auch in meinem Bestand.


    Kenneth Gilbert hat 1985 die je 15 bachschen zwei- und dreistimmigen Inventionen auf dem Cembalo für Archiv Produktion eingespielt. Ich hab sie mir wieder mal aus dem Regal geholt.


    .

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  • 500x500.jpg


    Diese CD des Labels Castigo aus dem Jahr 2000 mit den zwei-und dreistimmigen Inventionen BWV 772 - BWV 801 auf dem Akkordeon gespielt, höre ich sehr gerne.

    Der Finne Janne Rättyä gibt noch die beiden Präludien und Fugen in f-Moll BWV 881 und A-Dur BWV 864 als Zugaben.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Guten Abend,


    ich habe nur eine Aufnahme :


    Keine Ergebnisse für B00GXCJOYM meldet a..... , weshalb kein Cover gezeigt werden kann.


    Die gefällt mir sehr gut - sollte ich noch Glen Gould als Kontrast kaufen ?


    Schönes Wochenende


    Kalli

  • Hier die sechste Invention in der gouldschen Interpretation.


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  • Und alle zweistimmigen Inventionen in der Interpretation gibt's hier zusammen mit den dreistimmigen Sinfonien.


    (Ein Witzbold in den You Tube Kommentaren schreibt, dass es dreistimmige Inventionen und vierstimmige Sinfonien heissen sollte, den Gould brummelt meist hörbar mit.) ;)


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  • Gould wird ja immer vergöttert.

    Dennoch, man hört immer seine authistische Seele heraus.

    Andras Schiff kann es meiner Meinung besser.

    Das sind Klavierübungen, die Bach insbesondere auch

    zum Erlernen einer gesanglichen Spielweise gemacht hat.

    Das kommt hier leider wenig .

    Wird auch zu oft vergessen, dass Bach ebenso

    romantische Züge hat, das trockene metronomartige Barock bei Gould nimmt viel von der Schönheit in der Musik.

    Es geht ja auch darum, den Höhrer nicht einschlafen zu lassen.


  • Durch den Tread angeregt, habe auch ich diese Aufnahme der


    BWV 772-786 - Fünfzehn zweistimmige Inventionen

    BWV 787-801 - Fünfzehn dreisimmige Inventionen (gelegentlich auch als "Sinfonien" bezeichnet)


    angehört. Das erste Mal seit 35 Jahren !

    Ich war damals 30 Jahre alt und nicht besonders Bach-affin, wollte aber auch etliches kennenlernen. Und ausserdem war ich im Falle der neu eingeführten CD Technik vom verfügbaren Repertoire eingeschränkt. Aber mein Geschmack hat sich geändert - und die Wiedergabetechnik auch. Damals hatte ich lediglich einen 14 Bit Philips-CD Player mit Oversampling zur Verfügung, der zwar sehr hell im Klang war, aber gewisse Feinheiten unterschlug....

    Als ich heute die CD in den Player legte, war ich mir sicher, daß sie mir gefallen würde. In den letzten Jahre habe ich zahlreiche Werke verschiedenster Komponisten für Cembalo Solo gehört - warum sollte es bei Bach anders sein. In in der Tat - ich genoß den farbigen Klang des alten Instruments, das allerding im Laufe der Jahrhunderte wiederholt überarbeitet wurde.

    Es handelt sich um ein Cembalo von Jan Couchet (Antwerpen 1671)

    Umfangserweiterung von Blanchet, Paris um 1759

    weiter überarbeitet von Pascal Taskin, Paris 1778

    restauriert 1879/80 Werkstatt Hubert Bedard, Maintenon


    Es ist in der Sammlung von Gilbert Kenneth


    Das Instrument dürfte wirklich nur in besten Händen gewesen sein, man kann keine Fehler einer abgenutzen Mechanik oder Ähnliches hören, es klingt farbig, und nuancenreich, kräftig und klangschön.

    Eigentlich waren die Inventionen ja als Lehrstück für Bachs ältesten Sohn, Wilhelm Friedemann Bach (1714-1784) gedacht....


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Die 2-stimmigen Inventionen (*) gibt es in einer Fassung für zwei Violinen, bei den 3-stimmitgen Inventionen (+) kommt eine Viola hinzu.


    Arrangements von:

    * Yuiia Berinskya und Valentina Danelon

    + Ferdinand David (1810-1873)


    Bestellt beim Werbepartner, ab heute erhältlich und schon im Briefkasten, dreht sich die Scheibe jetzt im Player. Ein Hörvergnügen, denn die drei Damen Yulia Berinskaya, Valentina Danelon und Anna Serova spielen mit Spieldreude diese pure Musik.


    Als Zugabe bringen die drei Musikerinnen eine Rarität zu Gehör, ein viersätziges Trio für zwei Geigen und Viola von Sergey Taneyev, Schüler Peter Tschaikowskys, der ihn den "russischen Bach" nannte.


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Die Inventionen von Bach gefallen mir sehr gut. Sie sind für die Übenden gedacht und das große Können von Bach zeigt sich daran, dass es trotzdem schon kleine Meisterwerke sind. Und da fängt es bei mir auch schon an problematisch zu werden...


    Irgendwo wird hier im Thread die Einspielung von Andras Schiff gelobt. Es besteht kein Zweifel, dass Schiff ein großer Könner an den Tasten ist, aber seine Einspielung der Inventionen aus dem Jahr 1983 leidet IMO an mangelndem Respekt vor dem Werk. Er übertrillert, betont nach Lust und Laune irgendwelche Medlodiebögen, die ihm (gerade) gefallen, barocke rhythmische Improvisationen, die bei Couperin die Poesie unterstützen könnten, hier aber auf mich nur affektiert wirken. Zudem versorgen die DECCA Ingenieure den Klavierklang mit einer Abflussrohrakustik, dass es einen gruselt ....



    Wird auch zu oft vergessen, dass Bach ebenso

    romantische Züge hat, das trockene metronomartige Barock bei Gould nimmt viel von der Schönheit in der Musik.

    Das scheint mir das Problem zu sein. Bach hat keine romantischen Züge ....


    Mir persönlich gefällt das nicht und ich bin in Versuchung dauernd wegzudösen, weil ich zu viel Schiff und zu wenig Bach höre .... ;). Ich habe den Eindruck, dass Schiff mit seinen Einspielungen aus dieser Zeit ebenfalls unzufrieden war und sie später teilweise bei ECM auf deutlich höherem Niveau noch einmal eingespielt hat.


    Wenn man Glenn Gould auf dem Klavier hören will, kann man hier die ersten Inventionen hören. Hier liegt für meine Ohren Bach offen und eine Welt dazwische. Ich weiß in welcher Welt ich leben wollte: :)






    Nun zu dem Thema, dass die Inventionen auf dem Cembalo nicht durchsichtig klingen können: Im nächsten Video hören wir die Inventionen von einer niederländischen Kinder/Jugendklasse auf einem Cembalo ganz hervorragend eingespielt (für mich deutlich schöner, als das was Schiff 1983 abliefert) Sie nehmen sich diese Musik zu Herzen und das kann man IMO sehr gut hören :)


    Ihr Lehrer ist u.a. Pieter-Jan Belder



    Ein der großen Bach-Interpreten der Gegenwart ist die Peter-Serkin-Schülerin Simone Dinnerstein. Sie spielt völlig anders als Gould, wie sollte es auch anders sein, aber für mich überzeugend. Der polyphone Gedanke ist immer präsent ... (Übrigens gibt es auch von Peter Serkin eine sehr beachtenswerte Einspielung der Inventionen)







    vollständig zu hören auf



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